Udo Schäfer aus dem brandenburgischen Wolsier hat sich auf den Anbau verschiedener Heil-, Gewürz- und Aromapflanzen spezialisiert. Doch eine Pflanze steht in der Kreuterey besonders im Rampenlicht – Basilikum.
Von Achim Werner, GartenFlora
Die Kreuterey stand schon seit Jahren auf meiner Liste lohnender Reiseziele. Der Besitzer Udo Schäfer, ursprünglich Chemielaborant, zudem engagierter Hobbygärtner und Orchideenfan, hat dort sein Hobby zum Beruf gemacht. Den Gärtnermeister kannte ich von diversen Besuchen auf dem Berliner Staudenmarkt. Dort bietet er vor allem Jungpflanzen von Paprika über Chili, Auber ginen bis Tomaten feil – erzeugt nach Demeter- Richtlinien. Allerdings gab es in diesem Jahr aufgrund von Corona lediglich einen kleinen Hofverkauf auf der Wiese der Kreuterey. Auch weitere Gärtner, Handwerker und Künstler aus der Region nahmen teil.
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Angeboten werden in der Kreuterey kräftige Jungpflanzen – gut zehn Sorten Auberginen, ein Dutzend Tomatensorten sowie Chili und Paprika in über sechzig Züchtungen und Auslesen. Da rüber hinaus von Salat, Melone, Kürbis, Gurke sowie gut hundert Arten und Sorten von Küchenkräutern – und Basilikum in unterschiedlichsten Sorten und Arten. Zugegeben, in den ersten Jahren habe ich Letztere völlig zugunsten meiner Lieblingsgemüsearten Tomate und Chili ignoriert, bis ich im Gespräch mit Udo Schäfer erfuhr, was es mit seinen ganz speziellen Basilikumsorten auf sich hat. Viele aus seinem Angebot hat er selbst gezüchtet, dabei unterschiedliche Arten miteinander gekreuzt. Die ausgelesenen Nachkommen sind daher allesamt steril, können also trotz Blüten keine Samen bilden.
Es war ein jahrelanger Weg, bis seine fünfzehn Sorten ausgelesen waren. Als Kreuzungspartner kamen nur wüchsige Sorten oder Arten infrage, die sich gut verzweigten und nach dem Schnitt schnell wieder nachwuchsen. Krankheitstoleranz, Zierwert und nicht zuletzt Aroma waren weitere Auswahlkriterien. Aus Tausenden von Sämlingen hielten häufig nur eine Handvoll dem Urteil des Gärtnermeisters stand, von anderen Kreuzungen auch gar keine. Nur die besten wurden weiter verkreuzt, bis schließlich die Besten der Besten, sogenannte Elitepflanzen, zum Aufbau von Mutterpflanzenbeständen vermehrt wurden.
Aber warum diesen Aufwand treiben und die anschließende Vermehrung über Stecklinge in Kauf nehmen, wenn es doch so viel einfacher ist, etwa ‚Genoveser‘ auszusäen und das reichlich angesetzte, zudem über Jahre haltbare Saatgut kühl und trocken aufzubewahren? Gärtnermeister Schäfer pflichtet mir bei, gibt jedoch zu bedenken: „Das ist aber auch ein wesentlicher Nachteil samenvermehrbarer Basilikumsorten. Sobald sie Saatgut an setzen, bilden sie kaum noch Blätter und müssen nachgesät werden.“ Klingt logisch. Ich hake dennoch nach: „Wenn die Pflanzen so üppig blühen, geht dann nicht zu viel Energie in die Blüte anstatt ins begehrte Laub?“ Udo Schäfer beruhigt mich. „Es werden trotzdem ständig neue Blätter gebildet, denn die Pflanzen streben an, Samen zu bilden. Deshalb wachsen ständig neue Triebe. Außerdem: Was haben Sie gegen Blüten? Die sind nicht nur hübsch, sondern auch eine gute Nektarquelle für Wild- und Honigbienen, die über Monate bis in den Herbst hinein sprudelt.“ Da hat er recht. Zudem ließen sich damit Salate optisch und kulinarisch bedeutend aufwerten, was mich restlos überzeugt.
Fehlt nur noch, dass Basilikum den Boden verbessert, auf dem es kultiviert wird. „Das tut es wohl nicht mehr als andere Pflanzenarten. Aber den Inhaltsstoffen des Königskrauts werden zahlreiche medizinische Wirkungen nachgesagt. „Entzündungshemmende sowie antimikrobielle Eigenschaften der enthaltenen ätherischen Öle sind schon seit längerem wissenschaftlich nachgewiesen.“ Mehr braucht Udo Schäfer nicht zu sagen: Ab dieser Saison wird das eine oder andere Basilikum aus seiner Züchtung in meinem Küchengarten wachsen. Am liebsten würde ich sofort einige Setzlinge erbitten, doch im Sommer stehen keine zum Verkauf. Zudem habe ich es auf mindestens eine Jungpflanze der Chilisorte ‚Caja Purple‘ abgesehen, die außer bei der Kreuterey nur schwer zu bekommen ist.
25 Basilikumsorten nennt Udo Schäfer sein Eigen, darunter ‚Wild Magic‘ und ‚Schneewittchen‘. Die Mutterpflanzen erreichen locker 60 Zentimeter Durchmesser und sind während der gesamten Saison mit Hunderten Blüten übersät. Zu kompakteren Laub- und Blütenkugeln in Medizinballgröße wächst sich zum Beispiel ‚Ajaka‘ aus. Andere wie der zweifarbige ‚Harlekin‘ setzen erst sehr spät Blüten an oder in kurzen Sommern überhaupt nicht. Wenige, etwa ‚Green Ball‘, blühen gar nicht. Die Mutterpflanzen überwintern im Gewächshaus. Das rechtfertigt den etwas höheren Preis für eine Jungpflanze, die übrigens mehrjährig ist und sich nach jedem Winter prächtiger entwickelt. Und prächtig ist das Westhavelland sowieso mit seinen bezaubernden und wasserreichen Landschaften. Und Städter sehen hier im Sternenpark an einem der zehn Beobachtungsplätze bei klarem Nachthimmel vielleicht zum ersten Mal die Milchstraße.
Landwirte entwickeln neue Maschinenkonzepte für den Rapsanbau, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern. Wir haben bei Betrieben im Nordwesten Deutschlands nachgefragt, auf welche Strategien sie setzen.
Von Wolfgang Rudolph, Bad Lausick
Auf mehr als einer Million Hektar der deutschen Felder wächst gegenwärtig Raps. Damit die schwarze Ölsaat ein wirtschaftlich tragendes Fruchtfolgeglied bleibt, gilt es jedoch, die Maßnahmen bei der Etablierung und Pflege der Kultur den aktuellen Erfordernissen anzupassen. Das Problem: Einerseits vergrößern Wetterkapriolen die Schwankungsbreite bei Erträgen und Qualität. Andererseits wird ein Gegensteuern mit bislang bewährten leistungssteigernden und stabilisierenden Verfahren durch das Verbot der neonikotinoiden Beizen, eine enger werdende Wirkstoffpalette bei Pflanzenschutzmitteln sowie Einschränkungen beim Düngen erschwert.
Landwirte reagieren auf die veränderten Rahmenbedingungen mit angepassten Anbaustrategien. Doch welche der Maßnahmen von der Saatbettbereitung bis zum Nacherntemanagement ist optimal für den Standort? Wir sprachen mit Rapsanbauern, die Flächen in der niedersächsischen Elbmarsch bewirtschaften.
Familie Mushardt baut in Otterndorf auf 270 ha Marktfrüchte an. Auf den fruchtbaren Marschböden wachsen Raps, Weizen, Gerste, Silomais, Hafer, Braugerste, Ackerbohnen und Kleegras. Gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen läuft zu dieser Fruchtfolge seit Herbst 2019 auf 5 ha ein Exaktversuch. Zum Hof gehören weiterhin 30 ha Grünland, die eine Mutterkuhherde beweidet. Anteil am Betriebsergebnis haben außerdem landwirtschaftliche Dienstleistungen mit zwei Kettenbaggern und einer Maishacke sowie zehn Ferienwohnungen.
Den Ackerbau betreibt der studierte Landwirt seit gut drei Jahren fast vollständig ohne Pflug. Dabei geht es ihm insbesondere um die bessere Befahrbarkeit der Flächen. „Die relativ jungen Marschböden neigen durch den hohen Schluffanteil zum Verschlämmen. Hat man auf einem gepflügten Acker frisch gesät und es regnet zehn bis 20 Millimeter, sieht das schon mal aus wie im Wattenmeer“, so Markus Mushardt. Überhaupt versuche er so bodenschonend wie möglich zu wirtschaften und orientiere sich Ausbrinin Richtung regenerative Landwirtschaft. Dazu gehörten Experimente mit biologischen Präparaten, Algenextrakten, verschiedenen Zwischenfrüchten und Direktsaatverfahren. „Nicht zuletzt wollen wir unseren Feriengästen vorleben, dass sich die Landwirtschaft um klimafreundliche und umweltgerechte Lösungen bemüht“, sagt der 29-Jährige.
Raps steht je nach Lage der Schläge im Wirtschaftsgebiet jährlich auf 35 bzw. 45 ha. Die Kulturvorbereitung startet mit der flachen Einarbeitung von Gülle in die Getreidestoppeln. Dies erfolgt, ebenso wie die nachfolgende 15 cm tiefe Grundbodenbearbeitung mit dem Grubber. Anschließend wird mit der 4 m breiten Horsch Pronto der Raps gesät. „Im vergangenen Jahr habe ich erstmals eineinhalb Hektar der Rapsfläche mit einer Begleitpflanzenmischung aus Ackerbohnen, Tatarischem Buchweizen, Weißklee, Phacelia, Sommerwicke und Öllein angelegt“, informiert Mushardt. Als Ziel nennt er die Einsparung von Pflanzenschutzmaßnahmen, etwa durch den Verzicht auf den gelegentlich pflanzenstressauslösenden Einsatz des Bodenherbizids Metazachlor, die Fixierung von Nährstoffen im Boden und insgesamt eine Verbesserung der Wachstumsbedingungen für die Hauptkultur.
Tatsächlich steht der Raps nach Aussage des Otterndorfer Landwirts auf der Versuchsfläche deutlich besser als auf der benachbarten Mulchsaatfläche ohne Begleitkultur. „Die Rapspflanzen haben mehr feinere Wurzeln ausgebildet. Und wenn man schaut, wo das Wurzelgeflecht hinstrebt, profitieren sie offensichtlich nicht nur von der Stickstofffixierung durch die Leguminosen, sondern auch vom Phosporaufschluss durch den Buchweizen sowie der intensiven Ausbildung eines Wurzelnetzwerks aller Begleitpflanzen“, berichtet Markus Mushardt. Er rechnet in dem kerngesunden Bestand mit einer deutlichen Herbizideinsparung von 30 bis 40 %. Außerdem beobachte er auf der Versuchsfläche einen geringeren Schadinsektenbefall. In diesem Winter mit zweistelligen Minusgraden hätten die Begleitpflanzen zudem den Raps vor Kahlfrost geschützt, da der Wind den Schnee nicht so wegwehen konnte.
„In der nächsten Saison werde ich die Begleitsaat wohl auf 50, wenn nicht gar 100 Prozent der Rapsfläche ausweiten“, kündigt Mushardt an. Er habe dafür ein zweites Säaggregat geordert, damit er die Aussaat von Raps und Begleitkulturmischung in einem Zuge erledigen kann und nicht wie im vergangenen Herbst zweimal mit der Pronto über den Acker fahren muss.
Karsten Halter, Henning Janßen und Nicolaus von der Decken haben sich zur Elbmarschen Agrar KG zusammengeschlossen und bewirtschaften 1.370 ha. Die Flächen der Betriebsgemeinschaft liegen bei Cuxhaven sowie in Nordkehdingen in den Ortschaften Balje und Oederquart. Der Pflanzenbau erfolgt in einer fünfgliedrigen Fruchtfolge:
Die jährliche Rapsfläche umfasst circa 275 ha.
„Den Raps bauen wir schon seit zehn Jahren im Strip-Till-Verfahren an“, sagt Hendrick Poppe. Der studierte Landwirt ist der Freund von Madita Halter, der Tochter von Karsten Halter, und bei der Betriebsgemeinschaft angestellt. Bei der Aussaat komme eine Horsch Focus KE zum Einsatz. Von diesem Focus- Modell seien nur vier Stück gebaut worden. Besonderheit ist die Ausstattung mit einer Kreiselegge als zusätzliches Werkzeug. Die Idee für die Maschine ist, eine konzentrierte Lockerung unter der Reihe mit der Ablage von Düngedepots und Sätechnik zu kombinieren. Das Düngerband soll die Pflanzen zu einer tieferen Wurzelausbildung anregen.
Die Vorbereitung der Rapskultur nach Gerste beinhaltet den Stoppelsturz mit der Scheibenegge bei gleichzeitiger Gülleausbringung. Dann erfolgt die Aussaat mit der Focus KE auf die im Abstand von 37,5 cm angelegten Lockerungsstreifen, kombiniert mit einer Unterflurdüngung in 25 cm Tiefe. „Um den Aussaaterfolg weiter zu verbessern, haben wir im vergangenen Herbst auf reichlich 20 ha mit einem absetzigen Strip-Till-Verfahren was Neues probiert“, berichtet Poppe. Anlass dafür war, die bei der Mulchsaat nicht zu vermeidende Einbettung von Ernteresten in die Saatrille. Auf der Teilfläche habe man nun zunächst mit einer Strip-Till-Maschine von Orthman (Vermac) Güllestreifen im Abstand von 50 cm in den Boden gebracht. Einen Tag später erfolgte im gleichen Reihenabstand jeweils über den Gülledepots das Ausbringen der Rapssaat mit der Einzelkornsämaschine Horsch Maestro 12 CV.
Mit dem Ergebnis ist die Betriebsgemeinschaft rundum zufrieden. Im Vergleich zu den im üblichen Verfahren bestellten Schlägen zeigt die Kultur nach Aussage von Poppe eine vitalere Jugendentwicklung mit gut ausgebildeten Pfahlwurzeln. Bei keiner Pflanze habe man Beinigkeit festgestellt. Außerdem seien die Rapspflanzen auf der Testfläche mit einem deutlich stärkeren Wurzelhalsdurchmesser in den Winter gegangen. „Nach etwa vier Wochen konnte man sehen, dass die Wurzeln am Gülledepot angekommen sind. Die Pflanzen bekamen eine dunklere Farbe und gingen in den Massenwuchs“, hat der 28-Jährige beobachtet.
Den Test der Einzelkornsaat auf Strip-Till-Güllestreifen verbanden die Landwirte mit einem Saatstärkenversuch. Außer der Standardausbringmenge von 30 Körnern pro m2 wurden in anderen Parzellen nur 25 bzw. 20 Körner pro m2 gelegt. „Sollte sich zeigen, dass durch die dann bessere Stellung der Rapspflanzen in der Reihe mit einem weiteren Legeabstand die gleichen Erträge wie mit 30 Körnern pro m2 erzielbar sind, ließe sich zukünftig Saatgut einsparen“, blickt Poppe nach vorn. Er rechne damit, dass die Betriebsgemeinschaft in diesem Jahr mindestens die Hälfte der Rapsfläche mit dem neuen Anbauverfahren anlegt.
Henning Plate bewirtschaftet in Otterndorf etwa 150 ha Acker sowie 50 ha Grünland. Bestandteile der Hof Plate GbR sind überdies eine Bullenmast mit 150 Tieren, eine Mutterkuhherde mit 100 Galloway- Rindern, deren Fleisch direktvermarktet wird, eine Pferdepension mit 40 Plätzen und ein Ferienhaus mit acht Betten. Zudem bietet der gelernte Landwirt Lohnarbeiten im Bereich Aussaat, Pflanzenschutz und Futterernte an. Auf den schweren Böden mit 55 bis 85 Bodenpunkten gedeihen bei einer durchschnittlichen Jahresniederschlagsmenge von 970 mm Raps, Wintergerste, Sommerungen (Mais, Hafer oder Gerste) und Winterweizen. Vor den Sommerungen steht eine Zwischenfrucht. „Diese Fruchtfolge ist aber kein Dogma. Wir passen uns da der Witterung an“, sagt der 33-Jährige. Raps wächst derzeit auf 38 ha. Das sind 8 ha mehr als im Vorjahr. Durch die gute Ernte 2020 mit 55 dt liegt der durchschnittliche Rapsertrag jetzt bei 49 dt.
Seit 2017 erledigt der Betrieb die Aussaat aller Marktfrüchte mit der Strip-Till-Direktsaatmaschine von Claydon, die eine Unterfußdüngung über den Lockerungszinken ermöglicht. „Auf gut der halben Rapsfläche habe ich im vergangenen Jahr erstmals mit einer Beisaat aus Alexandriner Klee, Serradella und Ramtillkraut gedrillt“, berichtet Plate. Zuvor hatte er die Weizenstoppel zweimal mit dem Strohstriegel von Claydon bearbeitet und auf der Fläche separierte Gärreste ausgebracht. Anschließend erfolgte die Aussaat von Raps und Beisaat in einer Überfahrt. Dabei lockern die Frontzinken den Boden bis zu einer Tiefe von 20 cm und platzieren die Unterfußdüngung. Das nachfolgende Säaggregat mit Y-Verteiler legt die Rapskörner rechts und links des gelockerten Schlitzes ab. Paddelbalken schieben die Furche wieder zu. Das Streuen der Beisaatmischung geschieht vor dem Exaktstriegel mittels Prallteller. Über einen gesonderten Streuer wird abschließend noch Schneckenkorn ausgebracht.
„Die durch die Beisaat angestrebte bessere Durchwurzelung des Bodens ist eingetreten. Die Funktion als Ablenkfrucht für Schädlinge, um Insektizide einzusparen, hat allerdings nicht so recht funktioniert. Wir hatten letzten Herbst starken Erdflohbefall. Da war der Raps aber erst im Zweiblattstadium und die Beifruchtmischung gerade aufgelaufen“, zieht Plate eine erste Zwischenbilanz. Nun müsse sich zeigen, wie sich der höhere Feinwurzelanteil im Boden auf den Ertrag auswirkt.
In diesem Jahr plant der Landwirt die zusätzliche Aussaat von Zwergwüchsigem Weißklee, der im Gegensatz zu den anderen Beifrüchten im Winter nicht abfriert und als Untersaat fungiert. „Meine Überlegung ist, nach der Rapsernte mit dem Sichelmulcher über die Stoppeln zu fahren, damit die Ausfallsamen unter dem Weißklee eingehen oder gar nicht erst keimen. Den nachfolgenden Weizen würde ich dann direkt in die Bodenbedeckung einsäen und dann noch mal mit der Cambridge-Walze drüber gehen“, erläutert Plate. Der Weißklee ließe sich dann mit geringen Mengen Pointer Plus für breitblättrige Unkräuter abtöten. Vielleicht sei die nach der Ernte verbleibende Rapsuntersaat nach dem Walzen aber auch schon derart geschädigt, dass sie der eingesäte Weizen überwächst.
Alle diese Maßnahmen würden darauf abzielen, Glyphosatanwendungen zu vermeiden, ohne im Gegenzug die Bodenbearbeitung zu intensivieren. „Denn meine Erfahrung aus der Minimalbodenbearbeitung ist, dass unsere schweren Böden dadurch deutlich besser werden, besser befahrbar, besser durchwurzelt und insgesamt krümeliger“, sagt Plate.
Der Imker Sebastian Seusing klagt am Landgericht Frankfurt (Oder) gegen einen landwirtschaftlichen Betrieb. Er möchte Schadensersatz, da sein Honig im Jahr 2019 um das 150-fache des Höchstwertes mit Glyphosat belastet war.
Von Sebastian Spiewok
Im Jahr 2019 wurde die brandenburgische Imkerei Seusing gleich von mehreren Fällen getroffen, in denen Honig durch Glyphosat-Anwendungen derart hoch belastet wurde, dass er nicht mehr verkehrsfähig war. Insgesamt musste Sebastian Seusing damals 4.660 kg Honig auf Anweisung der Lebensmittel-Überwachungsbehörde entsorgen. Derzeit klagt der Berufsimker am Landgericht Frankfurt (Oder) gegen die Landwirtschaftsgesellschaft Stadtgüter Berlin Nord KG für zumindest 550 kg auf Schadenersatz. Diesen Teilschaden beziffert er auf 14.455 Euro aufgrund verlorener Einnahmen für Honig und Wachs, Entsorgungskosten sowie zusätzlichem Arbeitsaufwand.
Ein Mitarbeiter der Landwirtschaftsgesellschaft hatte eine Fläche mit Glyphosat behandelt, auf der Löwenzahn blühte. Daneben standen mindestens 89 Völker des Berufsimkers, deren Bienen am Löwenzahn sammelten. In der Folge lagen die Glyphosatrückständen im Honig bis zu 152-fach über dem zulässigen Grenzwert für Honig von 0.05 mg/kg. Seusing forderte die Gesellschaft auf, ihm den entstandenen Schaden zu ersetzen, doch diese wies die Forderung zurück.
Imker Seusing hofft, dass der Prozess eine grundlegende Entscheidung darüber bringt, wer für Glyphosatfreiheit von Honig zu sorgen hat: der Landwirt oder der Imker? Der Richter deutete gleich zu Beginn der Verhandlung an…
Den Artikel in voller Länge gibt es kostenfrei über diesen Link beim Deutschen Bienenjournal
Die Aktion haben viele gesehen: Ein Imker schüttet aus Protest seinen mit Glyphosat belasteten Honig vor die Tür des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Starke Bilder – doch es lohnt sich, die ganze Geschichte zu kennen. mehr
Der Futtermittelspezialist ForFarmers will Milchviehhaltern einen erfolgreichen Umstieg auf automatisches Melken ermöglichen. Die Kampagne „Immer Robot Ready“ kombiniert durch eine Rundum-Unterstützung die Datenauswertung des Melkroboters mit der Fütterung für mehr Tiergesundheit.
Ein Advertorial von ForFarmers
Eine markenunabhängige „Rundum-Unterstützung“ vor, bei und nach dem Umstieg auf Melkroboter bietet der Futtermittelspezialist ForFarmers interessierten Landwirtinnen und Landwirten an. Mit der neu gestarteten Kampagne „Immer Robot Ready“ spricht ForFarmers sowohl Umsteiger und Umstiegs-Interessierte Milchkuhbetriebe als auch gestandene Melkroboternutzer an. Die Roboterspezialisten von ForFarmers bieten mit einer kompetenten und markenunabhängigen Beratung eine wertvolle Rundum-Unterstützung – sowohl in der konzeptionellen Phase, als auch während und nach einer Umstellung auf ein automatisches Melksystem (AMS).
„Die Zahl der Melkroboter steigt auch bei den Milchkuhhaltern in Deutschland weiter stark an. Wir von ForFarmers sind schon vor Jahren mit einer spezialisierten Beratung auf diese Entwicklung und die Belange der Tierhalter eingegangen, um sie zusätzlich zu Fragen der Gesunderhaltung ihrer Milchkühe auch rund um die Ernährung und die Einstellung der Roboter unterstützen zu können. Mittlerweile haben unsere Roboterspezialisten mehr als 500 Betriebe beim Umstieg auf das Melken mit dem Melkroboter begleitet. Aktuell betreuen wir mehr als 1.000 Robotermelker bei der Optimierung ihrer Ergebnisse“, berichtet Pie Leunissen, Verkaufsleiter Rind und Teamleiter des deutschen Teams von Roboterspezialisten bei ForFarmers.
Kenntnisse, Tools und ein Team von Spezialisten – bei ForFarmers „Immer Robot Ready“ ist das Gesamtpaket auf die einzelnen Phasen beim Umstieg auf ein AMS abgestimmt. Die Orientierungsphase beginnt beispielsweise mit der Frage, ob Robotermelken für einen Betrieb infrage kommt und was dabei zu beachten ist. „Circa ein Jahr vor dem Umstieg bewerten wir zum Beispiel Stallgrundrisse in Bezug auf clevere Laufwege, geben Ratschläge in Bezug auf die Futterstrategie nach dem Start und unterstützen mit Kenntnissen über die verschiedenen Merkmale der Melkrobotermarken. Ziel ist es, Tiere und Tierhalter schnell an den Roboter zu gewöhnen und die bestehenden Potenziale zu nutzen“, erläutert Maria Fühner, ForFarmers Spezialberaterin Rind und Roboterspezialistin bei ForFarmers in Deutschland.
In den Jahren nach dem Umstieg ist die Beratung u. a. darauf fokussiert, ob die Erwartungen mit Blick auf Arbeitskomfort, Effizienz, Tierleistungen und Erträge erfüllt wurden. Die Roboterspezialisten von ForFarmers arbeiten eng mit den Landwirten und Spezialberatern Rind von ForFarmers zusammen und erstellen pro Kundenbetrieb unter anderem zwei Mal pro Jahr eine Analyse der Roboterdaten. Mithilfe des firmeneigenen Roboteranalyseprogramms (RAP) wandeln sie gemeinsam mit den Landwirten die Roboterdaten in Verbesserungsmöglichkeiten um. Das Ergebnis: gesunde Kühe, die den Melkroboter zügig aufsuchen und bei der Milch-, Fett- und Eiweißproduktion Top-Leistungen erzielen.
ForFarmers steht im engen Kontakt mit den verschiedenen Anbietern von Melkrobotern und berät markenunabhängig. „Die Entscheidung für einen bestimmten Melkroboter treffen unsere Kunden selbstständig. Wir stellen sicher, dass unsere Roboterspezialisten über Kenntnisse bei allen Marken verfügen sowie bei allen Systemen die Daten auswerten und u. a. die Kraftfuttereinstellungen ändern können“, kommentiert Fühner. Pie Leunissen ergänzt: „Durch die Verknüpfung von Fütterung und Tiergesundheit mit den Daten des Melkroboters können wir selbst gestandenen Robotermelkern eine einzigartige Beratung bieten. Genau das unterstreichen wir mit unserer neuen Kampagne „Immer Robot Ready mit ForFarmers“.“
Weitere Informationen zu Robot Ready gibt es hier
Um sein besonderes Engagement beim Schutz von Gewässern zu würdigen, gewinnt das Gut Groß Voigtshagen im Landkreis Nordwestmecklenburg mit Betriebsleiter Axel Böttcher den Wettbewerb um den Titel „WWF-Ostseelandwirt 2021“.
Von Elke Ehlers
Für besonderes Engagement im Gewässerschutz zeichnet die Umweltstiftung WWF das Gut Groß Voigtshagen im Landkreis Nordwestmecklenburg aus. Betriebsleiter Axel Böttcher setzte sich im nationalen Wettbewerb um den „WWF-Ostseelandwirt 2021“ durch. Damit ging der Preis zum zweiten Mal in Folge nach Mecklenburg-Vorpommern. Die Umweltschutzorganisation zeichnet Landwirte im Einzugsgebiet der Ostsee aus, die den Austrag von Nährstoffen in die Gewässer mindern und dadurch zum Schutz des Binnenmeeres beitragen.
Das Besondere: Wie 2018 errang ein konventionell wirtschaftender Agrarbetrieb den mit 1.000 Euro dotierten Preis. „Um die Stickstoffbilanz zu mindern, setzt das Team um Axel Böttcher auf digitale Präzisionstechnik sowie Vielfalt in der Fruchtfolge“, würdigt WWF-Agrarexperte Michael Berger die Leistungen des Ackerbaubetriebes. Die Jury zeigte sich zudem beeindruckt von den 20 m breiten Gewässerrandstreifen entlang der Fließgewässer sowie den auf Ackerflächen belassenen kleinen Tümpeln. „Wir stellen der Natur großzügig Pufferstreifen an Gewässern und Blühflächen für Insekten zur Verfügung“, bestätigt Axel Böttcher. „Aber dort, wo wir ackern, möchten wir intensiv arbeiten.“ Dies geschehe angepasst an den Standort.
Seit 2018 würden für eine teilflächenspezifische Düngung satellitenbasierte Biomassekarten benutzt, um den Bedarf an Dünge- und Pflanzenschutzmitteln möglichst genau zu bestimmen. Als nationaler Sieger vertritt Axel Böttcher Deutschland im Oktober in Dänemark beim internationalen Ausscheid der Teilnehmerländer. Der seit 2009 ausgetragene Wettbewerb, den der WWF Deutschland in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ausschrieb, in den Angangsjahren zumeist Öko-Höfe. 2018 siegte die Agrargenossenschaft Bartelshagen I aus dem Landkreis Vorpommern-Rügen.
Japankäfer breitet sich aus: Warnung von Behörden in Deutschland
Der Japankäfer breitet sich in der Grenzregion von der Schweiz zu Deutschland aus. Mehr als 300 Pflanzenarten sind durch den Schädling gefährdet. Behörden haben Pufferzonen eingerichtet.
Von den Redakteuren der Bauernzeitung
Der Japankäfer wurde in Basel in der Schweiz gesichtet, unmittelbar an der deutschen Grenze. Er breitet sich in Richtung Deutschland aus. Laut dem Julius Kühn-Institut (JKI) gab es dort bisher nur vereinzelte Käfer, nun wurden jedoch an zwei weiteren Stellen größere Kolonien entdeckt. Um die Fundorte wurde eine Befallszone von einem Kilometer markiert, mit einer Pufferzone im Umkreis von fünf Kilometern. Auch Teile deutscher Gemeinden fallen nun in das Beobachtungsgebiet.
Die Bevölkerung im Grenzgebiet und darüber hinaus wurde von den Behörden aufgerufen, verdächtige Käferfunde zu melden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Der Schädling kann leicht unbeabsichtigt nach Deutschland eingeschleppt werden, zum Beispiel als „blinder Passagier“ an Fahrzeugen oder in Pflanzen und Pflanzenteilen.
Der Japankäfer, ursprünglich aus Japan, kann eine Vielzahl von Pflanzen schädigen und vermehrt sich gut in europäischen Ländern, da natürliche Feinde fehlen. Der Käfer ernährt sich von Blättern und Früchten von über 300 Pflanzenarten in Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Gärten, inklusive Weinreben und Obstbäumen. Die Europäische Union stuft den Japankäfer als prioritären Quarantäneschädling ein.
Bereits im Jahr 2021 war in einer Insektenfalle im Raum Basel erstmals ein männliches Exemplar des Japankäfers Popillia japonica gefangen worden, teilte damals das Julius Kühn-Institut mit. Der Eidgenössische Pflanzenschutzdienst (EPSD) der Schweiz hatte die Pflanzenschutzbehörden der benachbarten Länder über den Fund des Japankäfers informiert. Der Käfer hat in der EU den Status eines meldepflichtigen prioritären Quarantäneschadorganismus, und muss in Deutschland den Pflanzenschutzdiensten der Bundesländer gemeldet werden.
Die Länderbehörden ergreifen dann Ausrottungs- und Monitoringmaßnahmen, auf die sich die EU-Mitgliedsstaaten geeinigt haben. „Die Tatsache, dass der Japankäfer nun im Deutsch-Schweizerischen Grenzgebiet auf der Alpennordseite gesichtet wurde, versetzt die deutschen Pflanzengesundheits-Behörden in Alarmbereitschaft.
Um ökonomischen und ökologischen Schäden vorzubeugen, soll unbedingt verhindert werden, dass sich der Käfer in Deutschland etabliert“, sagt damals Dr. Bernhard Carl Schäfer JKI. Pflanzenproduzierende Betriebe, Händler aber auch die allgemeine Bevölkerung besonders in Baden-Württemberg und natürlich Reisende aus Italien und der Südschweiz werden gebeten, nach dem Japankäfer Ausschau zu halten.
Die erwachsenen Insekten des Japankäfers Popillia japonica schädigen über 300 Pflanzenarten durch Blattfraß, die Larven hingegen durch Wurzelfraß. Zu dem breiten Wirtspflanzenkreis gehören neben Ahorn, Buche und Eiche auch diverse landwirtschaftliche und gartenbauliche Kulturen wie Mais, Kartoffel, Spargel, Tomate, Bohnen, Apfel, Kirsche, Pflaume, Him-, Brom-, Erd- und Heidelbeere sowie Weinreben.
Grünflächen, vor allem gepflegte Rasen, Wiesen und Weiden dienen als Ablageplatz für Eier und als Kinderstube für die Larven. Auch vor Zierpflanzen machen die Käfer nicht halt, hier sind Heide, Dahlien, Astern, Zinnien sowie die Ziergehölze Thuja, Flieder und Schneeball betroffen.
Markant ist der Skelettierfraß, bei dem der Käfer nur das Blattgewebe zwischen den Blattadern frisst. Eier und Larven der zur Familie des Blatthornkäfers gehörenden Art werden in den Wurzelballen von Kulturpflanzen, aber auch mit Rollrasen verschleppt. Die flugfähigen erwachsenen Tiere verbreiten sich als „Tramper“ über die diversen Transportwege (Bahn, Schiff, Flugzeug, Lastwagen).
Als eingeschleppte Art (Neozoon) hat der ursprünglich aus Japan stammende Käfer in Europa keine natürlichen Gegenspieler. Die Einschleppung des Japankäfers in den USA vor 100 Jahren. Seine anschließende rasante Ausbreitung führt dort bis heute zu nachweisbar hohen ökonomischen Verlusten in der Landwirtschaft.
Um einem ähnlichen Verlauf in Europa vorzubeugen, hat die EU den Käfer als sogenannten „Quarantäneschadorganismus“ eingestuft. Der Status ermöglicht es den zuständigen Behörden so genannte phytosanitäre (zu deutsch pflanzengesundheitliche) Maßnahmen zu ergreifen. Dies sind beispielsweise die verstärkte Kontrolle von Waren und Betrieben oder das Verbringen von Pflanzmaterial aus befallenen Gebieten zu verbieten. „Solche Maßnahmen dienen dazu, ökonomische Schäden von der Landwirtschaft fernzuhalten. Ebenso schützen sie die Ökosysteme vor potenziellen Schäden“, sagt Dr. Schäfer vom JKI.
Für Bürgerinnen und Bürger beantwortet das JKI in einem Dossier Fragen, wie der Käfer erkannt und wem Käferfunde gemeldet werden sollen.
Bei der Begutachtung potenzieller Wolfsrisse müssen sich Weidetierhalter auf Behörden verlassen können. Beispiele für Rissgutachten aus Thüringen zeigen, wie bei diesem sensiblen Thema Vertrauen verspielt wird.
Thüringer Landwirte könnten eigentlich froh sein, dass Wölfe – ein Rudel und zwei Einzeltiere gelten als ansässig – ihre Weidetiere verschmähen oder Schutzmaßnahmen sie fernhalten. Im laufenden Jahr meldeten sie 20 Risse an das „Kompetenzzentrum Wolf, Biber, Luchs“ beim Umweltministerium des Landes. Opfer waren Fohlen, Lämmer, Kälber und Gatterwild. Die gerufenen freistaatlichen Rissgutachter schlossen in 15 Fällen den Wolf oder Luchs anhand der Spurenlage als Beutegreifer aus.
15 Mal wurden dennoch DNA-Proben genommen: Dreimal identifizierte das Senckenberg-Institut den Fuchs, zweimal den Hund als Verursacher. Die übrigen analysierten Proben waren nicht auswertbar, also keine Tierart zu bestimmen.
Alles andere als froh ist Biolandwirtin Katrin Dänner aus Kaltennordheim in der Rhön. 150 ha bewirtschaftet sie, 50 Fleckviehkühe geben Milch. Am frühen Vormittag des 28. Juni fuhr sie zur Weide ihrer vier trockenstehenden Kühe, um ein am Vortag geborenes Kalb und seine Mutter auf den Hof zu holen. Das Kalb jedoch war tot. Rissspuren ließen nichts Gutes erahnen, zumal mehrere Einzelwölfe und ein hessisches Rudel im grenznahen Raum durch das Territorium streifen.
Dänner griff zum Telefon und meldete den Riss, der noch frisch und feucht war, an das Kompetenzzentrum. Nachmittags gegen 15 Uhr kam die Rissgutachterin des Umweltministeriums auf ihren Hof. „Das Erste, was sie nach ihrer Ankunft tat, war unseren, ihr unbekannten Hund ausgiebig zu streicheln. Obwohl sie wusste, dass sie gleich eine sehr relevante DNA-Probe zur Untersuchung auf eventuellen Wolfsriss nehmen sollte“, staunt die Landwirtin. Ohne Händewaschen oder Desinfektion fuhr man gemeinsam zum Kadaver des Kalbes. Dort habe die Gutachterin aus ihrem Rucksack Handschuhe heraus geholt, „die weder steril, noch einzeln verpackt waren“. Sie trug sie in den Händen – mit denen sie den Hund gestreichelt hatte – zusammengeknüllt bis zum toten Tier, wo sie sie sich dann überzog, um dann das gesamte Kalb abzufühlen und zu untersuchen. Danach, so erinnert sich Dänner, entnahm die Rissfachfrau die Probetupfer, um an den gleichen Stellen die relevanten Proben zur Untersuchung auf Wolf- und sonstige DNA zu ziehen.
Auf Anfrage der Bauernzeitung erklärte das Umweltministerium in Erfurt, es bestehe keine Gefahr, dass DNA-Spuren des Hundes die Probe vom Kadaver verfälschen. „Die Handschuhe dienen dem Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – und haben keinen Einfluss auf die Probeentnahme. DNA-Spuren eines potenziellen Rissverursachers sind eindeutig“, heißt es in der Antwort.
Das Senckenberg-Institut sieht das etwas anders. Es untersucht seit 2010 alle im Wolfsmonitoring der Bundesländer anfallenden DNA-Proben. Die dabei gesammelten Erfahrungen fließen „fortlaufend in unsere Empfehlungen zur fachgerechten Probennahme“ ein. Die Probenahme, so das Institut auf unsere Anfrage, sowie eine fachgerechte und schnellstmögliche Konservierung der gesammelten Proben seien für eine „erfolgreiche genetische Analyse von entscheidender Bedeutung. Zur Vermeidung von Verunreinigungen mit Fremd-DNA (Kontaminationen) sollte die Probennahme stets mit höchster Sorgfalt durchgeführt werden“, hebt man hervor.
In einem Merkblatt hält das Institut dazu an, bei allen Probenahmeschritten Einweghandschuhe zu tragen. Nicht – wie das Erfurter Umweltministerium meint – ausschließlich, sondern auch als „Schutz vor Krankheitserregern, die insbesondere durch Kotproben von Wildtieren übertragen werden können.“ Alle verwendeten Utensilien, die in Kontakt mit dem untersuchten Material gekommen sein könnten, müssten ausgetauscht bzw. gründlich gereinigt werden. Sollten keine Einwegwerkzeuge vorhanden sein, „müssen Pinzetten und andere Geräte gründlich mit Wasser und Ethanol gereinigt und zusätzlich abgeflammt werden“. Warum dieses strikte Vorgehen, wo doch Verunreinigungen laut dem Erfurter Umweltministerium unerheblich sind?
Daran, dass die Schadensgutachter laut Ministerium „hinsichtlich des Erkennens und Bewertens von Fraß- und Bissspuren an Kadavern“ und am Ort des Geschehens geschult seien, hegt Dänner Zweifel. So habe „ihre“ Gutachterin nicht einmal gewusst, „dass sich neugeborene Kälber, genau wie Rehkitze, bei Gefahr flach ins Gras drücken und der Wolf so gar keine Chance hatte, den von ihr so gesuchten Kehlbiss anzuwenden“.
Fachgerechte Probennahme zum Erstellen von Rissgutachten: Auszug aus den Empfehlungen des Senckenberg-Institutes: „Rissabstriche werden an geeigneten Stellen (Kehlbiss, den Kehlbiss umgebender Bereich, Wundränder) mit sterilen Wattestäbchen genommen. Die Tupfer sollten unmittelbar vor der Beprobung mit sterilem Wasser oder besser 1x TE-Puffer angefeuchtet werden (durch die hohe Kontaminationsgefahr empfehlen wir, den in unserem Labor hergestellten Puffer oder gleichwertige Produkte vom Fachhandel zu beziehen).
Nach der Beprobung wird der Tupfer bei offenem Ziplock-Beutel oder außerhalb des Beutels getrocknet. Danach wird dieser in ein gefaltetes Filterpapier
gegeben und in einem Ziplock-Beutel mit Trocknungsmittel bei Raumtemperatur gelagert. Achtung: Es besteht erhöhte Kontaminationsgefahr. Empfohlen wird, neben dem Kehlbiss auch Proben von anderen Stellen zu nehmen (bitte neue Tupfer
verwenden und separat lagern). Zur Beprobung eignen sich auch die von diversen Herstellern angebotenen sterilen Tupferröhrchen für forensische Analysen. Wichtig ist, dass eine Beprobung möglichst innerhalb von 24 Stunden nach dem Rissvorfall geschieht, da die Wahrscheinlichkeit für eine
erfolgreiche Bestimmung von Art und Individuum mit zunehmender Zeit stetig abnimmt. Bitte die Probe
möglichst zeitnah versenden.“ red
Das Ministerium bestätigt indes, dass bei schwachen oder tot geborenes Tieren der Tötungsbiss unter Umständen fehlt. „Die Menge des gefressenen Fleisches, Unterhautblutungen und Schleifspuren am Tatort werden bei der Einschätzung mit einbezogen.“ Landwirtin Dänner aber wundert sich, dass sich die Gutachterin „auch nicht ansatzweise die Mühe gemacht hat, um die Umgebung nach weiteren Wolfsspuren, Kot oder Haaren abzusuchen“. Die Antwort aus Erfurt macht klar, dass sie sich damit an die Vorgaben hielt: „Wenn ein Riss aufgrund der Merkmale am Kadaver als sehr unwahrscheinlich eingeschätzt werden kann, wird von einer detaillierteren Untersuchung des Umfeldes abgesehen.“
Derart verunsichert und enttäuscht suchte sich Katrin Dänner am selben Tag noch Hilfe, die der Verein „Wölfe vs. Land“ bietet. Geschulte „Rissbegleiter“ unterstützen Betroffene ehrenamtlich, auch wenn sie keine „Offiziellen“ sind. Es besteht eine enge Kooperation mit dem Forensischen Institut ForGen in Hamburg. „Innerhalb von zwei Stunden war die geschulte Hilfe samt einem Jäger auf unserm Hof“. Das Umfeld wurde abgesucht und jede mögliche DNA-Spur gesichert. Und zwar mit genau der Akribie, die Dänner zuvor erwartet hatte.
Kaum drei Wochen später, „am selben Berg, nur die andere Seite“, macht auch Landwirt Jan Peters mehr oder weniger Bekanntschaft mit den Thüringer Rissgutachtern. Er hält bei Dermbach ebenfalls Fleckvieh für die Milcherzeugung und bietet Urlaub auf dem Bauernhof an. Am Dienstag, dem 23. Juli, findet er vormittags bei seinen Trockenstehern ein gerissenes Kalb. „Ich habe meinen Jagdpächter informiert. Aufgrund eines bestätigten Muffelrisses hat er Erfahrung mit dem Wolf und den Gutachtern.“
Den Landwirt erreicht wenig später der Rückruf aus dem Erfurter Kompetenzzentrum. Dort entschuldigt man sich, aufgrund von Krankheit und Urlaub selbst keinen Rissgutachter entsenden zu können. Frühestens Donnerstag oder erst Freitag komme jemand. Peters kontaktiert den Verein „Wölfe vs. Land“, deren Helfer am selben Tag bei ihm anrücken. Die Zeit drängt – Senckenberg empfiehlt eine Begutachtung und Probenahme im besten Fall innerhalb von 24 Stunden. Peters versucht daher, Anzeige wegen Wilderei bei der Polizei zu stellen – für den Fall, dass ein Hund der Verursacher war. Die aber will erst ermitteln, wenn dies amtlich bestätigt ist. „Am Abend rief mich der Amtstierarzt an und empfahl mir, den Kadaver bis zur offiziellen Begutachtung kühl zu lagern.“
Nach vier Tagen, am Freitag, reiste dann ein Rissgutachter aus Brandenburg an. „Für ihn war klar, dass es kein Wolf war. Vielmehr interessierte er sich dafür, ob das Kalb überhaupt lebend geboren wurde.“ Eine DNA-Probe wurde nicht genommen. „Ich wäre ja im Grunde froh, wenn es kein Wolf gewesen wäre“, sagt Peters. Aber wie mit den Tierhaltern umgegangen werde, frustriere und sei nicht zu akzeptieren. Katrin Dänner erhielt unterdessen die DNA-Ergebnisse der ersten und auch der zweiten „offiziellen“ Probe. Die Tierart, die ihr Kalb gerissen hat, sei nicht bestimmbar. In der B-Probe fanden sich Spuren vom Fuchs. Auf die Ergebnisse des Hamburger Labors wartet sie noch.
Mehrere Verbände haben Leitfäden erarbeitet, falls es zu einem Wolfsriss kommt. Im Folgenden fassen wir Empfehlungen zur Rissbegutachtung der Bauernverbände aus Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammen:
Ein Tierhalter aus Volzrade im mecklenburgischen Landkreis Ludwigslust-Parchim hat am vergangenen Mittwoch 17 seiner Schafe verloren. Als Ursache kommt für ihn nur der Wolf infrage – es wäre nicht der erste Wolfsriss in seiner Herde.
Im Dorf Volzrade (Landkreis Ludwigslust-Parchim) hat ein Tierhalter am vergangenen Mittwoch 17 Schafe verloren. Der Volzrader, der anonym bleiben möchte, hat zwölf Schafe verendet auf einer seiner Weiden gefunden. Fünf weitere Schafe seien so schwer verletzt gewesen, dass sie von einem Veterinär eingeschläfert werden mussten, berichtete die Schweriner Volkszeitung (SVZ) am vergangenen Donnerstag.
Aufmerksam auf die gerissenen Tiere wurde der Schafhalter aufgrund eines Anrufes am Mittwochmittag, wonach der Rest seiner verschreckten Schafherde durch Volzrade gelaufen sei, schrieb die SVZ. Daraufhin hat er die toten und die verletzten Schafe auf der Weise gefunden. Am Donnerstag war ein Rissgutachter zur Aufklärung des Vorfalls vor Ort, um den toten Schafen DNA-Proben zu entnehmen.
Für den Volzrader Schafhalter steht der Wolf unter Verdacht. Bereits im Dezember 2020 hatte er einen Wolfsriss bei seinen Schafen zu beklagen, äußerte der Schafhalter gegenüber der SVZ. Dabei hatte die DNA-Probe ergeben, dass eine Wölfin aus der Nachbargemeinde Amt Neuhaus das Schaf gerissen hatte. red
Schäfermeister Ingo Stoll hat am Dienstag (04. Mai) mit einer öffentlichen Aktion auf dem Stralsunder Boulevard auf die nicht hinnehmbare Situation vieler Schafhalter nach der Rückkehr des Wolfs aufmerksam gemacht. mehr
Überraschung: Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) will den Abschuss des einzigen Wolfs im Land voranbringen. Das Raubtier hat sich mit seinem hybriden Nachwuchs auf das Reißen von Nutztieren spezialisiert. Mit der jüngsten Attacke am vorigen Wochenende (24 tote Schafe) fielen der Wölfin allein 2019 fast 180 Weidetiere zum Opfer. mehr
In diesem Jahr prämiert der Landfrauenverband zum 25. Mal Sachsen-Anhalts schönste Erntekrone und ruft zum Mitmachen auf. Das Besondere in diesem Jahr: Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Also bis zum 31.8. anmelden und ran an die Ähren!
Der Landfrauenverband Sachsen-Anhalt begeht dieses Jahr das Jubiläum seines Wettbewerbes um die schönste Erntekrone des Landes und hat landesweit zum Mitmachen aufgerufen. Der Live-Wettbewerb mit Publikumsentscheid wird ein Höhepunkt des Landeserntedankfestes am 18./19. September im Magdeburger Elbauenpark sein.
Um auch in Zukunft viele für das Binden begeistern zu können, geht der Verband neue Wege und öffnet sich beim Erntekronenwettbewerb unter dem diesjährigen Motto: „Modern trifft Tradition“ für moderne Varianten von Erntekronen und -kränzen. Traditionell werden diese aus den Getreidearten Gerste, Hafer, Roggen und Weizen gebunden, außerdem gibt es Kriterien zu Bindeart, Material und Technik. Alle diese Vorgaben müssen in diesem Jahr nicht erfüllt werden, der Kreativität sind zum Jubiläum keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, dass die Form einer Krone/eines Kranzes klar erkennbar ist. Anmeldeschluss ist der 31. August. red
Hier gibt es weitere Informationen zum 25. Erntekronenwettbewerb der Landfrauen.
Die Beweidung mit Schafen wirkt sich positiv auf die Qualität des Acker- und Grünlands aus und leistet einen wesentlichen Beitrag für mehr Biodiversität. Das muss stärker in den Fokus rücken.
Von Dr. Michael Jurkschat, LELF Brandenburg
Ein Traditionsberuf ohne Zukunft? Mit dem Beitrag von Karsten Siersleben in der Zeitschrift „Schafzucht“ 1/2021 wurde noch einmal deutlich, wie instabil sich die Wirtschaftlichkeit der Schafhaltung in Deutschland darstellt. Das belegen auch die Gewinnschwankungen in Brandenburger Haupterwerbsschäfereien. Nach einem deutlichen Gewinnanstieg zwischen den Wirtschaftsjahren 2009/10 und 2016/17 – auch als Folge der Maßnahmen nach der letzten Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und einem verbesserten Preisniveau für Lammfleisch war 2017/18 wieder eine deutliche Verringerung des Gewinns festzustellen (Tabelle). Ursachen waren stark gestiegene Kosten in Verbindung mit gesunkenen Einnahmen aus der Lammfleischerzeugung. Neuinvestitionen in moderne, arbeitssparende Technik und Ausrüstung sind bei einer angemessenen Entlohnung für den Betriebsleiter hier nicht möglich (siehe Gewinn nach Abzug der kalkulatorischen Personalkosten). Nach Meldung des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung verdienen Schäfer deutlich unter dem Mindestlohn.
Es ist schwierig, jungen Leuten eine wirtschaftliche Perspektive in der Schafhaltung zu bieten und die Schafbestände zu halten. Damit stehen nicht nur die Realisierung von Dienstleitungen zur Landschafts- und Deichpflege mit Schafen und Ziegen zur Disposition, sondern auch die unbaren Leistungen, welche die Schafbeweidung in der Agrarlandschaft vollbringt. Dazu gehören:
Im Jahresverlauf ergeben sich verschiedene Möglichkeiten der Einbindung der Schafbeweidung in die Flächenbewirtschaftung. Zwischenfrüchte werden angebaut, um Ackerflächen vor Erosion zu schützen und Stickstoffverluste zwischen der Ernte der Hauptfrucht und dem Ausbringen der nachfolgenden Ackerfrucht zu minimieren. Beispielsweise liegen bei einer Fruchtfolge von Mais nach Getreide die Flächen vom Sommer bis zum nachfolgenden Frühjahr brach. Der im Boden vorhandene Stickstoff unterliegt in dieser Zeitspanne der Gefahr, ausgewaschen zu werden und die Nitratbelastung im Grundwasser zu erhöhen. Die angebaute Zwischenfrucht bindet den Bodenstickstoff. Lässt man allerdings die Zwischenfrucht abfrieren und liegen, dann besteht das Risiko, dass die Nährstoffe über Zersetzungsprozesse in dem toten Pflanzenmaterial doch noch verlorengehen. Um dem vorzubeugen, ist ein Mulchen und anschließendes Einarbeiten mit Scheibenegge erforderlich (Kosten nach KTBL: Schlepper mit 83–120 KW für Mulchen 33,19–34,16 €/ha und für das Scheiben 21,89–22,18 €/ha).
„Diese Kosten spare ich“ berichtet Dr. Frank Plessmann, der einen Marktfruchtbaubetrieb im Landkreis Uckermark bewirtschaftet. Seit mehreren Jahren lässt er die Zwischenfrüchte durch die Schäferei Kath beweiden und hat dabei sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Vorteile der Schafbeweidung möchte er nicht missen und sieht neben den Kosteneinsparungen Vorteile in folgenden Punkten:
Robert Scheringer von der Agrarprodukte Großfahner eG in der Nähe von Erfurt sieht einen großen Vorzug der Schafbeweidung darin, dass nach dem Abweiden der Zwischenfrüchte die Bodenoberfläche ausreichend rückverfestigt und die Befahrbarkeit hergestellt ist. Das ist die Voraussetzung für das zeitnahe Ausbringen der Gülle der 600er-Milchviehanlage im Betrieb.
Auch für den Landwirtschaftsbetrieb Schulze-Kahleyß im Landkreis Märkisch-Oderland hat die Trittwirkung der Schafe eine große Bedeutung. Dieser ließ Schäfermeister Wilfried Vogel im Herbst 2020 eine Luzerne-Erstansaat beweiden. Beim Mähen eines jungen Bestandes mit Kreiselmähern besteht die Gefahr, dass die Pflanzen samt Wurzelwerk ausreißen. Dies passierte bei der beweideten Fläche nicht. Daneben schätzt der Betriebsinhaber natürlich auch die Verbisswirkung bezogen auf Unkraut. Im Vergleich zu dem benachbarten gleichaltrigen, unbeweideten Luzernebestand ist der Bestand heute kräftiger und stabiler.
Nährstoffbilanz
Die Nährstoffbilanz für die Fläche ist bei der Schafbeweidung immer negativ, sofern
keine Zufütterung erfolgt. Eine Berücksichtigung der Schafbeweidung in der
Düngebilanz ist deshalb auch nicht erforderlich. Allerdings sind dem Flächeneigentümer Anzahl der Tiere und Dauer der Beweidung mitzuteilen.
Schäfermeister Jens Kath macht in seinem Umfeld die Erfahrung, dass wieder zunehmend Interesse an Beweidung von Zwischenfrüchten besteht. Die sichtbaren Ergebnisse der Beweidung von Zwischenfruchtflächen waren überzeugend für einige Landwirte in seiner Nachbarschaft.
Grundsätzlich kann man feststellen, dass die Zwischenfruchtwirkung für die Nachfolgefrucht durch die Schafe eher verbessert wird, da:
Dies bestätigen auch Untersuchungen in Australien, wo die Schafbeweidung traditionell in die Fruchtfolgerotation auf Ackerflächen eingebunden ist. Hier stellte man auf Flächen, welche vor Anbau von Triticale, Hafer oder Raps intensiv mit Schafen beweidet wurden, ein besseres Auflaufen der Folgefrüchte fest. Die Menge an frischen Trieben war bei intensiver Beweidung in Abhängigkeit von der Art der Folgefrucht um 26–70 % höher. Die Körnererträge und die Stickstoffgehalte bei Hafer und Raps waren auf den vor Anbaubeginn intensiv beweideten Flächen in der Tendenz ebenfalls größer. Dies wurde auf eine verbesserte Pflanzenverfügbarkeit des Stickstoffes infolge der Schafbeweidung zurückgeführt.
Bei mildem Spätherbst und Frühwinter entwickeln sich die Saaten stärker. Dies kann negative Folgen haben:
Traditionell wird für die Beweidung der Saaten das Hüten empfohlen. Über das Hüten lassen sich Verbiss und Tritt gezielter beeinflussen als beim Koppeln. Robert Scheringer berichtet allerdings, dass sogar in den zuletzt sehr trockenen Jahren (Niederschlagsmengen lediglich bei circa 400 mm) eine intensive Beweidung mittels Koppeln auf Wintergerste und Grünroggen zu besseren Erträgen führte. Er sieht als Ursache hierfür vor allem die Anregung der Spross- und Wurzelmasseentwicklung durch den Verbiss und Tritt. Dies trägt zu einem besseren Nährstoff- und Wasseraufnahmevermögen der Pflanze bei. Außerdem spart er Kosten. Die Mäuseplage wäre ohne Schafe sehr aufwendig und nur mit Mäusegiftködern zu überwinden. Weiterhin erübrigt sich der Fungizideinsatz in den Saaten. Er ist überzeugt: „Die Schafe passen zu hundert Prozent in unser Betriebskonzept. Deshalb haben wir den Mutterschafbestand auf 1.000 Stück ausgebaut“.
Extrawissen
Schafhalter mit geringer Flächenausstattung sind in hohem Maße auf die Fremdflächenbeweidung angewiesen. Neben der Weidetierprämie ist der im Punkt 8 des Forderungskataloges für die deutsche Schafhaltung formulierte Vorschlag, Ackerbaubetrieben Anreize für die Schafbeweidung von Brachflächen, Zwischenfrüchten und Auswuchsflächen zu setzen, unbedingt zu unterstützten.
Im Spätwinter und zeitigen Frühjahr ersetzt die Schafbeweidung das Striegeln und Walzen. Maulwurfshaufen werden „planiert“ und die Gänge der Wühlmäuse zugetreten. Überständige Pflanzenrückstände und zeitig austreibende Unkräuter und Obergräser werden gefressen. Für die wertvolleren Futtergräser verbessern sich die Konkurrenzbedingungen. Die Vorweide endet witterungsabhängig mit Einsetzen des Wachstumsschubes.
Die Wiesennachweide als „Pflegemaßnahme“ zum Ende der Nutzungsperiode sollte erst sechs Wochen nach dem letzten Spätsommerschnitt erfolgen, sodass die Graswurzeln genügend Reservestoffe einlagern können. Auch eine Nachbeweidung von Pferdeweiden mit Schafen hat positive Effekte. Der stark selektive und tiefe Verbiss durch Pferde führt zur starken Verunkrautung der Weiden (insbesondere Ampfer, Brennnesseln). In einem Vergleich von Nachmahd und Schafbeweidung als Pflegemaßnahme wurden Brennnessel, Ackerkratzdistel und Breitwegereich gut verbissen. Bei den beiden zuletzt genannten Unkräutern war das Vorkommen im Folgejahr zurückgedrängt.
FAZIT: Landwirt und Schäferei profitieren gleichermaßen von der Schafbeweidung bei Fremdflächennutzung. Die Schäferei nutzt kostengünstig Futter und spart Stallfuttertage im Winter. Der Landwirt profitiert von der Einsparung von Arbeitsgängen und dem stabilisierenden Einfluss der Schafe auf die Bodenfruchtbarkeit. Die Nährstoffbilanz ist für die Flächen bei der Schafbeweidung immer negativ, sofern keine Zufütterung erfolgt, und daher ist sie in der Düngebilanz auch nicht zu berücksichtigen.
Wer erfolgreich Winterraps anbauen möchte, sollte seine spezifischen agrarmeteorologischen Bedingungen kennen. Von der Aussaat bis zur Ernte wird die Kultur von Temperaturen, Wasser und Sonnenstunden beeinflusst.
Von Philipp Borrmann (HTW Dresden) und Falk Böttcher (Deutscher Wetterdienst Leipzig)
Winterraps hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer der wichtigsten Kulturen entwickelt. Als Blattfrucht ist er fester Bestandteil in der Fruchtfolge des Ackerbaus. Er hat klimatische Ansprüche, deren ideale Ausformung in der Tabelle durch Ludger Alpmann von der Deutschen Saatveredelung 2009 zusammengetragen und um Angaben zum Lichtanspruch ergänzt wurde.
Vom Feldaufgang bis zur Ernte benötigt guter Winterraps eine hohe Temperatursumme von circa 2.700 °C. Von der Aussaat bis zum Jahresende bedarf er etwa 800– 900 °C, um gut durch den Winter zu kommen. Nach dem 1. Januar bis zur Ernte werden als Wärmesumme weitere 1.700–1.800 °C benötigt. Winterraps keimt ab einer Minimaltemperatur von 2 °C, das Optimum liegt bei 20 °C. Das Wachstum der Rapspflanzen beginnt ab etwa 4–6 °C. Bei zu zeitiger Aussaat können Winterrapsbestände deshalb noch eine erhebliche Menge an Biomasse bilden. Bis zum Vegetationsende sollten die Pflanzen sechs bis acht Blätter entwickelt haben, um eine entsprechende Widerstandsfähigkeit gegen Fröste (-20 bis -25°C) aufzuweisen. Bis zum Vegetationsende benötigt der Winterraps deshalb 100 bis 110 Vegetationstage. Der günstige Aussaattermin liegt aus diesem Grund zwischen dem 20. August und 10. September, wobei in den Übergangs- und Vorgebirgslagen frühe Aussaattermine vom 10. bis 20. August anzustreben sind. Zudem benötigt Winterraps über einen Zeitraum von 20 bis 60 Tagen einen Vernalisationsreiz von +1 bis +4°C. Sowohl sehr schwach entwickelte als auch deutlich überwachsene Bestände, bei denen der empfindliche Vegetationskegel zu weit aus dem Boden ragt, sind besonders von Auswinterung gefährdet. Bei starken Schwankungen zwischen den Tages- und Nachttemperaturen können zudem schon bei schwächeren Frösten erhebliche Schäden entstehen. Dies gilt besonders für die Zeit kurz nach Vegetationsbeginn im Frühjahr.
Neben dem Frosttod besteht nach langen, harten Wintern auch die Gefahr des Vertrocknens. Dies wird insbesondere dann auftreten, wenn der Boden gefroren ist und hohe Temperaturen den oberirdischen Pflanzenteil zum Wachsen animieren. Die Wurzel streckt sich im gefrorenen Boden und ist nicht in der Lage, Wasser zur Verfügung zu stellen. Ertragreiche Jahre resultieren aus einem eher trockenen Herbst, gefolgt von einem trockenen Frühjahr und ab Blühbeginn kühlen Temperaturen mit ausreichenden Niederschlägen. Die höchsten Erträge werden dort erreicht, wo es im Mai, Juni, Juli relativ kühl ist. Der Juli sollte etwas zu kühl und trocken mit hoher Sonneneinstrahlung sein. So werden die Ölgehalte durch Sonnenscheindauer im Juni und Juli positiv beeinflusst. Als Faustregel bedeuten 50 Stunden Sonnenschein ein Prozent mehr Ölgehalt.
Hohe Temperaturen führen zu einer früheren Blüte, haben aber oft einen negativen Einfluss auf die Ertragsleistung, da die Wasser und Nährstoffversorgung meist nicht ausreicht und es dadurch zu einer Verringerung des Schotenansatzes kommt. Kühle Temperaturen hingegen verlangsamen die Blüte, haben in der Reifephase eine positive Wirkung auf den Kornertrag und begünstigen die Anreicherung der Samen mit Fetten bei gleichzeitiger Abnahme des Eiweißgehaltes.
Der Keimwasserbedarf ist aufgrund des niedrigen Samengewichtes sehr gering. Nur unter sehr trockenen Saatbedingungen kommt es zu mangelndem oder ungleichmäßigem Feldaufgang. Ein starker Niederschlag nach der Aussaat und nachfolgende Abtrocknung kann zur Bildung einer manchmal nur 1 mm starken Schlämmkruste führen. Diese ist für den jungen Keimling unüberwindbar, und er bleibt darunter stecken. Raps besitzt eine hohe Keimgeschwindigkeit, aber eine sehr geringe Triebkraft. Lang anhaltende Sättigung des Bodens mit Wasser führt zu schnellem Feldaufgang, aber schon im Zwei- bis Vierblattstadium werden nicht korrigierbare Schäden sichtbar. Die Wurzelbildung der jungen Rapspflanze folgt dem im Boden vorhandenen Sauerstoff. Wassergesättigte Böden im Herbst erzeugen daher immer Wurzeldeformationen und daraus folgend im Herbst und Frühjahr fehlenden erschlossenen Krumenraum. Für hohe und sichere Erträge sind Niederschläge eine wichtige Voraussetzung. In den 75 Tagen zwischen Blüte und Fruchtbildung werden über zwölf Tonnen Trockenmasse pro Hektar gebildet und dafür über 300 l Wasser pro Quadratmeter benötigt. Das entspricht pro Tag zwischen 1,5 und 1,7 dt/ha Trockenmasse und circa vier Litern Wasser pro Tag pro Quadratmeter.
Bei unzureichender Wasserversorgung werden die Schoten pro Pflanze sowie Samen pro Schote reduziert. Starke Niederschläge zur Zeit der Abreife können zu einer Verminderung des Ölgehaltes führen. Zudem können Starkregenereignisse oder Hagelschauer kurz vor der Ernte die Rapssamen aus den Schoten schlagen und so erheblichen Schaden anrichten.
Hinsichtlich des Pflanzenschutzes sind beim Winterraps die Wirkungen des Rapserdflohs im Herbst zu beachten. Bei insgesamt wachstumsfördernden Temperaturbedingungen, die angesichts der beschriebenen Bedingungen in jedem Jahr erwartet werden können, wandert das Insekt in die frisch aufgelaufenen Rapsbestände ein, und die Weibchen beginnen einen Reifungsfraß, der im Bestand erkannt werden kann. Bei Erreichen der festgesetzten Schwellenwerte sollte eine gezielte Bekämpfung erfolgen, um das Ausmaß der Schädigung einzudämmen und Folgeschäden durch die Aktivität der Larven zu minimieren.
Im Frühjahr sind Kohlschoten und Kohltriebrüssler sowie Rapsglanzkäfer als potenziell schädigende Insekten beachtenswert. Über temperatursummengesteuerte Modelle lassen sich die Entwicklungszyklen der Tiere simulieren, sodass in Kombination mit einer engmaschigen Gelbschalenkontrolle auch bei diesen Insekten eine zielgenaue und schwellenwertbezogene Bekämpfungsmöglichkeit gegeben ist. Zwischen Winterraps und insbesondere den Rapsglanzkäfern kann es angesichts leicht variierender temperaturbezogener Entwicklungsgeschwindigkeiten sein, dass sich die Schädlinge in Nützlinge verwandeln, wenn nämlich schon kurz vor dem Höhepunkt des Befalls die Blüten weitgehend geöffnet sind.
Weitere pflanzenschutzseitige Herausforderungen sind pilzlich verursachte Erkrankungen. Dabei spielt im Herbst die Ausbildung der Wurzelhals- und Stängelfäule (Phoma lingam) eine wichtige Rolle. Die förderlichen Bedingungen sind vergleichsweise lange Blattbenetzungsdauern bei ansonsten wachstumsfördernden Temperaturbedingungen. Als Einfallstore für die Erreger gelten Schädigungen durch den Rapserdfloh. Insofern ist eine gezielte Rapserdflohbekämpfung auch eine Phomaprävention.
Mit der Knospenentwicklung und dem Übergang zur Blüte rückt das Infektionsrisiko mit Sklerotinia durch den Pilz Sclerotinia sclerotiorum in den Mittelpunkt. Die Infektion der Sklerotinia ist sehr witterungsabhängig: Feuchte, warme Abschnitte vor der Blüte fördern die Bildung von Fruchtkörper aus den Sklerotien. Wechselhaftes Schauerwetter mit sonnigen Abschnitten während der Blüte lässt bei ausreichender Blattnässedauer von mindestens 19 zusammenhängenden Stunden die aus den Apothezien geschleuderten Sporen in den Blatt- und Seitentriebachseln keimen und sich einnisten, wenn dort abgefallene Blütenblätter als Nährstoffquelle haften und als zusätzliche Schicht für die Blattbenetzungsdauer sorgen.
Die Ernte läuft auch auf dem Landwirtschaftsbetrieb Schröter in Tilleda. Wintergerste, Ackergras und Weizen kamen vom Halm – mit zufriedenstellenden Ergebnissen. Der Raps ist ebenfalls erntereif und die Luzerne steht gut. Doch der Mähdrusch geriet wie vielerorts durch Regen und Lager ins Stocken.
Die letzte Wintergerste kam im Landwirtschaftsbetrieb Schröter in Tilleda Mitte vorvergangener Woche vom Halm. Begonnen hatte die Ernte der frühesten Getreideart auf rund 33 ha in dem Familienunternehmen am 12. Juli. Zwischenzeitliche Regenschauer und stellenweises Lager verzögerten den Fortgang der Arbeiten und sorgten zugleich für Druschverluste.
Mit dem Ertrag, im Schnitt um die 70 dt/ha, ist Betriebsleiter Jörg Schröter zufrieden, wenngleich die zweizeilige Gerste auf den ersten Blick noch etwas mehr erhoffen ließ. „Die schwächeren Hektolitergewichte haben das Ergebnis gedrückt“, erklärt der 53-Jährige. Mit durchschnittlich 63–64 kg/hl sind die vermarktungstechnischen Anforderungen aber erfüllt.
Anfang vorvergangener Woche fuhr der Südharzer Betrieb die Ackergrasvermehrung ein. Erstmals wurde das Weidelgras aus dem Stand gedroschen, weil es ebenfalls zu Teilen vorzeitig ins Lager gegangen war. Normalerweise wird mit Schlepper und Mähwerk geschnitten und dann, nach entsprechender Abtrocknung, das Schwad mit dem Mähdrescher aufgenommen.
Hier waren die Erntebedingungen also ebenso erschwert, zumal es teilweise auch Durchwuchs gab. Die 1,8 t/ha Rohware – also nass und ungereinigt – sind „nicht schlecht“, merkt der Landwirt an. „Mal sehen, was davon nach Trocknung und Reinigung übrig bleibt“, sagt Schröter, der sich eine Tonne Saatware erhofft. Derzeit liegt der Grassamen in der Agrarproduktion Goldene Aue GmbH im benachbarten Görsbach (Thüringen) auf der Trocknung.
Der erste Schnitt vom Ackergras wurde siliert. Auch das jetzt beim Mähdrusch als Nebenprodukt anfallende Halmgut wird geborgen – als Heu für die „Blackies“. Für das leistungsstarke Milchvieh reicht das Raufutter qualitativ nicht aus, für die genügsamen Welsh-Black-Fleischrinder ist es indes ein wertvolles Zufutter für den Winter. „Trotzdem sollte es nicht noch mal einregnen“, so Schröter. Am vergangenen Sonnabend kam das Heu trocken unters Dach.
Mittwoch vorvergangener Woche begann der Winterweizendrusch. Mit rund 75 ha ist das Getreide in dieser Saison die anbaustärkste Ackerkultur. Jörg Schröter schätzt den mittleren Kornertrag auf Anfang 70 dt/ha, „eventuell noch etwas mehr“. Auch der A-Weizen erfüllt nach ersten Erkenntnissen mit 13,5 % Rohprotein und einem Hektolitergewicht von 79 kg/hl die Anforderungen.
Gleichwohl auch der Winterraps druschreif ist, setzte der Familienbetrieb zunächst die Weizenernte fort. „Wir brauchen gutes Stroh als Futter und vor allem Einstreu für unser Milchvieh“, erklärt der Betriebsleiter seine Prämisse Schlechte Strohqualitäten seien insbesondere aus Sicht der Tiergesundheit problematisch.
Am vorvergangenen Wochenende konnten nun fast 400 Großballen Stroh eingebracht werden, was gut der Hälfte des betrieblichen Bedarfs entspricht. Am Dienstagnachmittag voriger Woche waren etwa 35 ha Weizen vom Feld, ebenso die 20 ha Körnererbsen – mit über 40 dt/ha Ertrag.
Am Mittwoch voriger Woche sollte im Betrieb schließlich auch die Winterrapsernte beginnen. Die Bestände der Ölsaat standen bis zuletzt gut. Jörg Schröter hoffte deshalb, dass ein Unwetter ausbleibt. Bezüglich der Futtersituation ist der Milchviehhalter derzeit ziemlich entspannt: „Die diesjährige Ernte hat Dimensionen wie lange nicht“, zieht er eine Zwischenbilanz. Die ersten Schnitte vom Feldgras und vom Grünland waren vergleichsweise üppig ausgefallen. Daraus konnte reichlich Silage und Heu bereitet werden. Das über jährige Ackergras, das in Ballen siliert wurde, hat übrigens einen Energiegehalt von 7,6 MJ NEL und damit „die zunächst gefühlten hohen Werte erfüllt“. Der zweite Schnitt auf dem Grünland muss in der jetzigen Arbeitsspitze vorerst noch hinter dem Mähdrusch zurückstehen. Schröter wünscht sich dafür zudem eine stabil gute Wetterlage.
In den nächsten 14 Tagen steht darüber hinaus der erste Schnitt von rund acht Hektar neuangesäter Luzerne an. „Die ist super aufgelaufen, das gibt noch mal gutes Futter“, freut sich der Rinderzüchter. Die eiweißreiche Leguminose ist unter Hafer als Deckfrucht herangewachsen. Schröters Sohn Pascal hatte im Frühjahr erst das Getreide gedrillt und dann das Luzernesaatgut in einem weiteren Arbeitsgang breitwürfwig gestreut und eingestriegelt und danach noch den Boden angewalzt. Zum Einsatz kam hierbei ein Grünlandstriegel mit Nachsaateinrichtung. Je nach Wetterlage wird aus dem Luzerne-Hafer-Gemisch Silage oder Heu. Letzteres wäre von den Verfahrenskosten her günstiger, die Silierung hingegen ist die verlustärmere Variante der Konservierung. 3,5 ha Luzernealtbestand wurden im ersten Schnitt zusammen mit dem Feldgras gehäckselt, der zweite Aufwuchs in Ballen siliert.
Von der Witterung hat zuletzt auch der Mais profitiert. „Der erreicht Höhen, die wir lange nicht hatten. Selbst der Zweitfruchtmais ist top“, sagt Schröter. Probleme wie in den Vorjahren, als dürrebedingt ausgeprägter Futtermangel herrschte, den es zu kompensieren galt, seien in diesem Jahr kein Thema. „Es geht eher darum, das Gewachsene in Menge und guter Qualität zu bergen“, unterstreicht Schröter. Vor allem Letzteres sei wichtig, „denn die Masse allein bringt es nicht“.