Gute Gründe für die Herbstpflanzung
Herbstzeit ist Pflanzzeit: Es gibt viele gute Gründe, warum viele Pflanzen unbedingt zwischen September und November eingepflanzt werden sollen und nicht erst im Frühling.
Von Bernhard Henning, forestbook
Speziell Nachbesserungsarbeiten und die Aufforstung kleinerer Flächen wurden auf den Herbst verschoben. Dieser Trend macht sich vor allem in den Forstbaumschulen bemerkbar, da in den vergangenen Jahren konstant mehr Forstpflanzen im Herbst verkauft wurden. Ein wichtiger Grund ist natürlich das Klima: die Temperaturen sind noch mild, der Boden noch warm, aber es ist feucht genug. So hat das Wurzelwerk genau die richtige Umgebung, um fest anzuwachsen und ausreichend Zeit, um Stärke für den Winter zu entwickeln.
Außerdem ist die Gefahr für Nachtfrost, Trockenheit oder auch plötzlichen Temperaturanstieg nicht so unberechenbar wie im Frühling.
Herbstpflanzung verschafft Pflanzen Entwicklungsvorsprung
Ein zweiter Grund liegt in der Physiologie der Pflanze. Im Herbst treten die Pflanzenteile über der Erde in eine Ruhephase ein. Sie speichern Nährstoffe auf den Blättern und werfen diese dann ab.
Im Gegensatz dazu wird der Wurzelwachstum aktiver, insbesondere werden die lebensnotwendigen Feinwurzeln ausgebildet. Im Frühling ist dieses Wachstum für eine Pflanze sehr stressig, denn sie muss auch noch alle anderen Pflanzenteile bilden. Durch die Herbstpflanzung hat die Pflanze aber einen Entwicklungsvorsprung. Nicht nur, dass sie den Winter überlebt – sie hat im Frühling viel mehr Energie zur Blüten- und Blätterbildung.
Pflanzschock vermeiden
Den wirtschaftlich größten Vorteil bringt die Herbstpflanzung durch die Vermeidung des Pflanzschocks. Bei richtiger Durchführung der Pflanzung wachsen die Pflanzen im Frühjahr ganz normal weg und erreichen so einen wichtigen Wachstumsvorsprung gegenüber der Unkrautvegetation. Die zeit- und kostenintensive Kulturpflege (vor allem das Ausmähen der Kultur) wird somit erheblich reduziert …