Frühlingskreuzkraut: Warnung vor der giftigen Pflanze jetzt auch in Sachsen
UPDATE 16.5.: Begünstigt durch das gute Wetter breitet sich das Frühlingskreuzkraut in Brandenburg und jetzt auch in Sachsen stark aus. Wie man es erkennt, welche Flächen betroffen sind und was gegen die Pflanze getan werden kann.
Von Dr. Jens Radtke, Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf e. V. und den Redakteuren der Bauernzeitung
In Sachsen ist das giftige Frühlingskreuzkraut auf dem Vormarsch. Wie das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) mitteilte, sind dazu vermehrt Meldungen eingegangen. Laut der Mitteilung sind Ost- und Nordsachsen besonders betroffen. Um die Ausbreitung des Frühlingskreuzkrauts in ganz Sachsen zu erfassen, hat das LfULG ein Monitoring gestartet.
Bereits vor einigen Wochen hatte der Landesbauernverband Brandenburg vor dem giftigen Frühjahrskreuzkraut gewarnt und zur raschen Bekämpfung geraten. Landwirtschaft, Kommunen und Straßenmeistereien gingen bereits gegen die rasche Ausbreitung des giftigen Kreuzkrautes vor. Diese muss weiter intensiviert werden. Dazu müssen Brachflächen gemulcht, Straßenränder und Grünflächen gemäht werden. Im Extremfall muss auch Grünland umgebrochen und neu eingesät werden.
MLUK: Antragsverfahren auf Stilllegungsflächen eingerichtet
Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) in Brandenburg hat ein Antragsverfahren zur vorzeitigen Beseitigung von Kreuzkräutern auf Stilllegungsflächen eingerichtet. Der Landesbauernverband empfiehlt seinen Mitgliedern, davon Gebrauch zu machen. Grundsätzlich sollte das anfallende Mähgut abgefahren werden, um eine weitere Samenbildung zu verhindern. Kreuzkräuter können auch nach der Mahd ausreifen und Samen bilden.
Die darin enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide (PAs) können bei Schafen, Rindern, Mensch und vor allem Pferden leberschädigend wirken. Sie reichern sich über Jahre in der Leber der Tiere an, machen sie krank oder führen zu Fehl- und Totgeburten der Jungtiere. Der PA-Gehalt des Frühlingskreuzkrautes (Senecio vernalis) ist ähnlich dem von Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea).
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Frühlingskreuzkraut unbedingt rechtzeitig entfernen
Als fremdländische Pflanze (Neophyt) besiedelt es insbesondere sandige Trockenrasen, Ödland und Ruderalflächen. Zunehmend erscheint es an Straßenrändern, Wegen und auf Schotterflächen. Von dort breitet es sich in Wiesen und Weiden aus.
Weidetiere meiden es. Allerdings können sie es im Heu nicht mehr erkennen. Daher gilt: Wehret den Anfängen. Solange das Frühlingskreuzkraut noch keine größeren Bestände gebildet hat, lässt es sich während der Blüte durch tiefes Ergreifen samt Wurzel herausreißen. So wird seine Ausbreitung verhindert oder zumindest eingedämmt.
Da es schnell zur Notreife von Samen kommt, dürfen die Pflanzen keinesfalls liegen bleiben, sondern müssen unschädlich beseitigt werden. Geringe Mengen des Mähguts können in der Restmülltonne, größere Mengen müssen in Kompostieranlagen entsorgt werden. Mahd oder Mulchen müssten vor (!) der Blüte erfolgen. Größere Mengen können auch über Biogas-Anlagen unschädlich gemacht werden. Andere Bekämpfungsmaßnahmen sind bisher wenig erfolgreich.
Frühlingskreuzkraut: So erkennt man es
Als gelbblühender Korbblütler mit beblättertem Stängel ist es von den ebenfalls derzeit gelb blühenden Wildkräutern Löwenzahn (Taraxacum spec.) und Schöllkraut (Chelidonium majus) sicher zu unterscheiden. Die wechselständigen Blätter sind meist mit watteartigen Fäden dürftig bedeckt.
Die Sprossachse kann sowohl einstängelig bleiben und am Ende nur einen Blütenkopf ausbilden, oft teilt sie sich vielfach. Die Wuchshöhe liegt bei 15 bis 45 cm. Mit zunehmender Wuchshöhe der Gräser wird es daher schwer erkennbar.