Nebenerwerb

Junglandwirt, der genau weiß, was er will

Jonas Klänhammer baute sich bereits als Student einen Nebenerwerb mit Mutterkühen auf. © Elke Ehlers
Nebenerwerb
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Jonas Klänhammer möchte in die Fußstapfen seiner Vorfahren treten. Noch ist der 23-Jährige im elterlichen Familienbetrieb angestellt. Später soll jedoch aus seinem Nebenerwerbsbetrieb in Penkun ein Vollerwerb werden.

Von Elke Ehlers

Ein großes Transparent begrüßt jeden, der am Ortsausgang von Penkun auf den Klänhammer-Hof kommt: „Die Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern ernähren auch dich“ – eine Botschaft, hinter der die ganze Familie steht. Seit Generationen sind sie Landwirte in der Region bei Pasewalk. Großvater und Urgroßvater hatten dort einen Hof, Vater Bernd und sein Bruder Friedhelm machten sich nach 1990 als Wiedereinrichter selbstständig.

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Ziel: Vom Neben- in den Haupterwerb

Und nun tritt Jonas Klänhammer in die Fußstapfen seiner Vorfahren. Bereits als Student gründete er einen Nebenerwerbsbetrieb, aus dem später ein Vollerwerb werden soll. Verantwortung für einen eigenen Hof tragen, das habe ihn gereizt, erzählt der 23-Jährige. 40 Hektar verpachteten die Eltern ihm dafür, nur ein paar Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. „Wir wollten ihn damit auch an den Betrieb binden, die Generationsfolge sichern“, sagt Vater Bernd. So kann der Sohn selbst Entscheidungen treffen und auch Dinge ausprobieren, die der Vater vielleicht anders machen würde.

Hauptberuflich ist der Junior seit Oktober 2021 im väterlichen Betrieb angestellt. Dabei konnte sich der Bauernsohn zeitweise auch ein Maschinenbaustudium und eine Zukunft in der Autobranche vorstellen. Als Jugendlicher sei er „richtig autovernarrt“ gewesen, erinnert sich Jonas.

Studium an der Humboldt-Universität ist Familientradition

Steine hätten ihm seine Eltern bei der Berufswahl nicht in den Weg gelegt. Denn für den Hof gibt es in der Familie auch eine gute Alternative: Schwester Sarah, die in Neubrandenburg beim Landesbauernverband arbeitet, hat ebenfalls Landwirtschaft studiert und ist mit einem Landwirt verheiratet. Letztlich entschied sich Jonas dann doch für Ackerbau und Viehzucht. „Ich finde es spektakulär, wie Pflanzen sich von der Aussaat bis zur Ernte jedes Jahr entwickeln“, sagt der Vorpommer. Und den Hang zur Technik muss er ja nicht aufgeben. „Ich sitze doch oft auf dem Traktor oder schraube an etwas.“

Der Hof in Penkun – das bedeutet eine Zukunft in einer Kleinstadt mit gerade mal 1.500 Einwohnern im äußersten Winkel Mecklenburg-Vorpommerns. Wollte der junge Mann niemals weg? „Doch, doch“, sagt Jonas und lacht. „Deshalb bin ich fürs Bachelorstudium nach Berlin gegangen.“ Dort konnte er neue Leute kennenlernen, etwas erleben, seine Abenteuerlust ausleben. „Die Zeit in der Großstadt habe ich wirklich sehr genossen.“

An der Humboldt-Universität hatten vor ihm schon viele Klänhammers studiert: Vater, Großvater, Onkel, Tante, Cousin. „Auch das ist bei uns quasi Familientradition“, meint der Junglandwirt.

Student und Landwirt im Nebenerwerb

Für die Master-Semester zog es ihn dann aber wieder zurück in den Nordosten, nach Neubrandenburg. Dort konnte er parallel zum Studium schon Landwirt sein – im eigenen Nebenerwerbsbetrieb. Zwei Färsen, die der Onkel ihm 2018 überließ, wurden der Grundstock für seine Mutterkuhherde, die inzwischen rund 20 Tiere zählt. „Tiere gehören für mich zum Betriebskonzept“, sagt der junge Betriebsleiter. In seiner Masterarbeit betreute er einen Agrarbetrieb, der die Schweinehaltung auf Strohschweine umstellt …

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