Sachsen-Anhalt

Agrargenossenschaft Mosigkau: Fruchtbarste Kuh ist 17-fache Mutter

Die Rekord-Mutterkuh mit ihrem Betreuer, Andreas Brösner (c) Bernd Priegnitz, KBR
Tierhaltung
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Ein ausgeprägter Charakter, große Mütterlichkeit und natürlich eine ausgezeichnete Fruchtbarkeit: Der Kontroll- und Beratungsring (KBR) Rindermast des LKV zeichnete die 18-jährige Kreuzungskuh DE 15039 40202 aus der Agrargenossenschaft Mosigkau aus.

Von Bernd Priegnitz, KBR

Seit 2017 kürt der Kontroll- und Beratungsring (KBR) Rindermast des LKV die fruchtbarste aktive Mutterkuh des Landes. An der diesjährigen Auswertung (Stichtag 1. Juni) nahmen 29 Betriebe mit 4.009 Mutterkühen teil. Siegerin wurde die 18-jährige Kreuzungskuh DE 15039 40202 aus der Agrargenossenschaft Mosigkau im gleichnamigen Ortsteil der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau.

Alle Kälber aufgezogen

Bei einem sehr frühen Erstkalbealter von 24,9 Monaten und einer Zwischenkalbezeit von 356 Tagen kalbte die Kuh 17-mal und brachte 17 gesunde Kälber zur Welt, die alle aufgezogen wurden. Zurzeit führt die alte Dame, die sich immer noch ausgesprochen vital zeigt, ein sechs Monate altes Bullenkalb bei Fuß, das von einem Limousinbullen aus der Zucht der Ökodomäne Cobbelsdorf stammt.

Nicht nur wegen ihrer einheitlich schwarzen Farbe in der ansonsten von roten und rot-weißen Tieren dominierten 150-köpfigen Mutterkuhherde der Genossenschaft fällt die Kreuzungskuh auf. Ihr Betreuer, Andreas Brösner, bescheinigt dem Rekordtier einen ausgeprägten Charakter, große Mütterlichkeit und natürlich eine ausgezeichnete Fruchtbarkeit.

Haltungsbedingungen und die Unternehmensphilosophie stimmen

Dass Kühe alt werden können, ist bekannt. Doch müssen die Haltungsbedingungen und die Unternehmensphilosophie stimmen. Und das ist in der Agrargenossenschaft der Fall. Von den 30 ältesten Mutterkühen des Kontrollringes stehen fünf in Mosigkau! Abhängig vom Vernässungsgrad der Weiden sind die Mutterkühe vom Frühjahr bis in den Spätherbst im Freien zu finden.

Die Abkalbesaison ist ganzjährig, mit Schwerpunkt im Frühjahr. Die Fleckvieh- und Limousinblütigen Kreuzungsmutterkühe werden von Limousinbullen gedeckt. Die männlichen und auch ein Teil der weiblichen Absetzer werden im Betrieb aufgezogen.


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Mehrere Standbeine

Die Mutterkuhherde ist jedoch nur ein Standbein des Betriebes, der 1.000 ha Acker und 200 ha Grünland in der Taube-Niederung zwischen Dessau und Aken bewirtschaftet. Für einen großen Milcherzeuger aus der Region erfolgt die Aufzucht von Holstein-Friesian Zuchtrindern.

Im Tochterunternehmen, der Ökohof Mosigkau GmbH, wird Ackerbau und Schweinemast nach ökologischen Aspekten betrieben. Für den Vorstandsvorsitzenden, Lutz Kreißler, und seine 13 Mitarbeiter/innen sind die Vielschichtigkeit und die Standortangepasstheit die entscheidenden Voraussetzungen für eine funktionierende Landwirtschaft. Dass nun die fruchtbarste Mutterkuh des Landes in Mosigkau steht, erfüllt sie mit Stolz. Die Urkunde des Landeskontrollverbandes erhält einen Ehrenplatz im
Büro.

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