Moorschutz in M-V: Bund fördert Pilotvorhaben auf 750 Hektar mit 12,6 Millionen Euro
Bundes-Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth hat gestern den Förderbescheid für Moorschutz-Vorhaben bei Anklam und Friedland übergeben. Der Bund fördert das Pilotprojekt auf 750 ha entwässertem Moor mit 12,6 Mio. Euro.
Von Elke Ehlers (Text und Fotos)
Für das bisher größte Vorhaben zur Landwirtschaft auf nassen Mooren in Mecklenburg-Vorpommern übergab Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, am Freitag auf einem Feldtag bei Neukalen, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, die Förderbescheide. Auf insgesamt 750 Hektar sollen in einem Moorschutz-Pilotvorhaben Paludikulturen angebaut werden.
Konkret geht es um 500 ha entwässerte Moorflächen des Polders Bargischow-Süd bei Anklam sowie 250 ha des Polders Sandhagen bei Friedland. In Bargischow liegt der Fokus auf Röhrichtanbau und torferhaltender Grünlandnutzung. Bei Sandhagen geht es um die Nutzung von Nasswiesen und den Anbau verschiedener Sumpfpflanzen wie Rohrkolben und Schilf. Das Verbundprojekt ist auf zehn Jahre ausgelegt. Der Bund stellt dafür 12,6 Millionen Euro zur Verfügung. Zuwendungsempfänger sind die Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern und die Universität Greifswald.
An dem vom Greifswald Moor Centrum organisierten Feldtag „Paludikultur in der Praxis“ nahm der Botschafter der Republik Indonesien, Arif Havas Oegroseno, teil. Ihn interessierten vor allem die Erfahrungen Mecklenburg-Vorpommerns bei der Wiedervernässung von Moorstandorten. Der Inselstaat in Südostasien kämpft in seinen riesigen Moorgebieten mit Problemen wie Bränden, Bodensackung und Landverlust.