Max ist Ackerbauer im Haupterwerb und seit diesem Sommer auch einer von 14 Kandidaten bei „Bauer sucht Frau“. Dem 33-jährigen Max Herrling wurde die Landwirtschaft buchstäblich in die Wiege gelegt. Schon sein Vater und sein Großvater waren Landwirte, auch er ist Bauer mit Leib und Seele.
Auf seinem Betrieb in Buchheim, mitten im Thüringer Heideland, bewirtschaftet er 270 ha Ackerland und 30 ha Grünland. Dazu kommen 20 Mutterkühe mit Nachzucht, zwei Pferde und zehn Hühner. Mit viel Engagement bewirtschaftet er den Hof, den er vor zwei Jahren von seinem Vater Olaf (61) übernommen hat. Auf dem Hof und im Traktor immer an seiner Seite: Hund Jakob.
Am Ende der 20. Staffel von „Bauer sucht Frau“ steht das „Große Wiedersehen“ (Folge 13) und die spannende Frage: Was ist aus den Bauern und ihren Hofdamen geworden? Bei Ackerbau Max und seiner Hofdame Selina schien einfach alles zu passen. Ob beim Striegeln der Pferde, bei der Strohernte mit dem Traktor oder beim Pfannkuchenbacken: Die beiden schienen nicht nur fachlich auf einer Wellenlänge zu liegen, sondern auch den gleichen Humor und vor allem die Liebe zur Landwirtschaft zu teilen. Die Hofdame schien genau die Richtige für Max zu sein. Für Selina, die sich bei Max „schon wie zu Hause“ fühlte, stand zum Ende der Hofwoche fest: „Ich glaube einfach, dass es mit uns noch nicht zu Ende ist, auch wenn die Hofwoche zu Ende ist.“
Umso überraschender ist das Zusammentreffen von Max und Selina beim „Großen Wiedersehen“ von „Bauer sucht Frau“. Beide kommen allein. Für sie ist es das erste Wiedersehen nach langer Zeit. „Es kam von beiden Seiten immer wieder was dazwischen“, so Max. In einem klärenden Telefonat offenbarte die 24-Jährige dann, dass ihre Gefühle nur freundschaftlicher Natur sind. „Ich hatte gehofft, dass es anders wird. Aber man kann ja nichts erzwingen“, so Max. Mit seinem Bedauern ist er nicht allein. Auch Pferdewirtin und Mitkandidatin Jenny findet, wie auch viele Zuschauerinnen und Zuschauer, dass Max und Selina „ein hervorragendes Pärchen“ abgegeben hätten.
Wie es nach der Hofwoche auf dem Hof und vor allem im Herzen von Ackerbauer Max aus Thüringen weiterging, zeigt RTL im großen Finale der 20. Staffel von „Bauer sucht Frau“ am 23. Dezember 2024 ab 20.15 Uhr und vorab bereits auf RTL+.
In Folge 11 neigt sich die gemeinsame Hofwoche von Max und Selina dem Ende zu. Beim Eierkuchen-Backen will die Hofdame noch einmal zeigen, was in ihr steckt und auch Vater Olaf von sich und der herzhaften Variante dieses Gerichts überzeugen. Die beiden Männer aus dem Thüringer Heideland kennen Eierkuchen bisher nur in der süßen Variante mit Zucker und Apfelmus. Das Backen bei Max hält für Selina dann allerdings einige Tücken bereit, die wieder für viel Gelächter zwischen den beiden sorgen. Für Max sind Missgeschicke in der Küche nicht so wichtig: „Ich bin nicht der Anspruchsvollste und finde es nicht wichtig, ob es perfekt wird. Ich freue mich viel mehr, wenn meine Partnerin sich Mühe gibt“.
Ob die Mühe, die sich der Mutterkuhhalter während der Hofwoche gemacht hat, ausreicht, um auch nach der gemeinsamen Zeit auf dem Hof bei Selina in Erinnerung zu bleiben, will er anschließend an seinem Lieblingsplatz, dem „stillen Örtchen mit der tollen Aussicht“, von Selina erfahren. Beide haben die Tage und das gemeinsame Lachen sichtlich genossen. Nun gilt es zu besprechen, ob und wie es nach der Hofwoche weitergehen kann. Für Selina steht fest, dass sie es langsam angehen möchte: „Ich denke, wir können darauf aufbauen und ich denke, wir müssen uns noch ein bisschen Zeit lassen. Ich kann jetzt zu Hause nicht einfach alles abbrechen.“
Damit auch Max Selinas Leben und Alltag kennenlernen kann, planen die beiden demnächst einen Besuch von Max. Der 33-Jährige hat Selina jedenfalls schon in sein Herz geschlossen: „Meine Gefühle für Selina sind schon groß und ich werde sie vermissen. Das wird schwer.“
Für Selina, die sich bei Max „schon wie zu Hause“ fühlt, steht fest: „Ich glaube einfach, dass es mit uns noch nicht zu Ende ist, auch wenn die Hofwoche zu Ende ist.“
Nachdem Selina schon bei der Ankunft auf dem Hof von Max Fuhrpark sichtlich beeindruckt war und ihr Können beim Einstreuen der Rinder am Hoflader unter Beweis stellte, ging es in Folge 10 zur Strohernte aufs Feld. Hier konnte sich Selina beim Laden und Stapeln der Rundballen ausprobieren. Die Arbeit mit der großen Maschine machte ihr sichtlich Spaß. Auch Junglandwirt Max war begeistert: „Die Frau hat mich schon sehr beeindruckt. Ich fühle mich schon sehr zu ihr hingezogen“, resümiert der 33-Jährige.
Bei einem gemeinsamen Spaziergang mit Hund Jakob will Max Selina im Anschluss daran die Gegend zeigen. Beim Blumenpflücken auf Max‘ Bienenweide lernte er seine Hofdame dann von einer anderen Seite kennen. „Ich bin nicht der Insektentyp“, gibt die 24-jährige Kuhliebhaberin zu und fühlte sich zwischen Bienen und allerlei Insekten sichtlich unwohl.
Alles andere als unwohl fühlte sich die Hofdame jedoch bei ihrem Gastgeber: „Max bringt mich viel zum Lachen. Er ist ein ganz toller Kerl und ich bin froh, dass wir noch gemeinsame Zeit hier verbringen können“, so Selina. „Ich glaube, dass mehr als Freundschaft aus uns werden kann, aber das braucht noch ein bisschen Zeit.“ Auch Max hofft auf „gemeinsame Schmetterlinge im Bauch“. Vielleicht gefallen diese Selina ja besser als die Insekten auf dem Feld.
Wie es mit Max und Selina weitergeht, ist am 09. Dezember ab 20.15 Uhr auf RTL zu sehen. Dann gibt auch ein Wiedersehen mit Bauer Paul aus Sachsen. Vorab ist Folge 11 bereits auf RTL+ zu sehen.
Für Mutterkuhhalter Max und Selina begann in Folge 9 die gemeinsame Hofwoche. Max merkte schnell, dass ihn der erste Eindruck beim kleinen Scheunenfest nicht getäuscht hatte. Selina kennt sich aus in der Landwirtschaft. Doch wie groß ihr Wissen und Können bereits ist, überraschte den jungen Landwirt an vielen Stellen.
Beim Striegeln seiner beiden Pferde wollte Max nicht nur das Herz seiner Hofdame höher schlagen lassen, sondern auch herausfinden, wie erfahren sie im Umgang mit Tieren ist. Selina, selbst Pferdebesitzerin, genießt das gemeinsame Striegeln sichtlich. Noch größer ist ihre Begeisterung beim Besuch des „kleinen Fuhrparks“: „Bei uns sind die Bulldogs etwas kleiner. Das sind schon ganz andere Dimensionen“, lacht Selina.
Sichtlich begeistert ist die Hofdame auch, als sie sich selbst ans Steuer des Hofladers setzen darf, um Max beim Einstreuen der Mutterkühe zu unterstützen. „Ich finde es gut, dass er mich in die Arbeit mit einbezieht, denn er sucht ja auch jemanden, der ihm hilft und nur so kann er herausfinden, ob ich das kann.“ Und tatsächlich kann die junge Frau das erstaunlich gut. „Selina hat die Strohballen perfekt in den Stall gefahren“, resümierte Max.
Auch auf dem Feld, bei der Feuchtigkeitsmessung des Weizens, konnte Selina als Saatgut- und Getreidehändlerin den jungen Landwirt mit ihrem Fachwissen und der angewandten Finger- und Kaumethode deutlich beeindrucken. „Ich hätte nicht gedacht, dass Selina so viel Interesse und Leidenschaft mitbringt“. Und dass ausgerechnet Kühe ihre Lieblingstiere sind, wirkt da wie das i-Tüpfelchen. „Ich freue mich, dass sich Selina so gut in der Landwirtschaft auskennt. Genauso eine Frau wünsche ich mir“, freute sich der 33-jährige Landwirt sichtlich.
Seine bodenständige, lockere und sympathische Art scheint bei der Damenwelt auf reges Interesse gestoßen zu sein. So gingen zahlreiche Bewerbungen ein, aus denen Max gemeinsam mit seinem Bruder Thomas auswählen durfte.
Beim großen, traditionellen Scheunenfest zum Auftakt der neuen Staffel war der Jungbauer allerdings nicht dabei. Die Zuschauerinnen und Zuschauer lernten ihn erst in Folge 8 am 18. November kennen. Gemeinsam mit Inka Bause lud er Sarah (26, Bankkauffrau, Niedersachsen), Lena (24, Arzthelferin, Bayern) oder Selina (24, Kauffrau, Baden-Württemberg) zu einem kleinen Scheunenfest in eine alte Mühle in Thüringen ein.
In einem Kennenlern-Marathon versuchte Max herauszufinden, welche der drei Frauen seine Hofdame werden könnte. „Beim persönlichen Kennenlernen war es mir vor allem wichtig, ein paar grundsätzliche Dinge zu klären. Zum Beispiel, dass ich mit meinem Vater auf dem Hof wohne und das auch so bleiben wird. Auch die Dorffeten sind nicht zu vergleichen mit Partys in der Stadt. Das muss man als junger Mensch wissen und vor allem wollen.“
Nach den Einzeldates stand für ihn fest: „Ihr seid alle drei wunderschöne Frauen, wunderschöne Charaktere und ich habe lange überlegt. Selina, möchtest du gerne die Hofwoche mit mir verbringen?“ Selina fiel dem jungen Landwirt überglücklich um den Hals. Vielleicht war es die offensichtliche Liebe zur Landwirtschaft und die silberne Traktorkette, mit der sie bei Max punkten konnte. Jedenfalls ist die junge Frau auch beruflich als Saatgut- und Getreidehändlerin eng mit der Landwirtschaft verbunden und hat zudem praktische Erfahrung in der Hofarbeit.
Neben all den tierischen Mitbewohnern ist noch viel Platz auf dem Hof und vor allem in Max Herzen. Dass die Suche nach seiner Herzensdame im ländlichen Thüringen nicht so einfach ist, liegt nicht nur an seinem Arbeitspensum als Landwirt. „Die Dörfer hier sterben aus. Da ist man als einziger junger Kerl schnell der Dorfälteste.“ So entschloss sich Max, sich bei „Bauer sucht Frau“ von RTL zu bewerben. Überwindung hat ihn das nicht gekostet. Vielmehr erhoffte sich der pragmatische Landwirt bessere Erfolgsaussichten, wenn er mit der Teilnahme an der RTL-Kuppelshow seinen Suchradius über die Grenzen Thüringens hinaus erweitert.
Und noch eines versprach er sich: „Natürlich habe ich auch die gängigen Dating-Apps ausprobiert. Aber im Gegensatz zu diesen muss ich mich bei ´Bauer sucht Frau´ nicht ewig erklären. Hier ist sofort klar: Ich bin Landwirt und ich suche eine Frau“.
„Ich habe keine Freundin, weil ich den Betrieb vor zwei Jahren übernommen habe und mich erst einmal in die Arbeit gestürzt habe. Manchmal steht mir auch meine Schüchternheit im Weg“, stellt sich Max selbst in seinem Bewerbungsvideo vor.
Die RTL-Dating-Show soll ihm helfen, seine Traumfrau zu finden. Und die soll natürlich nicht irgendeine sein, sondern „eine Frau, die genauso locker ist, wie der Boden nach dem Grubbern“, erzählt er lachend in die Kamera. Was der junge Landwirt da in einen launigen Spruch verpackt, bedeutet vor allem eines: Er sucht eine Frau, die sein ländliches Leben teilt und ihn auch gerne bei der Arbeit auf dem Hof unterstützt. Ein Muss sei das aber nicht, betont der Jungbauer. „Ich würde mich freuen, wenn sie mitmacht, ihre Ideen einbringt. Wenn sie kein Interesse hat, ist das aber auch kein Problem, aber sie sollte schon Verständnis dafür haben, dass ich Tiere habe und nicht jederzeit spontan wegfahren kann, sondern erst eine Vertretung organisieren muss“.
Mit seiner Teilnahme an „Bauer sucht Frau“ hat Max sein Umfeld ziemlich überrascht. Familie und Freunde hatten nicht damit gerechnet, dass er einmal an einem solchen Format teilnehmen würde. Dass sie ihn aber unterstützen würden, stand nie im Zweifel. Ohne die Unterstützung von Vater und Bruder wäre es dem jungen Landwirt auch gar nicht möglich gewesen, mitten in der Erntezeit vor der Kamera zu stehen. So tauschte er Ende Juli, Anfang August für eine Woche den Platz auf dem Mähdrescher gegen den vor der Kamera. „Die Dreharbeiten dauerten schon gut zehn bis zwölf Stunden am Tag. Aber das Produktionsteam war super, und auch meine Hofdame hat tatkräftig mit angepackt. So ließen sich Ernte, Dating und Dreharbeiten gut unter einen Hut bringen.“
Viele Arbeiten, die auf dem Hof anfallen, ließen sich zudem gut für die Dreharbeiten nutzen. „Das ist schon authentisch. Es wurde nichts extra gestellt“, entgegnet Max der Kritik, das Fernsehformat habe nichts mit der realen Landwirtschaft zu tun. „Ich konnte auch die Aktivitäten der Hofwoche planen. Aber klar. Das sind Dreharbeiten und dazu gehört, dass man manche Dinge oder Sätze mehrmals wiederholen muss, bis sie im Kasten sind.“
Eine Sache hat Max dann aber doch extra fürs Fernsehen gemacht: Er hat das große Herz aus Stroh gemäht, das im Vorspann jeder „Bauer sucht Frau“-Folge zu sehen ist. „Das hat richtig Spaß gemacht und war in 20 Minuten erledigt.“ Eine romantische Geste, die sicher auch das Herz der passenden Frau höher schlagen lässt.
Die fertigen Folgen sieht Max wie alle Zuschauerinnen und Zuschauer erst live bei der Ausstrahlung. „Ein bisschen nervös bin ich natürlich schon, wie ich so rüberkomme“, gibt er lachend zu. Angst, falsch dargestellt zu werden, hat er aber nicht.
Anbau einjähriger Pflanzen
Betriebsleiter: | Max Herrling |
Lage: | Heideland (Thüringen) |
Boden: | 35-40 Bodenpunkte (Ø), Peudogley-Braunerde |
Betriebsgröße: | 270 ha konventioneller Ackerbau, 30 ha Grünland |
Betriebszweige: | konventioneller Ackerbau, Mutterkuhhaltung |
Anzahl Mutterkühe: | 20 mit Nachzucht (16x Fleckvieh, 4x Angus) |
Kulturen: | Raps Wintergerste Winterweizen Zuckrrüben Sommergerste Durum |
Mit insgesamt 14 Bäuerinnen und Bauern suchen in diesem Herbst so viele einsame Herzen wie noch nie bei RTL nach ihrem Herzensmenschen. Die besondere Dating-Show mit Inka Bause feiert in diesem Jahr ihre 20. Staffel. Seit dem 30. September werden die Folgen immer montags ab 20.15 Uhr ausgestrahlt.
Wie viele Folgen wurden insgesamt ausgestrahlt?
Über 200 (inkl. „Das große Wiedersehen“, „Die neuen Bauern“; ohne Specials)
Wie viele Bäuerinnen und Bauern haben insgesamt teilgenommen?
Über 200 (inkl. Staffel 20)
Wer war bisher der älteste Bauer/die älteste Bäuerin?
Hühnerwirt Gerhard (Staffel 6) mit 77 Jahren (verstorben 02/2018 im Alter von 85 Jahren)
Wer war bisher der jüngste Bauer/die jüngste Bäuerin?
Paul, Staffel 20 mit 22 Jahren
Wie viele Hochzeiten entstanden in den 20 Jahren durch „Bauer sucht Frau“?
Über 40 Hochzeiten
Wie viele Babys entstanden in den 20 Jahren durch „Bauer sucht Frau“?
Fast 50 Babys
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Nachdem „Ralf, der Bauernreporter“ Paul bereits im Sommer auf seinem Hof besucht hat, gibt die RTL-Sendung nun erneut Einblick, wie es für den Jungbauern nach der Kuppelshow weiterging und wie er seine große Liebe Anna gefunden hat (Folge 13, 23.12., ab 22.35 Uhr, vorab schon auf RTL+).
Am Ende der 20. Staffel von „Bauer sucht Frau“ steht das „Große Wiedersehen“ und die spannende Frage: Was ist aus den Bauern und ihren Hofdamen geworden? Für Paul Lohse aus Oederan (Sachsen) sah es am Ende der Hofwoche in Sachen Liebe alles andere als vielversprechend aus. Die Hofwoche mit Kandidatin Sarah scheiterte an ihrer großen Tierliebe, Pauls kühler, pragmatischer Art („Tiere gehören auf den Tisch und nicht ins Bett“) und den fehlenden Gefühlen füreinander. Und doch sorgte der junge Mutterkuhhalter für die größte Liebesüberraschung beim „Großen Wiedersehen“ von „Bauer sucht Frau“ (Folge 13, am 23. Dezember 2024 ab 20.15 Uhr und vorab bereits auf RTL+).
Zur Überraschung aller, vor allem seiner Hofdame Sarah, auf deren Nachricht er nach der Hofwoche gar nicht mehr reagiert hat, präsentiert sich der Jungbauer beim „Großen Wiedersehen“ von „Bauer sucht Frau“ frisch verliebt.
Seine neue große Liebe heißt Anna und ist keine Unbekannte. Aufmerksame Zuschauer und Zuschauerinnen werden sich erinnern: Die 21-Jährige war eine von drei Frauen, die er zum Scheunenfest eingeladen hatte. Sie brachte Paul mit ihrer Gitarre ein Ständchen, wurde aber nicht zur Hofwoche eingeladen. Das sorgte bei der jungen Frau für viele Tränen. „Ich habe mich in Paul eigentlich schon beim Scheunenfest verliebt“, gesteht Anna im Gespräch mit Moderatorin Inka Bause.
Doch die Fachkraft für Lagerlogistik gab nicht auf und kämpfte um Paul. Noch vor Beginn der Hofwoche nahm sie Kontakt mit dem jungen Landwirt auf. Sie wünschte ihm alles Gute und offerierte ihm, dass er sich gern melden könnte, falls es mit Sarah nicht klappt. Nachdem dann die Hofwoche mit Sarah gescheitert war, kam Anna wieder in Pauls Gedächtnis und schließlich in sein Herz und auf den Hof.
Auf eben diesen Hof reist nun in der Vorweihnachtszeit noch einmal RTL-Reporter Ralf Herrmann, um zu erfahren, wie es um das Überraschungspärchen steht. Paul war zwar der jüngste Bauer der diesjährigen Staffel von „Bauer sucht Frau“, überraschte jedoch mit den wohl großen Zukunftsplänen. So präsentierte er Bauernreporter Ralf im Sommer sein zukünftiges Zuhause. Dieses befindet sich derzeit zwar noch im Rohbau und wird von Paul in Eigenregie umgebaut. Doch wo das zukünftige Kinderzimmer und sogar das Babybett einmal stehen soll, hatte der Jungbauer schon ohne zukünftige Mutter festgelegt. Beim ersten Besuch von Bauernreporter Ralf fehlte Paul genau diese noch. Beim zweiten Besuch hat er nun eine potenzielle an seiner Seite. Wenn weiterhin alles nach Pauls Plan läuft, können die beiden in eineinhalb Jahren ihr Zuhause beziehen.
Pauls „erwachsene Art“ und die Tatsache, dass er „ein Macher ist und anpacken kann“, haben in Anna nicht nur die Gefühle für Paul wachsen lassen, sondern auch den Kinderwunsch geweckt, verrät die junge Frau dem Bauernreporter.
Doch bis Leben ins Kinderzimmer einzieht, kann es für sie noch eine Weile dauern. Erst einmal steht für sie die Jobsuche im Vordergrund. Derzeit pendeln Paul und Anna zweimal im Monat zwischen Annas Heimat am Bodensee und dem Bauernhof in Sachsen hin und her. Auch im Urlaub waren sie schon mit Pauls Freunden.
Zusammen mit Ralf geht das junge Paar in Pauls Wald, um einen Weihnachtsbaum zu schlagen. Welcher Baum der richtige ist, entscheidet Paul gewohnt pragmatisch: „Der Baum hat zwei Spitzen und muss eh weg. Der hat für uns keine Zukunft.“
Dieser Pragmatismus war es auch, der die Liebe zwischen Anna und Paul fast verhindert hätte. So ließ sich der Mutterkuhhalter auf dem Scheunenfest davon abschrecken, dass Anna nebenberuflich ihren Meister macht. Für ihn war klar: Für ein Kennenlernen oder gar eine Beziehung würden keine Zeit bleiben.
Inzwischen wollen nicht nur er, sondern auch seine Eltern Anna auf dem Hof und in der Familie nicht mehr missen. „Die Anna kann man nicht mehr loslassen. Sie ist ein Goldgriff. Wir sind ganz glücklich, dass wir dich haben“, sagen Pauls Eltern zu der jungen Frau – darin sind sie sich einig.
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Als Preisrichter Armand Braun an diesem denkwürdigen Abend den allerletzten Klaps aufs Hinterteil einer der Kühe als Zeichen für den Gesamtsieg verteilte, sank Jörg Schröter im Schauring auf die Knie und ließ seiner Freude mit einem Jubelschrei freien Lauf. Dabei hatte der Züchter aus Tilleda im Südharz den Grand Champion der HolsteinVision 2024 gar nicht am Halfter. Die Siegerin, Rain, führte vielmehr sein jüngster Sohn Pascal im Ring. Der riss seinen freien Arm mit der Siegerfaust zeitgleich in die Luft und herzte dann, mit Freudentränen in den Augen, die Ausnahmekuh ein ums andere Mal an Kopf und Hals. Es war der wohl emotionalste Moment der diesjährigen länderübergreifenden Verbandsschau der RinderAllianz, der mit stürmischem Beifall von den Zuschauerrängen einherging.
Jörg und Pascal Schröter wiederholten damit ihren Vorjahreserfolg an gleicher Stelle. Wie schon 2023 stand das Vater-Sohn-Gespann auch diesmal im altmärkischen Bismark mit zwei Siegerkühen im Endring und holte letztlich mit der Kaliber-Tochter erneut den begehrten Grand-Champion-Titel.
Im vergangenen Jahr hatte die helle Holstein-Friesian-Kuh als Drittkalbin zuvor die Wertung der mittleren Klassen gewonnen. Diesmal wurde sie, in der vierten Laktation stehend, beste alte Kuh.
Doch zurück zum Anfang. Bei der Verbandsschau der RinderAllianz am 28. November waren Züchter aus Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern sowie Berufskollegen von den PhönixGroup-Partnern in Brandenburg und Schleswig-Holstein am Start, insgesamt 46 Betriebe. Sie präsentierten zusammen 108 herausragend vorbereitete Schautiere, die der erfahrene Luxemburger Juror Armand Braun in 16 Klassen richtete.
Bewertet wurden sechs Klassen Färsen in der ersten Laktation, darunter drei Nachzuchten von Spitzenvererbern der Rinderzucht Schleswig-Holstein eG (RSH), der RinderAllianz GmbH (RA) und der Rinderproduktion Berlin-Brandenburg GmbH (RBB), des Weiteren vier Klassen Jungkühe in der zweiten Laktation sowie jeweils drei Klassen mittlere Kühe in der dritten Laktation bzw. alte Kühe (vierte bis achte Laktation).
Nach dem Richten der Klassen einer jeden Kategorie kürte der Preisrichter unter allen Ia- und Ib-rangierten Tieren (Übersicht) jeweils Siegerin und Reservesiegerin. Krönender Abschluss war die Wahl des Grand Champions aus dem Quartett der Siegerinnen.
Auf der unter dem Motto „Emotionen pur“ stehenden HolsteinVision 2024 zeigten sich erneut die hohe Kunst der Milchviehzucht und das Herzblut der Züchter. Die Bismarker Viehhalle war wiederum sehr gut gefüllt. Nach Angaben der Veranstalter sollen es weit über 1.000 Besucher und damit ein neuer Zuschauerrekord gewesen sein.
Eröffnet wurde die HolsteinVision 2024 traditionell mit den „Stars von morgen“, den Färsen, die durch ihr frisches und elegantes Auftreten überzeugten. Den Sieg holte sich hier BcH Baronessa von der Rinderzucht Augustin aus Neuendorf im Landkreis Vorpommern-Greifswald (MV). Sie überzeugte mit Jugendlichkeit, toller Rippenstruktur und fantastischem Euter.
Den Reservesieg konnte sich Lily vom Landwirtschaftlichen Milchhof (LMH) „Am Recknitztal“ eG in Kronskamp, Landkreis Ludwigslust-Parchim (ebenfalls MV), sichern. Sie punktete mit tadellosen Beinen und femininer Ästhetik.
Großes Interesse galt der Töchtergruppe des RA-Bullen Foreman, der die deutsche Topliste lange Zeit anführte. Die sehr einheitlichen Jungkühe wussten die Qualitäten ihres Vaters in Szene zu setzen. Die hoch veranlagten Vererber der Phönix-Partner RSH und RBB, Brandung P und Camden RDC, waren ebenfalls mit überzeugenden Töchtern vertreten.
Bei den Jungkühen setzte sich die schon mehrfach siegreiche rotbunte Elodie vom Landwirtschaftsbetrieb Schröter in Tilleda, Landkreis Mansfeld-Südharz (ST), in einer spannenden Entscheidung durch. Die Zuchtstätte konnte sogar doppelt jubeln, denn den Reservesieg ergatterte die dunkle, euterstarke GWH Celine aus der Gerbothe-Wiesner GbR im nordthüringischen Obersachswerfen, Landkreis Nordhausen, mit der die Schröters zusammenarbeiten.
Den Titel in der mittleren Altersklasse errang BcH Beauty von der Rinderzucht Augustin, die ihrem Namen alle Ehre machte. Die weiße Schönheit überzeugte mit viel Stil und einem breiten Euter. Sie verwies ihre stärkste Konkurrentin, Kimberly aus der Zucht der LMH „Am Recknitztal“, Kronskamp, auf den zweiten Rang.
Ein Höhepunkt der Schau war der Auftritt der alten Kühe, die sich bereits über Jahre bewährt haben. Mit ihrer beeindruckenden Aura und herausragenden Lebensleistungsdaten begeisterten sie das Publikum. Rain vom Landwirtschaftsbetrieb Schröter dominierte diese Alterskategorie. Die Ausnahmekuh präsentierte sich mit einem exzellenten Euter sowie höchst eleganter Ausstrahlung.
Der Reservesieg ging an die Französin Mitzy vom Schleswig-Holsteiner Züchter Dirk Huhne. Sie wurde für ihre Jugendlichkeit, ihre Stabilität und ihr tadelloses Vordereuter bewundert.
Eine besondere Auszeichnung erhielt BcH Pam von der Rinderzucht Augustin als Kuh mit der höchsten Lebensleistung dieser Schau. Mehr als 105.000 kg Milch hat die mit gut zehn Jahren älteste Kuh der Schau in ihrem Leben bereits gegeben. „In unseren modernen Ställen werden Milchkühe mit sehr viel Komfort gehalten und können so gesund und attraktiv altern“, betonte der Preisrichter.
Seinen Siedepunkt erreichte der Abend schließlich mit dem Auftritt der vier Siegerkühe im Ring, der von einer Sängerin und ihrer Band mit dem Titel „One Moment in Time“ von Whitney Houston musikalisch umrahmt wurde.
Das Ende ist bekannt: Mit tosendem Applaus wurde – wie schon 2023 – Rain aus dem am Fuße des Kyffhäusers gelegenen Betrieb Schröter zum Grand Champion gekürt. Die beeindruckende Gesamtsiegerin überzeugte Preisrichter Braun mit ihrer außergewöhnlich jugendlichen Ausstrahlung und unverkennbaren Präsenz im Ring.
Die Züchterfamilie Schröter feierte diesen besonderen Moment ausgelassen, und jeder im Publikum gönnte den ambitionierten Landwirten diesen Erfolg. Armand Braun bedankte sich zum Schluss für die Einladung und zollte den Züchtern für deren hervorragende Schautiere größten Respekt. Insbesondere auf den vorderen Rängen der Klassen hätten Kühe gestanden, wie man sie sonst eher selten sieht, sagte der Preisrichter.
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Herr Prof. Maslaton, in den letzten Jahren sind überall im Lande zahlreiche PV-Freiflächenanlagen entstanden. Wird dieser Trend weiter anhalten, auch wenn demnächst vielleicht eine neue Regierung im Amt sein wird?
■ Der Trend zur Photovoltaik wird so bleiben und sich auch bei einem Regierungswechsel kaum signifikant verändern. Strom ist und bleibt ein kostbares Gut, das im Zweifel teurer und nicht billiger wird, sodass sich die Investitionen auf jeden Fall weiter lohnen werden.
Sie haben sich bereit erklärt, uns als Experte für eine Online-Seminarreihe zu Vertragsfragen rund um die erneuerbaren Energien zur Verfügung zu stehen. Den Auftakt macht Photovoltaik auf Freiflächen. An wen genau richtet sich das Fachveranstaltungsangebot?
■ Im Kontext der Energiewende rücken erneuerbare Energien wie Freiflächen-Photovoltaikanlagen in der Landwirtschaft immer mehr in den Fokus. Deshalb wollen wir Landnutzer, aber auch Projektierer mit dem Seminarangebot ansprechen. Die Landnutzer sind natürlich vorrangig Landwirte beziehungsweise Landwirtschaftsbetriebe. Ihnen und den PV-Planern wollen wir wechselseitig aufzeigen, wie man ausgeglichen zueinanderfindet, um letztlich Flächen der Energiewende und damit dem Klimaschutz bereitzustellen. Unser Ziel ist es, sowohl die wirtschaftliche Machbarkeit als auch die rechtlichen Rahmenbedingungen allen Beteiligten anschaulich zu vermitteln.
Können Sie bitte kurz umreißen, was die Teilnehmer beim Online-Seminar zu Photovoltaik auf Freiflächen für Themen erwarten? Wo liegt der Fokus?
■ Ganz einfach gesagt, wollen wir klären, was geht und was überfordert wen? Bei solchen Verträgen steht wegen der Langfristigkeit der wechselseitigen Bindung für beide Parteien die Ausgewogenheit im Fokus. Alles andere würde nur zu permanenter Auseinandersetzung führen, die keiner benötigt. Daher wird die Veranstaltung zuerst die betriebswirtschaftlichen Grundlagen und alle wichtigen Vertragsaspekte solcher Projekte intensiv beleuchten.
Gleichzeitig wollen wir dabei immer wieder praxisorientierte Einblicke in die Projektierung von Solarprojekten auf landwirtschaftlichen Flächen bieten. Ein sehr wichtiger Punkt sind natürlich die wesentlichen wirtschaftlichen Eckdaten, die für eine erfolgreiche PV-Freiflächenanlage entscheidend sind. Das sind unter anderem die grundlegenden Investitions- und Betriebskosten sowie Ertragsmodelle und Einnahmequellen.
Aber auch Fördermöglichkeiten und natürlich steuerliche Aspekte, typische Pachtbeträge und Wirtschaftlichkeitsberechnung sowie Renditeerwartungen werden thematisiert.
Online-Seminar Photovoltaik auf Freiflächenanlagen
Unsere Fachveranstaltung am 14.01.2025 von 9-12 Uhr zeigt Ihnen, wie Sie mit Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen die Energiewende aktiv gestalten und gleichzeitig Ihren Betrieb wirtschaftlich stärken.
Ist es für die Zuhörer vielleicht auch möglich, selbst Fragen zu stellen?
■ Selbstverständlich. Wir haben zwischen den einzelnen Vortragsblöcken immer wieder reichlich Zeit für Fragen und Austausch eingeplant. Zudem wird es eine Abschlussdiskussion geben.
Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Thema auch Flächeneigentümer interessieren wird, die keine Landwirtschaft betreiben. Wie intensiv gehen Sie auf das Thema Pacht- und Nutzungsverträge ein?
■ Darauf gehen wir im zweiten Teil der Veranstaltung umfassend ein. Zuerst klären wir über die rechtlichen Grundlagen von Nutzungsverträgen auf, nennen zentrale Bestandteile eines solchen Vertrages und beschäftigen uns mit Pachtregelungen, Zahlungskonditionen, Vertragsrisiken und Absicherung. Aber auch die Rechte und Pflichten der Vertragsparteien sowie ergänzende Klauseln und Handlungsspielräume werden erläutert.
Das Seminar zu PV-Freiflächenanlagen soll wie eingangs erwähnt der Auftakt zu einer Seminarreihe werden. Was dürfen wir noch erwarten?
■ Es wird noch einen eigenen Seminarblock zur Windenergie geben, der die Spezifika der Windenergie detailliert betrachtet. Wenngleich PV und Windenergie gewisse Ähnlichkeiten haben, so ist doch die betriebswirtschaftlich ausgeglichene Kalkulation und auch die Projektierung und damit das Projekt eines Windparks insgesamt anders. Das wird vertieft aus praktisch/rechtlicher Sicht dargestellt.
Schließlich wollen wir die Reihe „Erneuerbare Energien in der Landwirtschaft im Detail“ weiterführen. Dabei werden insbesondere Änderungen in der nächsten Legislaturperiode im Vordergrund stehen.
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Am liebsten möchte man selbst einziehen oder die Halle für eine temporäre Kunstaktion nutzen: lichtdurchflutet, der Beton noch hell und sauber. Bei unserem Betriebsbesuch am 30. Oktober ist der neue Milchviehstall des Landwirtschaftlichen Unternehmensverbundes Stolzenhain/Prösen bis auf die Melkroboter noch leer.
Inzwischen ist die Innenausstattung installiert worden. Ab Mitte Dezember werden die 250 Milchkühe in den neuen Milchviehstall umziehen. Viel wird sich für sie nicht ändern. Der neue Stall ist fast baugleich zu diesem, der 15 Jahre alt ist. Neu für sie werden nur die Wasserbetten sein, ansonsten können sie wie gewohnt ihrem Alltag nachgehen.
Wenn der alte Milchviehstall leergezogen ist, soll er saniert und ebenfalls mit Wasserbetten ausgerüstet werden. Wenn die neue Richtlinie zur Einzelbetrieblichen Förderung, auf die Investitionswillige in Brandenburg seit Monaten warten, herauskommt, kann dieser nächste Schritt im Gesamtinvestitionsplan getan werden.
Wenn alles gut geht, könnten im April 2025 die 250 Milchkühe, die bisher noch im fünf Autominuten entfernten Stolzenhain stehen, in den sanierten Stall umziehen. „Das wird die Logistik verbessern und uns die Arbeit sehr erleichtern“, sagt Christina Pötzsch, die bisher immer zwischen den Ställen pendeln muss. Sie hat im Betrieb gelernt, ihren Meister gemacht und an der Berufsakademie Dresden Agrarmanagement studiert. Seit 2018 verantwortet sie in der Doppelspitze der Geschäftsführung die Tierproduktion.
Matthias Schubert, der die Geschicke des Landwirtschaftsbetriebes seit 1991 mitbestimmt, ist der erfahrenere Teil des Duos.
Im Februar sprach er auf dem Bauerntag des Kreisbauernverbandes Elbe-Elster über die Stallbauerfahrungen: In den 15 Jahren zwischen dem Bau der fast baugleichen Ställe hätten sich Kosten nahezu verdoppelt, sei das Verfahren deutlich komplizierter geworden. Darum sind wir hier, wollen uns ansehen, was gemeint ist und ins Gespräch kommen.
Kathrin Obenaus hat als Prokuristin die Bauprozesse begleitet, und sie begleitet uns auch beim Rundgang. Hier wollen wir zunächst die Milchviehhaltung und die modernen Kälberställe mit automatischem Tränksystem vorstellen, die als Teil des Gesamtinvestitionsplans seit Juni dieses Jahres in Betrieb sind.
Doch zuerst zurück in den „alten“ Milchviehstall. Zuerst fällt die Ruhe auf. Die Milchkühe gehen entspannt ihren Geschäften nach. Und sie sind ausgesprochen sauber. Sie liegen auf Kalk-Stroh-Matratzen, gehen zum Melken oder fressen. Die Futtermischung wird ihnen von einem automatischen Futterschieber immer wieder vor die Mäuler geschoben.
Im hinteren Bereich, aber immer von den Kühen einsehbar, stehen vier DeLaval-Melkroboter der zweiten Generation. Es sei wichtig, dass die Kühe das Melkzentrum von überall im Stall sehen können, betont Matthias Schubert. So können sie sehen, welche Kuh gerade ansteht und entsprechend ihrer Position in der Rangordnung entscheiden, wann sie zum Melken gehen. Nachts gebe es dezentes Rotlicht im Stall, der Robotertrakt sei ständig beleuchtet, sodass sie auch nachts zum Melken gehen können: im Durchschnitt ist das in Prösen 2,7 Mal pro Kuh und Tag.
Schon beim Stallbau 2009 hat man sich für ein automatisches Melksystem entschieden. Die damalige Herdenmanagerin habe die Systeme getestet, je eine Woche in anderen Ställen mitgearbeitet, erzählt Schubert.
Für DeLaval habe man sich außerdem entschieden, weil die Firma in Stolzenhain einen Servicestützpunkt eingerichtet hat. Prösen wurde Referenzbetrieb. Daher sei man auch schon 2019 auf die neue Generation umgestiegen, die mit Echtzeitkameras arbeitet und sich nicht immer neu justieren muss. Dadurch spare man Melkzeit ein, sodass mehr Tiere an die Reihe kommen, sagt Schubert.
Auch Christina Pötzsch ist zufrieden. Bei Kleinigkeiten könne man sich ganz gut allein helfen, sagt sie. Und da der Service nicht weit ist, sei man auch im Ernstfall auf der sicheren Seite. Und die Kühe schöpfen ihr Potenzial aus, sagt sie. Das neue System arbeite mit vier Milchmengenmessgeräten. „Wir liegen bei 35 Liter pro Kuh und Tag.“
Als zu arbeitsintensiv haben sich die Kalk-Stroh-Matratzen erwiesen. Deren Erneuerung und Pflege sei mit schwerer und zeitintensiver Handarbeit verbunden, für die schlicht die Leute fehlen. Kommt man mit der Pflege nicht hinterher, gehen die positiven Effekte des Kalk-Stroh-Gemisches für die Eutergesundheit verloren, darum habe man sich beim neuen Milchviehstall für Wasserbetten mit Doppelkammersystem entschieden, erläutert Pötzsch. Darauf kommt ein dünnes Kalk-Stroh-Gemisch, das leichter zu pflegen ist.
Im Reproduktionsstall hat Pötzsch 17 Wasserbetten seit 2022 betriebsintern getestet. Man sieht die Betten nicht. Aber wenn sich eine Kuh bewegt, erkennt man, wie der Untergrund nachgibt, wie die Matte sich unter dem Druck bewegt. Die vordere Kammer ist straffer befüllt. Gut für die Gelenke, wenn die Kuh sich hinlegt. Beim Liegen verteilt sich ihr Gewicht gleichmäßig, Druck- oder Kahlstellen an den Gelenken werden vermieden.
In den Kälberbereich sind im Juni Tier- und Menschenwohl vom Feinsten eingezogen. „Vorher hatten wir hier Mittelalter“, bringt es Christina Pötzsch auf den Punkt. Jetzt übernimmt nach den ersten zwei Mahlzeiten Kolostralmilch die „CalfRail Duo“. Die Milch für die Kälber – 70 % Mischkolostrum und 30 % Milchaustauscher – wird in einem Vorraum automatisch gemischt. Die zwei Smarttanks fassen 300 l. Auf genau 39,5 Grad erwärmt, kommt sie über beheizte Schläuche um 4, 7, 10, 13, 16 und 19 Uhr zu den Kälbchen.
Die beiden Tränkarme am Ende der Schläuche schwingen frei in der Luft, und simulieren Zitzen. Nebenbei überwachen sie das Trinkverhalten der Kälber. Wie viel und wie schnell sie getrunken haben, kann Christina Pötzsch per Smartphone-App abrufen. Zwischen den Mahlzeiten reinigen sich Tanks und Schläuche automatisch.
Die 48 Doppelboxen sind jeweils 4,5 m2 groß und können mit einer Trennwand halbiert werden. Die ersten drei Tage haben die Kälber Zeit, auf der Welt, im Stall und bei sich anzukommen, dann wird die Trennwand entfernt. Es folgt die Pärchenhaltung für 21 bis maximal 30 Tage.
Danach geht es hinüber in den Nachbarstall für die „Großen“. Hier stehen 15 Kälber auf je 54 m2. Auch hier ist es absolut ruhig. Die Tiere sind satt und zufrieden. Auch hier gibt es ein Tränksystem wie drüben, allerdings gibt es jetzt nur Milchpulver, Strukturfutter und zunehmend TMR. Tageszunahmen von 1.020 g zeigen, dass sich die Tiere wohlfühlen. „Man sieht sie in den Boxen wachsen“, sagt Schubert.
Nicht nur das Tierwohl, auch die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter haben sich mit dem neuen Kälberstall grundlegend verbessert. Der neue Milchviehstall und die Sanierung des alten werden sie weiter verbessern.
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Auf den ersten Blick sieht es in Alt Madlitz (Landkreis Oder-Spree) aus wie vielerorts an den Vorweihnachtswochenenden: Familien rücken aus, um ihren Weihnachtsbaum fürs Fest selbst zu „erlegen“, hinterher am Feuer einen Punsch zu trinken oder eine Bratwurst zu essen. Auf der Wiese neben einer Schonung mit Fichten und Tannen gibt es das alles auch bei „Gut&Bösel“. Aber die Familien, die hier mit Säge und Tatendrang in die Schonung ziehen und ihren Weihnachtsbaum selber schlagen, arbeiten quasi am Umbau der Fläche mit.
Johannes Harms, Leiter der Baumschule, freut sich über jeden Weihnachtsbaum, mit dem sie aus dem Wald kommen, vor allem aber über die Lücken, die zwischen den Nadelbäumen entstehen: „Ich sehe da Plätze, wo ich meine Kastanien pflanzen kann“, sagt er.
Harms zieht die jungen Laubbäume in der Baumschule aus Samen vor, experimentiert mit Kreuzungen und Pflanzenkombinationen, um geeignete Exemplare heranzuziehen, die mit dem kargen Boden und ohne künstliche Bewässerung zurechtkommen. Esskastanien zum Beispiel schaffen es, mit ihrer Pfahlwurzel die verfestigten Lehmschichten zu durchdringen.
Im engeren Wortsinn regenerativ sind 80 Weihnachtsbäume, die die Madlitzer selbst vorbereitet haben: Es sind die Baumspitzen von geköpften Fichten oder Kiefern. An die Bäume, die bei etwa 1,80 m Höhe geköpft werden, dürfen „Amateure“ nur im Ausnahmefall. Saskia Schmidt und André Krüger zum Beispiel. Sie wollen einen etwa drei, vier Meter hohen „regenerativen“ und ziehen mit Philipp Hansen, der bei „Gut und Bösel“ für den Agroforst zuständig ist, in eine Schonung mit älteren Bäumen.
Schnell finden die beiden ein Exemplar, das ihnen gefällt, nicht ganz so schnell geht das Köpfen, aber irgendwann fällt die Spitze. Der verbliebene Teil ihres Weihnachtsbaumes bleibt stehen und bildet, wenn man den oberen Astkranz ausdünnt, einen neuen Leittrieb. Die Spitzen wachsen schnell, weil die Wurzelmasse und das Mikroklima stimmen und der Schnitt einen Wachstumsimpuls gibt.
Hansen zeigt einige vor vier, fünf Jahren gekappte Bäume, die üppig ausgetrieben haben. Teils sind die unteren Astkränze abgeschnitten, sodass die neuen Spitzen die Kulturen darunter sanft beschirmen: Brombeeren und nach und nach anspruchsvollere Kulturen wie Eichen, Buchen, Edelkastanien oder Walnuss, mit denen Harms, Hansen und ihre Kollegen die Schonung nach und nach aufmischen: seit 2020 alle Jahre wieder.
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Frau Ministerin Colette Boos-John, Sie leiten jetzt das Wirtschaftsressort und sind zugleich Agrarministerin des Freistaates: Wie nah ist Ihnen die Landwirtschaft?
■ Mal abgesehen davon, dass ich selbst Konsumentin landwirtschaftlicher Produkte bin: Die Landwirtschaft ist wichtiger Teil der Wirtschaft, Arbeitgeber und Ausbilder, sie prägt unsere Gesellschaft und ist zudem auch ein ganz wichtiger Klima- und Umweltakteur.
Landwirtschaft ist nicht alles, aber ohne Landwirtschaft ist alles nichts. Vielleicht kenne ich mich in der Bauwirtschaft nach mehr als zwanzigjähriger Geschäftsführertätigkeit noch etwas besser aus. Aber seien Sie sicher – der großen ökonomischen, ökologischen und sozialen Bedeutung der Landwirtschaft bin ich mir vollauf bewusst.
Im Vergleich zu Industrie und Gewerbe erwirtschaftet die Landwirtschaft in Thüringen mit zuletzt rund 1,2 Mrd. Euro Bruttowertschöpfung nur einen Bruchteil. Wie treten Sie Befürchtungen entgegen, dass die Landwirtschaft in Ihrem Haus nur ein Anhängsel sein könnte?
■ Indem ich darauf verweise, dass man die Landwirtschaft nicht isoliert betrachten kann. Erstens ist die Landwirtschaft gerade im ländlichen Raum strukurbestimmend. Zweitens profitieren von ihr zahlreiche kleinere und mittlere Betriebe aus Handel, Handwerk und Gewerbe – durch Aufträge, Dienstleistungen oder Weiterverarbeitung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Die Agrarwirtschaft umfasst ja die gesamte Lebensmittelkette von der landwirtschaftlichen Urproduktion über das Ernährungsgewerbe bis hin zum Lebensmittelgroß- und -einzelhandel.
Und drittens halte ich ohnehin nicht viel davon, Wirtschaft und Landwirtschaft so grundsätzlich voneinander abzugrenzen. Das Handwerk oder den Handel betrachten wir auch nicht losgelöst. Nein, der Agrarsektor im weiteren Sinne ist, jenseits statistischer Erfassungsmuster, eine der umsatzstärksten Wirtschaftsbranchen überhaupt. Dementsprechend viel Aufmerksamkeit hat dieser Bereich verdient.
Und noch eine Gemeinsamkeit gibt es, die Landwirtschaft mit Industrie und Gewerbe eint: die Unzufriedenheit über die zu hohen Energiepreise, über enorme Bürokratielasten, fehlende Verlässlichkeit bei den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und generell schlechte Standortfaktoren in Deutschland, die die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gefährden. Das heißt, der Ansatzpunkt ist für Agrar- und Wirtschaftspolitik derselbe: Wir müssen wieder Rahmenbedingungen schaffen, die Innovation und Investitionen unterstützen und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen verbessern – egal ob in der Industrie, im Handwerk oder in der Landwirtschaft.
Angesichts des landespolitisch überschaubaren Einflusses auf tiefgreifende agrarpolitische Weichenstellungen: Was hat Priorität für Sie, um die Rahmenbedingungen für die Agrarbranche im Freistaat zügig und spürbar zu verbessern?
■ Auf meiner persönlichen Prioritätenliste steht das Thema Bürokratieabbau ganz oben. Natürlich sind auf EU -, Bundes- und Landesebene in den letzten Monaten verschiedene Initiativen zum Bürokratieabbau im Agrarbereich gestartet worden. Das reicht aber nicht aus. Ich kann mir weitere Aktivitäten, auch zusammen mit anderen Ländern, vorstellen, um zum Beispiel zu einer größeren Harmonisierung im Dünge-, Pflanzenschutz- oder Gewässerrecht zu kommen.
Eine weitere Priorität wird sein, den tierhaltenden Betrieben verlässliche Rahmenbedingungen zu bieten und so die regionale Erzeugung zu stärken. Wir wollen daher verstärkt Stallneu- und -umbauten mit hohen Tierschutzstandards fördern. Und: Ich möchte die Akademie Ländlicher Raum als eine Art „Thinktank“ für die Entwicklung des ländlichen Raumes und der Landwirtschaft wieder aktivieren.
Und schließlich sage ich ganz selbstbewusst: Unterschätzen Sie nicht den Einfluss des Ministeriums auf die agrarpolitischen Weichenstellungen des Bundes und der EU. Die Rechtsvorschläge für die Gemeinsame Agrarpolitik nach 2027 werden bereits Mitte 2025 erwartet. Ziel muss es sein, die zentralen Anliegen der GAP – zum Beispiel Erhaltung der Säulenstruktur, Entflechtung der komplexen Zielfunktionen und Fortsetzung der ländlichen Entwicklungspolitik Eler-Fonds – möglichst frühzeitig in diesen Prozess auf EU-Ebene einzubringen. Und natürlich müssen auch die Besonderheiten der ostdeutschen Länder dabei eine große Rolle spielen. Daran werden wir mit Hochdruck arbeiten.
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Mit 84 % der Stimmen ist Dr. Klaus Wagner, Präsident des Thüringer Bauernverbandes (TBV), an diesem Dienstag (17.12.) auf der Landesvertreterversammlung in Apfelstädt in seinem Ehrenamt bestätigt worden. Der 54-Jährige war einziger Bewerber für das Spitzenamt, das er seit 2016 innehat.
Bei der Landtagswahl 2024 trat der geschäftsführende Gesellschafter der Universal-Agrar GmbH in Erfurt-Mittelhausen als CDU-Direktkandidat im Wahlkreis Sömmerda II an, wo er dem AfD-Kandidaten unterlag. Klaus Wagner verhandelte für die CDU die Landwirtschafsthemen im Koalitionsvertrag zwischen CDU, BSW und SPD mit aus.
Gewählt wurden zudem die drei Vizepräsidenten. Toralf Müller (Agrarunternehmen Pfersdorf eG; Kreis Hildburghausen), der sich seit 2016 als TBV-Vize engagiert, wurde von den Delegierten in seinem Amt bestätigt.
Erstmals bewarb sich Doreen Rath um einen Vorstandsposten. Seit 2007 führt sie die Geschäfte der Agrar T&P GmbH Mockzig im Altenburger Land. Rath ist Grünen-Mitglied und war in der Vergangenheit Beisitzerin im Vorstand der Landespartei.
Ebenso gewählt wurde Dr. Wolfgang Peter, der mit seiner Frau den Ziegenhof Peter im Kyffhäuserkreis bewirtschaftet. Als Co-Vorsitzender des Fachausschusses Familienbetriebe nahm er seit 2016 das damit verbundene Mandat im TBV-Vorstand wahr.
Der langjährige TBV-Vizepräsident, Udo Große, der der Agrargenossenschaft Reinstädter Grund im Saale-Holzland-Kreis vorsteht, war aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl angetreten. Aus persönlichen Gründen schied Dr. Lars Fliege, der die Geschäfte der Agrargesellschaft Pfiffelbach mbH im Weimarer Land führt, aus dem TBV-Vorstand aus.
Im Anschluss an die Vertreterversammlung sollte am Abend der Jahresabschluss begangen werden. Angekündigt haben sich unter anderem der neu gewählte Thüringer Ministerpräsident, Mario Voigt (CDU), Landtagspräsident Thadäus König (CDU) sowie Umwelt- und Forstminister Tilo Kummer (BSW). Auch der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, kam nach Thüringen.
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Am Montag, den 16. Dezember, gibt es in der 12. Folge von „Bauer sucht Frau“ keine neuen Eindrücke von Mutterkuhhalter Max Herrling aus Thüringen. Die Hofwoche mit Selina ist vorbei. Doch die Fans des sympathischen Jungbauern aus Thüringen müssen nicht auf ihn verzichten. Denn „Ralf, der Bauernreporter“ besucht ihn auf seinem Hof. Die RTL-Sendung gibt weitere Einblicke in das Leben des Thüringer Jungbauern und seine bewegte Kindheit.
Bei der 20. Staffel der RTL-Dating-Show „Bauer sucht Frau“ ist Mutterkuhhalter Max aus Thüringen einer von zwölf Landwirten, die die große Liebe suchen. Mit Hofdame Selina hofft er, diese zu finden. Wie es nach der Hofwoche weitergeht und ob er bei ihr punkten konnte, zeigt sich beim „Großen Wiedersehen“ am 23. Dezember um 20.15 Uhr auf RTL und bereits ab 16. Dezember auf RTL+. Mit seiner zurückhaltenden Art konnte der sympathische 33-Jährige beim Fernsehpublikum auf jeden Fall punkten.
Auch RTL-Reporter Ralf Herrmann ist angetan vom „großen Herz“ des jungen Landwirts. In der neuen Folge von „Ralf, der Bauernreporter“ (Folge 12, 16.12., ab 22:35, vorab schon auf RTL+) begleitet er Max Herrling einen Tag lang bei der Arbeit. Gemeinsam gehen die beiden auf die Koppel, um die Pferde zu striegeln, auf den Traktor, um Weizen zu drillen, aber auch zum Training, denn Max spielt in seiner Freizeit leidenschaftlich gerne Volleyball.
Ein wichtiger Teil seines Lebens ist Hund Jakob, den die Zuschauer bereits aus den Folgen von „Bauer sucht Frau“ kennen. Aber auch Vater Olaf und Bruder Thomas möchte Max nicht missen. Die Familie aus dem Thüringer Heideland, zu der auch Max‘ Schwester gehört, hat schwere Zeiten hinter sich. So starb Max‘ Mutter 1996 bei einem Betriebsunfall. Max war zu diesem Zeitpunkt erst 5 Jahre alt. Ein Schicksal, das die Familie sehr geprägt hat und doch sagt er: „Wir hatten eine unbeschwerte Kindheit. Wir haben alles bekommen, was man bekommen konnte. Da muss man schon dankbar sein“.
Dieser Dank gilt vor allem Max‘ Vater, der die drei Kinder gemeinsam mit Großeltern, Nachbarn und Freunden durch diese schwere Zeit begleitet hat und dem dieser Schicksalsschlag auch heute noch, viele Jahre später, Tränen in die Augen treibt. Trotz des Arbeitsunfalls seiner Mutter stand für den jungen Landwirt schon früh fest, dass er den Familienbetrieb in dritter Generation weiterführen wollte. Für Vater Olaf ist die Hofübernahme vor allem in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit.
Umso verständlicher erscheint der Wunsch von Max, bald eine eigene Familie gründen zu wollen. Ändern will sich der zurückhaltende Landwirt dafür nicht unbedingt, auch wenn Vater Olaf findet, dass „Max […] bei den Damen immer zurückhaltend ist“. „Es wird schon Frauen geben, die auch auf nette Kerle stehen. Eine wird schon dabei sein“, entgegnet Max lächelnd. Dass der Jungbauer seine Traumfrau findet und bald wieder Kinder auf dem Hof herumtollen, hofft so nicht nur Vater Olaf.
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Die Thüringer Bauunternehmerin und bisherige Vizepräsidentin der IHK Erfurt, Colette Boos-John (CDU), führt künftig das Thüringer Wirtschaftsministerium. Als Ressortchefin ist die 55-Jährige zugleich Ministerin für Landwirtschaft und Ländlichen Raum. Auf den Ressortzuschnitt hatten sich die Koalitionäre von CDU, BSW und SPD vor wenigen Tagen geeinigt.
Die neue Wirtschaftsministerin soll ihr Haus mit zwei Staatssekretären leiten. Wie die Bauernzeitung erfuhr, soll der agrarpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion der vorherigen Legislaturperiode, Marcus Malsch, in dieser Funktion wohl den Agrarbereich verantworten. Malsch gewann bei der Landtagswahl 2024 zum dritten Mal das Direktmandat seines Wahlkreises.
Anders als von landwirtschaftlichen Interessenvertretern im Landtagswahlkampf gefordert, wird das Agrarministerium weder eigenständig noch mit dem Umweltressort zusammengeführt. Mit dem Regierungsantritt der rot-rot-grünen Koalition 2014 waren Landwirtschaft und Umwelt getrennt worden, nicht zuletzt auf Wunsch des Thüringer Bauernverbandes (TBV), der ein von den Grünen geführtes Agrarressort verhindern wollte. Seither gehörte die Landwirtschaft zum von den Linken geführten Infrastrukturministerium.
Neben dem Wirtschafts- und Agrarressort übernimmt die CDU die Verantwortung für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Justiz und Migration sowie Bundes- und Europaangelegenheiten. Das BSW erhält neben dem Ressort für Umwelt, Energie und Forsten das für Finanzen sowie für Digitales und Infrastruktur. An die SPD fallen das Innen- und das Sozialministerium.
Wie seine Kabinettskollegin Boos-John wurde auch der neue Umweltminister, Tilo Kummer, heute (13.12.) im Landtag vereidigt. Der BSW-Politiker sprach bis 2019 für die Umwelt- und Forstpolitik der Linken-Fraktion im Landtag. In der Agrarbranche schätzt man die agrarpolitische Kompetenz des Fischereiingenieurs.
Die Thüringer Brombeer-Koalition aus CDU, BSW und SPD löst die von Bodo Ramelow seit 2014 geführte Koalition aus Linken, SPD und Grünen ab, die nach der Wahl 2019 als Minderheitsregierung agierte. Die Brombeer-Koalition verfügt mit 44 von 88 Sitzen ebenso keine Mehrheit und ist auf Verhandlungen mit den Linken angewiesen. Am Donnerstag (12.12.) war CDU-Parteichef Mario Voigt vom Landtag im ersten Wahlgang zum Ministerpräsidenten gewählt worden. Zuvor hatte die Linken-Fraktion bekundet, die Wahl Voigts zu unterstützen.
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Annemarie Paulsen ist mehr als „nur“ Landwirtin oder, wie sie sich selbst nennt, Bäuerin. Sie ist auch bald fünffache Mutter, Ehefrau, quirlige Bauerntochter, Schwiegertochter, kleine Schwester, Landfrau, Schnellsprecherin, bekannte Agri-Influencerin, gefragte Rednerin und jetzt auch noch Bestsellerautorin. Mit ihrem Buch „Alles büddn wild“ schaffte es Annemarie Paulsen schon kurz nach Erscheinen auf die Spiegel-Bestsellerliste für Sachbücher (Paperback, Platz 18 KW 50). Wer ihr auf Instagram oder TikTok folgt, fragt sich unweigerlich, woher die Anfang-Dreißigjährige die Zeit und vor allem die Energie für all die Dinge nimmt, die sie Tag für Tag anpackt. „Alles büddn wild“ könnte als Buchtitel da nicht passender sein.
Mit ihrer ganz eigenen, offenen, humorvollen und sympathischen Art hat sich Annemarie Paulsen auf Instagram eine große Fangemeinde aufgebaut. Unter @biohof_paulsen teilt sie „lustige und schöne Momente aus der Landwirtschaft“ von ihrem ökologischen Familienbetrieb mit Milchviehhaltung und Ackerbau im Herzen der Uckermark (Brandenburg). Ihre Filme und Geschichten sind ein Fenster in die Welt der Landwirtschaft. Sie erklärt komplexe Themen so, dass Laien und Fachleute gleichermaßen angesprochen werden, entzaubert die Bauernhofidylle und macht Landwirtschaft transparent. Das kommt an. Mittlerweile folgen der Gewinnerin des Goldenen Blogger Award 2024 und des DLG Agri Influencer Award 2022 in der Kategorie Newcomer mehr als 150.000 Follower auf Instagram.
„Das Interesse am Leben auf dem Land und besonders auf einem Bauernhof ist riesig, da reichen die 30 Sekunden Videos auf Social Media nicht aus! Ich möchte authentisch erzählen – auch mit einem kritischem Blick- wie es ist, ein Leben lang im Dorf und auf einem Bauernhof zu leben“, verrät Annemarie ihre Motivation, ein Buch zu schreiben in der Werbung des Verlages.
Entstanden ist eine authentische und unterhaltsame Hommage an das Landleben, geschrieben von einer, die es wirklich lebt und vor allem liebt. Das Buch ist gefüllt mit humorvollen Anekdoten und autobiografischen Geschichten aus Annemaries Leben und dem Dorfalltag. Wer die Reels und Storys oder die Bäuerin gar von ihren Auftritten kennt, hat beim Lesen unweigerlich ihre Stimme im Ohr. So findet sich ihr Dialekt, der ihre Videos so lebendig macht, auch im Buch auf vielen Seiten wieder.
Auf rund 250 Seiten nimmt Annemarie ihre Leser in „Alles büddn wild“ mit in ihre stürmische Kindheit mit sechs nervigen wie heißgeliebten Brüdern, in den Melkstand, auf die Weide, auf den Traktor – kurz: in den Alltag einer jungen Bäuerin. Mit viel Witz und Selbstironie schildert sie die Bedeutung von Gemeinschaft, die alltäglichen Freuden, ebenso wie die Herausforderungen der modernen Landwirtschaft, die vielen Stunden harter Arbeit, den Lärm und den Schlamm sowie den ewigen Kampf mit der EU-Bürokratie, der für über 250.000 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland Realität ist.
Dabei ist der oft beschriebene und gefilmte Bauernhof in der Uckermark erst seit 2021 das Zuhause von Annemarie. Als jüngstes von acht Kindern wuchs sie zwar auch auf einem Bauernhof auf, allerdings in Schleswig-Holstein. Nach einer Kindheit zwischen schweißtreibender Strohballenernte statt Urlaub in den Sommerferien und Ziegenmelken vor der Schule zog es sie in die weite Welt. Die Devise: möglichst weit weg vom elterlichen Hof.
Doch die Liebe zur Landwirtschaft und zum Landleben führte die spätere Agri-Influencerin zurück zu ihren Wurzeln und zum Studium der Agrarwissenschaften. Was zugegebenermaßen ein wenig nach kitschigem Stoff für seichte TV-Vorabendserien klingt, wird durch die Kennenlerngeschichte mit ihrem Mann Martin noch getoppt – und hat sich tatsächlich so zugetragen. Denn der war einst ihr Lehrling im Doppel-10er-Melkstand auf einem kleinen Hof in Schleswig-Holstein. Inzwischen hat er Annemarie traditionsgemäß geheiratet und den elterlichen Hof in der Uckermark übernommen – auch so will es die Tradition.
„Tradition“ ist ein wesentlicher Teil des Stoffes, aus dem das Buch, das nicht umsonst den Untertitel: „Eine echte Bäuerin über Landwirtschaft, Tradition und Tüddelband“, trägt, gemacht ist. Da sind zum einen die Traditionen, die die Bäuerin mit Leidenschaft und ohne Bedenken an ihre Kinder weitergeben mag:
„Mein Mann und ich, meine Eltern, wie auch meine Schwiegereltern verstehen die Arbeit auf dem Hof als Leben. Wir möchten unseren Kindern auch zeigen, dass Arbeit etwas Herausforderndes und Sinnerfüllendes sein kann. Ich will die Arbeit auf dem Hof nicht romantisieren, sie ist schwer, tagtäglich und wiederholend. Dennoch bietet dieses Leben so viel Schönheit und Verbundenheit. Man lebt und arbeitet mit der Natur. Jedes Frühjahr ist man ergriffen vom Erblühen der Natur, spürt die Stärke der Vegetation im Sommer und geht (etwas) zur Ruh im Winter. Die Arbeit als Bauer und Bäuerin ist für uns Leben und das würden wir gerne an die nächste Generation weitergeben.“ (Ankündigung des Verlages)
„Büddn wild“ wird es allerdings, wenn althergebrachte Traditionen und Werte unreflektiert der nächsten Generation und dem modernen Landleben 2.0 übergestülpt werden sollen. Neben ihren humorvollen Einblicken in das Landleben stellt Annemarie Paulsen im Buch deshalb auch die ernste Frage: „Wo wollen wir eigentlich hin mit unseren Traditionen, ist da genug Raum für uns junge Landwirte?“
Annemarie erzählt von alten Bräuchen und bewährten Methoden. Sie zeigt aber auch, wie wichtig Innovation und Nachhaltigkeit für die Landwirtschaft der Zukunft sind. Dabei scheut sie sich nicht, alte, festgefahrene Strukturen, vor allem für Frauen auf dem Land, in Frage zu stellen, aufzubrechen, eigene Wege zu denken und zu gehen und frischen Wind hineinzubringen.
„Alles büddn wild“ ist nicht nur eine unterhaltsame Lektüre. Es ist auch ein ermutigendes Plädoyer für eine neue Wertschätzung der täglichen Arbeit der Bäuerinnen und Bauern. Das Buch hat das Potenzial, jung wie alt zu inspirieren und zu zeigen, dass die Landwirtschaft ein komplexes, sich ständig wandelndes System ist. Und dass sie eine spannende und zukunftsorientierte Branche ist und bleiben muss.
Wer das Buch von Annemarie Paulsen liest, wird viel schmunzeln, manchmal laut lachen, viel lernen und ermutigt werden, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Er wird sich in vielem verstanden fühlen und gleichzeitig verstehen, woher diese junge Frau all ihre Energie und Kraft nimmt. Es ist ihre Arbeit als Bäuerin:
Bei der Stallarbeit kann sich „mein Geist komplett frei entfalten. Urlaub-fürs-Gehirn nenne ich das gerne. Für mich ist die Arbeit als Bäuerin ein Privileg. Ich ziehe viel Kraft aus der Arbeit, die für mich absolut erfüllend ist“. (Ankündigung des Verlages)
Und da die Arbeit auf einem Bauernhof bekanntlich nie ausgeht, dürfen sich die Fans von Annemarie Paulsen sicherlich auf viele weitere Sketche in den sozialen Medien und vielleicht auch Bücher freuen.
EMF Verlag; 1. Edition (4. November 2024)
ISBN-10 : 3745924673
ISBN-13 : 978-3745924671
16,00 Euro
Noch mehr Einblicke? Hier geht es zum „Mit Vergnügen“-Podcast mit Annemarie.
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Anders als im Wahlkampf zugesagt und von den Landwirten gefordert soll es in Thüringen weder ein eigenständiges Agrarressort geben noch die Trennung vom Umweltressort, die die rot-rot-grüne Koalition 2014 vollzogen hatte, aufgehoben werden.
Am Montagabend (9.12.) einigten sich CDU, BSW und SPD auf die Ressortverteilung und den künftigen Zuschnitt der Ministerien. Die CDU führt danach unter anderem das neue Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlicher Raum. Bislang ist die Landwirtschaft einschließlich der Forst- und der Jagdpolitik Teil des Infrastrukturministeriums. Die Forst- und Jagdpolitik werden herausgelöst und gehören künftig zum Ministerium für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten, dass dem BSW zufällt.
„Eine nachhaltige Landwirtschaft und den Schutz der Umwelt denken wir ganzheitlich.“ – So lautet der erste Satz im eigenen Kapitel „Landwirtschaft und Umwelt“ des Koalitionsvertrages der Thüringer CDU, des BSW und der SPD. Dies ließ die Interpretation zu, dass es wieder ein Landwirtschafts- und Umweltministerium geben könnte. CDU-Chef Mario Voigt, der am Donnerstag (12.12.) vom Landtag zum Ministerpräsidenten Thüringens gewählt werden will, hatte u. a. beim Wahlkampfforum des Thüringer Bauernverbandes (TBV) Mitte Mai ein eigenständiges Agrarressort zugesagt. Auf dieser Veranstaltung nannte der BSW-Politiker Tilo Kummer ebenso ein Agrar- und Umweltressort mit Verantwortung für das Veterinärwesen als Ziel seiner Partei.
Ob und wie die Brombeer-Koalition, die mit 44 der 88 Landtagsstimmen über keine Mehrheit verfügt, eine Agrar- und Umweltpolitik aus einem Guss hinbekommt, bleibt damit vorerst offen.
Die Gremien bzw. Mitglieder der drei Landesparteien hatten in den vergangenen Tagen der Koalitionsvereinbarung zugestimmt, zuletzt die SPD-Mitglieder mit 68 %. Neben dem Wirtschaftsressort erhält die CDU die Verantwortung für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Justiz und Migration sowie Bundes- und Europaangelegenheiten. Das BSW erhält neben dem Umweltressort das für Finanzen sowie für Digitales und Infrastruktur. An die SPD fallen das Innen- und das Sozialministerium.
Die personelle Führung der Ressorts soll erst nach Wahl des Ministerpräsidenten bekannt gegeben werden. Sofern Voigt die nötigen Stimmen erhält, wird der Landtag am Freitag (13.12.) auch seine Fachausschüsse, die die Ressorts thematisch spiegeln, auf den Weg bringen.
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