Einen ganz eigenen Doppelwumms hat sich die Agrargenossenschaft Ranzig für die letzten Wochen des Jahres organisiert: Das Entkernen zweier Bergehallen.
Von der Ersten stand am Montag nach einer Woche Arbeit nur noch das Dach, die Zweite ist in der Woche nach Weihnachten dran. „Auch wenn auf dem Acker jetzt nichts zu tun ist: Diese Arbeiten erledigen Profis vom Bau“, berichtet Tierproduktionsleiter Christian Rußig und zeigt die Fotos vom Abrissbagger, der hier ganze Arbeit leistet.
Im neuen Jahr sollen dann unter dem alten Dach zwei neue Ställe für Trockensteher und Frischabkalber entstehen, sodass 185 Kühe mehr gehalten werden können. Auf die Milchleistungsprüfung angesprochen, verdreht Rußig leicht die Augen.
Mit Platz sechs in der Rangliste der hundert besten ganzjährig geprüften Betriebe könnte er angesichts der futterknappen Trockenjahre noch zufrieden sein, und mit einer Jahresleistung von 12.045 kg Milch bei 3,92 % Fett und 3,32 % Eiweiß der 640 A-und B-Kühe auch. Aber mit der Zufriedenheit ist es so eine Sache, und Rußig weiß jetzt schon, dass das kommende Jahr angesichts der Futtersituation auch nicht viel besser wird, egal wie sehr er und seine Kollegen sich anstrengen. Gratulieren darf man an dieser Stelle aber trotzdem – auch zur zwölfjährigen Kuh auf Platz fünf der 25 Besten nach Lebensleistung. Auf immerhin 141.019 kg brachte es die gute Alte!
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Zur Jahrestradition in Ranzig gehört, dass eine Woche vor Weihnachten alle Mutterkühe und Absetzer dort sind, wo sie hingehören, nämlich auf die Winterkoppel am Hof. So müssen über die Festtage und den Jahreswechsel „nur noch“ die absoluten Routinearbeiten erledigt werden. Das ist fast geschafft. Zuvor hatte es am 9. Dezember einen konzertierten Einsatz gegeben, bei dem Tierärztin, Angestellte und Helfer Blutproben der Mutterkühe nahmen, die Tiere auf Trächtigkeit untersuchten, wo es nötig war die Klauen pflegten, Ohrhaare zurückschnitten, damit die Ohrmarken gut sichtbar bleiben und gegebenenfalls abhandengekommene Ohrmarken ersetzten. Auch Christians Tochter Minna Rußig, ließ sich diesen Tag nicht entgehen, wie auf dem Gruppenfoto nach getaner Arbeit gut zu erkennen ist.
Und noch eine Geschichte gibt es in diesen kalten Wintertagen zu erzählen: Zwei Wochen im November war der Tierhaltungsleiter aus Ranzig dienstlich in Südafrika und kam vollgepackt mit Eindrücken wieder zurück. Gemeinsam mit Softwarespezialisten und Programmierern eines Instituts aus Potsdam war er als Praxisberater eines Projekts für südafrikanische Mutterkuhalter unterwegs. „Dort soll ein System implementiert werden, das dem Herkunftssicherungs-und Informationssystem für Tiere (HIT) ähnelt, wie wir es hier bei uns haben“, erzählt Rußig. Es gehe um die Entwicklung einer elektronischen Ohrmarke, die nicht nur auslesbar ist, sondern die der Landwirt auch selbst beschreiben kann, um das Management zu erleichtern. Zum einen gehe es um die Registrierung der Tiere und der Kuhhalter, zum anderen – und sei den Landwirten besonders wichtig – um die Ortung der Tiere.
Bandenmäßiger Viehdiebstahl mit Lkw und Laderampe sei mit 20 % gestohlenen Tieren in Südafrika ein großes Problem. Was Rußig beeindruckte: „Auch wenn es in Südafrika ein sehr extensives Wirtschaften ist: Es gibt ein System und einen Plan. Und die Farmer werden von der Regierung eher gefördert als gegängelt. Wir haben uns verschiedene Farmen von 1.000 ha bis zu 25.000 ha Größe angesehen. Kleine Betriebe mit 50 Kühen und riesige mit 6.000 Tieren und eigenen Viehauktionen – das war schon interessant!“, schwärmt Rußig.
Von Charolais über Brahma, Hereford bis Mahindra, einer afrikanische Rinderrasse, gebe es eine große Vielfalt. Ebenso gibt es Zuchtherden und Gebrauchskreuzungen wie hierzulande, aber noch keine echte Herdbuchhaltung. Die solle aber etabliert werden, was von der Regierung gefördert wird. „Man sieht dort sehr genau, wie sich die Tierhaltung in Europa und Deutschland entwickelt“, hat Rußig erfahren.
Die Südafrikaner würden sehr genau die Diskussion um Extensivierung und Abschaffung der Tierhaltung verfolgen, sehen aber auch, dass der Bedarf dennoch vorhanden ist und wollen diese Lücke – mit EU-gerechter Zertifizierung etc. schließen. Kurz: Die Tierhalter in Südafrika bereiten sich auf den Export vor, wollen auf den Weltmarkt, wollen Wertschöpfung und Wohlstand generieren. Dort könne man mit gutem Management noch viel erreichen, weil man nicht so sehr mit Auflagen reglementiert wird, dass am Ende die Produktion darunter leidet. Rußig erzählt ein Beispiel: Neben Viehdiebstahl ist die Verbuschung ein großes Problem im Norden von Südafrika. „Die Büsche vermehren sich über Rhizome, kommen immer wieder hoch und machen den Rindern die Flächen streitig. Abgebrannt dürfen die Büsche wegen der CO2-Emissionen nicht mehr werden.
Um das Buschland nutzbar zu machen, wird alle drei, vier Jahre per Flugzeug Roundup ausgebracht. Die Büsche sterben ab, das Gras kann ungehindert wachsen.“ Auch das Futtermanagement ist gänzlich anders als hier, hat Rußig erfahren: „Die südafrikanischen Farmer legen keine Vorräte an. Im Winter gibt es Heu auf dem Halm und im Sommer, wenn es regnet, wächst das Gras.“ Allerdings habe es vor drei guten Jahren, 2020 bis 2022, in denen in der Regenzeit zwischen November und April 1.000, 700 und 800 l Regen fielen, auch sechs Dürrejahre gegeben. Alles in allem habe er viele interessante und schöne Eindrücke aus Südafrika mitgenommen. Auf der Betriebsweihnachtsfeier hatte er ganz sicher viel zu erzählen.
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Die Weihnachtszeit motiviert, über die Christbaumproduktion nachzudenken. Wer dafür Flächen hat, kann das tun. Damit es finanziell lukrativ wird, muss einiges bedacht werden.
Von Bernhard Henning, forestbook
Um die Weihnachtszeit kommt mancher Landwirt auf den Gedanken, in die Christbaumproduktion einzusteigen. Die kann durchaus ein lukratives Geschäft sein, wenn man sich von Beginn an bewusst ist, dass es sich um eine Sonderkultur handelt. Eine Christbaumkultur ist deutlich mehr als eine gewöhnlichen Fichtenaufforstung mit hoher Stückzahl.
Während man bei einer Aufforstung schon mal über den einen oder anderen abgebrochenen Trieb oder einen etwas schief gewachsenen Stamm hinwegsieht, sind solche Dinge in einer Christbaumkultur fatal, den Qualität ist alles im Christbaumgeschäft.
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Die Wahl der Baumarten gehört neben der Standortwahl zu den wichtigsten Entscheidungen bei der Anlage einer Christbaumkultur. Sie muss sich nach den vorhandenen Standortfaktoren (Klima, Lage, Boden) richten. Außerdem ist der Kundenwunsch bezüglich des Aussehens eines Weihnachtsbaumes ein wesentlicher Faktor, der bei der Bestandsbegründung zu bedenken ist.
Hier besteht immer eine gewisse Unsicherheit, weil man nie genau weiß, ob und wie sich Nachfrage, Idealvorstellung und Preisgefüge während eines acht- bis zehnjährigen Produktionszeitraums verändern. Während früher hauptsächlich die heimische Fichte und Tanne als Christbaum verwendet wurden, werden heute vor allem fremdländische Tannen- und Fichtenarten für die Christbaumproduktion angebaut. Bei der Auswahl des Standortes muss der Produzent besonders auf Spätfrost, Bodenart und Nährstoffausstattung achten.
Spätfrostgefährdete Mulden oder Unterhänge sind zu meiden. Am besten eignen sich leichte Hanglagen in nördlicher Ausrichtung. Auf Südhängen treiben die Bäume in der Regel ein bis zwei Wochen früher aus und sind deshalb spätfrostgefährdeter. Sehr günstig sind Böden aus sandigem Lehm oder lehmigem Sand, die leicht zu durchwurzeln sind. Staunasse Böden scheiden aus. Die Nährstoffausstattung der Böden sollte mindestens auf mittlerem Niveau liegen. Landwirtschaftliche Grenzertragsböden scheiden meist aus.
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Gerade in der Weihnachtszeit erfreuen sich die Lichterhäuser aus dem erzgebirgischen Olbernhau einer außerordentlich großen Nachfrage. Wie es dazu kam, erfuhren wir von Birgit und Uwe Uhlig.
von Wolfgang Herklotz
Eigentlich sind wir als Laienspieler an den Start gegangen. Unser Betriebskonzept wurde aus der Not heraus geboren“, bekennt Birgit Uhlig mit entwaffnender Ehrlichkeit. Zwar hatte die heute 71-Jährige zu DDR-Zeiten in der Olbernhauer Spielwarenfabrik VERO gearbeitet, wo vergleichbare Artikel gefertigt wurden.
Nach einem Studium an der Bergakademie Freiberg war sie in der Entwicklungsabteilung beschäftigt, allerdings für Verpackung zuständig. Und Ehemann Uwe, gelernter Maschinenbauingenieur, hatte mit ganz anderem zu tun als mit filigranen Nachbildungen.
Die berufliche Zukunft schien gesichert, doch dann kam die Wende und mit ihr die Währungsunion im Sommer 1990. Über Nacht brach der Absatzmarkt zusammen, die Treuhand entschied, ob und wie es weitergehen sollte. Spontane Reaktion von Birgit Uhlig: Weitermachen, einen Teil des Olbernhauer Betriebes übernehmen, Neues ausprobieren. Sie brachte ihre Gedanken zu Papier, schickte ihr Konzept an die Treuhandanstalt und stellte sich dort vor. Doch der junge Mann, der sie dann in Berlin empfing, zeigte kein Interesse und hatte nicht einmal ihre Unterlagen gelesen. Das darauffolgende Weihnachtsfest bot wenig Grund zum Feiern.
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Um den Ärger in produktive Bahnen zu lenken, entwickelten die Uhligs mehrere Muster von Lichterhäusern. „Die waren mir aus der Kindheit vertraut, und mein Mann als geborener Bastler half mir, sie in eine neue Form zu bringen“, so Birgit Uhlig. Doch Hals über Kopf in die Selbstständigkeit zu starten, war ihr dann doch zu riskant. Sie arbeitete fünf Jahre bei einem Hersteller erzgebirgischer Volkskunst in Seiffen, ehe sie im Sommer 1998 ihr eigenes Unternehmen gründete.
Gestartet ist die Werkstatt unter dem Namen Erzgebirgische Lichterhäuser Birgit Uhlig in zwei gemieteten Räumen in einem benachbarten Bauerngut. Drei Lichterhaus-Modelle bildeten die erste Produktpalette: die Seiffener Kirche als Nachbau des achteckigen Barockbaus, der 1776 im nur wenige Kilometer entfernten Ort errichtet wurde. Sie ist das Wahrzeichen und beliebtes Motiv erzgebirgischer Volkskunst.
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Die für Dienstag dieser Woche geplante Verabschiedung der Düngelandesverordnung Mecklenburg-Vorpommerns wurde kurzfristig verschoben. Die Landespressekonferenz sagte einen angesetzten Termin mit Umwelt- und Landwirtschaftsminister Till Backhaus nur zweieinhalb Stunden vorher ab.
von red
Aufklärung über die Hintergründe schaffte der Minister selbst in einem Interview mit dem NDR in Schwerin. Nach seinen Wort kommt die überarbeitete Verordnung mit neu ausgewiesenen roten Gebieten nun erst im Januar 2023. Als Grund gab er eine kurzfristige Mitteilung des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie an, dass nun die umfassend analysierten Nitratwerte für 2021 zur Verfügung stünden.
Diese Werte stammen aus dem Landesmessnetz und sind die aktuellen Daten zur Nitratbelastung des Grundwassers, die in MV vom Landesdienst erhoben wurden. „Diese Daten wollen wir noch in diesem Jahr auswerten und in die Düngelandesverordnung beziehungsweise in die Ausweisung der roten Gebiete einspeisen“, teilte Backhaus dem Sender mit. „Damit kommen wir unserem eigenen Anspruch, aber auch einer zentralen Forderung des Bauernverbandes aus der Verbändeanhörung Ende November nach.“
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Warum die Daten sein Ministerium so überraschend erreichten, erklärte der SPD-Politiker so: Das Land habe das Messnetz erneut auf den Prüfstand gestellt, um zu ermitteln, welche Messstellen mit der neuen Düngeverordnung des Bundes kompatibel sind. Konkret waren es über 1.600 Messstellen, von denen 816 im Sinne der Verwaltungsvorschrift geeignet sind. Für 360 davon lägen nun aktuelle Nitratwerte vor. Dem reinen Ablesen folge ein aufwendiger Analyseprozess in Laboren, bei denen über 80 Parameter überprüft würden. Dies lasse sich nicht auf den Tag genau terminieren.
Backhaus räumte ein, dass das Timing „sicherlich nicht ganz glücklich gewesen“ sei. Am Ende sei es jedoch wichtiger, dass es eine Düngelandesverordnung gebe, die sich auf aktuelle Daten stützt und ein möglichst realistisches Bild von der Belastungssituation zeichne. Ein Schaden für die Landwirtschaft entstehe nicht, da die Düngesaison erst am 1. Februar beginnt, so Backhaus. Er gehe zudem nicht davon aus, dass die neuen Werte zu gravierenden Veränderungen der Kulisse für die roten Gebiete führen wird, sagte der Minister.
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Die Lichterfahrt der sachsen-anhaltischen Landwirte am Neujahrsabend durch die Landeshauptstadt Magdeburg samt zugehöriger Spendenaktion findet zum nunmehr dritten Mal statt.
Am späten Nachmittag des Neujahrstages werden in Magdeburg wieder die Traktoren rollen. Unter dem bekannten Leitspruch „Ein Funken Hoffnung“ starten die Landwirte ab 17 Uhr im dritten Jahr in Folge mit ihren geschmückten Schleppern zur Lichterfahrt durch die Landeshauptstadt. In diesem Jahr widmet sich der Berufsstand denjenigen, die kaum oder keine Hoffnung mehr hegen können. Die Landwirte wollen für den „Wünschewagen“ in Sachsen-Anhalt Geld sammeln.
Der „Wünschewagen – Letzte Wünsche wagen“ ist eine gemeinnützige Aktion des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) unter Schirmherrschaft von Ministerpräsident Reiner Haseloff. Es werden Wünsche erfüllt von Menschen, denen im Leben nicht mehr viel Zeit bleibt. Wünsche, die von Angehörigen und Freunden allein nicht mehr zu bewerkstelligen sind. Die Finanzierung der Wünsche sowie des Fahrzeuges und der Schulungen der Ehrenamtlichen, die die Fahrten begleiten, erfolgt ausschließlich über Spenden und Mitgliedsbeiträge sowie Sponsoren. Der „Wünschewagen“ Sachsen-Anhalts wird den Schlepperkorso am 1. Januar durch Magdeburg begleiten.
Gemeinsam wollen die Teilnehmenden mit ihrer Lichterfahrt Augen zum Leuchten bringen. Die Initiatoren – das sind die sachsen-anhaltischen Landesverbände von Land schafft Verbindung, Bauernbund, Bauernverband, Pächterverband, Waldbesitzerverband sowie Familienbetriebe Land und Forst – rufen die Bevölkerung und alle, die die Aktion unterstützen wollen, auf, sich rege zu beteiligen und zu spenden, aber auch ihr Umfeld über die Aktion zu informieren. Am Neujahrsabend, gegen 20 Uhr, wollen die Landwirte ihren Spendenscheck auf dem Domplatz in Magdeburg zugunsten des „Wünschewagens“ überreichen.
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Für das auslaufende Jahr 2022 zieht Vorstandschef Dr. Stefan Blöttner der Agrargenossenschaft Teichel eG eine ambivalente Bilanz. Ohne Frage zählt die Bewältigung der Insolvenz zu den Erfolgen.
Mit dem Verkauf der (weiterhin nutzbaren) Eigentumsflächen zahlte die Agrargenossenschaft Teichel einen hohen, aber alternativlosen Preis: Die Gläubiger sind zu 100 % abgefunden und die Eigenständigkeit erhalten worden. Gut und wichtig ist für Blöttner, dass die Verpächter ihrer Genossenschaft die Treue gehalten haben.
Ein Ärgernis bleibt jedoch: Seit acht Wochen schon wartet man auf den formaljuristischen Schlussstrich des Insolvenzgerichtes. Eine ganzjährig stabile Milchleistung bei gleichzeitig hohen Auszahlungspreisen setzt Blöttner auf die Habenseite.
Mit dem Beginn der Futterernte begleiteten im vierten Dürrejahr seit 2018 aber Sorgen um das Grundfutter das Milchjahr. Trotz extrem gestiegener Kosten für Futterkauf und durch Lohnerhöhungen beim Personal „machen wir, wenn alles gut geht, in diesem Jahr Geld mit der Milch“. Kürzlich erst hat man mit Prof. Dr. Alexander Starke von der Universität Leipzig für 2023 ein Projekt mit der Milchviehherde vereinbart.
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Bei der Druschfruchternte liegen Licht und Schatten dicht beieinander. Die hohen Preise – Raps konnte die Agrar eG Teichel etwa für 820 €/t verkaufen – machten Freude. Umso betrüblicher waren die schwachen Erträge einschließlich der dünnen Strohernte sowie die hohen Kosten für Mineraldünger und Diesel. Unterm Strich bleibe hier dennoch kein Plus. Das Wissen darum, auf einem Grenzertragsstandort zu wirtschaften, motiviert dazu, immer wieder Neues zu probieren. Die diesjährigen Sonnenblumen zählen dazu, wie Speiselinsen im nächsten. Am 1. November kam die Sommerbraugerste Accordine in den Boden.
Eine Fahrgassenbreite hat Pflanzenbauvorstand Eric Engelmann schwarz gelassen. Hier soll für den Vergleich wie üblich im Februar/März die Aussaat erfolgen. Der jüngste Schneefall von bis zu 15 cm hat die junge Saat gut vor dem ersten Frost geschützt. Als absehbar war, dass der Silomais nur die Hälfte des geplanten Volumens bringen wird, musste die Biogasanlage den Beitrag für die Stabilität der Futterversorgung der Rinder zahlen. Seit dem Sommer lief sie nur noch mit „halber“ Leistung.
Die finanzielle Konsequenz daraus bildeten die Einnahmen aus dem Stromverkauf ab. Kooperationen mit Nachbarbetrieben und der jetzt noch kurzfristig ermöglichte Zukauf von Roggen- und Maisilage, die sich nicht als Futter eignen, heben kurz vor Weihnachten die Stimmung. Die Leistung konnte wieder hochgefahren werden. Seit dem 1. Dezember wird im Übrigen direktvermarktet und Eigenstrom erzeugt.
Die Aussicht, aufgrund der Anlagenleistung vom geplanten Preisdeckel verschont zu bleiben, gibt Hoffnung. Das stärkt zudem Blöttners Zuversicht, im nächsten Jahr in die Optimierung der Anlage investieren zu können, um den Nawaro-Anteil der Substrate spürbar zu senken. Stabilität zeichnet für gewöhnlich die Direktvermarktung der Agrargenossenschaft Teichel eG aus. Um die in Zeiten von hoher Inflation aufrechthalten zu können, mussten Blöttner und sein Team an allen Stellschrauben drehen. „Bei uns kaufen zum überwiegenden Teil Stammkunden. Allerdings war ab dem Sommer zu spüren, dass die Warenkörbe kleiner wurden. Unser Absatz schrumpfte.“ Bildlich dargestellt: Im ganzen Oktober wurde nur ein Rind aus der Charolaisherde geschlachtet, zuvor waren es bis zu vier Tiere monatlich. Angepasst wurden daher die Preise, was die Kundschaft akzeptierte.
Neben dem Mastgeflügel zählt die Wildvermarktung aus dem Gatter zum Saisongeschäft. Weil das Dam- und Rotwild nach den Kriterien „Wie freilebendes Wild“ gehalten wird, müssen in dieser Saison ein paar Tiere mehr geschossen werden, damit die zulässige Besatzdichte nicht überschritten wird. Blöttner ist gespannt auf das neue regionale Vermarktungsangebot mit Automaten, das der Thüringer Bauernverband im Haus der grünen Verbände in Erfurt vorbereitet.
Dort werde es Produkte aus Teichröda geben. Sülze, Leber- und Rotwurst werden erstmals in diesem Jahr auf dem Weihnachtsmarkt in Erfurt verkauft. Das Kompetenzzentrum Direktvermarktung organsierte dafür mit der Landvolkbildung einen Gemeinschaftsstand für Direktvermarkter.
Die Mutterkuhwirtschaft der Agrargenossenschaft Teichel eG war, wie in den Dürrejahren zuvor, abermals ein hartes Stück Arbeit. Die Kosten seien unter derartigen Bedingungen einfach zu hoch, weiß Blöttner. Wenig Futter auf den Weiden bedeutete das ständige Umsetzen der Tiere samt Transport und Weidezaunbau. In der Hitze musste über alle Maßen Tränkwasser herangefahren werden. Das frühe Abkalben im Stall kostete zusätzlich Futter.
Versöhnlich zeigte sich dann der Herbst mit seinen Niederschlägen, was den Grünlandaufwüchsen noch einmal einen ordentlichen Schub verlieh. Ungeachtet dessen konnten überregional Zuchttiere verkauft werden. Investiert wird in den eigenen Bestand, sagt Blöttner: „Wir brauchen neue Bullen.“
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Ein Lehmofen verwandelt Holz in behagliche Wärme, die der von Sonnenstrahlen gleicht. Dabei ist er auch noch besonders nachhaltig. Ofenbaumeister Wolfram Dressler erschafft diese Wohlfühloasen in Handarbeit und kann sich momentan vor Aufträgen kaum retten. Dennoch macht er sich ernste Sorgen um die Zukunft.
Lehm hat viele Talente. Er regelt die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen, absorbiert Schadstoffe und trägt viel zu einem gesunden Raumklima bei. Leichtlehme dienen als Dämmmaterial, können im Winter wärmen und im Sommer kühlen. Und man kann aus Lehm gemütliche Öfen bauen, die mit nur wenig Holz sehr lange für Behaglichkeit sorgen – vorausgesetzt, man hat ein Händchen für den natürlichen Baustoff, wie Wolfram Dressler.
Der gelernte Bauingenieur aus Petershagen-Eggersdorf (Brandenburg) hatte 2011 seine Meisterprüfung als Ofenbauer an der Handwerkskammer Dresden abgelegt, bevor er sich 2014 selbstständig machte. Nun ist vor allem in Brandenburg und Berlin tätig. Wir treffen ihn bei Familie Klein in Bruchmühle östlich von Berlin.
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„Eigentlich habe ich gar keine Zeit für die Bauernzeitung“, gesteht er uns. „Die Kunden rennen mir zur Zeit die Türen ein. Ich könnte eigentlich durcharbeiten.“ Der sympathische 51-Jährige ist ein Einmannbetrieb, der Lehmöfen ganz nach Kundenwunsch errichtet.
Meist sind das Grundöfen für einen Raum, für mehrere Räume oder auch das ganze Haus, immer nach den räumlichen Gegebenheiten und daher ganz individuell. „Auf Zeichnungen und Pläne im Vorfeld verzichte ich mittlerweile fast vollständig“, erklärt er. „Vor Ort ergeben sich immer wieder Dinge, die man so nicht planen kann. Aber gerade das macht den Beruf ja so spannend.“
Kreativität und Abwechslung sind aber nicht die einzigen Dinge, die ihm an seinem Beruf gefallen. Schön sei es auch, bei den Kunden vor Ort zu arbeiten. So lerne er immer wieder sehr interessante Leute kennen. „Ich habe gute Bekannte überall im Land.“ Kunden würden ihn auch nach Jahren noch anrufen, nur um ihm mitzuteilen, dass sie gerade auf ihrer Lehmofenbank sitzen und wie wohl sie sich dabei fühlen.
Und dann sei ja da noch der Baustoff Lehm. „Das ist so ein wunderbares Material. Es lässt mir alle Möglichkeiten und nachhaltiger geht es eigentlich nicht.“ Was der Ofenbauer damit meint, ist zum einen die Umweltbilanz oder der CO2-Fußabdruck der Baumaterialien – aber auch den Betrieb so einer Holzfeuerung.
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Etwas knifflig und mit Rechenakrobatik verbunden, aber dennoch lohnenswert: Wer aufpasst, kann einiges an Steuern sparen beim Feldinventar. Dies hat der Bund jetzt ermöglicht.
Von Hans Frank
Haben Landwirte das Feldinventar in ihrer Bilanz stehen, müssen sie eine Erhöhung der Standardherstellungskosten vornehmen. Dies löst einen zusätzlichen Gewinn aus. Dieser Gewinn lässt sich jedoch auf mehrere Jahre verteilen. So mildert sich die Steuerlast.
Landwirte, die eine Bilanz erstellen, stehen vor der Frage, mit welchem Wert sie bestimmte Wirtschaftsgüter ansetzen sollen. In der Bilanz gibt es Anlagevermögen, das dem Betrieb langfristig dient, und Umlaufvermögen, das nur kurzfristig im Betrieb bleibt. Zum Umlaufvermögen gehört auch das Feldinventar wie beispielsweise Pflanzenbestände.
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Haben Landwirte Feldinventar als Umlaufvermögen ausgewiesen, müssen sie es in Höhe der Anschaffungs- und Herstellungskosten ansetzen. Die Ermittlung der Anschaffungs- und Herstellungskosten ist aber nicht ganz einfach. Deshalb gibt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zur Wertermittlung standardisierte Werte vor, die Standardherstellungskosten. Das Bundesfinanzministerium (BMF) hat neue Regelungen zum Umgang mit Umstellungsgewinn wegen höherer Standardherstellungskosten getroffen.
Hierbei geht es um das Zusammenspiel von § 6 des Einkommensteuergesetzes (EStG) und Richtlinie 14 der Einkommensteuerrichtlinien(EStR). Im April 2022 erhöhten sich die Standardherstellungskosten für die Bewertung von Feldinventar. Das kann zu einer Bestandserhöhung im Wirtschaftsjahr 2021/2022 führen und einen Umstellungsgewinn auslösen. Das BMF hat nun aber eine Erleichterung für betroffene Landwirte geschaffen (BMF-Schreiben vom 8. November 2022, Az. IV C 7 – S 2163/21/10001:003).
Den Gewinn aus der Umstellung auf die höheren Standardherstellungskosten können Landwirte in eine diesen mindernde Rücklage schieben – allerdings nicht den kompletten Gewinn, sondern nur maximal 80 Prozent davon. Der Gewinnanteil in der Rücklage ist in den folgenden Jahren mit mindestens 25 Prozent ratierlich gewinnerhöhend aufzulösen. So lässt sich die steuerliche Mehrbelastung auf bis zu fünf Jahre verteilen.
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Eine der modernsten Abfallbehandlungsanlagen der Bundesrepublik steht in Strömthal bei Leipzig. Hier wird grüne Energie durch Fermentations- und Rotteprozesse erzeugt.
Von Alexandra Jahn
Der von den Einheimischen „Mount Cröbern“ genannte Berg umfasst eine Fläche von rund sieben Fußballfeldern und besteht komplett aus Müll. Bis die mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA) errichtet wurde, landete auf der Zentraldeponie Cröbern alles, was sich in den schwarzen Tonnen der 860.000 Einwohner sammelte.
Seit der Inbetriebnahme der stoffspezifischen Aufbereitung des Hausmülls im Jahre 2005 kommen nur noch belastete Böden, Asbest oder Schlacken auf die Deponie. Die Westsächsische Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft mbH (WEV) bewirtschaftet die Zentraldeponie in Cröbern.
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Dieses Jahr wurde die neue Kompost- und Energieanlage (KEA) fertiggestellt. Die neue KEA soll dann nach der Inbetriebnahmephase jährlich rund 3,8 Mio. m³ Biogas erzeugen aus 42.000 t organischer Masse aus der Biotonne. Das Biogas wird dann zur Verstromung genutzt und kann somit regionalen Strom liefern. Durch diesen Prozess fallen auch 15.000 t hochwertiger Kompost und 2.500 t Flüssigdünger an.
„Nachdem vor zwei Jahren auch der Landkreis die in der Stadt Leipzig traditionell praktizierte gesonderte Sammlung von Bioabfällen einführte und sich der ZAW (Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen) für eine regionale Verarbeitung ausgesprochen hatte, lag es nahe, die entsprechende Anlage auf dem Gelände der Zentraldeponie zu errichten. Schließlich war hier durch die MBA schon viel an notwendiger Infrastruktur wie Annahmehalle, Waage oder Sozialgebäude vorhanden“, erläutert Bernd Beyer, WEV-Geschäftsführer, die Standortwahl.
Von Anfang an war klar, dass mit der neuen Anlage nicht nur Energie erzeugt werden soll, sondern auch hochwertiger Kompost. Dieser kann erheblich zur Verbesserung der landwirtschaftlich genutzten Kippenböden beitragen.
Rund 130 kg Bioabfall fallen pro Einwohner in Deutschland an. Dies ist der kleinste Teil des getrennten Müllaufkommens, jedoch steckt dieser Bioabfall voller Energie. In einer Aufbereitungsanlage liefert die Vergärung einer Bananenschale etwas über 30 Minuten Strom für eine Elf-Watt-Lampe. Darüber hinaus liefert die Bananenschale auch etwa die gleiche Energiemenge als Wärme und bildet auch nährstoffreichen Kompost.
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639 Betriebe sind von der Neuausweisung der nitratbelasteten Flächen in Brandenburg betroffen. Der Landesbauernverband fordert Gerechtigkeit für Unternehmen, die nun durch unverschuldete Altlasten Nachteile haben.
Mit der Neuausweisung der landwirtschaftlichen Fläche mit einer Nitratbelastung im Grundwasser im Zuge der novellierten Düngerechtsverordnung haben sich die roten Gebiete in Brandenburg mehr als verdreifacht. „Die nun neu ausgewiesene Gebietskulisse in Brandenburg umfasst 72.861 ha und damit 5,6 % der landwirtschaftlichen Fläche. Durch die Ausweisung im Jahr 2020 lag die Flächengröße bei 23.026 ha und damit bei 1,8 % der landwirtschaftlichen Fläche“, informierte das Agrarministerium am Mittwochmittag, einen Tag vor Inkrafttreten der neuen Verordnung.
Nach der neuen Kulisse steigt die Anzahl der betroffenen Betriebe von 268 auf 639, von denen 523 ausschließlich Ackerbau betreiben.
Vertreter dieser Betriebe brachten ihren Unmut über diese Entwicklung Mittwochfrüh auf dem Platz vor dem Landtag in Potsdam zum Ausdruck, wo ab 11 Uhr der Agrarausschuss tagte.
Die Landwirte, die dem Aufruf des Landesbauernverbandes gefolgt waren, zweifelten nicht unbedingt die Messergebnisse oder die Qualität der Messstellen an, sondern fordern vor allem, die Ursachen für die hohen Nitratwerte zu prüfen, Verursacher zu finden und Nichtverursacher gerecht zu behandeln.
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Jedoch genau das scheint nicht vorgesehen zu sein. „Die EU-Kommission hatte die bisherige Methodik der Ausweisung der mit Nitrat belasteten Gebiete als nicht mit EU-Recht vereinbar angesehen“, informierte das Ministerium. Um Strafzahlungen abzuwenden, habe das Ausweisungsverfahren in der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift Gebietsausweisung vereinheitlicht werden müssen. Die Ausweisung basiere auf den vorhandenen Belastungen in Boden und Grundwasser.
Sie treffe keine Aussage über gegenwärtige Einträge, beispielsweise durch die Landwirtschaft, machte das Ministerium deutlich. „In Brandenburg sind daher Flächen betroffen, deren Belastung auf zum Teil langjährige Einträge in der Vergangenheit zurückzuführen sind, deren Verursacher außerhalb der Landwirtschaft stammen oder die möglicherweise gar natürlichen Ursprungs sein könnten.
Die Brandenburger Landwirte trifft also nicht unbedingt die Schuld, den Schaden haben sie indes dennoch zu tragen, wenn auf den ausgewiesenen Flächen nicht mehr bedarfsgerecht gedüngt werden darf und Qualitätsverluste in Kauf genommen werden müssen. Die Ausweitung derart sanktionierter Gebiete gefährde die Pflanzengesundheit und reduziere Möglichkeiten des Humusaufbaus, macht der Landesbauernverband deutlich…
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Beim Treffen ökologisch wirtschaftender Milcherzeuger sprachen die Praktiker und Experten über Zuchtstrategien, Futter für gesunde Kühe und was bei der Umstellung auf ökologische Milchproduktion zu beachten ist.
Von Fritz Fleege
Derzeit haben es ökologisch wirtschaftende Milchviehbetriebe keinesfalls leichter als Betriebe mit konventioneller Produktion. Die Verkaufserlöse für Ökomilch sind kaum höher als die der herkömmlichen Milch, dagegen sind die Auflagen und Kosten höher. Schließlich haben sich die Wettbewerbsbedingungen in allen Bereichen der Landwirtschaft verschärft. Das kam beim Treffen ökologisch wirtschaftender Milcherzeuger zum Gespräch. Organisiert wurde es zum vierten Mal von der Rinderproduktion Berlin-Brandenburg (RBB) unter Leitung der Geschäftsführerin, Cornelia Buchholz, sowie dem Landeskontrollverband Berlin-Brandenburg e. V. (LKV). Familie Paries in Klein-Mutz, die dort in der Grüpa-Hof GbR seit Januar 2021 nach ökologischen Richtlinien Milch erzeugt, unterstützte das Treffen.
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Ulf-Michael Stumpe, praktizierender Tierarzt in Wriezen, ging es vor allem um die Gesunderhaltung der Rinder. Im Mittelpunkt seines Vortrages stand die Pansensynchronisation in der Fütterung – die Energie- und Eiweißversorgung ins Lot zu bringen und eine gute Kombination von mechanischer Zerkleinerung und mikrobieller Zersetzung des Futters zu sichern. Mangelzustände treten dabei häufig um die Kalbezeit herum auf, weil sich dort Futterbedarf und -angebot stark verändern. Grundsätzliche oder individuelle Strukturdefizite in der Transitphase haben aber katastrophale Wirkungen.
Besonders wichtig ist die richtige Strukturfraktion der Rohfaser mit ihren chemischen und physikalischen Wirkungen. Diese ist stark von der Rationsgestaltung abhängig (mehr dazu in einer späteren Ausgabe der Bauernzeitung).Welche Alternative es für eine wiederkäuergerechte Fütterung in Mangelsituationen gibt, darüber informierte Bianca Boss vom LKV. Auf jeden Fall sollte man wissen, was an Futter vorrätig ist und über welche Inhaltsstoffe es verfügt. Dabei sind alle Futterkomponenten (Silage, Kraftfutter, Heu und Stroh) genau zu erfassen.
Die Verteilung ist auf die einzelnen Tiergruppen (Jungvieh, Mastvieh, Milchkühe) und Leistungsgruppen (trockenstehende, frisch laktierende und altmelkende Kühe) vorzunehmen. Entscheidend ist, dass bei allen angestrebten Lösungen die ernährungsphysiologischen Bedürfnisse der Tiere hinsichtlich der Versorgung mit Protein, Energie und Struktur sowie Mineralstoffen und Spurenelementen beachtet werden…
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In Brandenburg ist derzeit ein „schadenstiftender“ Wolf im Landkreis Teltow-Fläming zum Abschuss freigegeben.
Zudem gibt es im Landkreis Oder-Spree einen Wolf-Hund-Hybriden mit Nachwuchs. Für diese Tiere würden kurzfristig Entnahmegenehmigungen gemäߧ 45a Abs. 3 des Bundesnaturschutzgesetzes erteilt, so Thomas Frey, Sprecher des Landesamtes für Umwelt, am Dienstag auf Nachfrage der Bauernzeitung.
Zuletzt sei in Brandenburg 2019 ein schwer räudekranker Wolf getötet worden, von dem eine unmittelbare Gefährdung für Menschen ausging, so Frey. Zur Entnahme eines schadenstiftenden Wolfes seien in Brandenburg bislang zwei Genehmigungen erteilt worden, es sei jedoch nicht zum Vollzug gekommen.
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