Waldbrand: Wie sorgt man richtig vor?
Lange Zeit spielte Waldbrand in Mitteleuropa kaum eine Rolle. Die wenigen auftretenden Brände waren meist Folge von unvorsichtigem Verhalten von Waldbesuchern, die Schäden hielten sich aber in Grenzen. Durch den Klimawandel hat sich das aber in den letzten Jahren gewandelt.
Von Bernhard Henning, forestbook
Entscheidender als hohe Temperaturen ist der Mangel an Feuchtigkeit. Längere Perioden ohne Niederschlag trocknen speziell Gräser aus und werden zum Ausgangspunkt eines Feuers. Aber auch die Ansammlung trockener Streu – wie es für Kiefernbestände typisch ist – führt zu Waldbränden. Daher kann es auch in Wintermonaten, wo es keinen Niederschlag gibt, zu brennen beginnen.
In 85 Prozent der Fälle ist Unachtsamkeit der Grund für einen Waldbrand. In Wäldern, wo seit mehreren Wochen kein Regen mehr gefallen ist, kann bereits eine Zigarette reichen, um einen Waldbrand auszulösen. In gefährdeten Gebieten darf daher kein offenes Feuer entfacht werden. Die wichtigste natürliche Brandursache ist Blitzeinschlag bei Bäumen. Auch durch Funkenschlag der Eisenbahnen können Waldbrände entstehen.
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Waldbrand ist nicht gleich Waldbrand
Bodenfeuer verbrennen hauptsächlich die Bodenvegetation, also Gräser, Kräuter und die Verjüngung. Das Schadensausmaß eines Bodenfeuers hängt vor allem vom Vorhandensein von brennbarem Material ab: Sind reichlich dürre Äste und Kronenreste vorhanden, kann sich das Bodenfeuer zum Kronenfeuer weiterentwickeln.
Beginnen ganze Bäume zu brennen und umfasst der Brand mindestens eine Baumlänge, spricht man von Vollfeuer. Vollfeuer verursachen die stärksten Waldbrände, die meist zu einem Totalverlust des Bestandes führen. Bodenfeuer sind am leichtesten zu bekämpfen, Vollfeuer am schwierigsten. In Verbindung mit starken Winden können sich Vollfeuer schnell verbreiten. Bei intensiven Bränden ist es sogar möglich, dass das Feuer selbst über die Breite einer Straße von Krone zu Krone überspringt …