Der Weg zu einer besseren Tierhaltung

Netzwerk Fokus Tierwohl: Projekt sucht Praktiker

Stallbau unter dem Fokus Tierwohl mit Ausläufen für die Milchkühe – hier bei der Agrargenossenschaft Reichenbach in Sachsen. (c) Karsten Bär
Tierhaltung
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Das neue Netzwerk Fokus Tierwohl lädt zum Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer ein. Es will Landwirte auf dem Weg zu einer besseren Tierhaltung unterstützen.

Die Partner in den ostdeutschen Bundesländern haben zum Verbundprojekt Netzwerk Fokus Tierwohl ihre Arbeit in den letzten Monaten aufgenommen. Tierwohlmultiplikatoren und weitere Experten stehen für die kommenden drei Projektjahre als Ansprechpartner für Tierhalter in der Region und zu Fragen rund um das Thema Tierwohl zur Verfügung.

Das Netzwerkprojekt ist eingebettet in das Bundesprogramm Nutztierhaltung als Teil der Nutztierstrategie des Bundes. Es wird mit circa 15 Mio. Euro vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ist Projektträger.

Ziele im Projekt

Das Verbundprojekt hat den Erfahrungs- und Wissenstransfer von der Praxis und in die Praxis zum Ziel. Mit der Vernetzung von Forschung, Praxis sowie Wirtschaft und Politik werden von den Experten Beratungs-, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit angeboten, um schweine-, geflügel- und rinderhaltende Landwirte auf dem Weg zu einer tiergerechteren, umweltschonenderen und nachhaltigeren Nutztierhaltung zu unterstützen und um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.

Im Dialog können wichtige Entwicklungsimpulse gegeben werden. Dafür sind Erfahrungen aus der Praxis sehr willkommen. Die Gesamtprojektkoordination im Verbund aus den Einrichtungen aller Bundesländer, der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und dem Forschungsinstitut für Biologischen Landbau Deutschland (FiBL) sowie weiteren Partnern liegt in der Hand des Verbandes der Landwirtschaftskammern (VLK).

In Expertenbeiräten, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Beratung und Praxis zusammensetzen, wurden Themen für die tierartspezifischen Geschäftsstellen zusammengestellt. Die Geschäftsstelle für den Bereich Rind siedelt sich im Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen an. Die Geschäftsstelle Geflügel ist in der Landwirtschaftskammer in Niedersachsen und die zum Thema Schwein in der Nordrhein-Westfälischen Landwirtschaftskammer integriert. Diese Tierwohlkompetenzzentren werden den Projektpartnern das Wissen zur tiergerechteren Haltung zur Verfügung stellen.

In jedem Bundesland arbeiten Tierwohlmultiplikatoren als Ansprechpartner für landwirtschaftliche Praxis, Vereine, Verbände, Beratung, die Tierärzteschaft und die Öffentlichkeit. Sie werden Informationsveranstaltungen in der Region anbieten. Landwirte, die sich für mehr Tierwohl engagieren, und Interessenten können die Tierwohlmultiplikatoren gerne ansprechen. Vorschläge aus der Praxis sind gefragt.

Themen nach Tierart

Ein erstes Online-Seminar zur Stallpflicht bei Vogelgrippe – „Wie tiergerecht mit einer auferlegten Stallpflicht umgehen?“ – fand Anfang Januar statt. Weitere Online-Veranstaltungen sind geplant. Beim Sächsichen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sind im Zeitraum Februar/März weitere Online-Veranstaltungen zu den Themen Weideschuss und Abkalbehygiene angekündigt. Im April findet eine Praktikerschulung „Klauenpflege beim Schwein“ statt.

Veranstaltungen für kleine Gruppen sollen in Iden zum Thema „Wolfsabweisender Herdenschutz“ am 17. und 24. März 2021 stattfinden. Ein Workshop zur Kälber- und Jungviehaufzucht ist am 9. Juni 2021 geplant.

Webseite des Projektes

Auf der Webseite des Projekts und der jeweiligen Landesämter finden Interessenten Termine für kommende Veranstaltungen. Das Wissen und Erfahrungsberichte von Praktikern werden von der DLG in Zusammenarbeit mit dem FiBL für Informations- und Schulungsmaterialien sowie über die jeweiligen Internetseiten aufbereitet.

Ansprechpartner im Osten
Interessenten sprechen bitte die Tierwohlmultiplikatoren an:
BB: Natalie Wagner, Landesamt für ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung, 14513 Teltow OT Ruhlsdorf, Tel. (0 33 28) 43 62 06, Natalie.Wagner@lelf.brandenburg.de
MV: Patricia Lößner, Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei, Institut für Tierproduktion, 18196 Dummerstorf, Tel. (03 82 08) 63 03 29, p.loessner@lfa.mvnet.de
SN: Svenja Reich, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, 04886 Köllitsch, Tel. (03 42 22) 46 21 03, Svenja.Reich@smul.sachsen.de
ST: Anne Helene Ahrend, Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau, Zentrum für Tierhaltung und Technik, 39606 Iden,Tel. (03 93 90) 62 16, AnneHelene.Ahrend@llg.mule.sachsen-anhalt.de
TH: Julia Trabert, Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum, 07743 Jena, Tel. (03 61) 5 74 04 14 53, Julia.Trabert@tlllr.thueringen.de