Erster Trockenstress bremst auch Winterungen

Kein Niederschlag: Mitarbeiter des Lohnunternehmens Blunk aus Lalendorf, Landkreis Rostock, verschwanden Donnerstag voriger Woche bei Bützow mit ihrer Maislegemaschine in einer großen Staubwolke. (c) Gerd Rinas
Agrarpraxis
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Die Wasserversorgung vieler Böden ist bereits knapp. Nicht nur Sommerungen sind betroffen. Das Defizit bremst auch Winterkulturen.

Laut dem Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) gibt es in vielen Regionen einen Mangel an pflanzenverfügbarem Wasser in einer Bodentiefe bis 25 cm. Dies betrifft Teile Sachsen-Anhalts, den Norden Thüringens und den Westen Sachsens sowie den Norden von Mecklenburg-Vorpommern. Auch im westlichen Teil von Nordrhein-Westfalen und im Süden Niedersachsens ist die Trockenheit messbar. Zum Teil wurde eine nutzbare Feldkapazität (nFK) von 30 %, ab der per Definition Trockenstress besteht, unterschritten. Regional besonders großflächig war das Gebiet mit einer nFK von nur noch etwa 20 % in Sachsen-Anhalt.

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Massives Bodenfeuchtedefizit in Ostdeutschland

In den übrigen Teilen Deutschlands war die Versorgung mit pflanzenverfügbarem Wasser im Boden bis zu einer Tiefe von 25 cm den UFZ-Zahlen zufolge dagegen mindestens ausreichend. In Schleswig-Holstein und großen Teilen Niedersachsens sowie in Nordbayern und am Alpenrand dagegen wurden Mitte voriger Woche Werte von 90 % erreicht.

Die Daten der Agrarmeteorologen vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Leipzig unterstreichen das Wasserdefizit der Böden. Beispielhaft nannte Falk Böttcher die Grasaufwüchse in Brandenburg, aber auch in weiten Teilen Sachsen-Anhalts und in kleineren Regionen Thüringens und Sachsens. Hier belegen die Werte in den Bodenschichten (0 – 30 cm, 0 – 60 cm und 0 – 90 cm), dass es im Osten der Bundesrepublik in der oberen Bodenschicht ein massives Bodenfeuchtedefizit gebe.

Trockenstress: Auch Winterungen in Entwicklung gebremst

Mittlerweile dehne sich die Trockenheit auch in tiefere Schichten aus, wie etwa beim Winterweizen (0 – 60 cm). Mit den gestiegenen Temperaturwerten und der in Gang gekommenen Vegetation (beim Winterweizen Schossen) habe die reale Verdunstung zugelegt. Niederschlag ist nicht hinreichend gefallen und die Vorhersagen zeigten zu Wochenbeginn auch keine durchgreifende Änderung der Situation. Insofern, so DWD-Fachmann Böttcher, bleibe festzustellen, dass insbesondere für die Sommerungen die notwendigen Wassermengen für die Jugendentwicklung fehlen, aber immer mehr auch die Winterungen in der aktuellen Entwicklung gebremst würden.

Im Flächenmittel fielen im Januar nur 70 %, im Februar aber 170 % der Niederschläge. Im März waren es ganze 4 % und im April nahezu 100 %. Laut DWD gibt es hier-bei im Osten eine enorme örtliche Schwankungsbreite bei der Niederschlagsverteilung. Im März lag diese zwischen 1 % und 65 % der Normalwerte. Selbst im April waren Schwankungen zwischen 25 % und 140 % zu sehen. AGE/FH




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