Junge Landwirte besser fördern
Mentoring für Junglandwirte: Eine neue Existenzgründungsbeihilfe für Junglandwirte hat die Staatssekretärin im Brandenburger Landwirtschaftsministerium, Silvia Bender, in Aussicht gestellt.
„Wir planen ab der neuen Förderperiode 2023, ähnlich wie in Sachsen-Anhalt, eine Existenzgründungsbeihilfe im Rahmen der Zweiten Säule, mit der Junglandwirtinnen und -landwirte Unterstützung über mehrere Jahre hinweg erhalten können“, erklärte Bender bei einer Veranstaltung mit Junglandwirten am vergangenen Freitag in Rathenow.
Beratung und fachliche Begleitung für junglandwirte
Sie gehe fest davon aus, dass damit dem Berufsnachwuchs und den Betriebsnachfolgern bessere Chancen eingeräumt und zugleich die Unternehmensentwicklung in den ländlichen Gebieten gestärkt werden kann, so Bender.
Das Ministerium setze bewusst auf Beratung und fachliche Begleitung. Anlass des Besuchs der Agrarstaatssekretärin war der Auftakt zu einer dreitägigen Fachexkursion von Junglandwirten.
Hofübergaben und Existenzgründungen begleiten und unterstützen
Erste Station: die Gärtnerei Bosse Johannisson in Rathenow. Die Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL) baut mit dem Bündnis Junge Landwirtschaft und der Regionalwert AG Berlin-Brandenburg das Projekt „Netzwerk für Mentoring und Beratung für Junglandwirte in Brandenburg“ auf. Es wird vom Agrarministerium und der EU gefördert. Hofübergaben und Existenzgründungen zu begleiten und zu unterstützen, ist Ziel des Projekts.
Der Bedarf an Fach- und Führungskräften in der Brandenburger Landwirtschaft sei groß, die Zahl der Gründungswilligen steige, doch die Hürden seien hoch, begründet die FÖL den Bedarf. Der Einstieg in die Branche sei kapitalintensiv, der Zugang zu Flächen werde immer schwerer, und das vorhandene Beratungsangebot greife zu kurz. Bei Letzterem setzt das Mentoringprojekt an.
„Mentoring ist für uns Gold wert “
Wie wertvoll das Wissen anderer ist, verdeutlichte Junglandwirt Philipp Adler. Sein Gemüsebaubetrieb „Good Food Syndicate“, den er mit seiner Partnerin Lena Buss führt, wird von Mentorin Sabine Kabath (Bio-Gärtnerei Watzkendorf) beraten. „Mentoring ist für uns Gold wert. Der Erfahrungsvorsprung von Sabine ist ungemein hilfreich, er spart uns z. B. bei Fragen zur Pflanzengesundheit oder der Anbauplanung viel Zeit und Geld“, erläutert Adler. Am Wochenende besuchten die Junglandwirte aus Brandenburg etablierte Biobetriebe in anderen Bundesländern.
Auf dem Exkursionsprogramm standen
- der Landhof Lindenberg von Hartmut und Marius Wöllner in Zehrental (Sachsen-Anhalt)
- die Solawi Pflanzgarten Hitz-acker (Niedersachsen)
- die Solawi Kattendorfer Hof (Kattendorf, Gemeinde Segeberg, Schleswig-Holstein)
- Carstens Highlands – im Betrieb von Tobias Carstens stehen 300 Highlander und 300 Galloways ganzjährig auf den Weiden – (Hamdorf, Kreis Rendsburg-Eckernförde)
- die muttergebundene Kälberaufzucht von „De Öko Melkburen GmbH“ in Lentföhrden
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