BDM: Lage der Milchviehhalter „zunehmend prekär“
Seit Jahren stagnieren die Milchpreise bei 30 ct/kg. Ohne mehr Wertschöpfung am Markt werden sich die Strukturen in der Milchproduktion drastisch ändern, mahnt der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM).
In Mecklenburg-Vorpommern erhalten Milchviehhalter als Basispreis aktuell zwischen 27 und 29 Cent/kg Milch. Damit bleiben die Einnahmen um durchschnittlich mehr als 14 ct/kg hinter den Produktionskosten zurück. Die Lage sei „zunehmend prekär“. Darauf wies Georg Maaß, Landesvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) in Mecklenburg-Vorpommern, am Dienstag vor Pressevertretern in Papendorf bei Rostock hin.
Seit Jahren stagnierten die Milchpreise bei 30 ct/kg Milch. Damit würden die Betriebe auf Verschleiß gefahren, sagte der stellvertretende BDM-Landesvorsitzende Gerd Schütte. Die Milchbauern versuchten, steigende Kosten und höhere Anforderungen durch immer ausgefeiltere Produktionssysteme, effizientere Strukturen und größere Herden zu kompensieren. „Bei diesem Wettlauf haben wir bereits viele Betriebe verloren. Wenn Milchproduzenten nicht endlich über den Markt eine höhere Wertschöpfung erzielen können, werden sich die Betriebsstrukturen in der Milchviehhaltung drastisch ändern“, warnte Maaß. Dies werde auch im vor- und nachgelagerten Bereich nicht ohne Folgen bleiben, ergänzte der erfolgreiche Züchter und BDM-Landesvorstand Klaus-Dieter Augustin.
Die BDM-Vertreter forderten Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus zu einer aktiven Politik im Sinne der Milchviehhalter auf. Es reiche nicht aus, den Milchbauern dafür zu danken, dass sie die Versorgung der Bevölkerung sicherstellten. Auch bei der jüngsten Agrarministerkonferenz habe es wieder nur „nichtssagende Äußerungen“ zur Milchmarktpolitik gegeben. Dabei hätten die Landwirte in ihrer Sektorstrategie konkrete Vorschläge gemacht, wie Marktverwerfungen zu begegnen sei und die Marktstellung der Milchbauern verbessert werden kann. „Wir brauchen Veränderungen bei den Rahmenbedingungen für den Milchmarkt. Die müssen endlich angepackt werden“, so die BDM-Vorstände. ri