Super Schnittergebnisse und weniger Treibstoff

Motorsägen Tipps: Alles rund um Wartung und Pflege

Beim arbeiten mit der Motorsäge müssen viele Sicherheitsaspekte beachtet werden. Mit der richtigen Wartung und Pflege können viele Risiken vermieden werden. (c) Bernhard Henning
Agrarpraxis
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Um funktionsfähig zu bleiben, sollte die Motorsäge regelmäßig gewartet werden. Tipps für die drei wichtigen Wartungsintervalle finden Sie hier.

Von Bernhard Henning, forestbook

Die regelmäßige Wartung der Motorsäge ist kein Selbstzweck: Gut gepflegte Motorsägen liefern bessere Schnittergebnisse und verbrauchen weniger Treibstoff. Außerdem verringert sich die Unfallgefahr. Damit die kraftvolle Maschine aber auch wirklich ein verlässlicher Partner im Wald bleibt, darf die regelmäßige Pflege nicht vergessen werden.

Ein störungsfreies und sicheres Arbeiten ist nur mit einer verlässlich gewarteten Maschine möglich. Die richtige Wartung der Motorsäge ist, neben den allgemeinen Sicherheitsregeln, eine wichtige Maßnahme, um Unfälle zu vermeiden. Vor der Wartung sollte auch noch ein kurzer Blick in die Betriebsanleitung geworfen werden, denn je nach Hersteller und Modell gibt es kleinere Unterschiede.

Motorsägenpflege und seine Vorteile

Auch wenn es manchen als lästige, ja sogar unnütze Tätigkeit erscheint, die Pflege der Motorsäge bringt viele Vorteile und lohnt sich:

  • geringere physische und psychische Belastung des Anwenders,
  • minimierter Abgaswert und Treibstoffverbrauch,
  • geringerer Verschleiß,
  • mehr Leistung,
  • störungsfreier Betrieb,
  • verringerte Unfallgefahr durch verabsäumte Wartungsarbeiten,
  • weniger Vibration,
  • weniger Reparaturkosten und
  • längere Lebensdauer des Gerätes.

Wartungsintervalle

Man unterscheidet drei Wartungsintervalle bei der Motorsäge: Die tägliche Wartung sollte bereits nach drei bis fünf Betriebsstunden durchgeführt werden, die wöchentliche Wartung nach einigen Betriebstagen. Die monatliche Wartung schließlich nach einigen Wochen Betriebszeit, für Landwirte bedeutet das etwa in der Mitte der Einschlagsperiode.

Die Wartung dient aber nicht nur der Pflege, sondern auch dem frühzeitigen Erkennen von Problemen oder Funktionsstörungen. Auch wenn der Abschied vielleicht wehtut: Alte, störungsanfällige und nicht mehr der Sicherheit entsprechende Motorsägen müssen durch neue ersetzt werden.

Tägliche Wartung

Bei der täglichen Wartung sind nur die fünf großen S durchzuführen: Säubern, Spannen, Schmieren, Schärfen und Störungsbehebung. Die Säuberung betrifft vor allem den Luftfilter (eventuell Vorfilter).

Der Luftfilter kann als Lunge der Motorsäge bezeichnet werden. Nur saubere Luftfilter gewähren ein optimales Kraftstoff-Luft-Gemisch. Der Luftfilter ist für die Reinigung abzuschrauben, doppelte Filter sind auseinanderzunehmen und mit Druckluft von der Innen- zur Außenseite auszublasen sowie mit einer weichen Bürste oder mit speziellem Reiniger zu säubern. Zur Montage soll der Luftfilter trocken sein und sich keine Feuchtigkeit im Netzteil befinden.

Das Säubern der Lufteinlassöffnungen am Gehäuse der Anwerfvorrichtung ist notwendig, damit genügend Luft zum Lüfterrad für die äußere Kühlung des Zylinders gelangen kann. Der Dekompressor soll den Start der Motorsäge erleichtern. Wird das Dekompressionsventil beim Starten gedrückt, muss es selbstständig wieder herausspringen können. Das Gestänge für den Druckknopf darf weder verbogen noch verschmutzt sein. Ein nicht optimal funktionierendes Dekompressionsventil führt zu Startproblemen.

Bildergalerie: Motorsägen Tipps

Kettenspannung

Optimale Kettenspannung: Sie kann mit zwei Fingern in Laufrichtung gezogen werden und liegt an der Unterseite der Führungsschiene an. (c) Bernhard Henning

Schwertnut

Je nach Einsatz des Gerätes sind täglich Kettenraddeckel innen, Kettenbremse und Schwertnut zu reinigen. (c) Bernhard Henning

Motorsägen Filter

„Beflockte“ Filter sollten nicht mit zu hohem Druck oder mit einer groben Bürste gereinigt werden. (c) Bernhard Henning

Motorsäge, Schmierung

Das Loch zur Schmierung ist mittels Spezialfett beidseitig zu fetten. Minderwertige Fette sind nicht geeignet. (c) Bernhard Henning

In Vergaser, Zylinder und Auspuff darf kein Wasser oder Schmutz gelangen. Die Kette soll so gespannt sein, dass sie mit zwei Fingern in Laufrichtung gezogen werden kann und dabei an der Unterseite der Führungsschiene anliegt. Beim Hantieren mit der Motorsägenkette immer den Motor abstellen und Arbeitshandschuhe verwenden.

Eine zu lockere Kette erhöht den Verschleiß an Kette, Schwert und Kettenantriebsrad. Die Ursache für eine rausspringende Kette ist lediglich eine zu lockere Kettenspannung! Ist für die Umlenkrolle der Führungsschiene ein Loch zur Schmierung vorgesehen, so ist diese nach Betriebsanleitung mittels Spezialfett und Spitznippelfettpresse beidseitig zu fetten. Minderwertige Fette sind nicht geeignet.

Die Schneidezähne der Kette sollen immer scharf gehalten werden. Auf Arbeitshandschuhe darf bei der Instandsetzung nicht verzichtet werden. Die Unfallverhütung bei der Motorsägenarbeit beginnt bereits beim Schärfen zu Hause. Um aufgetretene Störungen sofort beheben zu können, sollte man die wichtigsten Verschleißteile vorrätig haben. Auch die verschiedenen Sicherheitseinrichtungen der Motorsäge müssen regelmäßig kontrolliert werden: Kettenbremse, Kettenfänger, Stoppschalter, Gashebelsperre und Antivibrationselemente.

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Wöchentliche Wartung

Die wöchentliche Wartung stellt sich etwas aufwendiger dar. Folgende Instandhaltungsarbeiten sind durchzuführen:

  • Arbeiten der täglichen Wartung,
  • Reinigung von Anwerfvorrichtung und Zündanlage,
  • Reinigung des Lüfterrades, eventuell Starterklinken ölen,
  • Kettenraddeckel demontieren und säubern,
  • Führungsschiene auf Geradheit und Aufgratung an der Unterseite kontrollieren. Nut und Öleintrittsbohrung der Führungsschiene reinigen. Bei der Montage das Schwert in gewendetem Zustand montieren. Bei Beschädigungen erneuern.
  • Reinigen der Kühlrippen des Zylinders, damit die äußere Kühlung gewährleistet bleibt und Motorschäden durch Überhitzung vermieden werden.
  • Schraubenkontrolle (Griffrohrbefestigung), Kontrolle aller Befestigungsschrauben auf festen Sitz,
  • Ketteninstandsetzung: Linke und rechte Schneidezähne sollen optisch die gleiche Länge aufweisen.
  • Sichtprüfung auf Beschädigungen, Kontrolle und Instandsetzung der Tiefenbegrenzer,
  • Fetten des Nadellagers zwischen Kupplungsglocke und Kurbelwelle und
  • Zündkerze nach circa 100 Betriebsstunden erneuern.

Es gilt der Grundsatz: Eine Zündkerze gehört nicht gereinigt, sondern getauscht. Nur die vom Hersteller empfohlenen Zündkerzen verwenden.

Monatliche Wartung

  • Arbeiten der täglichen und wöchentlichen Wartung,
  • Demontage und Reinigung der Kupplungsglocke bei innen liegenden Kupplungen,
  • Ölen der Starterfeder. Vor dem Zerlegen der Startvorrichtung ist die Feder zu entspannen. Nach der Reinigung der Starterfeder wird diese in einen dafür vorgesehenen Federkäfig oder in den Starterdeckel eingelegt und anschließend geölt. Die Starterfeder ist so zu spannen, dass der Startergriff immer eingezogen wird.
  • Kontrolle der Zündkerze, eventuell erneuern (Elektrodenabstand 0,5 mm),
  • Funkenschutzgitter des Schalldämpfers (falls vorhanden) reinigen, gegebenenfalls erneuern,
  • Vibrationselemente auf Beschädigungen kontrollieren,
  • Laufflächen der Führungsschiene plan schleifen, damit beide wieder die gleiche Höhe aufweisen. Ungleich hohe Laufflächen führen zu schiefen Schnitten.
  • Kontrolle der Kupplungsfliehgewichte, deren Federn oder Klammern
  • Kontrolle des Kettenantriebsrades sowie
  • Benzin- und Öltank reinigen.

Das Kettenantriebsrad (Ritzel) ist nach vier (drei bis fünf) verbrauchten Ketten zu tauschen. Alte, eingelaufene Kettenantriebsräder erhöhen den Kettenverschleiß und können zu Kettenriss führen.

Rechtzeitig tauschen

Auch eine noch so vorbildlich gewartete Motorsäge erreicht irgendwann ihr Betriebsende. Die Lebensdauer einer Motorsäge hängt von ihrem Einsatzgebiet ab. Bei Profisägen beträgt sie zwischen 1.600 bis 2.000 Betriebsstunden, bei Hobbymodellen hingegen nur 300 bis 400 Betriebsstunden.

Vor Arbeitsbeginn ist zu prüfen, ob der betriebssichere Zustand gegeben ist. Sobald ein Schaden entdeckt wird, sollte man sich an einen Fachhändler wenden. Dieser prüft das Produkt und leitet notwendige Maßnahmen ein, um es wieder in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen.