Gelbvieh: Ursprüngliche Dreinutzungsrasse
Ursprünglich stammt das Gelbvieh aus Unterfranken, heute ist das Verbreitungsgebiet im Vergleich zu anderen Rassen sehr groß.
Von Christoph Görner
Das Gelbvieh geht auf das alte Heilbronner Vieh als Ausgangspopulation zurück. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts veredelte man diesen Rinderbestand mit Schweizer Simmentaler und Blutanteilen der Rasse Shorthorn. Die so entstandene rötlich bis gelbe Rinderrasse wurde und wird auch als Frankenvieh bezeichnet, da ihre eigentliche Heimat in Unterfranken mit Nürnberg und Bamberg, sowie um Würzburg herum hat.
Zu dem Gelbvieh als Rasse gehören noch die Glan-Donnersberger aus Rheinland-Pfalz, die Limpurger aus Württemberg und das hessische Lahnvieh als Schläge.
lange Lebensdauer und hohes wachstumsvermögen
Ursprünglich diente die Rasse als Dreinutzungsrasse. Nach dem zweiten Weltkrieg erfolgte durch den Einsatz von Bullen der Rasse Rote Dänen zur Verbesserung der Milchleistung eine entsprechende Konsolidierung dieser Rasse. Die nunmehr vorhandene Population, die sehr stark fleischbetont ist, wird als mittel- bis großrahmige Zweinutzungsrasse bezeichnet. Dabei wird sie als solche auch gehalten, aber darüber hinaus auch als reine Fleischrindrasse in Form der Mutterkuhhaltung.
Die charakterlich sehr umgänglichen weiblichen Tiere zeichnen sich durch eine hohe Fruchtbarkeit, gepaart mit einer angemessenen Frühreife aus. Der Geburtsverlauf ist unproblematisch und die vitalen, widerstandsfähigen Kälber entwickeln sich sehr gut. Sie besitzen ein sehr hohes Wachstumspotenzial, was sich in guten ökonomischen Ergebnissen auszahlt. Die Rasse Gelbvieh ist außerdem sehr anpassungsfähig hinsichtlich Klima, Haltungsbedingungen und verfügbarer Futtergrundlage.
Die Fundamente sind mittelstark mit sehr harten Klauen, wodurch eine ansprechende Lebensdauer und unkomplizierte Weidefähigkeit zu erwarten sind.
Neben der Reinzucht ist die Vaterseite auf vielfältige Weise als Kreuzungspartner für viele Rassen gefragt, um gute Kreuzungsprodukte für die Rindermäster zu erzeugen. Dabei wird besonders das hohe Wachstumsvermögen geschätzt.
Gelbvieh: Die wichtigsten Maße und Gewichte
Bulle | Kuh | |
---|---|---|
Kreuzbeinhöhe (cm) | 148-155 | 138-145 |
Gewicht (kg) | 1100-1350 | 700-850 |
Geburtsgewicht (kg) | 42 | 38 |
Erstkalbealter (Monate) | 24-28 | |
Durch die vielseitigen, guten Eigenschaften der Rasse Gelbvieh findet man sie in Deutschland im Frankenland und auch im Thüringer Raum. Weltweit ist das Verbreitungsgebiet gegenüber anderen Rinderrassen relativ groß. So findet man diese Rasse in England, Dänemark, Kanada, USA, Brasilien, Paraguy, Sambia, Namibia, Südafrika, Australien und Neuseeland.
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