Erster Feldtag zu mehrjährigen Energiepflanzen in der Prignitz
Am 16.07.2021 lädt der Deutsche Verband für Landschaftspflege Berlin-Brandenburg (DVL) zum ersten Feldtag zum Anbau von „Durchwachsener Silphie“ und „Wildpflanzenmischungen“ für Biogasanlagen in die Prignitz ein.
Interessierte können sich zum Anbau mehrjähriger Kulturen wie spezielle Wildpflanzenmischungen und „Durchwachsene Silphie“ in der Prignitz beim ersten Feldtag des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL) am jetzigen Freitag informieren. Hintergrund des Vorhabens ist, den in der Prignitz sehr hohen Maisanteil in der Ackerfläche aufzulockern und modellhaft die Eignung von Mehrjährigen Kulturen für Biogas zu testen.
Mehrjährige Energiepflanzen für die Prignitz
Seit 2020 werden in einem Modellprojekt die mehrjährigen Energiepflanzen „Durchwachsene Silphie“ und „Wildpflanzen“ in der Prignitz in enger Zusammenarbeit mit Landwirten, Fachfirmen und einer Vielzahl weiterer Kooperationspartner angebaut. Das Projekt wird vom Land Brandenburg im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum in Brandenburg und Berlin, zusammengesetzt aus ELER,- Bundes- und Landesmitteln gefördert.
Für Insekten, Bodenschutz, Biodiversität und Klimaschutz
Sowohl die Silphie als auch die Wildpflanzen bieten ökologisch ein deutlich besseres Lebensumfeld als der Mais. Die große Blütenanzahl bietet Nahrung und Lebensraum für Insekten und wirkt dem aktuellen Problem des Insektensterbens entgegen. Mehrjährige Pflanzen sind neben dem Naturschutzaspekt auch für den Klimaschutz positiv.
Durch die über mehrere Jahre gänzlich ausbleibende Bodenbearbeitung wird kein Kohlendioxid freigesetzt, sondern der Humusaufbau im Boden verbessert. Nach Bestandsetablierung sind diese ausdauernden Kulturpflanzen aufgrund ihres intensiven und tief reichenden Wurzelsystems zudem in der Lage, Extremwettersituationen deutlich besser zu verkraften. Die Kulturen sollen mindestens über die Projektlaufzeit von drei bis vier Jahren stehen bleiben, zudem sind Untersuchungen zur Biodiversität geplant.
Für Landwirte wirtschaftlich interessant
Die Mehrjährigkeit macht beide Kulturen auch für die Landwirte wirtschaftlich interessant, da die einmalig höheren Saatgutkosten durch die langjährige Nutzung – die Wildpflanzen bis zu fünf Jahren und die Silphie sogar weit länger als zehn Jahre – und Senkung der Produktionskosten durch nur zwei Arbeitsschritte (Düngen und Ernten) ab dem zweiten Standjahr aufgefangen werden. Zudem kann die Silphie im Rahmen des Greenings als ökologische Vorrangfläche angerechnet werden.
PROGRAMM FELDTAG IN DER PRIGNITZ AM 16. Juli 2021
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Von 15.30 bis ca. 16.30
Besichtigung einer Fläche mit der durchwachsenen Silphie in Pröttlin/Karstädt, die größtenteils 2020 angelegt und z.T. 2021 nachgesät wurde. Hier wurde die Fläche hauptsächlich durch mechanisches Haken von Beikräutern befreit.
Von ca. 17.30 bis 19.30
Fahrt nach Legde/Quitzöbel: Besichtigung von Flächen mit durchwachsener Silphie und einer mehrjährigen Wildpflanzenmischung zur Biogasproduktion
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Vor Ort wird es Getränke sowie vielfältige Informationen zu folgenden Themen geben:
Informationsstand der Fachfirma „Donau Silphie“ über Anbaumethoden, Erntetechnik, Nutzungsmöglichkeiten der Silphie (Biogas, Fasergewinnung, Einstreu, Futter, Humusaufbau)
Informationen über das Projekt Bunte Biomasse und Möglichkeiten der Förderung und finanziellen Unterstützung von Wildpflanzenmischungen
Informationen über die Wildpflanzenmischung des Partners Saaten Zeller und der Deutschen Wildtierstiftung
Fördermöglichkeiten für mehrjährige Energiepflanzen
Unter folgenden Kontaktdaten können Sie sich zu dem Feldtag anmelden bzw. weitere Informationen zu dem Projekt erhalten:
Thomas Bigalke
DVL Brandenburg-Berlin Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V. Koordinierungsstelle Brandenburg-Berlin
Zauchwitzer Straße 51, 14552 Michendorf
Mobil: +49 176 / 499 429 06
t.bigalke@dvl.org