Auf dem Bauerntag am 13. September 2019 in Mühlengeez. (c) Gerd Rinas

MeLa-Bauerntag: Wie weiter in der Nutztierhaltung?

Beim heutigen MeLa-Bauerntag (17. September) werden unter anderem folgende Themen besprochen: Stallneu- und -umbauten, Auslaufmöglichkeiten für die Tiere und ein höherer Verdienst für die Produzenten.

Von Bettina Schipke

Quo vadis, Nutztierhaltung Deutschland – so lautet das Thema des diesjährigen Bauerntages, der heute, am Freitag, 17. September, 10 Uhr, auf der MeLa in Mühlengeez stattfindet. Im Festzelt werden Detlef Kurreck, Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt, sowie Landwirt Michael Kühling und Thomas Dosch von der Tönnies Services GmbH zu verschiedenen Aspekten dieser Thematik Stellung beziehen.

Auslauf contra Immissionsschutz

„Die Tierhalter im Land befinden sich in einem Dilemma“, macht Bauernpräsident Kurreck deutlich. „Sie werden zwischen der gesellschaftlichen Forderung nach mehr Tierwohl und den Vorgaben der Baugesetzgebung zerrieben.“

Wie das konkret aussieht, kann Landwirt Michael Kühling beschreiben. Er hat seine Schweineställe in den vergangenen zehn Jahren dreimal umgebaut, erfüllt mit dem gesamten Bestand die Tierwohl-Vorgaben. „Wir sind ambitioniert weiterzumachen“, betont der Landwirt. „Doch die Vorgaben des Immissionsschutzgesetzes machen es unmöglich, Auslaufmöglichkeiten für die Tiere zu schaffen. Hier muss die Politik handeln.“

Wer Tierhaltung weiterentwickeln möchte, muss Stallneu- und -umbauten ermöglichen, fordert der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern. Mit der Empfehlung der Borchert-Kommission liege eine nationale Nutztierstrategie vor, die einen guten Weg beschreibt. Die Borchert-Kommission hatte einen Investitionsbedarf von zunächst 1,2 Mrd. Euro jährlich in den Ställen ermittelt.


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Mehr Geld für höhere Standards

Tierische Produkte könnten dafür, etwa durch eine Verbrauchssteuer oder „Tierwohl-Abgabe“, teurer gemacht werden. Denkbar wären etwa 40 ct/kg Fleisch und Wurst. „Entscheidend für die Landwirte ist, dass die Honorierung für höhere Standards tatsächlich bei ihnen ankommt“, unterstreicht Kurreck. Eine langfristige Verlässlichkeit der vorgeschlagenen Tierwohlprämien müsse daher für alle Tierhalter sichergestellt werden.

Moderiert wird der Bauerntag von Daphne Huber, stellvertretende Chefredakteurin der Agrarzeitung. Die Besucher der öffentlichen Veranstaltung sind eingeladen, sich an Fachgespräch und Meinungsaustausch zu beteiligen.

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