ASP-Bekämpfung in Sachsen

Projekt forciert die Jagd auf Schwarzwild

Wie Netzfänge funktionieren, ließen sich Sozialministerin Köpping (l.) und Staatssekretär Vogel (3. v. l.) erklären. © Karsten Bär
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Es soll „Hilfe zur Selbsthilfe“ leisten und die örtlichen Jäger bei der Reduzierung des Schwarzwildbestandes unterstützen: In Sachsen ist am Wochenende das Projekt „Gemeinsam gegen ASP“ des Landesjagdverbandes (LJV) Sachsen gestartet.

Das sächsische Sozialministerium fördert das Vorhaben bis zum Frühjahr 2023 mit 1,5 Mio. Euro. Ziel ist es, die Wildschweinpopulation einzudämmen, um die weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu verhindern. Das Projekt ist bundesweit einmalig.

In den Landkreisen Bautzen und Görlitz wird der LJV auf Grundlage eines situationsspezifischen Konzeptes bis zu 60 Jagden – 40 Drück- und 20 Erntejagden – organisieren und durchführen. Einzelansitze an einer Reihe von Wochenenden sollen dies ergänzen.

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Jagd mit 50 neuartigen Netzfallen aus den USA

Alle Jagden zur ASP-Bekämpfung in Sachsen werden in Absprache und im Einverständnis mit den Revierinhabern stattfinden, wie Wilhelm Bernstein, Vizepräsident des LJV, versicherte. Das Projekt, das von drei festangestellten Mitarbeitern betreut wird, sorge für Unterstützung, organisiere und stelle Material bereit. Wärmebildkameras, Hochsitze und Saufänge wurden angeschafft. So kaufte der LJV 50 neuartige Netzfallen aus den USA, die per Wildkamera überwacht hocheffektiv und tierschutzgerecht ganze Rotten fangen.

Man habe zu harten Maßnahmen gegriffen und hoffe auf ihren Erfolg, sagte Sozialministerin Petra Köpping (SPD). Das betreute Gebiet umfasst wegen des Vorlaufs, den das Projekt bis zur Umsetzung benötigte, noch nicht den ebenfalls betroffenen Landkreis Meißen. Man verhandele jedoch bereits über die nächste Projektrunde mit erweitertem Gebiet, so Staatssekretär Sebastian Vogel (SPD), der die
ASP-Bekämpfung in Sachsen leitet.

ASP: Dauerhaft Einträge von polnischer Seite nach Sachsen

Vogel verwies darauf, dass man dauerhaft Einträge der Seuche von polnischer Seite nach Sachsen verzeichne. Der Ausbruch im Landkreis Meißen sei hingegen ein Punkteintrag. Aktuell habe man im Freistaat 456 km Festzaun sowie 81 km Elektrozaun gebaut. Weitere knapp 260 km entstehen in Kürze.

Der Landesjagdverband Brandenburg unterstützt derweil polnische Jäger dabei, Kadaversuchhunde auszubilden. Übergreifendes Ziel des EU-geförderten Kooperationsprogramms ist es, Erfahrungen bei der ASP-Bekämpfung grenzüberschreitend auszutauschen. red

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