Afrikanische Schweinepest: Trauriger Knackpunkt

Wildschweinkadaver (c) LJVB
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Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat den 1000. Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg bestätigt. Anlass für den Landesjagdverband nachzuhaken und eine enge Zusammenarbeit mit den Betroffenen zu fordern. Zur Situation der Schweinehalter gibt es am Montag ein Fachgespräch im Landtag.

Seit am 10. September 2020 das erste Wildschwein positiv auf die Afrikanische Schweinepest getestet wurde, sind vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) tausend ASP-Fälle in Brandenburg bestätigt worden. Insgesamt sind es in Brandenburg und Sachsen 1.177 Fälle (Stand 21. Mai).

Karte: ASP in Deutschland seit September 2020, 1.177 Fälle bei Wildschweinen, Stand 21.05.2021

Aktuell bestehen in Brandenburg fünf Kernzonen, und ebenso viele Landkreise sind von der ASP betroffen. Das gefährdete Gebiet, einschließlich der Kernzonen, hat laut Angaben des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz eine Fläche von über 2.400 Quadratkilometern.

Rasante Ausbreitung

„Wir erleben eine Ausbreitung der ASP in ihrer natürlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit, als würden wir keine Gegenmaßnahmen treffen“, schätzt Dr. Dirk-Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverband Brandenburg (LJVB), die Lage ein. In der kommenden Vegetationszeit werde es noch schwieriger, die betroffenen Gebiete abzusuchen und neu auftretende Infektionsherde rechtzeitig auszumachen. Die Feldfrüchte bieten großflächige Rückzugsgebiete, und der Wald wird zunehmend unübersichtlicher.

In Bezug auf die vom LJVB ausgebildeten Suchhunde-Teams fordert der LBV eine konstruktive und enge Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten vor Ort. Nur so könne die Ausbreitung der ASP gestoppt werden. Bereits bestehende und vertrauensvolle Zusammenarbeit werde aufgrund nicht durchführbarer behördlicher Anordnungen häufig zunichtegemacht, merkt der LJVB an.

Sondersitzung zur Lage der Schweinehalter

Die Kulturen bieten den Wildschweinen zunehmend Deckung. (c) Heike Mildner

Unabhängig von der Zahl der ASP-Fälle hat der Agrarausschuss des Brandenburgischen Landtages eine Sondersitzung geplant. Er wird sich am Montagvormittag (31. Mai) in einem Fachgespräch über die Situation der Schweinehalter in Brandenburg vor dem ASP-Hintergrund informieren.

Ab 9 Uhr werden sich Hans-Christian Daniels (Interessengemeinschaft der Schweinehalter Brandenburg e. V.), Henrik Wendorff (Landesbauernverband Brandenburg e. V.), Dr. Albert Hortmann-Scholten (Landwirtschaftskammer Niedersachsen), Lea Blechmann (Bundesverband Rind und Schwein e. V.) und Heike Kruspe (Bioland LV Ost e. V.) zu den Fragen der Abgeordneten äußern. Es geht um die bisherigen Auswirkungen der ASP auf die Schweinehaltung, eine Einschätzung der Perspektive, die Bewertung der Maßnahmen des Agrarministeriums und um Verbesserungsvorschläge. Die Sondersitzung wird im Internet übertragen. red


Wildschweine als Überträger der Afrikanischen Schweinepest (ASP)

+++ Alle News zu ASP in unserem Newsticker +++

In Deutschland wurde die Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen in Brandenburg nachgewiesen. Fortlaufend aktualisierte Infos dazu können Sie in unserem ASP-Newsticker verfolgen. mehr


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