Piemonteser: Fleischrind mit indischem Einschlag
Wie der Name schon verrät: Ihren Ursprung haben die Piemonteser in der gleichnamigen Region in Italien. Sie sind heutzutage klassische Fleischrinder – und sollen auch einen Blutanteil indischer Zebus besitzen.
Von Christoph Görner
Die Piemonteser Rinder haben ihren Ursprung in der gleichnamigen Region in Italien. Sie entstand dort um 1840 aus der Zusammenfassung verschiedener Rinderschläge und soll auch einen zebublütigen Blutanteil indischer Zeburinder besitzen.
Nachdem diese Rasse als Dreinutzungsrasse (Arbeit, Milch, Fleisch) anfänglich gezüchtet wurde, veränderte sich auf Grund der gesellschaftlichen Entwicklung auch die Zuchtrichtung auf das Hauptmerkmal Fleisch.
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Herkunft der Piemonteser Rinder
Neben der Region Piemont kamen in Italien im Laufe der Zeit auch Teile der Lombardei und Liguriens als Zucht- und Haltungsgebiete dazu. Das heute als typisches Piemonteser bekannte Rind ist ein sehr fleischbetontes Rind mit einem lang gestreckten, rechteckigen Rahmen.
Besondere Erkennungsmerkmale
Die Bemuskelung ist an Schulter, Rücken und Keule sehr plastisch ausgeprägt und somit augenscheinlich sichtbar. Verbunden damit ist eine teilweise starke Doppellenderausprägung, die zu Schwergeburten in der Reinzucht führen kann. Zumindest ist dieses Merkmal bei entsprechenden Anpaarungen stets im Auge zu behalten.
Das Fundament der Piemonteser Rinder ist feinknochig mit sehr trockenen Gelenken versehen, wodurch eine Langlebigkeit zu erwarten ist. Zudem sind eine entsprechende Widerstandsfähigkeit gegenüber wechselnden Klimaeinflüssen und eine Leichtfuttrigkeit markante Merkmale dieser Rasse. Die Fellfärbung reicht von weiß bis weizenfarben oder grau. Die Kälber werden tief weizenfarben geboren, verändern aber nach dem dritten Lebensmonat ihre Farbe so wie sie die erwachsenen Tiere haben. An einigen Körperpartien erwachsener Tiere sind auch Pigmentierungen typisch.
Durch das günstige Fleisch-Knochen-Verhältnis ist bei den Schlachtkörpern mit einer sehr hohen Schlachtausbeute zu rechnen. Diese liegt bei durchschnittlich 65 % und darüber, während die Fettbildung gering ausfällt. Auch zu beachten ist ein angemessenes, lebhaftes Temperament.
Zucht der Piemonteser Rinder
Neben der Reinzucht werden Bullen oder deren Sperma häufig in der Kreuzungszucht zur Erzeugung wüchsiger, gut befleischter Absetzer eingesetzt. Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Zuchtansätzer anderer Rinderrassen.
Die wichtigsten Maße und Gewichte:
Bulle | Kuh | |
Kreuzbeinhöhe in cm | 146-150 | 135-140 |
Gewicht in kg | 950-1150 | 650-750 |
Geburtsgewicht in kg | 42 | 38 |
Erstkalbealter in Monaten | 32-34 |
Während in Deutschland anfänglich nur Sperma zu Kreuzungszwecken importiert wurde, kamen gegen 1992 auch angemessene Stückzahlen reinrassiger Tiere dazu. Darüber hinaus ist diese Rasse heute auch in Holland, Dänemark, Großbritannien, Kanada, Nord- und Südamerika, Brasilien, Argentinien, Australien und Neuseeland verbreitet.
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