Der oder das Yak: Grunzochse aus Asien
In den Hochregionen Zentralasiens dienten das Yak zur Erzeugung von Milch, Fleisch, Leder und Wolle. Aufgrund ihrer eingängigen Grunzlaute erhielten die Yaks einen wenig schmeichelhaften Spitznamen.
Von Christoph Görner
Die Experten streiten sich darüber, ab wann das Yak erstmals den Planeten bevölkerte. Da sie Wiederkäuer sind, zählen sie in der Systematik zur Gattung der Rinder. Durch entsprechende Funde geht man davon aus, dass sie vor mindestens 3000 Jahren bereits im asiatischen Raum lebten. Neben den Wildformen sind auch schon im Mittelalter Haus-Yaks nachgewiesen. Da sie einen grunzähnlichen Laut von sich geben, sind sie auch als Grunzochsen bekannt.
Die Haltung dieser Tiere diente damals in den Hochregionen Asiens der Erzeugung von Milch, Fleisch, Leder, Haar und Wolle – selbst der Kot fand als Brennmaterial Verwendung. Darüber hinaus dienten die Tiere als Last- und Reittiere. All diese Möglichkeiten zum Lebensunterhalt haben teilweise heute noch Bedeutung.
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Das Yak: Anatomische Merkmale
Das heute domestizierte Haus-Yak hat ein dunkelbraunes bis schwarzes mehrschichtiges Fell, das aus Langhaar und einem Wollanteil besteht. Das Langhaar ist besonders an Brust, Bauch und Schwanz vorhanden. Neben einem großen Kopf besitzen Yaks eine tiefe breite Brust und einen langgestreckten Rumpf. Zum Unterschied zu unserem Hausrind, das 13 Rippenpaare besitzt, gibt es bei den Yaks 14 oder 15 Rippenpaare. Die Oberlinie ist infolge verlängerter Fortsätze von Hals- und Brustwirbeln etwas erhöht, was einem Buckel ähnelt. Dadurch ist auch die abfallende Rückenlinie bedingt, die einer guten Beweglichkeit der Hinterhand zu Gute kommt.
Anpassungsfähig und genügsam
An die Futterverhältnisse stellen die Tiere nur geringe Ansprüche. Die Palette reicht von kargen Grasweiden bis zu Sträucherweiden in gewissen Höhenlagen. Dabei besitzen sie die Besonderheit, dass sie sich in den Sommermonaten ein gewisses Depot anlegen. Bei winterlicher Futterknappheit zehren die Rinder davon.
Yaks sind auch gegenüber Kälte sehr unempfindlich, -30°C bis –40°C vertragen sie problemlos, während Temperaturen über +20°C Probleme bereiten. Dann suchen sie schattige Plätze oder Wassernähe.
Ausgeprägtes Herdenverhalten
Das Lebensalter der Tiere kann bis zu 20 Jahre betragen. Den Tieren ist ein starkes soziales Verhalten eigen, so dass sie im Weideverhalten immer eng beisammen bleiben.
Ein weiteres Merkmal des Herdenverhaltens zeigen die Kühe außerhalb der Fortpflanzungszeit ohne Bullen und nur mit weiblichen und nicht geschlechtsreifen Bullenkälbchen bei Fuß. Erwachsene Bullen stoßen erst in der Brunstzeit dazu.
Yaks sind sehr spätreif und die weiblichen Tiere werden ausschließlich in dem mittleren Lebensabschnitt tragend. Darin unterscheiden sie sich von anderen Rinderrassen – ein möglicher Grund, weshalb das Yak als gefährdet gilt.
Die wichtigsten Maße und Gewichte des Yaks
Bulle | Kuh | |
Widerristhöhe in cm | 115-200 | 110-112 |
Gewicht in kg | 700-1000 | 280-350 |
Erstkalbealter in Monaten | 48-50 | |
Tragzeit in Tagen | 270 | |
Lebenserwartung | bis zu 20 Jahren | bis zu 20 Jahren |
Wild lebende Yaks soll es heute nur noch in Teilen West-Chinas bzw. Tibets geben. Die Zentren von Haus-Yaks liegen heute überwiegend in Höhenlagen oberhalb der Baumgrenze und in Klimazonen, wo vorwiegend Frosttage prägend sind.
Die Haupthaltungsländer sind China, die Mongolei, teilweise Indien, Bhutan, Tadschikistan, Kirgisien und Kasachstan. In der Europäischen Union sind nur kleine Bestände in Zoos und Wildparks vorhanden.
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