Hoflader im Test Teil 2: Wer hebt am besten?
Im zweiten Teil zum Hoflader-Test geht es um Höhen und Lasten und die Bewertungen beim Arbeitseinsatz. Dabei wurde auf Unterschiede zwischen den dieselbetriebenen und den elektrifizierten Maschinen geachtet.
Von Martin Vaupel, Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Hoflader sollen die tägliche Arbeit erleichtern. Ihr Spezialgebiet ist dabei das Heben und Bewegen von Lasten. Ging es im ersten Teil des Vergleichstests (Bauernzeitung 43/2023, S. 29 ff.) vor allem um Motorisierung und Verbrauch, prüfen wir diesmal, ob sie sich einfach bedienen lassen und eine gute Übersicht auf die Arbeitswerkzeuge bieten.
Acht Hoflader von vier Herstellern haben am Test der Landwirtschaftskammer Niedersachsen teilgenommen. Der Schwerpunkt des Tests lag im direkten Vergleich eines dieselbetriebenen Hofladers zu einem elektrisch angetriebenen Lader desselben Herstellers. Bei jedem der getesteten Lader gibt es Licht und Schatten, aber alle Maschinen lassen sich für die vielfältigen Aufgaben eines Hofladers einsetzen. Da die Lader auf den landwirtschaftlichen Betrieben unterschiedlich zum Einsatz kommen und jeder Betrieb andere Anforderungen stellt, wird in diesem Hofladertest auch kein Testsieger gekürt.
Hoflader im Test Teil 2
Zuerst ein Blick um die Hoflader herum: Erster Kritikpunkt – der alle Hersteller betrifft – ist, dass keiner der getesteten Hoflader einen Werkzeugkasten an Bord hat. Im praktischen Betrieb „fliegen“ dann Zange, Hammer und Splinte irgendwo auf dem Lader herum – nicht schön. Natürlich kann sich jeder einen entsprechenden Kasten irgendwo anschrauben, aber für die aufgerufenen Preise sollte diese Ausstattung selbstverständlich sein.
Die Batterie beim Diesellader Giant G2300 ist sehr schlecht zugänglich und nur mit Schraubarbeit zu erreichen. Optional gibt es aber einen Batterie-Außenanschluss. Da der Fahrerstand des Weidemann 1280 kippbar ist, kann die Batterie gut erreicht werden. Die Kotflügel am Testlader Giant G2300 haben die Reifen nicht vollständig abgedeckt. Optional sind Kotflügelverbreiterungen, so wie sie beim Giant G2200E verbaut waren, erhältlich. Die Kotflügel bei Weidemann können auf die jeweilige Reifenbreite eingestellt werden und so müssen bei einer Umbereifung nicht extra neue Abdeckungen gekauft werden. Beim 1280 funktioniert das über ein Spannband und am 1190e mit Langlöchern.
Trittstufen und Steile Aufstiege
Da oft vom Hoflader auf- und abgestiegen wird, ist ein angenehmer Ein-/Ausstieg zum Fahrerstand wichtig. Bei beiden JCB-Ladern ist die unterste Stufe mit 48 cm am höchsten angebracht. Zudem haben fast alle Lader einen relativ steilen Ein-/Ausstieg und die unterste Stufe ist beim Aussteigen nicht direkt zu sehen. Die beiden Lader von Schäffer konnten hier punkten und wurden mit „gut“ bewertet.
Die Sicherheitstüren kamen beim Testteam hingegen nicht so gut an. Sie gehen nach oben auf und großgewachsene Personen können sich durchaus an der geöffneten Tür stoßen. Sicherlich eine Sache der Gewohnheit. Allerdings ermöglicht diese Art der Türöffnung das Ein- und Aussteigen unter beengten Verhältnissen. Die Handhabung und die Höhe des Türgriffs ist beim Weidemann 1190e mit sehr gut bewertet worden. Der Test-JCB 403 hat keine Tür, sondern nur einen festen Sicherheitsbügel verbaut. Bei beiden JCB-Ladern und auch bei den Ladern von Weidemann ist der rechte Auf-bzw. Abstieg nicht möglich. Die Giant-Hoflader glänzen durch einen Auf- und Abstieg, der sowohl von der linken, als auch von der rechten Fahrzeugseite prima möglich ist. Grund dafür ist sicherlich das Fahrerschutzdach, das vorne keine Pfosten hat und somit mehr Platz bietet.
Apropos Fahrerschutzdach: Die Dächer der beiden Giant-Lader und des Weidemann 1190e sind klappbar. So kann auch in sehr niedrige Gebäude eingefahren werden, denn die Höhe liegt dann unter 2 m. Außerhalb der Bewertung haben wir die Dächer einmal abgeklappt. Beim Weidemann 1190e geht das fix, und ohne Werkzeug ist das Dach innerhalb von einer guten Minute geklappt. Bei Giant ist das aufwendiger, dauert länger und auch Schraubarbeit ist erforderlich. Auch bei JCB ist optional ein vergleichbares Klappdach erhältlich.
Hoflader und Sicherheit: Sitzprobe sinnvoll
Damit sind wir schon auf dem Fahrerstand angelangt. Am komfortabelsten wurde der Weg zum Sitz bei den Weidemann-Ladern bewertet. Man kommt gut mit einem Bein um die Lenksäule herum und kein Getriebetunnel schränkt den Zugang ein. Auf dem Sitz angelangt, ist insbesondere bei den JCB-Ladern und beim Weidemann 1280 die Kopffreiheit zum Fahrerschutzdach sehr begrenzt. Für größere Fahrer kann das sehr unangenehm sein, da alle Hoflader nicht sonderlich gefedert sind und somit eine aufrechte Fahrposition kaum möglich ist. Vor dem Kauf eines Hofladers sollten großgewachsene Fahrer daher unbedingt eine Sitzprobe absolvieren.
Noch ein Wort zu den Sitzen: Erfreulich, dass alle mit einem Gurt ausgerüstet waren. Der Gurt rettet Leben, auch gerade bei den schmalen Hofladern, mit denen auch mal ein Umfallen möglich sein kann. In der Praxis werden die Gurte leider meistens zu wenig genutzt. Das ist allerdings auch verständlich, wenn sie, wie beim Schäffer 3630 und den Weidemann-Ladern, nicht über einen vollautomatisch einziehbaren Sicherheitsgurt verfügen – das ist nicht praxistauglich! Am besten funktionierte der Gurt bei […].
Das erwartet Sie weiter im Artikel aus der Ausgabe 45/2023 Seite 32-37:
- Überblickstabellen: Ausstattungen, Arbeitswerkzeuge, Handling und Einsatz u. v. m.
- Angenehm leise & Arbeiten mit dem Lader
- Sicherungen & Laden in der Praxis
- Kipplasten entscheidend
- E-Lader sind teurer
Bauernzeitung:
- Kompaktes Fachwissen
- Einzelheft in der App verfügbar
- Hoflader im Test Teil 2, Kunst aus Ballen u. v. m.
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