Kartoffel-Report

Kartoffelanbau der anderen Art

(c) Sabine Rübensaat
Kartoffeln
Artikel teilen

Die Agrar-Genossenschaft Selow eG setzt auf konventionellen Kartoffelanbau. Die Fruchtfolge dagegen ist unkonventionell. Hack- und Zwischenfrüchte gehören genauso dazu wie Leguminosen. Dabei verzichtet Betriebsleiter Axel Wichmann auf eine Beregnung.

Von David Benzin

Er ist gelb, groß und kratzt gleich zwei Reihen gleichzeitig aus dem Boden. Und obwohl sein Name Keiler ist und Kartoffeln aus der lockeren Erde geholt werden, steht kein Weidmann in Sichtweite. Nur Landwirt Axel Wichmann steht am Feldrand und beobachtet das Geschehen. Es ist Kartoffelerntezeit in der Agrar-Genossenschaft Selow eG in der Nähe von Rostock.

Nur noch ein paar Reihen, dann fange eine neue Sorte an, sagt Betriebsleiter Wichmann und zeigt auf das andersfarbige Kraut der benachbarten Kartoffeldämme. Auf einer Fläche von 40 ha vermehren die Selower Landwirte Kartoffeln für den Anbau im folgenden Frühjahr. Die meisten Ernteknollen auf den verbleibenden 120 ha Fläche werden allerdings zu Stärke verarbeitet – ein Spezialgebiet von Axel Wichmann und seinen sieben Kollegen in der Genossenschaft. Dazu kommen noch 2 ha Speisekartoffeln, die direkt vermarktet werden.

leise und schlagkräftig

Landwirt Axel Wichmann mit den Speisekartoffeln zur Direktvermarktung auf einem der Nachbarfelder. (c) Sabine Rübensaat

Den gelben Ropa-Roder haben sie vor zwei Jahren angeschafft. Ausgestattet mit automatischer Dammdruckkontrolle, präziser Reihenführung und einem Bunker für bis zu acht Tonnen Kartoffeln, schafft es der „Keiler 2“, wie der Name schon verrät, zwei Reihen auf einmal zu roden – und das bei einer kaum wahrnehmbaren Geräuschkulisse. „Wir sind die Ersten und Einzigen mit so einem in ganz Mecklenburg-Vorpommern“, erzählt Wichmann.

Der alte Roder sei nicht so schlagkräftig gewesen, nun könnten sie 5 ha am Tag roden, wenn alles klappt. Mit dem in die Jahre gekommenen Kartoffelroder waren maximal 3 ha pro Tag möglich, da trotz ebenfalls zweireihiger Rodung die Fahrgeschwindigkeit begrenzt war. Seit der Investition in die 150.000 € teure Erntemaschine haben die Selower den Kartoffelanbau auch um 50 ha ausgedehnt. Vorher standen zusammen etwa 100 ha Kartoffeln auf den Feldern.

Die Reportage in voller Länge finden Sie in Ausgabe 42/2019 der Bauernzeitung.