Strip-Till: Präzise Startgabe für Mais
Das bodenschonende und wassersparende Verfahren Strip-Till wird immer beliebter. Der Mecklenburger Tino Hälke begründet, warum sich eine solche Investition lohnen kann.
Das 1995 gegründete Lohnunternehmen Wiegels in Wulfsen (Niedersachsen) ging aus einem Landwirtschaftsbetrieb hervor. In Niedersachsen offeriert Inhaber Ernst-Ulrich Wiegels ein breites Angebot einschließlich Transport und Beregnung.
Seit 2008 gibt es eine Niederlassung in Sachsen-Anhalt. Der gebürtige Mecklenburger Tino Hälke leitet diese seit acht Jahren. „Der Schwerpunkt hier liegt auf Gülleausbringung und Häckseln einschließlich Transporte.“ Schon seit 2005 werden im Güllebereich Samson-Fässer eingesetzt.
Investitionen in Gülletechnik
Weitere Investitionen im Bereich Gülle erfolgten 2010 mit Grubber und Scheibenegge zur Einarbeitung und 2011 mit eigenen Lkw zur Güllezubringung. „Bei der Transporttechnik haben wir uns nicht auf ein bestimmtes Fabrikat festgelegt, es kommt uns vor allem auf ein geringes Eigengewicht von Lkw und Fass an“, erklärt Hälke. „Das dreiachsige Fass zur Ausbringung fasst 31 Kubikmeter, die Zubringer bringen 27 Kubikmeter. So kann ein Transportgespann seine Gülle auch in das noch nicht ganz leere Ausbringefass übergeben und gleich leer wieder losfahren.“
Inzwischen ist die Flotte auf vier der Samson-Fässer zur Gülleausbringung angewachsen. Davor werden ein Fendt 1050 und drei Fendt 942 gespannt. Der 1050er kommt vor allem im kupierten Gelände, auch zur Bodenbearbeitung, zum Einsatz.
Wassersparendes Verfahren
Anstelle ganzflächiger Einarbeitung speziell vor Mais fand und findet Tino Hälke das Verfahren Strip-Till sinnvoll. „Nur rund ein Drittel der Fläche wird bearbeitet. So muss nicht nur weniger Boden bewegt werden, das vermindert im nicht bearbeiteten Bereich auch die Verdunstung.“ Eigentlich Argumente, die ziehen. Aber die Kundschaft war skeptisch, die bisherige Verfahrensweise funktionierte ja. „Seit wir diese trockenen Jahre haben, ist das Interesse deutlich größer. Und wir besprechen mit den Kunden nicht mehr ob, sondern wie die Strip-Till-Bearbeitung erfolgen soll“, so Hälke. Denn er hat zwei Geräte von unterschiedlichen Herstellern angeschafft.
„Das Gerät von Samson hat Parabelscharzinken. Sie bewirken mit der sogenannten V-Bearbeitung neben der Gülleeinbringung eine Belüftung des Bodens.“ Auf
acht Reihen mit 75 cm Abstand wird gearbeitet, enger ist technisch möglich.
Vielseitiges einstellbares Gerät
Das zweite Strip-Till-Gerät namens Inro stammt von der französischen Firma Carré. Sie ist vor allem für Hacktechnik bekannt. Auch damit wird achtreihig gearbeitet. Hauptwerkzeug ist ein gerades Schar. Mit vorlaufenden und seitlichen Scheiben sowie nachlaufender Kettenwalze wird ein sehr ansehnliches Saatbett bereitet.
Wenn die Gülle entgast ist, kann nach ein bis zwei Tagen zentimetergenau per GPS-Signal der Mais in die vorbereiteten Streifen gelegt werden. „Das Carré-Gerät gilt unter Kennern als beste Strip-TillTechnik“, schwärmt Tino Hälke. „Es lässt sich werkzeuglos auf viele verschiedene Bedingungen einstellen.“
Mit beiden Geräten wird bei der Ausbringung mit 10 bis 12 km/h gefahren. Technisch können zwischen 20 und 40 m³/ha ausgebracht werden. Wenn der Kunde eine Applikationskarte zur Verfügung stellt, wird diese abgearbeitet. Beide Geräte arbeiten 30 cm tief. Auf diesem Horizont wird ein Gülleband abgelegt, das die Pflanzen später erreicht. Zuerst versorgt das obere Band, das einstellbar 10 bis 12 cm tief abgelegt wird, die Keimlinge.
Für die nächste Saison rechnet Tino Hälke mit weiter steigendem Interesse am Strip-Till-Verfahren bei seinen Kunden.