In guten wie in schlechten Zeiten

Finanzierung Landwirtschaft: Bankenwelt im Wandel

Ob Gebäude oder Fläche, Sicherheiten haben Landwirte meistens genug. (c) Christian Mühlhausen/Landpixel.de
Betriebsführung
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Engagements landwirtschaftlicher Betriebe kommen bei Banken auf den Prüfstand. Die aktuelle Krisensituation und eine sich im Wandel befindende Bankenwelt spielen eine Rolle.

Von Johannes Dreer und Arnd Bühle, Untergruppenbach www.finagrar.de

So wie es die Landwirtschaft nicht gibt, gibt es auch die Banken nicht. So wie wir in der Landwirtschaft seit Jahrzehnten einen rasanten Strukturwandel erleben, so erleben wir ihn auch im Bankensektor.

Sparkassen, Privat- und Genossenschaftsbanken stehen vor Fragen, die auch die Landwirtschaft seit Jahrzehnten beschäftigen. Der Strukturwandel schreitet auch bei den Banken voran. Strukturwandel an sich ist weder gut noch schlecht.

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Finanzierung Landwirtschaft: Strukturwandel

Fusionen und Zusammenschlüsse von Banken sowohl im genossenschaftlichen als auch im Sparkassensektor führen zu immer größeren regionalen Genossenschaftsbanken und Sparkassen. Die regionale Größe der entstehenden Banken hat Vorteile, aber auch Nachteile. Die Ausdehnung der Region erschwert zunehmend die räumliche und persönliche Identifikation. Damit wird auch das Regionalprinzip in Teilen immer mehr aufgeweicht.

Nicht jede Fusion ist automatisch eine sinnvolle Lösung. Dies gilt umso mehr, wenn sich die Fusionspartner zu ähnlich und zu wenig komplementär sind. Kooperationen können fehlende Größe bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. So haben die Finanzverbünde der Sparkassen und Volksbanken gemeinsame IT-Dienstleister. Kooperationen sind aber nur dann eine sinnvolle Alternative, wenn wirklich alle an einem Strang ziehen.

Banken haben fortlaufend strategische Entscheidungen zu treffen, auch die, in welchen Branchen sie agieren wollen. Entscheidet sich eine Bank für Landwirtschaft, dann stellt sich die Frage, in welchen Losgrößen Betriebe finanziert werden sollen.

Banken verändern ihren Fokus

In allen Kreditinstituten verändert sich der Fokus auf das Geschäft der Agrarfinanzierung stetig. Entsprechend entstehen ausgewiesene Agrarabteilungen in diesen Banken oder bestehende Agrarabteilungen werden abgebaut.

Auch bereits auf das Agrargeschäft spezialisierte Privatbanken verändern ihren Landwirtschaftsfokus entsprechend ihren Entscheidern und Eigentümern. Der reicht vom kompletten Abschied aus dem Agrargeschäft und der Konzentration auf sehr große Losgrößen bis hin zur Kreditvergabe auch an kleinere Betriebe. Außerdem leiden die Banken unter dem Einbruch der Wirtschaft.

Bei Unternehmen in der Krise wird in der eigenen Wahrnehmung und Selbstdarstellung gerne das geschäftliche Umfeld – insbesondere auch die Bank – ursächlich für eine Krise gesehen. Aktuell wird in Teilen die Corona-Krise und dann die Energie-Krise als ausschlaggebend für die eigene betriebsindividuelle Krise gesehen – und sei es nur indirekt, weil der Handel damit argumentiert.

Natürlich gibt es Situationen und Härtefalle, in denen dies auch überwiegend so zutrifft. Grundsätzlich beschleunigt die aktuelle Krise jedoch nur die Selektion. Wer sein Geschäftsmodell nicht im Griff hat, war bereits vorher – bemerkt oder unbemerkt – in Schwierigkeiten. Krisen werden immer wieder auftreten – in unterschiedlichem Ausmaß und unterschiedlicher Geschwindigkeit, aber beständig.

Betrachtet man Familienunternehmen mit langer Tradition ohne Emotionen, so muss man feststellen, dass es die absolute Ausnahme ist, wenn eine Familie über mehrere Generationen hinweg erfolgreich das Gleiche tut. Es ist wahrscheinlicher, dass es Generationen gibt, die weniger erfolgreich sind, oder Generationen, die sich in eine andere Richtung entwickeln und die Unternehmen stark verändern.

Wie begegnen sich Landwirte und Banken?

Dementsprechend gibt es den „einfachen“ landwirtschaftlichen Betrieb ebenso wie die „einfache“ Bank heute kaum noch. Ein bäuerlicher Familienbetrieb steht heute meist auf mehreren Standbeinen oder bündelt mehrere Einzelbetriebe in der Wertschöpfungskette. Die Betriebe sind komplexer geworden.

Zudem ist der Immobilienwert dieser Betriebe in Gunstlagen und Metropolregionen deutlich gestiegen. Die Landwirtschaft bietet hervorragende Sicherheiten. Allerdings ist die Rentabilität des Sektors nach wie vor mäßig und von Zeit zu Zeit treten wirtschaftliche Drucksituationen im operativen Betrieb oder aufgrund der Generationenfolge auf. […]

Finanzierung Landwirtschaft – Ein Fazit

  • Auch im Bankensektor gibt es erhebliche Umbrüche und Verwerfungen. Es kommt schlicht auf die jeweilige Bank an. Ist sie wirtschaftlich und konkurrenzfähig? Ist sie zukunftsfähig? […]

Das erwartet Sie weiter im Artikel aus der Ausgabe 46/2023 Seite 44-45:

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Ausgabe 46/23
Bauernzeitung 46/2023

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