Weiße Zone in Brandenburg

ASP-Zaun: Fallenfang hat begonnen

Dr. Egbert Gleich vom Landesbetrieb Forst Brandenburg erläutert am Beispiel von drei Fallentypen, wie die Tiere gefangen und gezielt erlegt werden. (c) Heike Mildner
Artikel teilen

Der ASP-Zaun um die erste weiße Zone in Brandenburg ist fertig. Darin sollen alle Wildschweine getötet werden. Landwirte dürfen wieder auf den Acker.

Von Heike Mildner und Karsten Bär

Der ASP-Zaun um die weiße Zone des ersten der drei ASP-Kerngebiete in Brandenburg steht. Letzte provisorische Bauzäune wurden dort durch 120 cm hohe Wildschutzzäune ersetzt, die weitere 20 cm eingegraben oder umgeschlagen werden. Rund 125 Zaunkilometer wurden allein um diese erste Kernzone verbaut. Entlang von Oder und Neiße hat Brandenburg weitere 270 km zu ziehen, von denen etwa 90 km fertig sind.

Video zum Fallenfang in der weißen Zone

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
(c) Heike Mildner

ASP-Zaun um die weiße Zone

Bei einem Ortstermin vorige Woche bei Neuzelle zeigten sich die Leiterin des ASP-Landeskrisenstabs, Verbraucherstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer, und Agrars taatssekretärin Silvia Bender beeindruckt von den Arbeiten der vergangenen Wochen: Nicht nur Zäune wurden gezogen. Bundeswehr, Technisches Hilfswerk und viele andere Helfer suchten die rund 250 km2 große weiße Zone mehrfach nach Fallwild ab.

Mit Abschluss des Zaunbaus geht es nun der gesamten Wildschweinpopulation in der weißen Zone an den Kragen. Eine Maßnahme der Tierseuchenbekämpfung, die nichts mit der üblichen Jagd und ihren Gesetzen zu tun hat, wie Heyer-Stuffer betont. Dafür wurden hier 120 Lebendfallen aufgestellt. Dem Landesjagdverband Brandenburg wurde die Ausbildung von Suchhunden zum Auffinden von Wildschweinkadavern übertragen. Bislang war dafür in Brandenburg das Landesamt für Verbraucherschutz und Gesundheit zuständig.

Für Landwirte enden mit einer eingezäunten weißen Zone die Nutzungsverbote von land- und forstwirtschaftlichen Flächen. In Verbindung mit einer vorangegangenen Fallwildsuche soll die landwirtschaftliche Tätigkeit größtenteils wieder möglich sein. Zu Details erarbeitet der Landeskrisenstab mit den Bauernverbänden einen Leitfaden.

insgesamt 56 km zaun gebaut

Auch in Sachsen ging der Bau des ASP-Zaunes voran. Vorige Woche wurde an der polnischen Grenze der Lückenschluss nach Brandenburg vollzogen. Damit ist der gesamte Grenzverlauf von Bad Muskau bis Görlitz mit einem stabilen schwarzwildsicheren Zaun gesichert. Einschließlich des eingezäunten gefährdeten Gebietes sind insgesamt 56 km Zaun gezogen worden. Die Zahl bestätigter ASP-Infektionen von Wildschweinen im Freistaat beträgt mittlerweile 15. Alle Nachweise stammen aus dem gefährdeten Gebiet nahe der Grenze zu Polen. Zur Prävention der weiteren ASP-Ausbreitung gestattet das sächsische Sozialministerium trotz der sich verschärfenden Corona-Situation unter strengen Auflagen die Durchführung von Gemeinschaftsjagden.