Wettbewerb

Traktor des Jahres 2025: Das sind die Gewinner

Der Quadtrac 715 hat ein PowerDrive-Lastschaltgetriebe mit 16 Gängen. Es gewährleistet einen reibungslosen und effizienten Betrieb unter verschiedensten Bedingungen. (c) Case IH
Landtechnik

Beim Wettbewerb Tractor of the Year geht es seit diesem Jahr um sechs Kategorien. Es gibt jetzt verschiedene Leistungsklassen. Außerdem neu hinzugekommen ist die Sparte Agrarroboter.

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Für die Preisverleihung des Tractor of the Year (TotY) 2025 wurden 21 Traktoren von 17 Traktorenherstellern von einer internationalen Jury, bestehend aus 25 Landtechnik-Journalisten aus 25 Ländern, bewertet. Der TotY 2025 wurde in diesem Jahr in sechs Kategorien vergeben: TotY HighPower, TotY MidPower, TotY Utility, TotY Specialized, TotyBot und Toty Sustainable.

In den Vorjahren gab es nur vier Kategorien – die bisherige Kategorie Tractor of the Year wurde in die beiden Kategorien TotY HighPower und TotY MidPower aufgeteilt und die Kategorie TotY-Bot ist ganz neu. Die Kategorie TotY Sustainable besteht aus fünf Traktoren, die von der Jury aus den Finalisten (Tab.) der anderen Kategorien ausgewählt wurden. Diese wurden nach ihrer Umweltverträglichkeit bewertet.

High-Power Traktor: Quadtrac 715 von Case IH

Die Kategorie TotY HighPower ist den Traktoren mit mehr als 300 PS gewidmet. Damit soll die wachsende Bedeutung von Hochleistungstraktoren in der modernen Landwirtschaft gewürdigt und ihre entscheidende Rolle bei der Steigerung von Produktivität, Effizienz und Nachhaltigkeit hervorgehoben werden.

Gewonnen hat der Quadtrac 715 von Case IH. Nach Ansicht der Jury erfüllt der Quadtrac 715 diese Anforderungen am besten. Mit seinen hochmodernen Funktionen, seinem innovativen Design und seinem kontinuierlichen Fokus auf Bodenschonung hat sich der Case IH Quadtrac 715 seinen Platz als Sieger in der Kategorie „HighPower“ verdient. Der Traktor zeichnet sich durch eine Nennleistung von 715 PS und eine maximale Leistung von 778 PS aus. Angetrieben wird er von einem FPT-Cursor-16-Motor, der ein maximales Drehmoment von 3.356 Nm bei 1.400 U/min liefert. Damit ist der Quadtrac 715 einer der leistungsstärksten Serienschlepper der Welt.

Die große Aufstandsfläche der vier Raupenlaufwerke sorgt für eine minimale Bodenbelastung. Das PowerDrive-Lastschaltgetriebe mit 16 Gängen ermöglicht stufenloses Schalten unter Last. Der Quadtrac 715 verzichtet auf die Abgasrückführung und arbeitet mit einem SCR-System, das die Anforderungen der Stufe V erfüllt und so die Emissionen bei gleichbleibend hoher Leistung reduziert. Außerdem kann er mit 100 % HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) fahren und bietet damit eine umweltfreundlichere Kraftstoffoption.

Die Finalisten der verschiedenen Kategorien

HighPower
(über 300 PS)
MidPower
(150 bis 280 PS)
Utility
(70 bis 150 PS)
Specialized (Speziatraktoren)TotYBot (Agraroboter)Sustainable (nachhaltig)
Case IH –
Quadtrac 715
Case IH –
Puma 260
Fendt –
e107 Vario
Antonio Carraro
– Tony 8900 TRG
AgXeed –
5.115T2
Fendt –
e107 Vario
JCB 8330 – iCONClaas – Arion 660Hattat Traktör – T4125Ferrari – E-Astralautoagri – IC20EFerrari – E-Astral
Massey Ferguson –
9S.425
Fendt –
620 Vario DP
Lindner Lintrac –
70 LDrive
Landini Trekker –
4-120 M
Black Shire –
RC 3075
JCB 8330 –
iCON
New Holland –
T.340 HD
McCormick –
X7.624 VT-Drive
Massey Ferguson –
M Series
Keestrack/RigiTrac
– B1e/SKE 40
Field Robotics –
HammerHead
Keestrack/RigiTrac –
B1e/SKE 40
Valtra –
S416
Valtra –
N175 Direct
Steyr –
4120 Plus
Yanmar –
YT 359 ROPS
Lindner –
Lintrac 70 LDriv
Tafe – 7515

Mittelklasse-Traktor 620 Vario DP von Fendt

Die Kategorie Toty MidPower konzentriert sich auf Traktoren mit einer Leistung von 150 bis 280 PS. Traktoren dieser Kategorie bieten ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Leistung, Vielseitigkeit und Effizienz. Der 620 Vario DP von Fendt ging in dieser Kategorie als Sieger hervor. Kern des Erfolges ist laut Jury das revolutionäre iDMotorkonzept, das bei niedrigen Drehzahlen (bis 1.900 U/min) maximale Leistung bei einem Kraftstoffverbrauch von nur 195 g/kWh bietet. Das Leistungsgewicht des Traktors von 34,4 kg/PS spielte bei der Entscheidung der Jury eine wichtige Rolle.

Ein 620 Vario DP hebt einen folierten Ballen an.
Der 620 Vario DP hat ein fortschrittliches CCLS-Hydrauliksystem mit
einer maximalen Durchflussmenge von 205 l/min und einer unabhängigen Lenkungspumpe mit 43 l/min. (c) Werkbild Fendt

Die ausgewogene Konstruktion und optimale Wendigkeit, die VarioDrive-Technologie mit permanentem Allradantrieb und die intelligente Drehmomentverteilung machen den Fendt 620 Vario DP laut Jury zur idealen Wahl für Gemischtbetriebe, die Vielseitigkeit und Traktion auf engstem Raum benötigen. Darüber hinaus bietet das FendtONE-System eine nahtlose Integration in digitale Agrarplattformen und erfüllt damit die Anforderungen des Precision Farming.

4120 Plus von Steyr

Die Kategorie TotY Utility kennzeichnet Traktoren im Leistungsbereich von 70 bis 150 PS mit maximal vier Zylindern und einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 9.000 kg, die sich durch ihre Kraftstoffeffizienz und Wendigkeit auszeichnen.

In dieser Kategorie konnte sich der 4120 Plus von Steyr durchsetzen. Laut Jury besticht dieser Traktor in Schlüsselbereichen wie Wendigkeit, Kabinenkomfort, Spitzentechnologie und hervorragender Motorleistung. Er verkörpere eine perfekte Kombination aus Vielseitigkeit und moderner Landtechnik und biete eine intuitive Bedienung, beeindruckende Wendigkeit und hohe Flexibilität, die ihn für eine Vielzahl landwirtschaftlicher Arbeiten prädestiniere.

Ein 4120 Plus Steyr beim Stoppelumbruch.
Beim 4120 Plus lobte die Jury die geräumige und leise Kabine, die auf Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit ausgelegt ist. (c) Werkbild Steyr

Angetrieben wird der 4120 Plus von einem 3,6-l-FPT-F36-Turbodieselmotor, der mit einer Maximalleistung von 117 PS und einem Spitzendrehmoment von 506 Nm bei 1.300 U/min für hohe Leistung sorgt. Dieser Motor der neuesten Generation erfüllt dank eines fortschrittlichen Abgasreinigungssystems mit DPF, SCR und DOC die Abgasnormen der Stufe V. Die Kompatibilität mit Biodiesel (7 %) und 100 % HVO ist ein weiterer Pluspunkt im Hinblick auf die Umweltverträglichkeit.

Der Steyr 4120 Plus verfügt über ein fortschrittliches Telematiksystem mit Datenfernverwaltung, Bildschirmfreigabe und Softwareupdates über Smartphone oder Tablet-PC. Er ist außerdem mit Isobus Klasse 2 mit TIM-Funktionalität und RTK-Autonavigation für höchste Präzision ausgestattet, obwohl es sich nicht um ein autonomes Fahrzeug handelt.

Tony 8900 TRG von Antonio Carraro

Die Kategorie TotY Specialized konzentriert sich auf Schmalspurtraktoren für den Obst- und Weinbau sowie Hangschlepper mit mehr als 40 PS. Der Tony 8900 TRG von Antonio Carraro wurde zum Traktor des Jahres 2025 in der Kategorie Spezialtraktoren gewählt. Einer der wichtigsten Faktoren war die Vielseitigkeit des Tony 8900 TRG. Er zeichnet sich durch eine kompakte Breite von 1.400 mm und einen Wenderadius von 2.300 mm aus. Dank des umkehrbaren Sitzes kann der Fahrer die Maschine leicht überwachen und steuern.

ein Tony 8900 von Antonio Carraro im Einsatz auf einer Obstplantage .
Der Tony 8900 TRG kann ein breites Spektrum an Aufgaben bewältigen,
von der Verwendung leistungsstarker Anbaugeräte bis hin zur Durchführung präziser Arbeiten in Weinbergen oder Obstplantagen. (c) Antonio Carraro

Der 74,2 PS starke Kubota-Dieselmotor bietet ein maximales Drehmoment von 305,4 Nm. Der stufenlose hydrostatische Fahrantrieb ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 43 km/h. Der Motor ist für einen Biodieselanteil von bis zu 20 % geeignet. Die Hubkraft hinten von 2.900 kg und in der Front von 1.200 kg bieten Vielseitigkeit und Flexibilität für eine Vielzahl von Anbaugeräten.

Autonom unterwegs: Der 5.115T2 von AgXeed

Die Kategorie TotYBot konzentriert sich ausschließlich auf Traktoren (Agrarroboter) ohne Kabine, die mit einem Dreipunktanbau, einer Zapfwelle oder einer elektrischen Kraftübertragung zu Anbaugeräten ausgestattet sind, auf dem europäischen Markt erhältlich sind und einen technischen Reifegrad (TRL) von mindestens 8 aufweisen. Gewonnen hat der Agrarroboter 5.115T2 von AgXeed.

Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury war die Kombination aus hochmoderner Automatisierung, praktischer Integration in bestehende landwirtschaftliche Systeme und einer insgesamt herausragenden Feldleistung. Er ist eine attraktive Option für Betriebe, die Robotertechnologie einführen möchten. Besonders hervorzuheben ist die Flexibilität: Dank einer Heckkraft von 8.000 kg und einer Frontkraft von 4.000 kg, die von einer leistungsstarken Hydraulik mit einer Förderleistung von 85 l/min unterstützt werden, können Standardgeräte problemlos eingesetzt werden.

Der Agrarroboter 5.115T2 von AgXeed während der Bodenbearbeitung.
Der 5.115T2 kann mit einer breiten Palette von Anbaugeräten arbeiten, ohne dass Modifikationen erforderlich sind. (c) Sabine Rübensaat

Der Dieselantrieb mit eine Spitzenleistung von 156 PS liefert ein maximales Drehmoment von 610 Nm. Das Raupenfahrwerk, trägt mit einem Bodendruck von weniger als 0,25 kg/cm² zur Bodenschonung bei. Für Sicherheit sorgt ein umfangreiches Sensorsystem mit RTK-GPS, Lidar, Radar und einem Touch-Bumper zur Hinderniserkennung.

Sauber und leise: e107 Vario von Fendt

Die Nachhaltigkeit steht in der Kategorie TotY Sustainable im Vordergrund. Der e107 Vario von Fendt gewann in dieser Kategorie. Laut Jury hat Fendt sein Engagement für Nachhaltigkeit mit der Einführung des e107 Vario unter Beweis gestellt, einem vollelektrischen Traktor, der die Landwirtschaft auf dem Weg zur Energiewende anführt. Er arbeitet emissionsfrei und geräuscharm und ist damit ideal für den Einsatz in Umgebungen, in denen Lärmschutz eine wichtige Rolle spielt.

Der e107 Vario von Fendt beim Einsatz auf dem Feld.
Der e107 Vario ist ausgestattet mit intelligenten Funktionen wie
Flottenmanagement, Konturassistent, Telemetrie, Auftragsmanagement sowie Dokumentation. (c) Werkbild Fendt

Mit einer Spitzenleistung von 90 PS (68 PS Nennleistung) und einem maximalen Drehmoment von 347 Nm kann der Traktor zwischen vier und sechs Stunden im Teillastbetrieb arbeiten. Das Ladesystem ist flexibel ausgelegt: Mit einer 22-kW-WallBox lässt sich der E-Traktor in rund drei Stunden von 20 auf 80 Prozent aufladen, eine 100-kW-Gleichstrom-Schnellladung verkürzt die Zeit auf nur 0,75 Stunden. Der e107 Vario stellt laut Jury eine konkrete Alternative zu herkömmlichen Modellen mit Verbrennungsmotor dar.

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