Sächsische Agrarjugend lädt zum ersten großen Treffen ein

Alles begann mit einer spontanen privaten Umfrage auf Instagram. Dass diese auf so große Resonanz stoßen würde, hätte Paula Schulze nicht gedacht. Die 23-jährige ehemalige sächsische Milchprinzessin war auf der Suche nach einer Möglichkeit, sich weiterzubilden und auszutauschen. In der Hoffnung, zehn Handynummern für eine WhatsApp-Gruppe zu sammeln, startete sie ihre Umfrage. Innerhalb von drei Tagen hatte die Gruppe bereits 250 Mitglieder. „Ich bin überwältigt von der Resonanz und auch von der Unterstützung, die wir bisher für unsere Idee erfahren haben. Das ist das, was die Landwirtschaft ausmacht. Dieser ganz besondere Zauber der gegenseitigen Unterstützung.“

Der Wunsch nach Vernetzung scheint beim landwirtschaftlichen Nachwuchs einen Nerv zu treffen. Da scheinen die Ziele, die sich das junge Netzwerk gesteckt hat, auf fruchtbaren Boden zu fallen.

Paula Schulze leitet zusammen mit Luisa Hochstein die Sächsische Agrarjugend. © privat
Paula Schulze leitet zusammen mit Luisa Hochstein die Sächsische Agrarjugend. © privat

Mitgestalten und vernetzen: Das möchte die Sächsische Agrarjugend

Für die Leitung der Sächsischen Agrarjugend haben sich zwei ehemalige Hoheiten gefunden. Neben Milchprinzessin Paula I. (2022 bis 2024) koordiniert Luisa Hochstein (26), Milchkönigin von 2019 bis 2021, die Aktivitäten der Sächsischen Agrarjugend. Ihr Ziel: „Wir wollen einen Mehrwert für den Berufsnachwuchs in der Landwirtschaft schaffen und zeigen, wie vielseitig die Landwirtschaft in Beruf und Ausbildung ist.“

Über allem steht der große Wunsch, die sächsische Landwirtschaft mitzugestalten, ganz nach dem Hashtag #unserezukunft. Unterstützt wird das junge Netzwerk, dem sich jeder Interessierte anschließen kann, vom Sächsischen Landesbauernverband.

Luisa Hochstein ist ehemalige Milchkönigin und Mitorganisatorin der Sächsischen Agrarjugend © privat
Luisa Hochstein ist ehemalige Milchkönigin und Mitorganisatorin der Sächsischen Agrarjugend © privat

Von Saatgut bis Milchvieh: Vielfältige Exkursion für junge Landwirte geplant

Auch wenn das junge Netzwerk noch in den Kinderschuhen steckt, sind die beiden Initiatorinnen schon fleißig am Tüfteln. Neben dem Wunsch nach Vernetzung soll das Netzwerk den Austausch und Wissenstransfer des landwirtschaftlichen Nachwuchses durch Exkursionen und Veranstaltungen fördern.

Ein Blick auf die Instagram-Seite verrät bereits das erste Event. Zum ersten Mal möchte sich die Sächsische Agrarjugend zum Landeserntedankfest am 27. September treffen. Ob Ackerbau oder Tierhaltung: Beim 1. Agrarjugend-Treffen sollen alle Teilnehmer auf ihre Kosten kommen. So startet die erste Exkursion am Nachmittag bei Saatgut 2000/Silotech in Lichtenau. Nach einer kurzen Vorstellung, der Besichtigung des Logistikstandortes inklusive Beiz-, Mischungs- und Verpackungsanlagen geht es weiter zur Milchviehanlage Ottendorf. Um 18.30 Uhr steht die Eröffnung des Landeserntedankfestes mit Krönung der Erntehoheiten auf dem Programm.

Parallel zu den Vorbereitungen für das Landeserntedankfest haben die beiden bereits weitere Projekte geplant. So soll es in diesem Jahr noch einen Social Media-Workshop und einen Ausflug zum Dresdner Weihnachtsmarkt geben.

Wer beim 1. Agrarjugend-Treffen dabei sein möchte, kann sich bis zum 20.09.2024 auf Instagram mit einer Direktnachricht (@Agrarjugend.Sachsen) anmelden.

Aktuelle Ausgabe
Bauernzeitung Ausgabe 51/2024

Unsere Top-Themen

• Weihnachten im Schafstall
Sortenversuche Sommerbraugerste
• Landmaschinen mit KI
• Märkte und Preise

Zur aktuellen Ausgabe
Informiert sein
Exkursion Zepelin
Der Einsatz von drei Farm-Droiden auf dem Biorübenacker war für die Junglandwirte bei der Feldbegehung besonders interessant. © Sarah Selig

Fachliche Qualität – jetzt digital mit dem gratis Upgrade!

Sie sind bereits Abonnent:in der gedruckten Bauernzeitung und möchten die aktuelle Ausgabe zusätzlich auf Ihrem Smartphone, Tablet oder in der Browseransicht lesen? Erweitern Sie einfach Ihr Abonnement:

  • Jetzt ein Jahr kostenlos upgraden
  • Zuverlässig donnerstags lesen
  • Offline-Modus: E-Paper auch ohne Internetzugang lesen
  • Lesemodus nutzen, Artikel speichern, Suchfunktion
  • Zugriff auf das Ausgaben-Archiv

Die Bauernzeitung jetzt digital lesen – immer und überall!

Bauernzeitung Upgrade 1 Jahr gratis
MeLa-Bauerntag: Womit verdienen Landwirte künftig ihr Geld?

Die Frage, womit Landwirte in Zukunft ihr Geld verdienen, stand im Mittelpunkt des MeLa-Bauerntages 2024, der traditionell am zweiten Messetag der Mecklenburgischen Landwirtschaftsausstellung stattfand.

Von Astrid Wiebe

Rund 350 Gäste waren der Einladung des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern gefolgt und füllten zur 33. MeLa das große Festzelt. Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft von Mecklenburg-Vorpommern, Karsten Trunk, Präsident des Bauernverbandes MV, Prof. Dr. Harald Grethe, Humboldt Universität Thinktank Agora Agrar sowie Dr. Jan Menkhaus, Referent für Landwirtschaft und Ernährung beim Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA) der Nordkirche, stellten sich auf dem Podium den Fragen der Landwirtinnen und Landwirte. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von dem Journalisten und Agrarexperten Dietrich Holler.

MeLa-Bauerntag 2024: Darüber wurde diskutiert

Die Teilnehmer des MeLa-Bauerntages diskutierten die Pachtbedingungen von Land und Kirche, der Widerspruch zwischen Ernährungssouveränität und Energieproduktion auf landwirtschaftlichen Flächen und die notwendigen politischen Rahmenbedingungen.

Ein Mix aus Leistungen für die Bioenergieproduktion, für Klima- und Umweltmaßnahmen, für Biodiversität, Tierwohl und Lebensmittelproduktion könne zu einem sicheren Einkommenszuwachs für landwirtschaftliche Betriebe führen, ist Harald Grethe überzeugt. „Aber die Politik muss dafür Rahmenbedingungen schaffen, unter denen man Geld verdienen kann.“

Publikum im großen Festzelt
Publikum beim MeLa-Bauerntag im großen Festzelt © Danny Gohlke, Bauernverband MV

Tragfähige Finanzierungskonzepte gefordert

Um die Betriebe auf ein solides wirtschaftliches Fundament zu stellen, sieht Bauernpräsident Karsten Trunk dagegen andere Betriebszweige als die Lebensmittelproduktion als Diversifizierungsmaßnahme für landwirtschaftliche Betriebe. „Es bedarf nicht mehr Gesetze und noch mehr Bürokratie, um natürliche Ressourcen zu schützen. Bereits jetzt erbringen die Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern auf fast 400.000 Hektar Ackerfläche Leistungen für die Umwelt.“ Das Engagement reiche vom Anbau vielfältiger Kulturen bis hin zur ökologischen Bewirtschaftung. „Wenn wir diesen Weg weiter gehen wollen, brauchen wir tragfähige Finanzierungskonzepte“, so Karsten Trunk.

„Wir haben ein Landwirtschaftssterben“

„Es fehlt an politischer Perspektive – wir haben ein Landwirtschaftssterben“, bekräftigte Dr. Jan Menkhaus. Das erlebe er auch beim Landwirtschaftlichen Sorgentelefon, das sich mit professioneller Hilfe der wirtschaftlichen Probleme der Landwirtinnen und Landwirte annimmt. Er verwahrte sich dagegen, dass die Kirche als zweitgrößter Verpächter landwirtschaftlicher Nutzflächen in Mecklenburg-Vorpommern immer strengere Auflage mache. Weder der Bischof noch die Synode könnten frei entscheiden, nach welchen Kriterien Kirchenland verpachtet werde.

„Die Nordkirche hat fast 1.000 Kirchengemeinden, über 800 davon besitzen davon Land und jede Gemeinde vor Ort entscheidet frei darüber, wer zu welchen Kriterien den Pachtzuschlag erhält“, so Menkhaus.

Verpachtung: So will Mecklenburg-Vorpommern Landwirte unterstützen

Mit der Verpachtung der 87.000 ha landwirtschaftlichen Nutzfläche im Eigentum des Landes Mecklenburg-Vorpommern soll der Tierhaltungs- und Veredelungsstandort gestärkt werden, betonte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. Vorrang habe die Lebensmittelversorgung und -produktion im eigenen Land. Nur so könne die Gesellschaft und der ländliche Raum am Leben erhalten werden.

Agrarpolitik nach Bauchgefühl

Auch wenn er sowohl Minister Backhaus als auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig bei vielen brennenden Themen auf der Seite der Landwirte sehe, betreibe die Ampelregierung eine Agrarpolitik nach Bauchgefühl, beschrieb Bauernpräsident Karsten Trunk die aktuelle Situation. Der Bauernverband fordert daher von der Politik eine wirklich nachhaltige Arbeitsweise, die Ökologie, Ökonomie und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt.

Aktuelle Ausgabe
Bauernzeitung Ausgabe 51/2024

Unsere Top-Themen

• Weihnachten im Schafstall
Sortenversuche Sommerbraugerste
• Landmaschinen mit KI
• Märkte und Preise

Zur aktuellen Ausgabe
Informiert sein
Feierlich eröffnete Landwirtschaftsminister Till Backhaus die MeLa 2024.
Feierlich eröffnete Landwirtschaftsminister Till Backhaus die MeLa 2024. (c) Jeremy Deane

Fachliche Qualität – jetzt digital mit dem gratis Upgrade!

Sie sind bereits Abonnent:in der gedruckten Bauernzeitung und möchten die aktuelle Ausgabe zusätzlich auf Ihrem Smartphone, Tablet oder in der Browseransicht lesen? Erweitern Sie einfach Ihr Abonnement:

  • Jetzt ein Jahr kostenlos upgraden
  • Zuverlässig donnerstags lesen
  • Offline-Modus: E-Paper auch ohne Internetzugang lesen
  • Lesemodus nutzen, Artikel speichern, Suchfunktion
  • Zugriff auf das Ausgaben-Archiv

Die Bauernzeitung jetzt digital lesen – immer und überall!

Bauernzeitung Upgrade 1 Jahr gratis
Stoffstrombilanzierung ist vom Tisch

Bundesminister Özdemir hat zugesagt, die aktuelle Stoffstrombilanzierung zum nächstmöglichen Zeitpunkt auszusetzen. Die dafür ersatzweise geplante Nährstoffbilanz wird es in absehbarer Zeit wohl nicht geben. Mit diesen und weiteren Ergebnissen endete die Agrarministerkonferenz (AMK) in Oberhof.

Von Frank Hartmann

Das Bundesagrarministerium hat zugesagt, die aktuelle Stoffstrombilanzierung zum nächstmöglichen Zeitpunkt auszusetzen. Vorerst soll diese rein deutsche Regelung ersatzlos gestrichen werden. Er freue sich, erklärte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne), dass die Länder auf der Herbstkonferenz der Agrarministerinnen und Agrarminister in Oberhof auf das Angebot des Bundes eingegangen sind, die Verordnung aufzuheben.

Stoffstrombilanzierung: Das wird erwartet

Dieses Angebot habe man den Ländern bereits im Juli im Bundesrat unterbreitet, meinte Özdemir. Seinerzeit fiel die Novelle des Düngegesetzes, mit der unter anderem eine verschärfte Stoffstrombilanzierung geregelt werden sollte, durch die Länderkammer. Özdemir bot den Ländern im Juli noch an, gemeinsam eine neue Nährstoffbilanzierung zu erarbeiten. Darauf ließen sich die Länder mehrheitlich nicht ein und warfen dem Ministerium vor, lediglich eine „Umetikettierung“ zu betreiben.

Mit einem einstimmigen Beschluss forderten die Agrarministerinnen und Agrarminister der Länder Özdemir jetzt auf, zügig eine Monitoring-Verordnung zur Düngeverordnung vorzulegen. Anders als die Stoffstrombilanzierung kann damit schlaggenau und einzelbetrieblich das Stickstoffmanagement abgebildet und verursachergerecht bewertet werden.

Erwartet wird, dass der Bund in Kürze den Vermittlungsausschuss anruft. So könnte dann das im Bundesrat an der Stoffstrombilanz gescheiterte Düngegesetz, das auch die Grundlage für eine Monitoringverordnung bildet, verabschiedet werden. Özdemir zufolge sollen die Regeln für das Monitoring mit der EU-Kommission unter Einbeziehung der Länder erarbeitet werden.        

Kleine Schritte beim Bürokratieabbau

Auf der Herbst-AMK in Oberhof, die heute (13.9.) zu Ende ging, einigten sich Bund und Länder auf weitere Maßnahmen zum Bürokratieabbau in der Land- und Forstwirtschaft.

Die Länder schlugen konkrete Maßnahmen für die Vereinfachung der Tierhaltung, bei der Düngung und für hofnahe Baumaßnahmen vor. Dabei geht es etwa um die Verlängerung der Fristen von Aufzeichnungspflichten für Düngemaßnahmen und eine Reduktion von Dokumentations- und Informationspflichten bei der Tierhaltung. Das schließt etwa die Vereinheitlichung der Alters- und Größenklassen und -kategorien sowie Meldetermine in der Schweinehaltung oder die Verkürzung der einschlägigen Zweckbindungsfristen für investive Maßnahmen ein. Diese soll der Bund nun als nächsten Schritt vorrangig umsetzen, erklärte die amtierende AMK-Vorsitzende, Thüringens Agrarministerin Susanna Karawanskij (Linke), zum Abschluss.

Die Länder hatten dem Bund nach der Frühjahrs-AMK in Erfurt 194 Vorschläge zum Bürokratieabbau übermittelt, von denen der Bund 35 Maßnahmen zum Bürokratieabbau umgesetzt habe oder die sich aktuell in Umsetzung befinden würden. Bundesminister Özdemir sprach wie zuvor seine Thüringer Ressortkollegin vom Bürokratieabbau als „eine Daueraufgabe, bei der wir weiter Tempo brauchen“.

Waldkrise: Bund muss sich an Kosten beteiligen

Weitere Themen, mit denen sich die AMK beschäftigte, waren etwa die Kosten und das Management der Afrikanischen Schweinepest oder die EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR). Özdemir hat die EU-Kommission aufgefordert, den Anwendungsstart der EUDR um ein halbes Jahr auf den 1. Juli 2025 zu verschieben. Dafür erhielt er Rückendeckung von seinen Länderkollegen, nicht zuletzt, weil Deutschland diesbezüglich alles andere als ein „Risikoland“ sei.

Einstimmig forderten die Länder den Bund auf, über den Klima- und Transformationsfonds Mittel für Maßnahmen gegen die Waldkrise sicherzustellen.

Risikomanagement in der Landwirtschaft: Mehrgefahrenversicherungen gefordert

Ein weiterer Schwerpunkt galt dem Risikomanagement in der Landwirtschaft durch Mehrgefahrenversicherungen. Hier fordern die Länder den Bund auf, sich über die GAK an der Finanzierung geförderter Versicherungsprämien zu beteiligen. Auch erwarten die Länder, dass Özdemir EU-Nothilfen für die vom Frost geschädigten Obst- und Weinbauern nach Deutschland lenkt.

Aktuelle Ausgabe
Bauernzeitung Ausgabe 51/2024

Unsere Top-Themen

• Weihnachten im Schafstall
Sortenversuche Sommerbraugerste
• Landmaschinen mit KI
• Märkte und Preise

Zur aktuellen Ausgabe
Informiert sein
Vor dem Tagungshotel der AMK: Vertreter des TBV im Gespräch mit der AMK-Vorsitzenden, Thüringens Agrarministerin Susanna Karawanskij. © TBV
Vor dem Tagungshotel der AMK: Vertreter des TBV im Gespräch mit der AMK-Vorsitzenden, Thüringens Agrarministerin Susanna Karawanskij. © TBV

Fachliche Qualität – jetzt digital mit dem gratis Upgrade!

Sie sind bereits Abonnent:in der gedruckten Bauernzeitung und möchten die aktuelle Ausgabe zusätzlich auf Ihrem Smartphone, Tablet oder in der Browseransicht lesen? Erweitern Sie einfach Ihr Abonnement:

  • Jetzt ein Jahr kostenlos upgraden
  • Zuverlässig donnerstags lesen
  • Offline-Modus: E-Paper auch ohne Internetzugang lesen
  • Lesemodus nutzen, Artikel speichern, Suchfunktion
  • Zugriff auf das Ausgaben-Archiv

Die Bauernzeitung jetzt digital lesen – immer und überall!

Bauernzeitung Upgrade 1 Jahr gratis
Landwirtschaftsbetrieb Griepentrog ist Ausbildungsbetrieb des Jahres 2024

Die Jahrzehntelange „Talentschmiede“, der Landwirtschaftsbetrieb Griepentrog, erhält für herausragenden Einsatz und Leistungen den Titel Ausbildungsbetrieb des Jahres 2024 in Mecklenburg-Vorpommern.

Von Nicole Gottschall

Wie passen ein in seinen Grundzügen noch heute bestehender 1976 gebauter Stall, über Jahre herausragende Tier- und Milchleistungen – im Schnitt rund 14.200 kg pro Kuh und Jahr – sowie mehrfach, auch ­außerhalb des Betriebsalltages, erfolgreiche Auszubildende zusammen? Die Antwort des Landwirtschaftsbetriebes Griepentrog KG in Steinhagen scheint darauf zu lauten: durch funktionierende Kreislaufwirtschaft, flache Hierarchien und gut ausgebildete, für den Beruf brennende Fachkräfte.

Mehr als nur Milch: Kreislaufwirtschaft und Ausbildung beim Familienbetrieb Griepentrog

Dabei bezieht sich Kreislaufwirtschaft offenbar nicht nur auf das Betriebskonzept – der Fami­lienbetrieb mit einer 500-kW-Biogasanlage baut auf rund 2.000 ha Acker- und Grünland vorrangig Futter an für die etwa 2.700 eigenen Rinder, da­runter um die 1.500 Milchkühe, die im Liegeboxenlaufstall und der Färsenaufzuchtanlage – ein Außenklimastall mit Tiefliegeboxen – leben. Sondern auch auf die Mitarbeiterstruktur. Denn mehr als 70 % des Personals stammen quasi aus eigener Schule, berichtet Geschäftsführer Silvio Griepentrog, der weiß, „gut ausgebildete Leute sind die Stützen unseres Betriebes“.

Das sei jedoch nur möglich, weil das Unternehmen zum einen bereits seit den 70er-Jahren, damals noch zu LPG-Zeiten, kontinuierlich junge Menschen in landwirtschaftlichen Berufen ausbildet – allein seit 1994 sind es 60. Zum anderen würden im Schnitt jedes zweite Jahr nach dem Abschluss junge Fachkräfte übernommen.

Die Zwillingsbrüder Alexander (o.) und Lukas Frey (u.) mögen die abwechslungsreiche Arbeit zwischen Stall und Feld
Die Zwillingsbrüder Alexander (l.) und Lukas Frey (r.) mögen die abwechslungsreiche Arbeit zwischen Stall und Feld. (c) Sabine Rübensaat
Die Zwillingsbrüder Alexander (o.) und Lukas Frey (u.) mögen die
abwechslungsreiche Arbeit zwischen Stall und Feld. (c) Sabine Rübensaat

Vielfältige Aufgaben und persönliche Entwicklung: Warum eine Ausbildung bei Griepentrog attraktiv ist

Auch derzeit gehören sechs angehende Landwirte und eine Tierwirtin zum 60-köpfigen Team. Denn der Betrieb bildet nicht nur für den Eigenbedarf aus. Ebenfalls lernen Kinder benachbarter Landwirtschaftsbetriebe in Steinhagen, die anschließend auf ihre Höfe ­zurückkehren oder es empfehlen sich Nachwuchskräfte für Verbands-, Beratungs- oder Amts­tätigkeiten. Auch dort müsse die Zukunft gestaltet und der Erfolg der Branche geformt werden, begründet Griepentrog den großen Stellenwert der Ausbildungs­arbeit.

Darüber hinaus sei dem Landwirt wichtig, möglichst vielen jungen Menschen zu zeigen, wie vielfältig und erfüllend die Arbeit in der Landwirtschaft ist und dass die Branche „bei all den schwierigen Rahmenbedingungen doch das Rückgrat der Gesellschaft und nicht der Notnagel der Nation ist“.

Dass sich dieses Engagement bezahlbar macht und Griepentrog mit der Leidenschaft für Acker, Stall und Tier nicht allein ist, davon überzeugen uns bei unserem Besuch auch die drei Auszubildenden Esther Gutzeit sowie ­Lukas und Alexander Frey. Für ­alle drei war eigenen Angaben zufolge der Milchviehbetrieb ihr Wunschausbildungsbetrieb – obwohl sich die Zwillingsbrüder ­eigentlich mehr für Technik und Feldarbeiten interessieren, während Esther als einzige angehende Tierwirtin sich schon immer bei den Kühen am wohlsten fühlte.

Gründe seien neben der abwechslungsreichen Arbeit vor ­allem die Leistungsfähigkeit des Betriebes, das gute Betriebsklima und die Einbindung ins Team. Auch die Möglichkeit, sich persönlich weiterzuentwickeln, indem die angehenden Fachkräfte den Bauernverband auf Ausbildungsmessen oder die Rinder­Allianz bei Tierschauen unterstützen oder an diversen beruflichen Wettbewerben teilnehmen dürfen, schätzen die Auszubildenden.

Deutschlands beste Melker kommen aus Steinhagen

Apropos: Mit den ehemaligen Schützlingen Ingrid Vogt und ­Ansgar Gemballa stellte der Betrieb vergangenes Jahr Deutschlands beste Melker. Darüber ­hinaus gewann Vogt 2023 den Landesentscheid des Berufswettbewerbes der Landjugend und nahm erfolgreich am Bundes­finale teil. Gemballa siegte zudem voriges Jahr bei einem regionalen Pflügerwettbewerb.

Diese jüngsten Erfolge waren jedoch nicht die ein­zigen. Auch in weiter zurückliegenden Jahren setzten sich immer mal Auszubildende des Landwirtschaftsbetriebes Griepentrog, zum Beispiel Sascha Kickbusch oder Alexander Läritz, in Wett­bewerben gegen die Konkurrenz durch.

Emma Rotermann ist Tierwirtin und absolviert, angelockt von der überregionalen Strahlkraft des Betriebes, ihr Uni-Praktikum in Steinhagen.
Emma Rotermann ist Tierwirtin und absolviert, angelockt von der überregionalen Strahlkraft des Betriebes, ihr Uni-Praktikum in Steinhagen. (c) Sabine Rübensaat
Esther Gutzeit ist Auszubildende im dritten Lehrjahr und im Melkprozess
des Betriebes vollständig eingebunden.
Esther Gutzeit ist Auszubildende im dritten Lehrjahr und im Melkprozess des Betriebes vollständig eingebunden. (c) Sabine Rübensaat

Leistung zahlt sich aus: Prämien und Anerkennung für junge Talente

„Dabei muss nicht jeder gleich im Bundesvergleich glänzen“, sagt der Chef. Viele seiner Auszubildenden nehmen auch erfolgreich an regionalen Berufswettbewerben und landesweiten Schauen teil oder gewinnen ­später als gut ausgebildete Fachkräfte Titel. Weil Griepentrog jedoch den jungen Menschen vermitteln möchte, dass Leistung in der heutigen Gesellschaft noch etwas wert ist, bekommen sie zur Vergütung nach Tarif auch Prämien. Wer einen Teilabschluss oder Abschluss geschafft hat, praktisch oder theoretisch besonders gute Leistungen im Monat zeigte oder bei Wettbewerben bzw. Schauen erfolgreich war, erhält zusätzliches Geld.

Investitionen in die Zukunft: Neue Ställe für mehr Tierwohl und Effizienz

Doch um das hohe Niveau der Ausbildung und die Attraktivität für Mitarbeiter zu halten, die ­Rahmenbedingungen etwa für Tierwohl weiter zu schaffen und letztlich auch die Wertschöpfung im Betrieb und in der Region zu behalten, muss nach Angaben des Betriebsleiters dringend in Stall und Melkzentrum investiert werden. Ein 2016 erstmals gestellter Bauantrag liege seither aus unterschied­lichen Gründen lahm. Griepentrog hoffe jedoch, dass das Vorhaben zeitnah in Bewegung kommt.

Aktuelle Ausgabe
Bauernzeitung Ausgabe 51/2024

Unsere Top-Themen

• Weihnachten im Schafstall
Sortenversuche Sommerbraugerste
• Landmaschinen mit KI
• Märkte und Preise

Zur aktuellen Ausgabe
Informiert sein
Landwirtschaftsminister Till Backhaus und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig verliehen Betriebsleiter Silvio Griepentrog mit seinen Azubis die begehrte Auszeichnung "Ausbildungsbetrieb des Jahres 2024".
Landwirtschaftsminister Till Backhaus und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig verliehen Betriebsleiter Silvio Griepentrog mit seinen Azubis die begehrte Auszeichnung „Ausbildungsbetrieb des Jahres 2024“. © Jeremy Deane

Fachliche Qualität – jetzt digital mit dem gratis Upgrade!

Sie sind bereits Abonnent:in der gedruckten Bauernzeitung und möchten die aktuelle Ausgabe zusätzlich auf Ihrem Smartphone, Tablet oder in der Browseransicht lesen? Erweitern Sie einfach Ihr Abonnement:

  • Jetzt ein Jahr kostenlos upgraden
  • Zuverlässig donnerstags lesen
  • Offline-Modus: E-Paper auch ohne Internetzugang lesen
  • Lesemodus nutzen, Artikel speichern, Suchfunktion
  • Zugriff auf das Ausgaben-Archiv

Die Bauernzeitung jetzt digital lesen – immer und überall!

Bauernzeitung Upgrade 1 Jahr gratis
Anschlag auf Häcksler: Schon wieder Sabotage bei Maisernte

Am Wochenende wurde erneut die Maisernte in Südthüringen sabotiert. Auf dem gleichen Feld kam es bereits am Dienstag (10. September) zu einem Anschlag auf einen Häcksler. Die Polizei sucht dringend nach Zeugen. Was bisher bekannt ist:

Von den Redakteuren der Bauernzeitung

Bei Ernte-Arbeiten entdeckten Mitarbeiter eines Agrarunternehmens am Samstag (14. September) nahe der B 19 bei Breitungen (Südthüringen) Metallkörper an einzelnen Maispflanzen. Die Polizei geht von gezielten Sabotageversuchen aus. Die Polizei suchte vor Ort nach Spuren und sicherte die Fremdkörper aus Metall. Die Ermittlungen wegen versuchter Sachbeschädigung laufen. Erst wenige Tage zuvor ging ein Anschlag während der Silomaisernte auf dem gleichen Feld zwar glimpflich, aber mit hohem Sachschaden aus.

Sabotage im Maisfeld: 100.000 Euro schaden

Wie die Landespolizeiinspektion Suhl mitteilte, erntete am Dienstagvormittag (10. September) ein Maishäcksler auf einem Schlag unterhalb des Parkplatzes Schlüsselloch (Meimerser Weg) bei Breitungen Silomais.

Kugel in Mais-Pflanze angebracht

Dort geriet eine durch bislang unbekannte Täter vorsätzlich an einer der Maispflanzen angebrachte Edelstahlkugel in den Häcksler.

Durch die Kugel löste sich eines der Messer in der Maschine. Dieses richtete in der Folge im Inneren des Häckslers enormen Schaden an. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Maschinenschaden auf etwa 100.000 Euro.

Zeugen gesucht

Im Rahmen der Ermittlungen zum Anschlag auf den Häcksler bei der Maisernte bittet die Polizeiinspektion Schmalkalden-Meiningen um Mithilfe. So werden dringend Zeugen gesucht, die Angaben zu verdächtigen Personen in diesem Bereich machen oder Hinweise zu den Tätern geben können. Sie werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 03693 591-0 und Angabe des Aktenzeichens 0236447/2024 bei der Polizeiinspektion Schmalkalden-Meiningen zu melden.

Aktuelle Ausgabe
Bauernzeitung Ausgabe 51/2024

Unsere Top-Themen

• Weihnachten im Schafstall
Sortenversuche Sommerbraugerste
• Landmaschinen mit KI
• Märkte und Preise

Zur aktuellen Ausgabe
Informiert sein
Traktor-Unfall in Thüringen © Symbolbild Adobe Stock/Jörg Lantelme
Bei einem Traktor-Unfall wurden mehrere Kinder und Erwachsene lebensbedrohlich und schwer verletzt. © Symbolbild Adobe Stock/Jörg Lantelme

Fachliche Qualität – jetzt digital mit dem gratis Upgrade!

Sie sind bereits Abonnent:in der gedruckten Bauernzeitung und möchten die aktuelle Ausgabe zusätzlich auf Ihrem Smartphone, Tablet oder in der Browseransicht lesen? Erweitern Sie einfach Ihr Abonnement:

  • Jetzt ein Jahr kostenlos upgraden
  • Zuverlässig donnerstags lesen
  • Offline-Modus: E-Paper auch ohne Internetzugang lesen
  • Lesemodus nutzen, Artikel speichern, Suchfunktion
  • Zugriff auf das Ausgaben-Archiv

Die Bauernzeitung jetzt digital lesen – immer und überall!

Bauernzeitung Upgrade 1 Jahr gratis
Generation F1 auf der MeLa: Junglandwirte helfen bei der Berufswahl

Nachwuchswerbung ist mehr als Gespräche mit jungen Menschen zu führen, die sich für die Arbeit in der Landwirtschaft interessieren. Das weiß auch das Netzwerk Generation F1 und bietet den Besuchern der MeLa 2024 ein ganz besonderes Angebot zu den Karrieremöglichkeiten in der Landwirtschaft.

Von Sarah Selig

Wie ist die Berufsaus­bildung in der Landwirtschaft organisiert? Welche Aufgaben übernehme ich als Azubi auf meinem Ausbildungs­betrieb? Was lernt man in der ­Berufsschule? Benötige ich einen Traktorführerschein als Voraussetzung für den Abschluss eines Ausbildungsvertrages?
Diese und weitere Fragen ­wollen Junglandwirte von Generation F1 gemeinsam mit dem ­Landesbauernverband und Landjugendverband MV auf der diesjährigen MeLa in Mühlengeez vom 12.–15. September beant­worten. Dafür stehen sie am ­Gemeinschaftsstand in Halle 1, Stand 112, an allen vier Messe­tagen als Ansprechpartner zu den Karrieremöglichkeiten in der Landwirtschaft Besuchern zur Verfügung.

Berufe-Tour für Berater der Agentur für Arbeit

Doch neben den klassischen ­Informationen zu den Perspek­tiven in der Agrarbranche, zum Ablauf der Ausbildung und den Inhalten eines Agrarstudiums ­wollen die Junglandwirte von F1 in diesem Jahr mit einem besonderen Angebot für Berufsberater der Agentur für Arbeit einen speziellen Fokus auf die Multiplika­toren der Berufsberatung legen. „Für den MeLa-Donnerstag haben wir die Berufsberatungs-Teams aus Mecklenburg-Vorpommern zu einer geführten Tour eingeladen“, erklärt Junglandwirt Lukas Middendorf. Er wird für Generation F1 auf der Fachmesse im Einsatz sein wird. „Bei dieser Berufe-Tour ­möchten wir die Beraterinnen und Berater in Kleingruppen zu gezielten Anlaufpunkten auf dem Messegelände führen, um dort ­anschaulich die verschiedenen Agrarberufe vorzustellen.

So werden die Ausbildungs­inhalte eines Tierwirts direkt im Tierzelt erläutert. Dabei können die Berufsberater die Arbeit eines Melkroboters beobachten und mit den Junglandwirten sowie der Rinderallianz über die Haltung von Rindern sprechen. Zwischen Feldhäckslern, Pflanzenschutzspritzen und Bodenbearbeitungsgeräten der Landtechnikaussteller werden die Arbeitsgeräte von Landwirten und Fachkräften für Agrarservice unter die Lupe genommen.

Auch der Beruf Pflanzentechnologe mit der großen Verantwortung für die Pflanzenzucht wird vorgestellt. „Tradi­tionell unterstützt das Deutsche Milchkontor unser Angebot zur Nachwuchswerbung, sodass die Berufsberater dort aus erster Hand Informationen zu den Be­rufen Milchtechnologe und milchwirtschaftlicher Laborant erhalten“, berichtet Sarah Selig. Sie ist Referentin für Nachwuchswerbung des Bauernverbandes MV.

Informiert sein
Generation F1 Initiatorinnen
Sarah Selig (rechts) und Jennifer Löbel-Lewke von der Generation F1 in Mecklenburg-Vorpommern. Rückblick auf die ersten Jahre der Junglandwirte-Initiative. (c) Sebastian Härter

Mit Simulator Traktor-Fahrtauglichkeit testen

„Als kleines Highlight freuen wir uns auf den Einsatz des Fahr­simulators. Die Berufsberater und alle Interessierten können sich am Gemeinschaftsstand hinter das Steuer des Simulators setzen und die eigenen Traktorfahrkünste ­testen“, erzählt Middendorf, der aktuell sein Masterstudium absolviert. „Besonders für Kinder und Jugendliche, die die MeLa be­suchen, ist das ein spielerischer und sehr anschaulicher Einblick in die Arbeitswelt eines Landwirts“, weiß der Junglandwirt, der selbst auf einem Landwirtschaftsbetrieb aufgewachsen ist.

2. YoungFarmersConvention: Vorbereitungen laufen

Übrigens bereitet das Orga-Team von Generation F1 aktuell nicht nur die Aktionen auf der ­MeLa vor, sondern steckt auch mitten in den Vorbereitungen zur zweiten großen Young Farmers ­Convention im Land. „Unsere Junglandwirte-Initiative ist nun fünf Jahre alt. Das werden wir mit einer zweiten Junglandwirte-­Konferenz im November feiern“, verrät Middendorf. Wer an der YoungFarmersConvention an der Uni Rostock teilnehmen möchte, sollte sich schon den 20. November unbedingt freihalten. Die Einladung mit konkreten Informa­tionen wird zeitnah über die F1-WhatsApp-Gruppe sowie die ­Bauernverbands-Medien gestreut.

Aktuelle Ausgabe
Bauernzeitung Ausgabe 51/2024

Unsere Top-Themen

• Weihnachten im Schafstall
Sortenversuche Sommerbraugerste
• Landmaschinen mit KI
• Märkte und Preise

Zur aktuellen Ausgabe
Informiert sein
MeLa 2024: Das Messegelände vor den Toren Güstrows ist in diesem Jahr mit über 17 Hektar noch mal größer als in Vorjahren. Darüber hinaus gibt es auch im Aufbau einige Änderungen, zum Beispiel im Tierbereich.
Das Messegelände vor den Toren Güstrows ist in diesem Jahr mit über 17 Hektar noch mal größer als in Vorjahren. Darüber hinaus gibt es auch im Aufbau einige Änderungen, zum Beispiel im Tierbereich. © MAZ

Fachliche Qualität – jetzt digital mit dem gratis Upgrade!

Sie sind bereits Abonnent:in der gedruckten Bauernzeitung und möchten die aktuelle Ausgabe zusätzlich auf Ihrem Smartphone, Tablet oder in der Browseransicht lesen? Erweitern Sie einfach Ihr Abonnement:

  • Jetzt ein Jahr kostenlos upgraden
  • Zuverlässig donnerstags lesen
  • Offline-Modus: E-Paper auch ohne Internetzugang lesen
  • Lesemodus nutzen, Artikel speichern, Suchfunktion
  • Zugriff auf das Ausgaben-Archiv

Die Bauernzeitung jetzt digital lesen – immer und überall!

Bauernzeitung Upgrade 1 Jahr gratis
Tierisch vielfältig: MeLa 2024 lädt zur größten Nutztierschau Norddeutschlands

Die MeLa 2024 präsentiert 789 Tiere aus 177 Rassen und Farbschlägen von 226 Ausstellenden aus dem Land. Das erwartet die Zuschauer:

Von Nicole Gottschall

Publikumslieblinge der MeLa bei Groß und Klein sind jedes Jahr die vielen verschie­denen Tiere. Als bewährte Be­suchermagnete haben sich auch die Leistungswettbewerbe von deren Zuchtverbänden her­aus­kristal­lisiert.

MeLa-Tierschau ohne Schweine, Schafe und Ziegen

Zur diesjährigen 33. Fachausstellung in Mühlen­geez werden wieder Züchterinnen und Züchter aus dem ganzen Land mit vielen landwirtschaftlichen Haus- und Nutztierrassen präsent sein. Wermutstropfen dabei sind die Schweine, Schafe und Ziegen, die aufgrund von Tierseuchengeschehnissen nicht dabei sein können.

Allerdings werden die jeweiligen Verbände und Experten an ihren Ständen trotzdem viele Einblicke in Haltung und Zucht geben sowie Interessierten für Fragen zur Verfügung stehen. So können sich die Gäste der MeLa nach aktuellem Stand dennoch auf 226 Ausstellende mit 789 Tieren aus 177 Rassen und Farbschlägen freuen. Aufgelistet nach den einzelnen Tierarten verteilen sich diese auf 139 Pferde, 32 Rinder (davon 8 Milch- und 24 Fleischrinder), 288 Rasseka­ninchen und 330 Rassegeflügel.

Eine große Tierhalle für alle

Das Besondere dabei in diesem Jahr: Erstmals wohnen alle unter einem Dach. Denn in der neuen Tierhalle finden die Messebe­sucher die größte Nutztierschau Norddeutschlands. Dort können vom flauschigen Küken bis zum gewichtigen Uckermärker-Rind nahezu alle heimischen Nutztiere bestaunt werden.

Zudem und im Mittelpunkt aller steht die Honigbiene – das Tier der MeLa 2024 –, die mit unzäh­ligen Vertreterinnen vielerorts auf dem Messegelände zu finden sein wird. Zum Beispiel in der Imkerhütte des Landesverbandes der Imker auf dem Messegelände. Dort können Gäste Bienenvölker in Schaubeuten aus Glas beo­bachten und an einer Honig­strecke verfolgen, wie der Honig aus der Wabe ins Glas kommt. Selbstverständlich kann auch ­Honig verkostet werden. Außerdem werden beispielsweise mit der Sonderschau „BEExhibition” in Halle 3 die kleine Helferin und ihre Arbeit spielerisch und mit schönen Veranschaulichungen dargestellt.

MeLa-Tierschau erstmals an zwei Terminen

Bei der tierischen Vielfalt ist dennoch zweifellos einer der beeindruckendsten Momente der Mecklenburgischen Agrarschau, wenn am Sonntagnachmittag bei der großen Landestierschau im ­großen Vorführring vom Angus-Rind bis zur Zwergziege alle Tierarten Platz beziehen, die aus­gestellt werden. Neu in diesem Jahr: Die MeLa-Tierschau gibt es erstmals an zwei Tagen. Bereits am Samstag ab 14 Uhr können Messegäste eine Mini-Variante besuchen.

Doch auch bis dahin ist an allen vier Tagen tierisch was los auf dem Gelände in Mühlen­geez. Den imposanten Auftakt bildet zum Beispiel am MeLa-Donnerstag ­traditionell die Eröffnungsveranstaltung mit Schaubildern der Zuchtverbände. Darüber hinaus nehmen im Messeprogramm ­diverse Leistungswettbewerbe ­einen großen Stellenwert ein. Beispielsweise werden mit den Jungzüchterwettbewerben sowie der Landeselitestutenschau, die erstmals über zwei Tage – Donnerstag: Kleinpferde und sonstige ­Rassen sowie Freitag: Ponys und Warmblüter – ausgetragen wird, Zuchtleistungen fachkundig dargestellt und gewürdigt.

Tier der MeLa: Seit 20 Jahren im Fokus

Es gehört zweifellos jedes Jahr zu einem Highlight auf der Mecklenburgischen Agrarschau – das Tier der MeLa. Im Jahr 2004 erstmals ins Leben gerufen, standen auf diese Art bisher die verschiedensten Rassen im Rampenlicht:

  • 2024: Honigbiene
  • 2023: Uckermärker Rind
  • 2022: Punktschecke (Kaninchen)
  • 2021: Burenziege
  • 2019: Rheinisch-Deutsches Kaltblut (Pferd)
  • 2018: Pommerngans
  • 2017: Honigbiene
  • 2016: Widderkaninchen
  • 2015: Deutsche Holsteins (Rind)
  • 2014: Deutsche Landrasse (Schwein)
  • 2013: Schwarzköpfiges Fleischschaf
  • 2012: Mecklenburger Warmblut (Pferd)
  • 2011: Rostocker Tümmler (Taube)
  • 2010: Honigbiene
  • 2009: Mecklenburger Schecke (Kaninchen)
  • 2008: Uckermärker Rind
  • 2007: Deutsches Edelschwein
  • 2006: Rauhwolliges ­Pommersches Landschaf
  • 2005: Lewitzer (Pferd)
  • 2004: Pommernente
Aktuelle Ausgabe
Bauernzeitung Ausgabe 51/2024

Unsere Top-Themen

• Weihnachten im Schafstall
Sortenversuche Sommerbraugerste
• Landmaschinen mit KI
• Märkte und Preise

Zur aktuellen Ausgabe
Informiert sein
MeLa 2024: Das Messegelände vor den Toren Güstrows ist in diesem Jahr mit über 17 Hektar noch mal größer als in Vorjahren. Darüber hinaus gibt es auch im Aufbau einige Änderungen, zum Beispiel im Tierbereich.
Das Messegelände vor den Toren Güstrows ist in diesem Jahr mit über 17 Hektar noch mal größer als in Vorjahren. Darüber hinaus gibt es auch im Aufbau einige Änderungen, zum Beispiel im Tierbereich. © MAZ

Fachliche Qualität – jetzt digital mit dem gratis Upgrade!

Sie sind bereits Abonnent:in der gedruckten Bauernzeitung und möchten die aktuelle Ausgabe zusätzlich auf Ihrem Smartphone, Tablet oder in der Browseransicht lesen? Erweitern Sie einfach Ihr Abonnement:

  • Jetzt ein Jahr kostenlos upgraden
  • Zuverlässig donnerstags lesen
  • Offline-Modus: E-Paper auch ohne Internetzugang lesen
  • Lesemodus nutzen, Artikel speichern, Suchfunktion
  • Zugriff auf das Ausgaben-Archiv

Die Bauernzeitung jetzt digital lesen – immer und überall!

Bauernzeitung Upgrade 1 Jahr gratis
Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen: Frust im ländlichen Raum sitzt messbar sehr tief

Die große Mehrheit der Sachsen und Thüringer lebt im ländlichen Raum. Und genau dort sind die Landtagswahlen mit hohen Stimmanteilen für die AfD entschieden worden. Nicht nur die Berliner Ampel-Parteien müssen sich fragen lassen, warum sie die Menschen auf dem Land nicht mehr erreichen, kommentiert Frank Hartmann.

Überraschend am Wahlausgang in Sachsen und Thüringen war allein die hohe Wahlbeteiligung. In Thüringen gaben 73,6 % (2019: 64,9 %) der Wahlberechtigten ihre Stimmen ab, in Sachsen 74,4 % (66,5 %). Angesichts einer zunehmend gemessenen Unzufriedenheit mit den demokratischen Prozessen in der Republik ist das erfreulich.

In den Umfragen vor den beiden Landtagswahlen bildeten die Stimmungsbilder der Sachsen und Thüringer die Ergebnisse bereits gut ab – insofern blieb hier eine Überraschung aus. Dass die Berliner Ampel-Politik enormen Einfluss auf den Wahlausgang in Sachsen und Thüringen hatte, ist unbestritten. Mit SPD und Grünen sind zwei Koalitionäre an beiden Landesregierungen beteiligt. In Thüringen flogen die Grünen und die FDP nun aus dem Landtag; in Sachsen mussten die Grünen ob herber Verluste um den Wiedereinzug zittern. Die Sachsen-FDP schaffte es beim dritten Anlauf wieder nicht in den Landtag. Die ohnehin schwache SPD büßte in Thüringen weiter ein; die Genossen in Sachsen stehen kaum besser da.

„Erwiesen rechtsextremistisch“: CDU und BSW schließen Regierungskoalitionen mit AfD aus

In beiden Freistaaten polarisierte der Wahlkampf zwischen AfD und CDU, begleitet von der neuen Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Als „erwiesen rechtsextremistisch“ von den Verfassungsschutzbehörden in drei Bundesländern, darunter in Sachsen und Thüringen, eingestuft, schlossen und schließen CDU und BSW Regierungskoalitionen mit der AfD aus. Das durfte den Wählern bekannt gewesen sein, die die AfD in Thüringen zur stärksten Partei und in Sachsen zur zweitstärksten gemacht haben. Die Kritik der AfD, dass nun der Wille von gut einem Drittel der Wähler ignoriert wird, verkennt, dass zwei Drittel nicht für die AfD votiert haben. Findet sich unter diesen Parteien eine Mehrheit zum Regieren, was schwierig wird, ist das ein legitimer demokratischer Vorgang.

Wahlausgang: Landtagswahl auf dem Land entschieden

Fragen lassen müssen sich CDU, SPD, Linke, Grüne und FDP, die allesamt die Stärke von AfD und BSW beklagen, warum sie gerade den Menschen im ländlichen Raum kein Angebot mehr machen können. Denn auf dem Land ist diese Wahl entschieden worden. In Thüringen erreichte die AfD in allen 17 Landkreisen mehr als die 32,8 % ihres Landesergebnisses. Nur in den Großstädten lag sie darunter.

Die Grünen in Thüringen, die stets ankündigten, Augenmerk auf den ländlichen Raum zu legen, fielen in 15 Landkreisen unter 2 %. Die SPD schaffte es in elf Landkreisen nicht über 5 %. Die CDU konnte immerhin in sechs Kreisen ihr Landesergebnis überbieten. Und die Linke, im Jahr 2019 noch Wahlsieger, erreichte in 16 Kreisen ihr Landesergebnis von 13,1 % nicht.

In Sachsen, wo anteilig mehr Menschen in den Großstädten leben, zeigt sich ein ähnliches Bild. Allein die CDU unterlag in sieben von zehn Landkreisen der AfD. In beiden Freistaaten ist die FDP zur Ein-Prozent-Partei geschrumpft.

Manch einer spricht angesichts der Ergebnisse von einem ostdeutschen Phänomen. Im letzten Bericht zur Deutschen Einheit hatte der Ostbeauftragte der Bundesregierung auf den ländlichen Raum im Osten geblickt. Nicht nur sei die Situation dort „den ländlichen Räumen im Westen näher als den urbanen ostdeutschen Ballungsräumen“. Die Lage in Ostdeutschland erscheine gar „wie im Brennglas“. Abwanderung, Überalterung, Lücken in der Daseinsvorsorge, Arbeitskräftemangel, geringere Verdienste und eine eher mäßige Wertschöpfung werfen ihre Schatten auf die ländlichen Räume Westdeutschlands voraus – wenn man sich dem nicht entgegenstemmt.

Kommentar aus der Ausgabe 36/2024

Ausgabe 36/24
Titel Bauernzeitung Ausgabe 36/2024

Top Themen:

  • Titelthema: MeLa
  • Maisstoppeln intensiv zerstören
  • Schadnager richtig bekämpfen
  • Einzelheft ohne Abo in der App verfügbar
Zur App
Informiert sein
Landtagswahl Landwirte, wählen, © Symbolbild Adobe Stock/Andreas Prott
Sowohl in Sachsen als auch in Thüringen hat die AfD bei den Landtagswahlen deutliche Wahlergebnisse erzielt. © Symbolbild Adobe Stock/Andreas Prott

Fachliche Qualität – jetzt digital mit dem gratis Upgrade!

Sie sind bereits Abonnent:in der gedruckten Bauernzeitung und möchten die aktuelle Ausgabe zusätzlich auf Ihrem Smartphone, Tablet oder in der Browseransicht lesen? Erweitern Sie einfach Ihr Abonnement:

  • Jetzt ein Jahr kostenlos upgraden
  • Zuverlässig donnerstags lesen
  • Offline-Modus: E-Paper auch ohne Internetzugang lesen
  • Lesemodus nutzen, Artikel speichern, Suchfunktion
  • Zugriff auf das Ausgaben-Archiv

Die Bauernzeitung jetzt digital lesen – immer und überall!

Bauernzeitung Upgrade 1 Jahr gratis
MeLa 2024: Agrarmesse lockt mit neuen Highlights

Bereits zum 33. Mal trifft sich vom 12.–15. September die Agrarbranche in Mühlengeez zur Mecklenburgischen Landwirtschaftsschau. Neben mehr Platz und Technik erwartet die Besucher bei der MeLa 2024 erstmals eine große Tierhalle.

Von Nicole Gottschall

Auf ein erstmals seit 2019 wieder ausgebuchtes Gelände können sich Be­sucher freuen, wenn in der kommenden Woche die Fachausstellung für Landwirtschaft, Ernährung und ländliche Perspektiven in Mühlengeez erneut ihre Tore öffnet. Dabei wurden die Ausstellungsflächen in den Hallen und im Freien sogar um mehrere Tausend Quadratmeter erweitert, um ausreichend Platz für Tiere, Technik und Traditionen zu schaffen, berichtet Christin Mondesi, Geschäftsführerin der MAZ Messe- und Ausstellungszentrum Mühlengeez GmbH.

So wird die diesjäh­rige MeLa mit mehr als 850 Ausstellenden aus neun Ländern und allen Bereichen der Landwirtschaft, Ernährung, Fischwirtschaft, Forst, Jagd und des Gartenbaus sowie rund 800 Tieren aus 177 Rassen und Farbschlägen bereits zum 33. Mal zum zen­tralen Dreh- und Angelpunkt der Agrarbranche.

Landtechnik und Erneuerbare Energien: Innovationen auf der MeLa

Als größte Fachmesse im nordostdeutschen Raum untermaure die Agrarschau – und gleicher­maßen die Branche – Mondesi zufolge „mit bewährten Ausstellungsangeboten und auch maßgeblichen Zukunftsimpulsen“ ihren hohen Stellenwert. So bilden in diesem Jahr die Bereiche Landtechnik und Erneuerbare Ener­gien mit ihren Technologien, Innovationen und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz einen besonderen Themenschwerpunkt. Alle marktführenden Unternehmen der Landtechnik werden laut Veranstalterangaben durch ihre regionalen Niederlassungen vor Ort vertreten sein und zahlreiche Neuheiten vorstellen.

Größte Nutztierschau Norddeutschlands: Alle Tiere unter einem Dach

Auch der traditionell sehr beliebte Bereich der tierischen Programmpunkte erhält einen teils neuen Fokus. Denn erstmals werden in der neu geschaffenen Tierhalle vom flauschigen Küken bis zum gewichtigen Uckermärker Rind alle heimischen Tierarten unter einem Dach wohnen – und damit für Messebesucher zur größten Nutztierschau Norddeutschlands werden.

MeLa-Tierschau 2024: Zwei Tage voller Vielfalt

Ebenfalls neu in diesem Jahr: Die MeLa-Tierschau gibt es an zwei Tagen. Neben der großen Landestierschau am Sonntagnachmittag können Messegäste erstmals eine Mini-­Variante am Samstag erleben.

Keine Schweine, Schafe und Ziegen auf der MeLa

Wenngleich die Mecklenbur­gische Agrarschau die Leistungsvielfalt und -stärke der landwirtschaftlichen Betriebe sowie des vor- und nachgelagerten Be­reiches zeigt, können die poli­tischen und wirtschaftlichen Sorgen der Branche nicht ausge­blendet werden. So sind beispielsweise nicht nur auf der MeLa aufgrund von Tierseuchen­geschehnissen keine Schweine, Schafe und Ziegen zu sehen, sondern allgemein im Land immer weniger Tiere. Denn angesichts der Agrarentscheidungen der ­Ampelkoalition in Berlin fehlt den Land- und vor allem Tierwirten Planungs-, Rechts- und Investi­tionssicherheit, sodass sie ihre Bestände immer weiter abbauen oder sich gar ganz von der Tierhaltung verabschieden.

Bauerntag auf der MeLa: Wie verdienen Landwirte in Zukunft ihr Geld?

Darüber und über vieles mehr kann daher auf der Messe fachlich diskutiert werden in den Foren und beim Bauerntag, der unter dem Motto „Womit sollen Landwirte künftig ihr Geld verdienen?“ steht. Die MeLa 2024 bleibt somit gleichermaßen Fachmesse wie Familien-Erlebnis. Seien Sie beim lebhaften Branchentreffpunkt dabei!

Aktuelle Ausgabe
Bauernzeitung Ausgabe 51/2024

Unsere Top-Themen

• Weihnachten im Schafstall
Sortenversuche Sommerbraugerste
• Landmaschinen mit KI
• Märkte und Preise

Zur aktuellen Ausgabe

Fachliche Qualität – jetzt digital mit dem gratis Upgrade!

Sie sind bereits Abonnent:in der gedruckten Bauernzeitung und möchten die aktuelle Ausgabe zusätzlich auf Ihrem Smartphone, Tablet oder in der Browseransicht lesen? Erweitern Sie einfach Ihr Abonnement:

  • Jetzt ein Jahr kostenlos upgraden
  • Zuverlässig donnerstags lesen
  • Offline-Modus: E-Paper auch ohne Internetzugang lesen
  • Lesemodus nutzen, Artikel speichern, Suchfunktion
  • Zugriff auf das Ausgaben-Archiv

Die Bauernzeitung jetzt digital lesen – immer und überall!

Bauernzeitung Upgrade 1 Jahr gratis
Grüne Tage Thüringen 2024: Was erwartet die Besucher?

Es ist wieder so weit: Vom 27. bis 29. September öffnet die Erfurter Messe ihre Tore für die Grünen Tage Thüringen 2024. Geschäftsführer Michael Kynast gibt Auskunft über den Stand der Vorbereitungen, das Programm und die Höhepunkte.

Die Fragen stellte Frank Hartmann

Herr Kynast, wie weit sind Sie und Ihr Team mit den Vorbereitungen? Konnten Sie für alle Messeflächen Aussteller gewinnen?
Wir liegen mit unseren Vorbereitungen genau im Zeitplan. Aktuell haben sich 260 Aussteller angemeldet. Damit wird das gesamte Messegelände, also unsere drei Ausstellungshallen sowie das Freigelände, komplett belegt sein. Die Grünen Tage Thüringen werden auch 2024 die Vielfalt der Landwirtschaft widerspiegeln. Unsere Aussteller präsentieren Produkte und Dienstleistungen, angefangen von der Pflanzen- und Tierproduktion über Tierzucht bis zu Themen rund um die Ökologische Landwirtschaft.

Michael Kynast führt seit Ende 2016 die Geschäf- te der Messe Erfurt GmbH.
Michael Kynast führt seit Ende 2016 die Geschäfte der Messe Erfurt GmbH. © Messe Erfurt

Halle 1-3 und Freigelände: Landwirtschaft live erleben

Wie sieht das Konzept für die Hallen und das Freigelände aus?
In der Halle eins bündeln wir die Themen innovative Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft, Garten-, Obst- und Gemüsebau, Bildung, Energie und Ökolandbau. Es präsentieren sich ebenso der Thüringer Bauernverband, die Thüringer Landfrauen, Thüringer Ökoherz sowie die Initiative Fokus Tierwohl. Außerdem werden hier unser Fachforum sowie die Milchmeile, das Schaukochen und -backen sein.

In der Halle zwei haben der ThüringenForst, die Nationalen Naturlandschaften, das IFA-Museum Nordhausen sowie die Tierzuchtverbände und die Thüringer Jungzüchter ihre Stände. Es wird alte und neue Landtechnik präsentiert, und in den Tierschauringen werden Rinder, Pferde, Alpakas, Rassegeflügel, Kaninchen vorgestellt.

In Halle drei ist der große Tierschauring zu finden, und es präsentieren sich die Tierzuchtverbände. Passend zu den Futtermittel-Angeboten und dem Thema Tiergesundheit, gibt es Melktechnik, Landtechnik, Ställe und Klimatechnik zu sehen. Auch Schafe, Ziegen und Schweine sind für die drei Messetage hier beheimatet.

Im Freigelände findet die Thüringer Waldarbeitsmeisterschaft statt, und es sind Land-, Forst- und Kommunaltechnik sowie alte Landtechnik zu sehen. Es finden Vorführungen im Holzrücken statt, und der Thüringer Marktplatz lädt zum Schlendern und Verweilen ein.

Grüne tage Thüringen 2024
© Messe Erfurt

Vorführungen und Tierschau-Wettbewerbe: Highlights der Grünen Tage Thüringen

Was sind die Highlights in diesem Jahr, und kommen Aussteller auch mit Neuheiten nach Erfurt?
Als wesentliches neues Element der Grünen Tage Thüringen 2024 können die Messegäste in der Halle eins sowie im angrenzenden Außenbereich den Thüringer Marktplatz „Meine Region“ entdecken, bei welchem die Themen Kulinarik und Genuss aus Thüringen im Vordergrund stehen. Mit einer markttypischen, offenen Atmosphäre, Sitzgelegenheiten, einem Bühnenprogramm, Schaukochen und Schaubacken sowie diversen Mitmach-Aktionen für große und kleine Messebesucher liegt der Fokus auf der Vielfalt der ökologischen und konventionellen Thüringer Produkte.

Highlight Nummer eins sind immer unsere Tierschau-Wettbewerbe. Erstmalig präsentiert sich der Bundesverband Rind und Schwein auf den Grünen Tagen Thüringen mit seiner Bundesschau. Es wird die große Vielfalt der Robustrinderwelt zu erleben sein. In der Bundesschau „Schwarz-Rot-Gold Robust“ werden Bullen, Färsen und Kühe mit Kalb der Rassen Dexter, Galloway, Hereford, Salers, Welsh Black und Zwergzebu aus ganz Deutschland gezeigt.

Des Weiteren finden der Mitteldeutsche Typtierwettbewerb sowie der Mitteldeutsche Vorführwettbewerb der Jungzüchter und die Thüringer Landestierschau statt. Am Freitag gibt es im Rahmen der Kleintierschau eine Präsentation zum Thema Schafschur, Schafwolle durch die Vereinigung Weidewonne.

Zum Thema Nutztierhaltung werden vor Ort auch die Anforderungen an moderne Verfahren der Rinder- und Schweinehaltung durch das Netzwerk Fokus Tierwohl präsentiert. Es gibt moderne Stallausstattung zu sehen, ebenso sind dieses Jahr mehr Tierfutter-Anbieter vor Ort ebenso wie Aussteller der Bereiche Tierzucht- und Tiergenetik. Wir freuen uns auch über die neuen Aussteller Farminsect und Seawater.

Fachforum: Aktuelle Themen für Landwirte und Fachleute

Welche neuen Angebote im Rahmenprogramm richten sich ans Fachpublikum?
In unserer Halle eins wird es am Freitag und Samstag ein Fachforum geben, das speziell auf die Interessen unserer Fachbesucher zugeschnitten ist. Die Vielfalt der Vorträge reicht über die Möglichkeiten und Grenzen mechanischer und chemischer Unkrautregulierungsmaßnahmen im Ackerbau über Maßnahmen zur Minderung von Ammoniak in der Schweinehaltung entsprechend der TA Luft bis zum digitalen Meliorationskataster. Es wird um ökologische Themen wie die Standorteigenschaften für Windkraft, das Senken von Emissionen bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung durch Gülleansäuerung oder auch zukunftsfähige Antriebstechniken gehen.

Des Weiteren sind Antibiotika-Reduktion in der Milchviehhaltung ebenso ein Thema wie digitalisierter Ackerbaubetrieb in der Landwirtschaft und die Neuerungen und Rahmenbedingungen für den Einsatz von Drohnen in der Landwirtschaft.

Blauzungenkrankheit: Tierschauen finden wie geplant statt

Die Tierschauen im Rahmen der Messe Grüne Tage Thüringen 2024 sollen wie geplant stattfinden, informierte die Messe zu Beginn der 36. Kalenderwoche auf Anfrage dieser Zeitung: „Wir tauschen uns wöchentlich mit den veranstaltenden Tierzuchtverbänden, dem Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt der Stadtverwaltung Erfurt und dem Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz zur aktuellen Situation der Blauzungenkrankheit aus“, erklärte Messechef Michael Kynast.
Mögliche Auflagen würden mit den Tierzuchtverbänden abgesprochen. Neben der Bundesschau Schwarz-Rot-Gold Robust 2024, die der BRS mit den Rasseverbänden organisiert, gibt es vom 27.–29. September Jungzüchterwettbewerbe oder die Thüringer Fleischrinderschau.

Aktuelle Ausgabe
Bauernzeitung Ausgabe 51/2024

Unsere Top-Themen

• Weihnachten im Schafstall
Sortenversuche Sommerbraugerste
• Landmaschinen mit KI
• Märkte und Preise

Zur aktuellen Ausgabe
Informiert sein
Bisher profitierten Feldmäuse von den Schutzregelungen für Feldhamster. Denn in den ausgewiesenen Gebieten durften Landwirte nicht mit Rodentiziden bekämpfen.
Bisher profitierten Feldmäuse von den Schutzregelungen für Feldhamster. Denn in den ausgewiesenen Gebieten durften Landwirte nicht mit Rodentiziden bekämpfen. (c) Sabine Rübensaat

Fachliche Qualität – jetzt digital mit dem gratis Upgrade!

Sie sind bereits Abonnent:in der gedruckten Bauernzeitung und möchten die aktuelle Ausgabe zusätzlich auf Ihrem Smartphone, Tablet oder in der Browseransicht lesen? Erweitern Sie einfach Ihr Abonnement:

  • Jetzt ein Jahr kostenlos upgraden
  • Zuverlässig donnerstags lesen
  • Offline-Modus: E-Paper auch ohne Internetzugang lesen
  • Lesemodus nutzen, Artikel speichern, Suchfunktion
  • Zugriff auf das Ausgaben-Archiv

Die Bauernzeitung jetzt digital lesen – immer und überall!

Bauernzeitung Upgrade 1 Jahr gratis
Ralf Stephan verabschiedet: Verlag und Redaktion sagen: „Vielen Dank!“

Nach über 35 Jahren als Agrarjournalist verabschiedet sich Ralf Stephan in den Ruhestand. Bereits Anfang dieses Jahres hatte er seinen Chefredakteursposten an seine Nachfolgerin Claudia Duda übergeben.

Von dbv-network GmbH

Nach seinem Journalistikstudium mit dem Schwerpunkt Außenpolitik wechselte der auf dem Brandenburger Land aufgewachsene Ralf Stephan früh in seiner journalistischen Laufbahn von einer regionalen Tageszeitung zu einem landwirtschaftlichen Fachmedium.

Über zwei Jahrzehnte Chefredakteur der Bauernzeitung

Ab 1991 gestaltete er als stellvertretender Chefredakteur den Umbau der Neuen Deutschen Bauernzeitung (NDBZ) zur Bauernzeitung wesentlich mit. Fünf Jahre später wurde er Chefredakteur der Bauernzeitung und blieb es für fast zwei Jahrzehnte.

„Ralf Stephan hatte einen wesentlichen Anteil daran, dass es in den turbulenten Nachwendejahren gelang, ein landwirtschaftliches Fachmedium zu etablieren, welches die Anliegen und Interessen der Landwirtschaft im Osten Deutschlands vertrat und bis heute vertritt“, resümiert die Geschäftsführung.

2008 wechselte Ralf Stephan als Chefredakteur der Zeitschrift Unsere Jagd, zwei Jahre später in gleicher Funktion zur Zeitung Land & Forst, zum Deutschen Landwirtschaftsverlag. Von dort kehrte er 2019 als Chefredakteur zur Bauernzeitung zurück.

Diese zweite Amtszeit war geprägt von der rasant fortschreitenden Digitalisierung nun auch der Fachmedien sowie der Corona-Pandemie. Er stellte wichtige und wesentliche Weichen dafür, dass die Bauernzeitung sich auch im Digitalen weiter professionalisieren kann. Während der Pandemie gelang es Ralf Stephan, das Redaktionsteam samt Länderredaktionen zusammenzuhalten, sodass jede Ausgabe der Bauernzeitung pünktlich und in gewohnter Qualität erschien.

Von der Außenpolitik zur Agrarpolitik

Was für den Berufseinsteiger nach eigener Aussage als nicht ganz freiwillige Aufgabe begann, – sein Interesse für Außenpolitik auf landwirtschaftliche Themen zu richten – bestimmte das Berufsleben von Ralf Stephan. Seine agrarpolitischen Berichte und Analysen bezogen stets die Realität auf dem Feld und im Stall ein. Dass dies auch auf Kritik stieß, ist Teil guter journalistischer Arbeit und trägt zur Meinungsvielfalt bei, für die sich Ralf Stephan, sicher auch aufgrund seiner Biografie, einsetzte.

„Wir danken Ralf Stephan sehr herzlich für sein langjähriges Engagement für die Bauernzeitung, für deren Redaktion und für die Interessen unserer Leserschaft und wünschen ihm ein erfüllendes Leben im Ruhestand“, so die Geschäftsführung bei der Verabschiedung von Ralf Stephan.

Aktuelle Ausgabe
Bauernzeitung Ausgabe 51/2024

Unsere Top-Themen

• Weihnachten im Schafstall
Sortenversuche Sommerbraugerste
• Landmaschinen mit KI
• Märkte und Preise

Zur aktuellen Ausgabe
Informiert sein
Mais-Anbau
Mit der flexibleren Fruchtfolgeregelung soll Maisanbau stets möglich sein, wenn er witterungsbedingt alternativlos ist. (c) Sabine Rübensaat

Fachliche Qualität – jetzt digital mit dem gratis Upgrade!

Sie sind bereits Abonnent:in der gedruckten Bauernzeitung und möchten die aktuelle Ausgabe zusätzlich auf Ihrem Smartphone, Tablet oder in der Browseransicht lesen? Erweitern Sie einfach Ihr Abonnement:

  • Jetzt ein Jahr kostenlos upgraden
  • Zuverlässig donnerstags lesen
  • Offline-Modus: E-Paper auch ohne Internetzugang lesen
  • Lesemodus nutzen, Artikel speichern, Suchfunktion
  • Zugriff auf das Ausgaben-Archiv

Die Bauernzeitung jetzt digital lesen – immer und überall!

Bauernzeitung Upgrade 1 Jahr gratis
Familienausflug endet in Tragödie: Mehrere Kinder bei Traktor-Unfall verletzt

Ein schwerer Traktor-Unfall ereignete sich am 1. September in Thüringen. Bei dem Unglück in der Nähe von Sünna wurden mehrere Personen lebensgefährlich verletzt. Unter den Opfern sind auch neun Kinder. Was bisher bekannt ist:

Von den Redakteuren der Bauernzeitung

Ein eigentlich schöner Sonntagsausflug endete am 1. September in Sünna (Thüringen) in einer Tragödie: Bei einem Traktor-Unfall wurden mehrere Kinder und Erwachsene lebensgefährlich und schwer verletzt.

Traktor samt Anhänger umgekippt

Wie die Landespolizeiinspektion Suhl mitteilte, befand sich am Sonntagmittag gegen 11.30 Uhr ein Traktor mit Anhänger auf einem Waldweg. Er wurde von einem 70-jährigen Mann aus Hüttenroda kommend in Richtung Sünna gefahren. Auf dem Anhänger des Traktors befanden sich im Rahmen eines Familienausflugs neun Kinder im Alter von vier bis 13 Jahren sowie eine 45-jährige Frau.

Das Traktor-Gespann befuhr einen abschüssigen, geschotterten Waldweg. „Der Traktor samt Anhänger geriet auf einem abfallenden Schotterweg ins Rutschen, weshalb das gesamte Gespann letztlich umkippte. Bei den Verletzten handelt es sich um Mitglieder mehrerer befreundeter Familien“, so Pressesprecherin Anne-Kathrin Seifert von der Landespolizeiinspektion Suhl gegenüber der Bauernzeitung.

Update: Verletzte außer Lebensgefahr

Bei dem Unfall erlitten drei der Kinder sowie die 45-jährige Frau lebensgefährliche Verletzungen. Drei Verletzte mussten mit Rettungshubschraubern in umliegende Kliniken nach Thüringen und Hessen geflogen werden.

Drei weitere Kinder und der Traktorfahrer zogen sich schwere Verletzungen zu. Sie mussten mit Rettungswagen in umliegende Kliniken gebracht werden. Drei Kinder kamen mit leichten Verletzungen davon.

Nach aktuellem Stand vom Montagmittag (2.9.) „gelten die vier lebensgefährlich Verletzten zwar weiterhin als schwer verletzt, schweben aber nicht mehr in Lebensgefahr“, so Pressesprecherin Anne-Kathrin Seifert.

Katastrophenschutz gefordert

Aufgrund der Vielzahl der Verletzten wurde neben dem Rettungsdienst und der Feuerwehr auch der Katastrophenschutz zur Versorgung der Verunfallten hinzugezogen. Die Bergung des Traktorgespanns dauerte mehrere Stunden. Gegen den 70-jährigen Traktorfahrer hat die Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet.

Aktuelle Ausgabe
Bauernzeitung Ausgabe 51/2024

Unsere Top-Themen

• Weihnachten im Schafstall
Sortenversuche Sommerbraugerste
• Landmaschinen mit KI
• Märkte und Preise

Zur aktuellen Ausgabe
Informiert sein
Symbolbild Polizeiwagen Unfall: Ein Ausritt in Mecklenburg-Vorpommern endete am Dienstagnachmittag (20. August) für eine 14-jährige Reiterin tödlich.
Ein Ausritt in Mecklenburg-Vorpommern endete am Dienstagnachmittag (20. August) für eine 14-jährige Reiterin tödlich. (Symbolbild) (c) gabort/stock.adobe.com

Fachliche Qualität – jetzt digital mit dem gratis Upgrade!

Sie sind bereits Abonnent:in der gedruckten Bauernzeitung und möchten die aktuelle Ausgabe zusätzlich auf Ihrem Smartphone, Tablet oder in der Browseransicht lesen? Erweitern Sie einfach Ihr Abonnement:

  • Jetzt ein Jahr kostenlos upgraden
  • Zuverlässig donnerstags lesen
  • Offline-Modus: E-Paper auch ohne Internetzugang lesen
  • Lesemodus nutzen, Artikel speichern, Suchfunktion
  • Zugriff auf das Ausgaben-Archiv

Die Bauernzeitung jetzt digital lesen – immer und überall!

Bauernzeitung Upgrade 1 Jahr gratis