Die Scheibenegge Väderstad Carrier CRXT 525 mit CrossCutter Disc, 510 mm Durchmesser, bringt mit 42 Scheiben und SteelRunner-Walze bei Maisstoppeln ein solides Ergebnis. (c) Kai Hasse

Maiszünsler mechanisch bekämpfen

Mais ist als Futter und Rohstoff nicht zu unterschätzen. Ebenso wenig ist es der Maiszünsler. Wie er mit Stoppelbearbeitung nach der Ernte bekämpft werden kann, wurde auf dem Praktikertag des Maiskomitees gezeigt.

Von Kai Hasse

Wie durch inzwischen zahlreiche Untersuchungen belegt ist, etabliert sich der Zünsler in allen Maisanbau-Regionen und breitet sich weiter aus. Das heißt, ist der Zünsler erst einmal angekommen, können die Populationsdichte und entsprechend das Schadensniveau sehr variieren.

Klimatische Bedingungen sind ein Grund, der andere die Menge der mit Mais bestellten Ackerflächen innerhalb der gesamten Feldflur bzw. der Abstand bis zum nächsten Maisschlag.

Die Bekämpfung mit Insektiziden ist möglich, aber nicht „billig“ – und das nicht nur ökonomisch. Sie ist auch nicht vorteilhaft für das landwirtschaftliche Selbstverständnis und den Anspruch der guten landwirtschaftlichen Praxis.

Bei der biologischen Bekämpfung beispielsweise mit Schlupfwespenlarven muss nicht nur der Zyklus des Zünslers genau beobachtet werden. Auch der Zeitpunkt der Ausbringung der Schlupfwespen muss passen – viele Faktoren sind zu berücksichtigen, um damit Erfolg zu haben.

Zuverlässigste Variante

Die zuverlässigste Variante ist deshalb die Stoppelbearbeitung, bei der dem Zünsler die Überwinterungsmöglichkeiten solide eingeschränkt werden.
Darum hat das Deutsche Maiskomitee (DMK) in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und der Gesellschaft für konservierende Bodenbearbeitung im Oktober 2022 nach gut zweijähriger Pause im Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft auf Haus Düsse in Bad Sassendorf wieder einen Praktikertag durchgeführt.

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Thema der Veranstaltung: „Stoppelbearbeitung und Bodenbearbeitung nach Mais“.
Schon zu den Vorträgen am Vormittag hatten sich gut 150 Landwirte angemeldet, zur Geräte-Vorführung am Nachmittag waren es noch einige mehr. Zum Einsatz kamen 23 Maschinen und Geräte von 18 verschiedenen Herstellern, direkt oder über ihre Vertriebspartner zur Verfügung gestellt.

Witterungsbedingt hatte die Maisernte auf den vorgesehenen Flächen bereits sechs Wochen vor dem eigentlichen Erntetermin stattgefunden. Die Stoppel war also nicht ganz so robust wie sonst üblich.

Bedauerlicherweise hatte der Lohnunternehmer, der die Maisflächen üblicherweise bearbeitet, bereits trockene Tage zur Maisstoppelbearbeitung genutzt. Zudem hatte es am Vortag der Vorführung nochmals ca. 15 mm Niederschlag gegeben.

So war die Maisstoppel bereits „vorbearbeitet“. Für die zapfwellenangetriebenen Geräte – Mulcher und Kreiselschläger – wurde ein Teil eines noch stehenden Bestandes frisch gehäckselt, sodass stehende Stoppeln zur Verfügung standen.

Bonitur nach Instituts-Schema

Die von den jeweiligen Geräten bearbeiteten Parzellen wurden anschließend nach dem Schema von Dr. Joachim Brunotte und Dr. Hans Voßhenrich vom Thünen-Institut für Agrartechnologie bonitiert.

Das Boniturschema lässt sich nicht nur auf den Einsatz von Mulchern, sondern auch auf andere aktiv oder passiv arbeitende Werkzeuge anwenden. Interessenten findet es in dem PDF „DMK-Schwerpunkt: Stroh- und Stoppelmanagement nach Mais“ des Deutschen Maiskomitees, welchen kostenlos unter folgendem Link zu finden ist: kurzelinks.de/ Maisstoppel

Betrachtet man die Ergebnisse der praktischen Vorführung, auch wenn die Bedingungen nicht ganz so vorgesehen waren, zeigte sich, dass eine zweite Überfahrt zumindest nicht von Nachteil ist.


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