Getreidelaufkäfer: Weizenernte in Gefahr

Eine böse Überraschung für William und Ivette Jokisch: Unzählige Larven des Getreidelaufkäfers auf ihrem Weizenacker. Entdeckt haben sie den Schädling bei einer Bonitur Ende 2019. Eine Lösung war zuerst nicht in Sicht. (c) Sabine Rübensaat
Agrarpraxis
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Als William und Ivette Jokisch über einen ihrer Äcker spazierten, war der Schrecken groß. Der Weizen war stark geschädigt. Doch unter der Erde sah es noch schlimmer aus. Getreidelaufkäfer tummelten sich überall im Oberboden.

Von David Benzin

Haben Sie schon mal etwas vom Getreidelaufkäfer gehört? Ja sicher, werden einige von Ihnen jetzt vielleicht sagen. Im Herbst ein rechtzeitig terminiertes Pyrethroid* – und der Schädling ist unter Kontrolle. Doch dieses „Rezept” funktioniert in dieser Saison nicht wie üblich. Zumindest nicht in Brandenburg. Es ist kurz vor zwei am Nachmittag, als wir zusammen mit Landwirt William Jokisch und seiner Frau Ivette auf dem 17-ha-Weizenschlag in der Nähe von Börnicke im Brandenburger Landkreis Barnim ankommen. Der Boden ist sandig, hat aber in den letzten Wochen zumindest etwas Regen abbekommen, um nicht allzu viel Staub in die Luft zu wirbeln.

Im Boden rund um die jungen Pflanzen sind überall kleine, etwa einen halben Zentimeter große Löcher. Von Regenwürmern stammen die Bohrungen leider nicht – sie sind das Werk der Larven des Getreidelaufkäfers. Dieser sei hier überall im Boden, berichtet Jokisch. Als wir mit dem Spaten etwas herumgraben, kommen mehr als zehn Larven zum Vorschein. Sie fressen die Blätter von Getreidebeständen an und saugen das Chlorophyll heraus, sagt Ivette Jokisch.

Bio auf 110 Hektar

Die Jokischs betreiben im Nachbardorf Willmersdorf einen Ökobetrieb mit 110 ha Ackerfläche. Daneben halten sie noch etwas Geflügel, das sie direktvermarkten. Außerdem gehören zwei Emus zu ihrem Tierbestand. Den Anbauschwerpunkt bildet das Getreide, das sie unter dem Bioland-Siegel vermarkten. Die Jokischs betreiben im Nachbardorf Willmersdorf einen Ökobetrieb mit 110 ha Ackerfläche. Daneben halten sie noch etwas Geflügel, das sie direktvermarkten. Außerdem gehören zwei Emus zu ihrem Tierbestand. Den Anbauschwerpunkt bildet das Getreide, das sie unter dem Bioland-Siegel vermarkten. 

Als das Ehepaar Jokisch Ende Dezember über die Flächen ging, war der Schrecken groß. Der Winterweizen, den William Jokisch im Herbst ausgesät hatte, sah schlecht aus. Die Blätter waren angefressen und bräunlich gefärbt, erzählen die beiden.


*Nachtrag: Die Bekämpfung mit einem Pyrethroid bezieht sich nicht auf den Ökobetrieb von William Jokisch selbst, sondern blickt beispielhaft auf Maßnahmen in konventionell wirtschaftenden Betrieben. Danke an unseren Leser Raphael V. für den Hinweis, dies klarer herauszustellen.


Die ganze Geschichte lesen Sie in der Bauernzeitung 8/2020 als E-Paper oder gedruckt.