Futter aktuell: Entwicklung auf dem Grünland nimmt Fahrt auf
Bis zur dritten Probenahme am 10. Mai hat die Witterung die Futteraufwüchse leider nicht entscheidend unterstützt. Es war viel zu trocken und in einigen Nächten zu kalt. Je nach Bodenart und –zustand ist der Vorrat an Bodenfeuchte meist aufgebraucht. Gegenüber der Vorwoche kam es lokal zu unterschiedlichen Ertragszuwächsen, die insgesamt aber nur mäßig ausfielen. Teil 3 unserer Serie „Futter aktuell“:
Von Marion Dunker, LUFA Rostock der LMS Agrarberatung und Dr. Heidi Jänicke, Landesforschungsanstalt MV, IfT Dummerstorf
Mit zunehmender Schnittreife zeigen sich bei den Inhaltsstoffen die erwarteten Veränderungen. Der Rohproteingehalt sank nur leicht und befindet sich für Ackergras unterhalb der Orientierungswerte. Aus Sicht der Fütterung sind mindestens 120 g Rohprotein/kg Trockenmasse (TM) gefordert, anzustreben sind bis zu 180 g/kg TM. Die niedrigen Rohproteingehalte hängen wohl mit der N-Düngung (Gabenhöhe, Zeitpunkt, Düngerart) und fehlenden Niederschlägen zusammen. Dies zu überprüfen, kann nur empfohlen werden, denn Rohprotein gilt als entscheidendes Qualitätsmerkmal.
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Zuckergehalte auf hohem Niveau
Die Zunahme der Rohfasergehalte war mit durchschnittlich 5 g/kg TM je Tag recht hoch. Auf einigen Flächen ist die Schnittreife (> 220 g/kg TM Rohfaser) bzw. wird sie in den nächsten Tagen bei Ackergras und auf dem Mineralbodengrünland erreicht. Derzeit steht bemerkenswert hoch verdauliches Futter mit Energiedichten deutlich über den Anforderungen zur Ernte bereit. Ebenso sind die Zuckergehalte auf hohem Niveau, so dass der Einsatz von Silierhilfsmitteln (Zusatz von Milchsäurebakterien) nötig sein könnte.
Auf den Niedermoorflächen ist nach dem ersten Beproben bei Erträgen und Inhaltsstoffen noch viel Bewegung möglich. Die Testflächen unterscheiden sich sehr voneinander. Die Aufwüchse könnten sich qualitativ noch verbessern, denn bei geringem Ertrag und einem Fasergehalt, der Schnittreife anzeigt, kann bei weiterem Zuwachs mit zeitgleich sinkenden Fasergehalten gerechnet werden.