TAP setzt auf Hacke und Striegel
Die Trebnitzer Agrar-Produktionsgesellschaft mbH (TAP) in Brandenburg hat auf Öko umgestellt und ist nun mit Geräten zur mechanischen Unkrautregulierung auf ihren Schlägen unterwegs.
Es wirbelt ordentlich Feinerde auf, wenn Maik Wilke mit dem Striegel-Gespann mit reichlich 10 km/h über den Acker fährt. Wir sind zwei Tage nach Frühlingsanfang auf halber Strecke zwischen Berlin und der Grenze zu Polen im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg auf einem Schlag Winterweizen der Trebnitzer Agrar-Produktionsgesellschaft mbH (TAP). Das Unternehmen hat auf Wirtschaften nach Bioland-Richtlinien umgestellt. Die 30 ha Biowinterweizen stehen gut. „Wir haben ihn Anfang September gedrillt und dann vor dem Winter noch zwei Mal gestriegelt.“
Jetzt beim dritten und letzten Striegelgang stellt der Betriebsleiter der TAP den 12,20 m breiten Treffler-Striegel relativ scharf ein, weil die Weizenpflanzen gut bestockt sind. Es hat seit den Niederschlägen im Februar noch nicht wieder geregnet. „Noch stört die leichte Trockenheit im Oberboden nicht. Im Gegenteil, der Erfolg der Unkrautbekämpfung wird bestimmt bei 90 Prozent liegen. Die Getreidepflanzen haben schon ordentliche Wurzeln und den kleinen Unkräutern geht es ordentlich an den Kragen“, so Wilke. Außerdem wird mit dem Striegel der Boden oberflächlich gelockert, so kommt Luft hinein. Sollte es demnächst regnen, kann auch das Wasser gut versickern. Er rechnet mit einem Ertrag von rund 3 t/ha auf diesem Schlag.
Gerät von bayerischem Spezialisten
Maik Wilke hat sich bewusst für die Arbeit in einem Biobetrieb entschieden. „Ich finde das gut und kann hier meine bisherige Erfahrung einbringen. Und wir werden neue Erfahrungen sammeln, beispielsweise mit Sonnenblumen.“ Die in Pöttmes-Echsheim
zwischen Ingolstadt und Augsburg ansässige bayerische Firma Treffler fertigt für die Landwirtschaft Grubber, Eggen, Striegel und Hackgeräte. Außerdem wird von ihr Mühlentechnik und die Auftragsfertigung im Metallbau angeboten.
Die Präzisionsstriegel werden in Arbeitsbreiten von 1,70 m bis 18,20 angeboten, mit Fahrwerk bis 29,20 m. Der Striegel reguliert Unkraut nur durch Erdbewegung im Keimblatt- oder Keimfadenstadium und die Kraft der Sonne. Der Rahmen wird präzise durch Stützräder, die in der Höhe und in der Spurbreite einstellbar sind, geführt.
Jeder Zinken ist drehbar am Rahmen gelagert und mit einer Zugfeder verbunden. Diese wird zur Zinkendruckverstellung vorgespannt. Dazu wird das Drahtseil auf eine Spannwelle gewickelt und die Feder gespannt. Entscheidend für perfekte Unkrautregulierung ist die Anpassung des Zinkendrucks an die Kulturen und Flächen. Er kann manuell für jedes Zinkenfeld eingestellt werden. Die zeitsparende Option ist hydraulisch vom Traktorsitz aus steuerbar. Dafür hat man sich bei TAP entschieden. Es kann ein Druck zwischen 100 g und 5.000 g je Zinke eingestellt werden. Mit der Standard-Feder ist bei 100 g und von 500 g bis 5.000 g ein gleichbleibender Zinkendruck möglich. Das ist der serienmäßige Standard für Getreide und Grünland.
TAP: Neue Hacke für die Sonnenblumen
In der Scheune auf dem TAP-Betriebsgelände steht ein neues dunkelgrünes Hackgerät. „Wir haben die Garford-Hacke vor allem gekauft, um damit Sonnenblumen zu pflegen, die wir dieses Jahr erstmals anbauen werden“, berichtet Maik Wilke. Sie kann mit verschiedenen Scharen ausgerüstet werden.
Die Werkzeugträger-Segmente sind auf den Grundrahmen verschiebbar. So sind beispielsweise zwölf Reihen mit 45 cm Abstand möglich oder acht Reihen mit 75 cm. Die Hacke wird genau zwischen den Reihen geführt. Zwischen der Befestigung am Dreipunkt und dem Rahmen mit den Werkzeugen ist eine Möglichkeit zum horizontalen Verschieben eingebaut. Garford nennt das hydraulischen Seitenversatz, andere Anbieter Verschieberahmen. Das Signal dafür kommt vom Robocrop-System, das mit zwei Kameras die Reihen mit 30 Bildern pro Sekunde aufnimmt. Die Genauigkeit beträgt etwa 15 mm. Auf dem Bild sind die Kameras nicht montiert, sie sind sicher bis zum Einsatz weggeschlossen.