Milcherzeugung: China orientiert sich an Israel und den USA

Beim Milchviehtag reichten die Themen von der Futtererzeugung über die Jungrinderaufzucht sowie Management bis zu unseren Nachbarn nach Dänemark. (c) Fritz Fleege
Tierhaltung
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Beim 23. Milchviehtag der Koesling-Anderson LEBG aus Dahlenwarsleben gab Dr. Sven Gruppe einen Rundblick über die weltweite Milcherzeugung.

Von Fritz Fleege

Dr. Sven Gruppe ging auf die Big Player von Milcherzeugung und -verbrauch ein. Da spielt zwar die Europäische Union eine große Rolle, aber es wird sich in den Mitgliedsländern nicht viel verändern. Neben der EU sind die wichtigsten Exporteure von Milchprodukten Neuseeland, Australien und die USA. Größter Produzent und Konsument ist Indien. Ein beachtliches Milchdefizit hat Russland. Steigende Nachfrage nach Milchprodukten gibt es in Afrika, weil dort die Bevölkerung stark zunimmt.

Milcherzeugung: Vorzeige- und Schulungsbetriebe in China

Wichtigster Importeur der Welt wird aber China bleiben, wo der Referent mehrere Jahre tätig war. Seit 1990 erfolgt dort ein intensiver Aufbau der Milchproduktion. Es wurden Vorzeige- und Schulungsbetriebe eingerichtet. Nach 2014 erfolgte ein massiver Strukturwandel hin zu einer Untergrenze von 1.000 Kühen je Betrieb. Die Kühe kommen dort auf eine durchschnittliche Jahresleistung von über 10.000 kg Milch.

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Beim Milchviehtag reichten die Themen von der Futtererzeugung über die Jungrinderaufzucht sowie Management bis zu unseren Nachbarn nach Dänemark. (c) Fritz Fleege

Stallbau: Israel und USA als Vorbilder

Bei Stallbau und Management orientiert man sich an Beispielen in Israel und den USA. So gibt es Regionen im Nordosten des Landes, wo im Winter die Temperaturen unter -45 °C fallen und im Sommer auf über 30 °C steigen.

Starken Einfluss auf die vertikale Vernetzung haben die Molkereien. Von Kleinerzeugern wird kaum noch Milch abgenommen. Obwohl nur 34 kg Milch je Einwohner verbraucht werden (Deutschland: 380 kg), beträgt der Selbstversorgungsgrad in China nur 60 %.

Künftig wird die Bedarfsdeckung ins Ausland verlagert, vor allem nach Australien und Neuseeland, aber auch nach Afrika und Russland. Dort werden Farmen von chinesischen Unternehmen erworben. Die Ernährungssicherheit gilt in China als Staatsziel.