ASP breitet sich aus: Erneut zwei Betriebe mit Hausschweinen betroffen
In Hessen ist es erneut zum Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Betrieben mit Hausschweinen gekommen. Das Labor hat die Fälle bestätigt. Um das Leiden der Tiere zu vermeiden, wurden sie getötet. Welche Region ist besonders betroffen?
Von den Redakteuren der Bauernzeitung
In zwei Hausschweinbeständen im südlichen Kreisgebiet von Groß-Gerau wurde das Afrikanische Schweinepest-Virus (ASP) nachgewiesen. Laut einer Mitteilung des Landwirtschaftsministeriums halten die betreffenden Betriebe 17 und 170 Schweine.
Landeslabor bestätigt die ASP-Fälle
Ein totes Tier wurde am Montag (22.7.) in dem kleineren Bestand entdeckt. Der Halter eines größeren Betriebes beobachtete, dass einige seiner Tiere auffällig schwach waren und verstärkt versuchten, sich abzukühlen, was auf Fieber hindeutet. Das Kreisveterinäramt nahm umgehend Proben, die vom Landeslabor positiv bestätigt wurden.
Beide Bestände müssen aus Gründen der Seuchenbekämpfung getötet werden. In einigen Fällen waren sofortige Nottötungen erforderlich, um den Tieren unnötiges Leiden zu ersparen.
Krise in Hessen und Rheinland-Pfalz
Die wiederholten Ausbrüche in Hausschweinbeständen sind regional stark fokussiert und weisen auf die hohe Viruslast im Gebiet rund um die Knoblochsaue und den Kühkopf hin. Diese Viruslast war nicht unerwartet; die EU-Veterinärmission hatte bereits vor zwei Wochen eine Einschätzung der Krisensituation in Hessen und Rheinland-Pfalz vorgenommen.
Positiv sei hervorzuheben, dass es den Behörden bislang gelungen ist, eine Ausbreitung in angrenzende Regionen zu verhindern, so das Ministerium. Daher ist es von großer Bedeutung, dass sich die Bevölkerung an die geltenden Restriktionen hält, um die Seuche weiterhin regional einzudämmen.
Hunde an der Leine führen
Die Bevölkerung wird aufgefordert, sich im Freien an Wege zu halten. Hunde-Halter sollen ihre Tiere an der Leine zu führen. Das gilt auch in der Landwirtschaft. Letztere muss vor einer maschinellen Bearbeitung ihrer Felder sicherstellen, dass die Flächen frei von lebenden und toten Wildschweinen sind und sich eine Genehmigung bei den zuständigen Veterinärämtern einholen.
Alle Betriebe mit Hausschweinen sind aufgefordert, die strengsten Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten und ihre Bestände kontinuierlich zu überwachen.
Hessen befindet sich seit Mitte Juni im Kampf gegen die ASP
Der erste ASP-Fall in Hessen wurde Mitte Juni bei einem Wildschwein im Kreis Groß-Gerau festgestellt. Seither erfolgt in der Region eine umfassende Kadaver-Suche, um ein sogenanntes Kerngebiet des Geschehens sowie eine infizierte Zone zu definieren. Elektrozäune entlang des Kerngebiets sollen die Ausbreitung erkrankter Tiere verhindern.
Bislang wurden bereits etwa 17.000 Hektar von speziell ausgestatteten Suchtrupps, die mit Kadaversuchhunden und Drohnen arbeiten, durchkämmt. Insgesamt 43 positiv getestete Kadaver wurden gefunden. Das Land kooperiert eng mit Wildbiologen und dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit.
Elektrozäune sollen schützen
Zusätzlich werden taktische Elektrozäune eingesetzt, um bisher wenig oder nicht betroffene Gebiete vor einer weiteren Eintragung des Virus zu schützen.
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