Mechanische Unkrautbekämpfung

Hacke-Bandspritze selbst zusammengestellt

Gespann Hacke und Bandspritze der Land-, Bau- und Kommunalmaschinen Verwaltungsgesellschaft Gerichshain. (c) Werkbild
Landtechnik
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Die mechanische Unkrautbekämpfung zur Pflege von Reihenkulturen ist aktuell wieder im Kommen. Die Technik ist effektiv, zielgenau und einfach zu bedienen.

Von Jörg Möbius

Der Landmaschinen Vertrieb Deuben mit Sitz in Gerichshain im Landkreis Leipzig ist ein 1990 neu gegründeter John-Deere-Händler mit drei weiteren Filialen in Sachsen. Mit der Land-, Bau- und Kommunalmaschinen Verwaltungsgesellschaft (LBK) hat das Unternehmen seit 1994 ein Tochterunternehmen für landwirtschaftliche Dienstleistungen. Es bietet im Raum Leipzig-Nordsachsen-Mittelsachsen ein umfangreiches Portfolio an Arbeiten an:


  • Mähen, Schwaden, Häckseln, Schlauchsilierung von Grünfutter und Mais,
  • Schlauchsilierung von Zuckerrübenschnitzeln,
  • Maisaussaat,
  • Mähdrusch von Getreide, Raps und Mais sowie
  • Neu im Portfolio: Hacken mit Bandspritzung und – interessant bei Schosserrüben, resistenten Unkräutern und Ungräsern sowie für ökologisch wirtschaftende Betriebe – Einsatz des mechanischen Unkrautsammlers Zürn TopCut Collect.

Mechanische Unkrautbekämpfung: Hacken wieder im Kommen

Durch die aktuelle Situation ist die mechanische Unkrautbekämpfung wieder im Kommen. Und das mit Technik von heute, die genauer und leichter zu steuern ist. Für die Rübenpflege haben die Techniker in Sachsen ein Gespann aus Hacke und Bandspritze zusammengestellt:


  • Hacke Bednar RowMaster RN 9600 mit Verschieberahmen und Kamerasystem Culti Cam und
  • Bandspritze mit einer Kverneland iXtra LiFe mit Einzeldüsenschaltung.

Die Hacke ist ein universeller Kultivator zur Brechung der Bodenkruste zwischen den Reihen und Unkrautbekämpfung im Bestand von Mais, Sonnenblume, Zuckerrübe und anderen Reihenpflanzen. Die robuste Konstruktion ermöglicht die Auflockerung von hohen Beständen. Die Maschine ist mit verschiedenen Arbeitswerkzeugen (Gänsefußschare, Meißelschare, Häufelschare) mit variablen Einstellungsmöglichkeiten ausgestattet, um die Arbeit den aktuellen Bodenbedingungen und Bestandsgrößen anpassen zu können. Jede Arbeitseinheit ist mit dem auf den Silent-Block gelagerten Parallelogramm versehen. Diese wartungsfreie Lösung gewährleistet den ununterbrochenen Druck auf das Stützrad.

Culti Cam zur Steuerung  des Verschieberahmens.
Culti Cam zur Steuerung des Verschieberahmens. (c) Werkbild

Die Maschine wird von LBK mit der vom Hersteller angebotenen Aufnahmeoptik Culti Cam zum Monitoring des Bestands eingesetzt. Sobald die ersten zwei Laubblätter der Zuckerrübe zum Vorschein kommen, ist die Culti Cam fähig, die Maschine über die Ansteuerung des Verschieberahmens zu lenken, sodass die Bodenlockerung sehr früh beginnen kann. Außerdem wurde der Rahmen mit zusätzlichen Flanschen versehen, um anstelle in 18 nur in 12 Reihen zu hacken.

Mit Spritztechnik kombiniert

Das zur Ausbringung von Flüssigdünger bei der Einzelkornsaat konzipierte Gerät iXtra LiFe mit einem Fronttank, der 1.100 l fasst, wird hier nun zum Bandspritzen eingesetzt. Für die Düsen wurden neue Halterungen gebaut, die mit den Arbeitswerkzeugen der Hacke stufenlos verschiebbar sind. Die Breite des Spritzbandes ist variabel durch die Höhenverstellung der Düsen. Die Einzeldüsenabschaltung ermöglicht das einfache Anpassen an eine veränderte Reihenanzahl beim Wechsel in andere Kulturen mit anderem Reihenabstand. Die Einsparung von Pflanzenschutzmitteln durch das Bandspritzverfahren beträgt 50 bis 70 Prozent.

Als Zugmaschine kommt ein John Deere 6215R zum Einsatz. Zur Reduzierung des Bodendruckes werden Zwillingsreifen (Vorderachse: 230/95R40, Hinterachse: IF270/105R54) eingesetzt. Die Spurweite beträgt 1,8 m (innere Räder) und 2,7 m. Dazwischen bleibt Platz, um eine Reihe beschädigungslos zu überfahren. Die Spurführung des John Deere erfolgt via GPS und RowSense, einer Kamera auf dem Maschinendach.

Das neue Gespann kommt zum Einsatz in Zuckerrüben, Soja oder Sonnenblumen mit 12 oder 18 Reihen bei 45 cm Reihenweite. Im Mais wird mit acht oder zwölf Reihen bei 75 cm Reihenweite gearbeitet. Die Reihenweite ist stufenlos von 45 cm bis 80 cm verstellbar.