Ein Schädling, der zuletzt verstärkt in Getreidebeständen in Ostdeutschland aktiv ist, ist der Getreidelaufkäfer. Auch in diesem Herbst ist er mancherorts zu finden. Deshalb ist es ratsam, Bestände rechtzeitig zu kontrollieren.
In engen Getreidefruchtfolgen muss aktuell verstärkt auf die Larven des Getreidelaufkäfers geachtet werden. Erhöhte Bodentemperaturen in den Monaten August und September verbunden mit einer geringen Bodenfeuchtigkeit, einer engen Getreidefruchtfolge und einer verspäteten Stoppelbearbeitung begünstigen die Entwicklung der Larven. Zum typischen Schadbild gehören zerkaute und ausgefranste Getreideblätter, die in tiefe Erdröhren hineingezogen werden. Die faserartig angefressenen Blätter sind besonders auf schweren Böden zu finden.
Der Bekämpfungsrichtwert liegt im Herbst bei drei bis sieben geschädigten Trieben/m2 (Indikation gegen beißende Insekten). Sobald der Bekämpfungsrichtwert erreicht ist, sollte ein entsprechend zugelassenes Pyrethroid zum Einsatz kommen. Dabei zeigen Erfahrungen, dass eine Wasseraufwandmenge von mindestens 300 l/ha Wasser den Wirkungserfolg erhöht. Wichtig ist außerdem, die Maßnahmen in der Dämmerung auszuführen, da dann die Larven aus den Erdröhren an die Oberfläche kommen, um zu fressen. Das Larvenpotenzial wird von den amtlichen Diensten als moderat bis hoch eingeschätzt, da die adulten Getreidelaufkäfer im Frühsommer ideale Entwicklungsbedingun- gen vorfanden. ep
Als William und Ivette Jokisch über einen ihrer Äcker spazierten, war der Schrecken groß. Der Weizen war stark geschädigt. Doch unter der Erde sah es noch schlimmer aus. Getreidelaufkäfer tummelten sich überall im Oberboden. mehr
Der Hersteller Sauerburger bietet mit dem Pegasus Autark 8000 eine Mulcherkombination an, die Maisstoppeln direkt hinter dem Maishäcksler zerkleinern kann – in zwei Varianten.
Mit dem neuen Pegasus Autark 8000 bietet Sauerburger eine 7,90 m breite Mulcherkombination, die ein eigenes Fahrwerk, eine Bordhydraulik und einen Aufbaumotor hat für das direkte Mulchen hinter dem Maishäcksler. Des Weiteren kommt später noch ein Pegasus Autark 9500 mit 9,40 m Arbeitsbreite. Es stehen zwei Deere-Aufbaumotoren mit 300 bzw. 350 PS (220 bzw. 258 kW) Leistung zur Verfügung, die die Abgasstufe 5 erfüllen.
Durch die Kombination von Erntefahrzeug und Großflächenmulcher wird ein Überfahren der Maisstoppeln durch die Fahrzeuge der Abfuhrkette vermieden. Das Mulchen der Maisstoppeln erfolgt unmittelbar hinter dem Erntefahrzeug und damit vor den Transportfahrzeugen. Die Maisstoppeln werden so immer vollständig zerkleinert und verbleiben nicht (wie bisher unvermeidbar) teilweise unbearbeitet auf dem Feld, da sie für den Mulcher nicht erreichbar sind.
Ein weiteres Feld für den Sauerburger Pegasus Autark als Schlegelmulcherkombination mit eigenem Motor und Fahrwerk ist der Einsatz von in der Landwirtschaft vorhandenen Traktoren ab 90 PS (66 kW), die den 7,90 bzw. 9,40 Meter breiten Mulcher nur noch ziehen, aber nicht mehr über die Zapfwelle antreiben brauchen. Dadurch kann diese neue Maschine ganzjährig in der Grünflächen- und Wildackerpflege, nach der Getreideernte und später beim Mais mit leichten Traktoren eingesetzt werden. moe/red
UNSER DDR-LANDMASCHINEN KALENDER 2021Eine Prise Nostalgie gefällig? Wie wäre es mit unserem DDR-Landmaschinen Kalender 2021? Darin enthalten: 12 Originalbilder von Landmaschinen aus der sowjetischen Besatzungszone.
Tauchen Sie mit unserem Landmaschinen Kalender ein, in eine vergangene Zeit – geprägt von Sozialismus, Kollektivierung sowie veränderten Arbeits- und Lebensbedingungen. Für viele Landwirte keine einfache Zeit, dennoch eine Zeit, an die sich Landmaschinen-Liebhaber gerne zurückerinnern.
Innovationen, die aus der Not heraus geboren wurden, nahmen im Laufe der Zeit den Titel “Kultobjekt” an. Bis heute erfreuen sich die DDR-Landmaschinen großer Beliebtheit. Aus diesem Gedanken heraus entstand unser DDR-Landmaschinen-Kalender 2021.
Von Landmaschinen-Liebhabern für Landmaschinen-Liebhaber entwickelt, eignet sich unser Landmaschinen Kalender perfekt als Deko für den Arbeitsplatz oder das Wohnzimmer. Die Felder für jeden Tag bieten ausreichend Platz, um Notizen zu hinterlassen. Ein geordneter Tagesablauf ist garantiert.
Mit seinem Retro-Look und den Originalfotos aus der DDR bringt der DDR-Landmaschinen-Kalender jeden Fan ostdeutscher Landmaschinen ins Schwärmen.
Sie kennen einen Landmaschinen-Liebhaber mit nostalgischen Zügen? Der DDR-Landmaschinen-Kalender eignet sich hervorragend als Geschenk!
Die Fotos der Landmaschinen kommen aus dem Archiv der Bauernzeitung und wurden mit viel Liebe aufbereitet. Überzeugen Sie sich selbst von unserem DDR-Landmaschinenkalender 2021.
DSV-Live-Seminar: „Das System Boden besser verstehen“Im Oktober veranstalten die Deutsche Saatveredelung und die Karner Düngerproduktion deutschlandweit Bodenseminare. Aufgrund begrenzter Teilnehmerzahlen wegen des Coronavirus waren die Plätze schnell ausgebucht. Jetzt gibt es einen Live-Stream.
Die Deutsche Saatveredelung AG (DSV) und die Karner Düngerproduktion GmbH veranstalteten im Oktober deutschlandweit eine Serie von Bodenseminaren gemeinsam mit den bekannten Bodenkundlern Hans Unterfrauner, Dr. Jana Epperlein und Dr. Gernot Bodner. Aufgrund des Coronavirus waren die Teilnehmerzahlen begrenzt, sodass die Veranstaltungen schnell ausgebucht waren.
Die Deutsche Saatveredelung AG (DSV) überträgt am Freitag, 9. Oktober ab 18 Uhr die letzte Fachveranstaltung der Serie „Das System Boden besser verstehen“ live bei Facebook und YouTube.
Die Veranstaltung mit den Bodenkundlern Hans Unterfrauner, Dr. Gernot Bodner und Dr. Jana Epperlein, stellt das „Highlight“ der vorwiegend praktischen Seminarreihe dar, die im Oktober in ganz Deutschland an mehr als 20 Standorten von der DSV und der Karner Düngerproduktion gemeinsam organisiert wurde. Aufgrund großer Nachfrage und durch die Beschränkung der Teilnehmerzahlen, war die Vortragsveranstaltung in Uelzen (Niedersachsen) nach kurzer Zeit bereits ausgebucht. Darum haben sich die Gastgeber entschlossen, die Tagung zusätzlich live auf Facebook und Youtube auszustrahlen.
Die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich. Weitere Informationen gibt es auch hier. Interessierte nutzen entweder den Facebook- oder den YouTube Kanal der DSV. red
Eine „Roadshow“ mit Maschinenvergleich zur wasserschonenden Aussaat fand vor Kurtem in der nordsächsischen Elbaue und im thüringischen Buttelstedt statt. Vor Ort gab es schwierige Bedingungen durch massiven Feldmausbefall. mehr
Eine Untersuchung zur „Pestizid-Belastung der Luft“, die der Verein „Umweltinstitut München“ initiierte, provozierte deutliche Reaktionen aus Wissenschaft und Wirtschaft.
Das „Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft“ und die Umweltorganisation „Umweltinstitut München e.V.“ fordern ein Sofortverbot von fünf Pestiziden, den Ausstieg aus dem Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide bis zum Jahr 2035 und die Entschädigung von Bio-LandwirtInnen. „Viele giftige Pestizide und ihre Abbauprodukte verbreiten sich in erschreckendem Ausmaß über die Luft bis in Städte und Nationalparks hinein. Die Risiken für Gesundheit und Artenvielfalt sind unabsehbar“, heißt es in einer Erklärung.
Als Basis für ihre Verbotsforderungen nennen die Initiatoren die Studie „Pestizid-Belastung der Luft“, die im Auftrag des Umweltinstituts erstellt wurde. Das Umweltinstitut München ist eine deutsche Umweltschutzorganisation. Inzwischen arbeitet der spendenfinanzierte, gemeinnützige Verein unter anderem auch zu den Auswirkungen der konventionellen Landwirtschaft auf Mensch und Natur.
Für die Studie „Pestizid-Belastung der Luft“ des beauftragten Büros „TIEM Integrierte Umweltüberwachung“ wurden von März bis November 2019 an bundesweit 163 Standorten Pestizide in der Luft gemessen. Untersucht wurden Standorte im Umkreis von weniger als 100 m bis hin zu mehr als 1.000 m Entfernung von potenziellen Quellen – in Städten und auf dem Land, in konventionellen und Bio-Agrarlandschaften sowie in unterschiedlichen Schutzgebieten. Die Daten wurden den Angaben zufolge mit Hilfe von neu entwickelten technischen Passivsammelgeräten, aus Filtermatten in Be- und Entlüftungsanlagen von Gebäuden sowie durch die Analyse von Bienenstöcken und Baumrinden erhoben.
Insgesamt seien 138 Stoffe nachgewiesen worden, von denen 30 % nicht mehr oder noch nie zugelassen gewesen seien, teilten die Initiatoren mit. Vage blieben sie bei der Vorstellung der Ergebnisse in einer virtuellen Pressekonferenz allerdings hinsichtlich der tatsächlichen Gefährdung, die von den gemessenen Werten ausgeht. Fragen dazu wurden ausweichend beantwortet. Für den Vorsitzenden des Enkel-Bündnisses, Boris Frank, steht fest, dass Pestizide über die Luft auch auf Ökoflächen gelangen. Für die Behauptung, Biobauern könnten kontaminierte Produkte nicht vermarkten, gab es auf Nachfrage von Fachjournalisten jedoch ebenfalls keine Beispiele oder Zahlen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze, die die Studie selbst entgegennahm, nannte die Ergebnisse der Ausarbeitung dennoch „besorgniserregend“.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nahm umgehend Stellung zu den Ergebnissen und den Forderungen des Umweltinstituts und des Bündnisses für enkeltaugliche Landwirtschaft. Grundsätzlich, so das BfR, seien gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Pflanzenschutzmittel beziehungsweise ihre Wirkstoffe bei sachgerechter und bestimmungsgemäßer Anwendung unwahrscheinlich. Dem BfR lägen mehrere Studien zur Thematik der Verflüchtigung und Verfrachtung von Pflanzenschutzmitteln vor, wobei jedoch nicht alle Untersuchungen geeignet wären, mögliche Risiken für Nebenstehende und Anwohnende hinreichend beurteilen zu können. Der alleinige Nachweis von Substanzen ließe keine hinreichenden Rückschlüsse auf mögliche Wirkungen zu.
Weder vom Bundesumweltministerium noch vom Umweltbundesamt (UBA) gab es offizielle Stellungnahmen zur Studie. Bundesministerin Svenja Schulze (SPD) twitterte lediglich: „Pestizide können sich kilometerweit durch die Luft verbreiten, auch abseits von Äckern. Ich werde mich weiter für mehr Ökolandbau & weniger Pflanzenschutzmittel einsetzen.“ UBA-Präsident Messner erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass die Studie wertvolle Daten zur Verbreitung von Pflanzenschutzmitteln über die Luft liefere.
Klare Stellung bezog der Industrieverband Agrar (IVA). Er kritisierte die Studie als „alarmistisch und wissenschaftlich nicht valide“. Die Erfahrung zeige, Funde von Giftstoffen seien selten und die nachgewiesenen Mengen so minimal, „dass sie für Mensch und Umwelt unbedenklich sind. Hier wird ein Thema künstlich aufgebauscht“, so IVA-Hauptgeschäftsführer Frank Gemmer in einer Stellungnahme. Heute lasse sich jeder beliebige Stoff im Spurenbereich nachweisen.
Peter R. Müller, Geschäftsführer der Bayer CropScience Deutschland GmbH wandte sich in einem offenen Brief direkt an den Grünen-Politiker Karl Bär, der beim Umweltinstitut München e.V. für die Studie verantwortlich ist. Müller unterstreicht, „dass sinnvolle Lösungen für die Zukunft nicht durch Gegeneinander, sondern durch Miteinander, nicht durch Polemik und Polarisierung, sondern durch einen faktenbasierten Dialog entstehen“.
ASP: Ab jetzt ein großes gefährdetes GebietNach dem ersten ASP-Fall im Landkreis Märkisch-Oderland, wurden die Restriktionszonen vergrößert. Es gibt nun zwei Kerngebiete und ein zusammenhängendes gefährdetes Gebiet.
Als Reaktion auf den ersten Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei einem Wildschein im Landkreis Märkisch-Oderland werden die Restriktionszonen in Brandenburg jetzt vergrößert. Die Europäische Union hat per Durchführungsbeschluss, der heute im EU-Amtsblatt veröffentlicht wurde, den Brandenburger Vorschlag für die erweiterte ASP-Gebietskulisse gebilligt. Es gibt nun zwei Kerngebiete und ein zusammenhängendes gefährdetes Gebiet. Das bisherige gefährdete Gebiet wurde in nördlicher Richtung bis Märkisch-Oderland verlängert und umschließt nun Frankfurt (Oder).
Die von der Änderung des Seuchengebietes betroffenen Landkreise und kreisfreie Stadt werden ihre Tierseuchen-Allgemeinverfügungen jetzt entsprechend anpassen. Mit diesen Allgemeinverfügungen werden auch die notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung der ASP sowie zum Schutz gegen die besondere Gefährdung der Hausschweinepopulation und der Wildschweinpopulation angeordnet.
Das erste Kerngebiet um die Fundorte bei Sembten im Landkreis Spree-Neiße und nahe Neuzelle im Landkreis Oder-Spree hat eine Fläche von rund 150 Quadratkilometern. Das zweite Kerngebiet um den Fundort in Bleyen im Landkreis Märkisch-Oderland hat eine Fläche von rund 45 Quadratkilometern.
Das jetzt festgelegte Seuchengebiet (sogenanntes gefährdete Gebiet) hat eine Fläche von rund 2.200 Quadratkilometern und umfasst folgende Gebiete:
red
Syngenta investiert in biologischen PflanzenschutzDie Syngenta Group übernimmt den italienischen Produzenten biologischer Pflanzenschutzmittel Valagro. Mithilfe des biologischen Pflanzenschutzes will der Schweizer Syngenta-Konzern am Weltmarkt weiter wachsen.
Die Syngenta Group hat am heutigen Dienstag die Übernahme des italienischen Pflanzenschutzmittelherstellers Valagro bekannt gegeben. Valagro sei ein führender Hersteller biologischer Pflanzenschutzmittel. Mit der Akquisition von Valagro beabsichtigt die Geschäftseinheit Syngenta Crop Protection seine Position als einer der führenden Hersteller für biologischen Pflanzenschutz am Weltmarkt ausbauen. Man erwartet bei Syngenta, dass sich der noch junge Markt für biologische Pflanzenschutzmittel in den kommenden fünf Jahren verdoppeln könnte. Valagro werde allerdings weiter als unabhängige Marke auftreten. Zu den finanziellen Bedingungen der Übernahme äußerten sich beide Unternehmen nicht.
Nach Angaben von Syngenta ist der Umsatz von Valagro in den vergangenen zehn Jahren jährlich um rund 10 % gestiegen, zuletzt auf rund 175 Mio. US-Dollar. Das italienische Unternehmen Valagro. In den Bereichen Biostimulanzien und Spezialnährstoffe habe das Unternehmen mehr als 40 Jahren Erfahrung und sei marktführend. Mit acht Produktionsstandorten verfügt Valagro über entsprechende Kapazitäten in der Produktion, im Vertrieb und in der Forschung und Entwicklung. Das Unternehmen habe bereits eine starke Präsenz in Europa und Nordamerika. In Lateinamerika und Asien einschliesslich China gewinne Valagro weiter Marktanteile. Die Firma beschäftigt über 700 Mitarbeitende in 13 Tochtergesellschaften. Valagros bestehendes Portfolio ergänzt nach Angaben von Syngenta die aktuelle Produktpalette von Syngenta Crop Protection für biologische Pflanzenschutzprodukte.
Erik Fyrwald, CEO der Syngenta Group, sagte: „Mit der Übernahme werden wir zu einem der führenden Anbieter weltweit am Markt für biologische Pflanzenschutzmittel. In diesem wichtigen Bereich wollen wir weiter wachsen. Die Investition ist Teil unseres Engagements im Rahmen des Good-Growth-Plans in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar, um die Nachhaltigkeit im Agrarsektor zu fördern.“
Giuseppe Natale, CEO von Valagro, sagte: „Seit über 40 Jahren besteht unsere Mission darin, uns die Kraft der Natur zunutze zu machen, um Landwirten zu helfen, höhere Erträge und bessere Ernten einzufahren. Mit dieser Übernahme eröffnen sich für Valagro weltweit neue, zuvor unvorstellbare Chancen zum Wachstum.“
LSV Dinkel: Im Spelz gedrillt und geerntetErgebnisse der Landessortenversuche 2019/20 mit Dinkel für den Ökolandbau / Hinweise zur Fruchtart und Anbaubesonderheiten / Neue Züchtungen erweitern das Angebot an verfügbaren Sorten
Von Ines Schwabe (TLLLR)
und Dr. Wolfgang Karalus (LfULG)
Seit etwa zehn bis fünfzehn Jahren ist Dinkel auch in Mitteldeutschland auf dem Vormarsch. Seine Anbaufläche liegt in Thüringen 2019/20 bei fast 6.000 ha, circa 2.000 ha davon ökologisch erzeugt. Dinkel zählt damit im ökologischen Anbau neben Weizen zur wichtigsten Wintergetreideart. Der größte Anteil steht auf Verwitterungsstandorten, zum Teil auch in Gebirgslagen. Ein Anbau bis 900 m Höhenlage ist vertretbar. Natürlich ist auch ein Anbau auf besseren Böden möglich.
Dinkel passt aufgrund seiner Anspruchslosigkeit sehr gut in den ökologischen Anbau. Er benötigt weniger Stickstoff und verfügt im Vergleich zum Winterweizen gleichzeitig über ein hohes Stickstoffaneignungsvermögen. Er erreicht dennoch gute bis sehr gute Rohproteingehalte und -qualitäten. Die Übersichtstabellen zu den Landessortenversuchen mit Dinkel für den Ökolandbau können Sie sich hier genauer ansehen oder herunterladen.
Nachdem weitere ASP-Fälle bekannt wurden, gibt es an anderer Stelle Lockerungen. Der in Brandenburg zuständige Landeskrisenstab hat vor Kurzem erste Ausnahmen vom ASP-Nutzungsverbot für landwirtschaftliche Flächen beschlossen – doch nicht überall.
Von Wolfgang Herklotz
Die aktuelle Zahl nachgewiesener Fälle von Afrikanischer Schweinepest bei Wildschweinen in Brandenburg liegt bei 40. Betroffen sind die Landkreise Oder-Spree, Spree-Neiße, Dahme-Spreewald und Märkisch Oderland. Wie die Amtstierärztin von Oder-Spree, Petra Senger, einschätzt, wird es noch Jahre dauern, bis das Virus besiegt ist. „Allein die Suche nach Kadavern außerhalb des Zaunes dürfte sich über viele Monate hinstrecken.“ Die Maßnahmen seien jedoch unverzichtbar, um den Ausbruch der Seuche wie vor zwei Jahren in Belgien erfolgreich einzudämmen. „Zwingend notwendig sind deshalb auch die Beschränkungen in der Landwirtschaft.“ Selbst die Frühjahrsaussaat sei fraglich, so die Veterinärin Senger.
Nach der Schweinepest-Verordnung ist vorläufig untersagt, land- und forstwirtschaftliche Flächen im gefährdeten Gebiet zu nutzen, lediglich Weidehaltungen sind ausgenommen. Nun hat der zuständige Landeskrisenstab Tierseuchenbekämpfung erste Ausnahmen vom Nutzungsverbot beschlossen, die jedoch nicht für Kerngebiete gelten. Voraussetzung dafür ist, dass entsprechende Anträge bei der Kreisverwaltung gestellt und von dieser auch genehmigt werden. Erst wenn diese Flächen amtlich freigegeben sind, können sie wieder genutzt werden. Weitere Kriterien dafür: Es dürfen keine Wildschweine aufgeschreckt werden und keine Kadaver in das Erntegut gelangen. Zudem müssen die Flächen von behördlich eingesetzten Personen oder unter behördlicher Aufsicht auf tote und kranke Wildschweine vollständig abgesucht werden.
In Deutschland wurde die Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen in Brandenburg nachgewiesen. Fortlaufend aktualisierte Infos dazu können Sie in unserem ASP-Newsticker verfolgen. mehr
Details sind in einem Erlass geregelt, der an die Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsämter geschickt wurde. Damit erhalten die Ämter Vollzugshinweise, die Nutzung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen einheitlich und schrittweise zu erlauben. Den Erlass bezeichnete die Leiterin des Landeskrisenstabes, Verbraucherstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer, als eine „gute Nachricht“ für die betroffenen Land- und Forstwirte. Das Seuchengeschehen sei ein dynamischer Prozess. Deshalb müsse allen Beteiligten klar sein, dass die Maßnahmen zur Tierseuchenbekämpfung auch angepasst werden müssen. „Sollten wir positive Fälle von Afrikanischer Schweinepest außerhalb des bestehenden vorläufigen Kerngebietes haben, ändert sich die Lage, und wir müssen das Kerngebiet entsprechend erweitern.“
Darüber, wie die Afrikanische Schweinepest nach Brandenburg kam, gibt es keine sicheren Aussagen. Ein Gerücht hielt sich, dass polnischer Mais den ASP-Erreger eingeschleppt hätte – doch das stimmt nicht.
Nach wie vor gibt es keine offiziellen Aussagen darüber, wie die Afrikanische Schweinepest in den Spree- Neiße-Kreis gelangt ist. Aber ein Gerücht, wonach das ASP-Virus durch nach Schenkendöbern importierten Mais aus Polen eingeschleppt wurde, den man anschließend an Schweine verfütterte, dementierte man im Potsdamer Landwirtschaftsministerium. Gegenüber RBB24 äußerte Carsten Leßner, Leiter der Brandenburger Obersten Jagd- und Forstbehörde, vergangenen Freitag: „Wir wissen, worum es geht, wir kennen den Betrieb und die Menge.“ Der Mais aus dem Nachbarland lagere noch in einem Silo und werde auch nicht als Tierfutter verwendet. „Nach meinem Kenntnisstand geht es um Mais für eine Biogasanlage, und darum liegt er auch erstmal nur im Silo. Das muss ja angären“, so Leßner. cfe
In Deutschland wurde die Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen in Brandenburg nachgewiesen. Fortlaufend aktualisierte Infos dazu können Sie in unserem ASP-Newsticker verfolgen. mehr
Maisanbau zur Biogaserzeugung könnte weiter zurückgehen, sollte die EEG-Vorlage umgesetzt werden. Das erwartet Dr. Gerd Reinhold vom Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum. Vor allem große Biogasanlagen wären betroffen.
Sollte die Regierungsvorlage zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beschlossen werden, ist nach Einschätzung von Dr. Gerd Reinhold vom Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR) eine Einschränkung des Maisanbaus für Biogas und Biomethan kaum aufzuhalten. Das liege aus seiner Sicht auch daran, dass der Maisdeckel von 44 % auf 40 % abgesenkt werden soll. Dies werde vor allem große Biogasanlagen und die Biomethanerzeugung treffen, erklärte Reinhold in einer Stellungnahme für das Deutsche Maiskomitee (DMK) zu dem in der vergangenen Woche gefassten Kabinettsbeschluss.
Ein weiteres Problem sieht Reinhold darin, dass der Mais besonders in Gegenden mit wenig Tierhaltung verlorengehe, was ein ackerbauliches Problem darstelle. In diesen Regionen, wie zum Beispiel in Mitteldeutschland, sei der Mais eine Bereicherung der Fruchtfolge. „Wir reden hier von Anteilen um 9 % bis 12 %. Da kann von einer Vermaisung keine Rede sein“, stellte der Agrarexperte fest.
Anders sieht es laut Reinhold in den Regionen mit intensiver Tierhaltung aus. Dort werde der Maisanbau durch den Maisdeckel begrenzt und der Druck auf die jetzt schon knappe Fläche verstärkt, da die Bauern auf Alternativen mit geringeren Methanhektarerträgen ausweichen würden. Angesichts dieser großen Unterschiede sei ein Maisdeckel, der eine Obergrenze für die einzelne Anlage festlege, überhaupt nicht hilfreich. Besser wäre eine regional abgestimmte Agrarstrukturplanung.
Für den Agrarexperten überwiegen in dem Gesetzentwurf „eindeutig die negativen Aspekte“. Zwar habe die Bundesregierung mit ihrem Kabinettsbeschluss die Höchstvergütungen um etwa 0,02 Euro erhöht, und der geplante Flex-Zuschlag solle von 60 Euro auf 65 Euro und das Ausschreibungsvolumen auf 500 MW angepasst werden. Inwieweit das helfe, werde sich an der Beteiligung bei der Ausschreibung zeigen, sagte Reinhold.
Für die Gülleanlagen seien die Steigerung der installierten Maximalleistung auf 150 kW und die Halbierung der Degression erste, wenn auch zu kleine Schritte, um den Gülleeinsatz in Biogasanlagen zu steigern, führte der TLLLR-Agrarexperte aus. Die Zahlung der EEG-Umlage bei Eigenstromnutzung und die Verhinderung von Eigenstromanteilen am Ende der Förderperiode seien unsinnigerweise immer noch da und würden nicht diskutiert.
Reinhold wies darauf hin, dass bislang weniger als 15 % der Thüringer Biogasanlagen den Umstieg in eine Anschlussförderung oder eine anders geartete Marktteilnahme geschafft hätten. „Dabei brauchen wir die Bioenergie. Wir können doch nicht so tun, als ob wir die Fluktuation des Wind- und Sonnenstroms mit Stromex- und -importen ausgleichen können. Diese EEG-Novelle steht den Zielen des Klimaschutzes komplett entgegen“, resümierte der bundesweit geschätzte Fachmann. red (mit AgE)
Schweinepest: Neue Kernzone im Märkisch-OderlandAuch im Brandenburger Landkreis Märkisch-Oderland ist die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen. Die nun getroffenen Maßnahmen haben Auswirkungen auf den Verlauf der Kernzone(n) in Brandenburg und die Landwirtschaft vor Ort.
Nachdem am Dienstag (29. September) auch im Landkreis Märkisch-Oderland (MOL) ein erlegtes Wildschein positiv auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) getestet worden war, wurde zunächst ein vorläufiges gefährdetes Gebiet mit einem Radius von etwa 20 Kilometern festgelegt. Zusätzlich ist nach der Bestätigung des Friedrich-Loeffler-Institutes eine tierseuchenrechtliche Allgemeinverfügung erarbeitet worden. In dieser sind konkrete Maßnahmen, sowohl für das gefährdete Gebiet, als auch für die Kernzone, festgelegt (Karte). Am Abend des 29. September wurde im Landkreises Märkisch-Oderland ein Krisenstab eingerichtet. Am Mittwoch (30. September) wurde ein mobiler Schutzzaun um das festgelegte Kerngebiet aufgebaut.
Zu den Maßnahmen der Allgemeinverfügung im Landkreis MOL gehören:
Im Kerngebiet wird darüber hinaus festgelegt, dass:
In Deutschland wurde die Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen in Brandenburg nachgewiesen. Fortlaufend aktualisierte Infos dazu können Sie in unserem ASP-Newsticker verfolgen. mehr
Am 29. September 2020 hat das Landeslabor Berlin-Brandenburg den ASP-Befund mitgeteilt. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat den ASP-Fund gestern (30. September) bestätigt. Das Wildschwein – ein Frischling – wurde zunächst im Ort Bleyen von einem Jäger erlegt. Beim aufbrechen des Tieres hat der Jäger Veränderungen an den inneren Organen festgestellt, die auch durch die ASP verursacht werden können.
In der 4 Kilometer weiten Kernzone um den Erlegungsort des Wildschweins im Landkreis MOL sowie dem gefährdeten Gebiet mit einem Radius von 15 Kilometern ist eine absolute Jagdruhe von drei Wochen angeordnet. Auch landwirtschaftliche Arbeiten auf den betroffenen Ackerflächen sind bis zur Freigabe durch das Veterinäramt untersagt. red
Unter Tel. 03346/850 69 69 hat der Landkreis Märkisch-Oderland ein Bürgertelefon eingerichtet.