Nachhaltige Verpackung: Pappkartons aus Silphie

Eine Muster-Faltschachtel für Obst oder Gemüse – hergestellt mit Silphiefasern.
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Der Energiepark Hahnennest erprobt die Aufbereitung von Pflanzenfasern für die Papierherstellung. Ziel ist die stoffliche und energetische Nutzung der Rohstoffe. Für die Biogasbranche könnte das ein Post-EEG-Modell sein.

Von Christian Dany, Buchloe

Anfang September herrscht in Hahnennest Hochbetrieb: Die 300 ha Durchwachsene Silphie müssen geerntet werden. Mehrere Feldhäcksler und Schlepper-Anhänger-Gespanne sind im Einsatz. Auf dem Energiepark rund 20 km nördlich des Bodensees geht’s zu wie auf dem Taubenschlag. Die Fahrzeugwaage ist das begehrte Nadelöhr und nebenan hat auch schon das Einsilieren des Silphie-Erntegutes begonnen. „Die Silphie muss drei bis vier Wochen vor dem Mais geerntet werden“, sagt Alexandra Kipp, „denn eine zu späte Ernte kann zu einer schlechten Methan-ausbeute führen.“

Die Agraringenieurin kümmert sich um Vertrieb und Marketing der Durchwachsenen Silphie, die zu einem wichtigen Geschäftszweig der Hahnennest-Landwirte geworden ist. Der oberschwäbische Energiepark in dem 40-Einwohner-Dorf war vorher schon in der Biogasszene bekannt, weil in ihm Landwirte für eine Großanlage zusammenarbeiten, die Biomethan ins Gasnetz einspeist. Kipp organisiert deutschlandweit Feldtage, auf denen der Silphieanbau demonstriert wird. „Mittlerweile bauen in Deutschland über Tausend Landwirte auf rund 6.000 Hektar Silphie an“, erzählt sie. In den letzten Jahren sei ein starkes Wachstum zu verzeichnen, wozu auch das in Hahnennest entwickelte Konzept zur Aussaat der Silphie unter der Deckfrucht Mais beigetragen habe.

Waschen und Entstippen

Kipp erklärt einige Eigenheiten der gelben Korbblütler, bevor sie auf den neuen Verwertungspfad zu sprechen kommt: Im Mai 2020 wurde die Pilotanlage zur Faseraufbereitung in Betrieb genommen. Der Testbetrieb verfolge das Ziel, die Fasern so aufzubereiten, dass sie als Rohstoff für die Papierherstellung taugen. Auf dem Weg zur Anlagenbesichtigung kommt Simon Rauch, einer von zwei Geschäftsführern des Energieparks Hahnennest dazu. „Die Silphie schüttet dichter als Mais. Deshalb haben wir eine darauf abgestimmte Einbringtechnik“, erklärt er beim Vorbeischreiten an einer Silphiesilage, die gerade von einem Traktor verdichtet wird.

Der 100-m3-Edelstahlbehälter steht am Anfang des Verfahrens. Die Anlage hat eine Verarbeitungskapazität von 2,5 t/h pro Aufbereitungslinie. Sie verfügt über zwei parallele, identische Aufbereitungslinien und dadurch über eine Kapazität von 40.000 Jahrestonnen Frischmasse: „Das Herzstück ist … (€)

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