Was mundet von der Ostsee bis zum Fichtelberg? Und was bedeutet eigentlich Regionalität in der Küche? Darüber haben wir mit dem Brandenburger Küchenmeister Torsten Kleinschmidt gesprochen. Sein Buch „Die besten Rezepte aus Brandenburg“ macht Appetit.
Was hat Sie bewogen, ein Buch über die Küche Brandenburgs zu schreiben?
Da prallen zwei Leidenschaften aufeinander – die zu Büchern, die für mich von Kindheit an schon immer etwas Besonderes waren, und die zum Kochen. Und was liegt da also für einen Koch näher, als Bücher zu schreiben. Zum anderen wird die Brandenburger Küche oft unterschätzt. Dabei ist sie so vielfältig.
Was genau heißt das?
Sie ist eine „Schmelztiegel-Küche“ mitten in Europa, ein „Kuddelmuddel der Kulturen“ – mit jahrhundertealten Wurzeln. Viele Völker haben ihre Spuren hinterlassen und viele Zuwanderer fanden hier eine neue Heimat. Ich denke zum Beispiel an die Hugenotten und die Flamen. Sie brachten ihre Lebensweise und auch ihre Esskultur mit. All das macht die Küche so besonders. Auf der anderen Seite ist sie vielfältig wie das Land selbst. Jede Region hat ihre Eigenheiten. So wird der Norden kulinarisch von der pommerschen Küche geprägt, der Süden von der sächsischen und böhmischen. Und auch heute ist Brandenburg Zuzugsgebiet und jeder bringt sich ein – auch kulinarisch.
Wie sind Sie an die Rezepte gekommen? Haben Sie den Brandenburgern in die heimischen Kochtöpfe geschaut?
Ja, ich höre zu, frage nach, schreibe auf, koche nach und habe als Koch natürlich etliche Lehr- und Wanderjahre hinter mir, die mich kulinarisch geprägt haben – wobei das Bodenständige schon immer auf dem Speiseplan ganz oben steht. Vor allem als Sprecher der Brandenburger Landgasthöfe bin ich in alle Regionen des Landes gekommen, habe in viele Kochtöpfe geschaut, viele Spezialitäten und fast vergessene Lebensmittel und Rezepte kennengelernt.
Ihr Buch besteht aber nicht nur aus Rezepten. Eine genussvolle Zutat sind Geschichten, warum?
Kochen heißt auch, Geschichten erzählen. Ob alte Bräuche und Handwerksberufe, Kunst oder Kultur – sie bringen Würze und Geschmack mit auf den Teller. Und auch die Landschaft spielt für den Genuss eine große Rolle.
Inwiefern?
Wir alle kennen es doch aus dem Urlaub, wenn wir ein Essen am Strand, beim Sonnenuntergang oder auf dem Weinberg genießen. Zuhause schmeckt das mit den gleichen Zutaten anders. Ähnliches passiert auch vor der Haustür. So schmeckt der Fisch mit Blick auf die Oder garantiert besser als im Berliner Hochhaus. Und zudem prägen viele heimische Produkte die Landschaft wie Spargel, Erdbeeren, Wild, Fisch, Kartoffeln, Gurken, Meerrettich.
Woher kommt Ihre Leidenschaft fürs Kochen?
Kochen verbindet Kreativität mit Handwerk und bietet täglich neue Herausforderungen. Der Beruf ist breitgefächert wie kaum ein anderer, man kann sich ausprobieren und das weltweit. Denn gekocht wird überall. Außerdem gibt es ein breites Spektrum von der Kantine über den Imbiss bis hin zum Gourmetrestaurant. Es gibt also viele Möglichkeiten, sich zu entfalten. Und nicht zuletzt ist mein Opa, der übrigens in der Berliner „Letzten Instanz“ gearbeitet hat, nicht ganz unschuldig. Er hat mich für den Beruf begeistert – und für die Mohnpielen.
Was bitte ist das?
Ein Gericht, das aus Schlesien übergeschwappt ist, und er aus seiner Kindheit kennt. Sie wurden, so hat Opa erzählt, vor allem Weihnachten und Silvester gegessen. Zutaten sind Blaumohn, Milch, Rosinen, altbackene Brötchen, Zitronen, Zucker, Mandeln. Sie sind also sehr gehaltvoll. Ich reiche sie heute gern als Fingerfood. Streiche die Masse auf Plinsen, die dann zusammengerollt, geschnitten und auf kleinen Spießen serviert werden. Auch aus Soßen und Eintöpfen kann man die Fülle herausnehmen, ohne auf traditionellen Genuss verzichten zu müssen. Und warum nicht mal Brandenburger Küche mit der Leichtigkeit der allseits beliebten italienischen verbinden? Der Kreativität sind beim Kochen keine Grenzen gesetzt.
Es ist heute viel die Rede von Regionalität. Ist sie nur ein Trend oder sehen Sie eine langfristige Entwicklung?
Sie ist, da bin ich überzeugt, ein Dauerbrenner. Ob als Kind, als Lehrling im Kabelwerk Oberspree oder jetzt bei der Produktentwicklung im Studentenwerk Frankfurt (Oder) – regionale Küche hat mich immer begleitet und ich habe von jedem Küchenmeister viel gelernt. Regionalität heißt für mich Nähe, und Nähe schafft Vertrauen, und Vertrauen schafft Genuss. Denn wenn ich weiß, woher die Zutaten sind, wo und wie sie gewachsen sind, welches Herzblut drinsteckt, umso mehr festigt das die Liebe, genussvoll und regional essen zu wollen, und das, was in der Heimat wächst, wertzuschätzen.
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Kann man Heimat schmecken und was bedeutet sie Ihnen?
Heimat ist da, wo ich mich wohlfühle. Und wir als Köche tragen dafür mit Regionalität, Nachhaltigkeit und Qualität auf dem Teller eine große Verantwortung. Ich habe Heimat in einem meiner Bücher mal so formuliert: Für den einen ist sie der Ort, an dem er aufgewachsen ist, für andere vielmehr ein Gefühl, eine ferne, wunderbare Kindheitserinnerung, die den Körper auch nach vielen Jahren noch wohlig durchströmt, der herrliche Duft von Großmutters Apfelkuchen, der das ganze Haus erfüllt, die Erinnerung an große, leuchtende Kinderaugen am Heiligen Abend; fröhliche Familienausflüge, Großvaters Gute-Nacht-Geschichte oder Mutters liebevoll tröstende Worte.
Auch, wenn Heimat für jeden Menschen etwas anderes bedeutet, sicher ist: Das Gefühl von Heimat schenkt uns Kraft für die bitteren und süßen Überraschungen, die das Leben für uns bereithält. Sie ist der sichere Hafen, in den wir zeitlebens immer wieder gerne zurückkehren – ob greifbar als Ort oder einfach nur in unseren Gedanken.
An welchem Projekt arbeiten Sie derzeit mit welchem Ziel?
Seit Anfang des Jahres arbeite ich im Studentenwerk Frankfurt (Oder) und entwickle mit vielen engagierten Kollegen und Partnern in Berlin und Brandenburg ein Speiseplankonzept für die Standorte des Studentenwerks, in denen täglich Tausende Studierende versorgt werden. Auch da geht es um Regionalität, Nachhaltigkeit, biologische Produkte und vor allem um Ganztierverwertung. Das ist für mich eine neue spannende Herausforderung.
Corona hinterlässt vor allem in der Gastronomie Spuren. Was hat diese Zeit mit Ihnen gemacht?
Sie ist ja noch nicht vorbei. Doch bisher hat sie mich in meiner Überzeugung bestätigt, dass es wichtig ist, sich für die Wertschätzung guter Lebensmittel einzusetzen. Da haben wir Deutschen noch einen großen Nachholbedarf. Fürs Auto wird zum Beispiel das beste Öl gekauft, aber im Supermarkt zum billigsten Olivenöl gegriffen. Außerdem geht es beim Essen um die persönliche Gesundheit und da hat jeder Verantwortung für sich selbst. Und ich hoffe natürlich, dass viele Betriebe den Existenzkampf nicht verlieren. Auch da können Verbraucher ein Stück weit mithelfen. Wie schon gesagt, das Fischgericht mit Blick auf die Oder schmeckt anders als zu Hause.
Ernähren Sie sich gesund?
Ja, täglich – mit regionalem Superfood wie Leinöl, Sanddorn, Aronia, wenig, aber gutem Fleisch, viel Gemüse. Wir backen unser Brot selbst, kochen immer mit frischen Zutaten.
Was essen Sie am liebsten?
Als Kind habe ich mir meist Königsberger Klopse mit Kartoffelstampf gewünscht. Heute könnte ich jeden Tag, Kartoffeln, Quark und Leinöl essen. Übrigens ist Leinöl typisch für Brandenburg. Es gibt inzwischen viele kleine Manufakturen, die es herstellen. Ich empfehle jedem, mal eine Leinöl-Verkostung zu machen. Leinöl ist etwas ganz Wunderbares.
Sie gehören auch zur Brandenburger Kochfamilie …
… ja, und das auch sehr gern. Denn damit haben wir eine Plattform geschaffen, wo wir uns ganz zwanglos treffen und austauschen. Übrigens nicht nur wir Köche, sondern alle, denen gutes Essen am Herzen liegt – vom Weinbauern bis zum Konditor.
Rainald Grebe hat mal gesungen: Nimm dir Essen mit, wir fahren nach Brandenburg. Das ist also Vergangenheit?
Vor vielen Jahren mag er recht gehabt haben, und wenn man unglücklich unterwegs ist, kann einem das auch heute noch passieren. Doch es gibt inzwischen ein so großes regionales Netz vieler, vor allem auch junger Erzeuger und Gastronomen mit Qualitätsprodukten. Und auch das macht die Küche Brandenburgs aus. Vor zehn, fünfzehn Jahren wagte ich zu behaupten, jedes Brandenburger Produkt, und jeden guten Gasthof zu kennen, das wage ich heute nicht mehr.
Kühe gibt es auf der ganzen Welt: sogar in der Wüste oder in Nord-Skandinavien. Hitze und Kälte scheinen sie nicht zu stören. Doch auch Rinder regulieren ihren Wärmehaushalt. Bei den Rationen für Milchkühe ist einiges zu beachten.
Von Prof. Olaf Steinhöfel und Dr. Tobias Gorniak
Rinder fühlen sich in einem Temperaturbereich von -15 bis 15 °C am wohlsten. Bei lang anhaltenden Wärmeperioden von über 25 °C gelingt es den Kühen immer weniger, die überschüssige Wärme über die Haut abzustrahlen. Die Wärme muss zunehmend über Verdunstung durch Schwitzen und Atmen abgegeben werden. Das Problem ist: Wiederkäuer sind per se schlechte Futterverwerter und produzieren, insbesondere bei steigenden Fasergehalten im Futter, durch ihre Stoffumsetzungen in den Vormägen viel Wärme.
Die wichtigsten Einflussfaktoren sind neben der Temperatur die Luftfeuchtigkeit, Sonneneinstrahlung und Wind, wobei Temperatur und Feuchte bei Stallhaltung die wichtigsten sind. Von Bedeutung ist, dass kritische Temperaturen nicht konstant sind, sondern sich situationsbedingt ändern können. So sind Tiere zum Beispiel in Abhängigkeit von Leistung, Genetik und Alter unterschiedlich empfindlich. Insbesondere ist bei der Betrachtung von Hitzestress zu berücksichtigen, dass für die unterschiedlichen Klimazonen unterschiedliche Grenzwerte für Hitzestress gelten.
So wurden in amerikanischen Publikationen Temperatur-Luftfeuchte-Indizes über 72 (25 °C bei 55 % relativer Luftfeuchte) als moderater Hitzestress beschrieben. Jüngere Untersuchungen aus Deutschland zeigen jedoch, dass Hitzestress schon bei Temperatur-Luftfeuchte-Indizes von 60 (16 °C bei 55 % relativer Luftfeuchte) einsetzt und mit einem Rückgang von Futteraufnahme und Milchleistung zu rechnen ist. Die Übertragbarkeit von Daten aus internationalen Publikationen ist also nicht immer ohne Weiteres gegeben und alleine die klimatischen Verhältnisse sagen noch nichts über Hitzestress aus. Es ist immer die Reaktion des Tieres zu berücksichtigen. Folgende Anzeichen können auf Hitzestress zurückzuführen sein:
Die Verdauung faserreicher Futtermittel setzt mehr Wärme frei als die Verdauung von Kraftfutter. So reduzieren die Tiere (sofern sie die Möglichkeit haben) gezielt die Grobfutteraufnahme. Wenn keine Selektion möglich ist, wird die Gesamtfutteraufnahme gedrosselt. Strukturfutter sollte in TMR-Mischungen dehalb restriktiv verwendet werden. Die Fütterung gleicht dann eher einer Ansatzfütterung (Mastration) als der üblichen Umsatzfütterung (Milchration). Gerade im Sommer sollte nur bestes rohfaserarmes Grobfutter eingesetzt werden.
Es müssen überwiegend Grobfuttermittel gefüttert werden, welche nicht mehr als 40 % Wärmeverluste provozieren. Dies kann durch die Differenz von Umsetzbarer Energie (MJ ME) und Netto-Energie-Laktation (MJ NEL) grob überschlagen werden. Auf faserreiches Heu oder Stroh sollte man möglichst verzichten.
Es muss zielgerichtet an die untere Grenze von 350-400 g strukturwirksame Rohfaser je 100 kg Körpermasse herangefüttert und gegebenenfalls mit Pansenpuffersubstanzen unterstützt werden. Zur Unterstützung der Strukturwirksamkeit können pektinreiche Futtermittel wie Rüben und deren Produkte eingesetzt werden.
Bei Hitzestress ist oft auch mit metabolischer Acidose zu rechnen. Dies ist einerseits durch die Depression der Strukturaufnahme und das falsche Gegensteuern mit Kraftfutter bei Milchleistungsabfall und andererseits durch verstärkten Verlust an Puffersubstanzen wie Natriumbicarbonat über Schweiß und Harn begründet. Zu beachten ist auch, dass die Acido- segefahr nach Beendigung einer Hitzeperiode nicht vorbei ist. Oft steigen die Futteraufnahme und damit die Säurebildung in den Vormägen bei sinkenden Temperaturen sprunghaft an.
Hier ist eine Übergangsfütterung zur Adaptation an die veränderte Aktivität des Pansenstoffwechsels angebracht. Insbespondere bei Transponder- und/oder Melkstandfütterung muss die Kraftfuttermenge gezielt verringert werden, da die Aufnahme der faserhaltigen Futtermittel sinkt und die des Kraftfutters meist nicht. Bei TMR-Fütterung ist daher dafür zu sorgen, dass die Futterselektion minimiert wird. Jeder Bissen muss unter Beachtung der Grundfutterqualität ausreichend strukturwirksame Faser enthalten. Hier kann man die TMR durchaus etwas stärker Vermusen (Kompakt-TMR) und den Wassergehalt der Ration erhöhen (bis 40 % der TM).
Die Kenntnis über die Wirkung von Einzelfuttermitteln ist zur Hohen Schule der Milchkuhfütterung geworden. In Hitzeperioden sollte der Pansen, entgegen der sonstigen Forderung, eher unterfordert werden.
Das heißt, der Anteil an Durchflussnährstoffen (pansengeschützte Fette (300-500 g/Tier/ Tag), geschützte Proteinkonzentrate, Körnermais statt Getreidestärke (bis zu 1,2 kg beständige Stärke je Tier und Tag) sollte er- höht werden, um die wärmeproduzierende Mikrobentätigkeit in den Vormägen zu begrenzen. Der Einsatz von Eiweißfuttermitteln mit einem hohen Anteil an Durchflussprotein entlastet zusätzlich die Leber, da weniger Ammoniak anflutet.
Da Fette die höchste Energiedichte aller Futtermittel besitzen, – 1 kg liefert durchschnittlich 19-26 MJ NEL – ist es für die energetische Aufwertung von Futterrationen für Hochleistungskühe besonders interessant. Zudem reduziert der Einsatz pansengeschützter Fette nicht nur die Fermentationswärme. Auch die Wärmeverluste im Stoffwechsel sind bei Fett deutlich geringer, als bei Kohlenhydraten. Da ungeschützte Fette ab circa 800 g je Kuh und Tag zu Fermentationsstörungen in den Vormägen führen, sollten geschützte Fette eingesetzt werden.
Bei der Gabe von geschütztem Fett kann die Gesamtfettaufnahme auf bis 1.600 g (davon 50 % geschützt) gesteigert werden. Diese Grenze sollte jedoch in der Sommerfütterung nicht pragmatisch ausgereizt werden. Die Futteraufnahme muss besonders beobachtet werden, da die Futteraufnahmeregulation beim Milchrind stark lipostatisch gesteuert wird. Das heißt, der Spiegel freier Fettsäure im Blut spielt eine wichtige Rolle bei der Begrenzung der Futteraufnahme und eine Überdosierung von Fett kann hier kontraproduktiv wirken. In der Praxis haben sich Gaben von 1,5-2 % pansengeschützter Fette in der Trockenbsubstanz oder 300-500 g pro Tier und Tag als sicher bewährt.
Im Hinblick auf die Konditionierung der Tiere ist zu berücksichtigen, dass der überwiegende Teil der Fettsäuren im Blut zwar aus dem Pansenstoffwechsel stammt, überkonditionierte Kühe und Kühe, die aufgrund der einschränkten Futteraufnahme Körperfettreserven einschmelzen, aber immer einen höheren Blutfettsäurespiegel haben und daher weniger fressen. Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, erstens alle Maßnahmen zu ergreifen, die eine ausreichende Futteraufnahme sicherstellen, und zweitens Kühe optimal konditioniert in den Sommer zu schicken.
Neben der Entlastung des Pansens ist auch das (Fütterungs-) Management an die Hitzestresssituation anzupassen. Vielfältig zusammengesetzte Rationen werden oft besser gefressen als Monodiäten. Neben der Überlagerung von sensorischen Mängeln sind insbesondere die futtermittelspezifisch unterschiedlichen Abbaugeschwindigkeiten der Nährstoffe in den Vormägen dafür verantwortlich. Die Gesamtration sollte nicht mehr als 50 % TM haben.
Eine Wasserzugabe zur Futtermischung ist grundsätzlich möglich. Es ist aber zu berücksichtigen, dass dies „leeres“ Wasser ist, welches nicht mit dem Zellsaft der pflanzlichen Futtermittel gleichzusetzen ist. Insbesondere die geringen Säuremengen, welche in trocknen Silagen vorhanden sind, reichen nicht aus, um den pH-Wert im sauren Bereich zu halten. Die Futteraufnahme und die aerobe Stabilität der Futtermischung sinken. Nacherwärmte Silagen beziehungsweise Futtermischungen sindgrundsätzlichzuvermeiden, da sie schlecht gefressen werden und die Wärmeregulation der Kuh weiter belasten.
Außerdem ist bei der Zubrereitung der TMR auf hohe Misch- und Verteilgenauigkeit zu achten, da die Tiere, wie bereits erwähnt, selektieren, um die Grobfutteraufnahme zu reduzieren.
Wichtig für die Futtervorlage: In den Sommermonaten nimmt die Milchkuh bis zu zwei Drittel des Futters in den Nachtstunden auf. Um dies zu berücksichtigen, dürfen insbesondere in den Abend- und Nachtstunden die Futtertröge niemals leer sein. Die Bereitstellung frischer Silage beziehungsweise TMR ohne Zwischenlagerung aus dem Silo, die Restfutterbeseitigung und die Trogreinigung sollen daher am Abend erfolgen. Dies ist auch schon deshalb sinnvoll, da die aeroben Veränderungen in der Futterkrippe am Tag deutlich höher sind als in den kühleren Nachtstunden.
Generell ist es bei Futter-Rationen für Milchkühe notwendig, in den Sommermonaten häufiger zu füttern. Dabei sollte abends mehr vorgelegt werden als morgens. Auf keinen Fall sollte Futter zwischengelagert werden. Außerdem sollte häufiger Futter rangeschoben werden (möglichst auch nachts), um die Kühe zum Fressen zu animieren. Schließlich ist das richtige Silomanagement wichtig, um den Vorschub an das Silo anzupassen. Reichen im Winter 1,5 m/Woche, sollten im Sommer 2,5 m/Woche angestrebt werden. Darüber hinaus empfiehlt es sich speziell in den Sommermonaten, sofern möglich, die Silos an der Nordseite zu öffnen.
Nicht zuletzt gehören zur Fütterung auch Wasser und Mineralstoffe. Bereits bei Temperaturen um die 25 °C werden 1,5 l Wasser je Stunde ausgeschwitzt. Dies führt zwangsläufig auch zu einem verstärkten Mineralstoffverlust. Zudem sollte Mineralfutter mit höheren Gehalten an Vitamin E und Selen eingesetzt werden, um den erhöhten Bedarf an Antioxidantien zur Vermeidung von oxidativem Stress Rechnung zu tragen.
Der um etwa 15 % erhöhte Bedarf an Natrium kann durch Viehsalz gedeckt werden. Durch den erhöhten Wasserbedarf (5 l/kg TM) empfiehlt es sich, zusätzliche Tränken bereitzustellen beziehungsweise die verfügbare Tränkefläche zu vergrößern, sowie die Tränken häufiger zu kontrollieren und zu reinigen.
FAZIT: Um Milchkühen mit höheren Leistungen den Sommer angenehmer zu gestalten, ist neben der Wasser- und Mineralstoffversorgung das Zusammenspiel von optimierter Haltung, Rationsoptimierung und Futterangebot wichtig. Man muss stärker in den Grenzbereich der Wiederkäuerfütterung gehen und mehr als gewohnt die Darmfütterung in den Mittelpunkt stellen. Durch mehr stabile Fette, beständige Stärke und Protein sowie hochverwertbare Mineralstoffergänzungen wird die Rationsoptimierung nicht nur anspruchsvoller sondern auch erfolgreicher. Die Milchkühe sollten parallel zu den steigenden Temperaturen an das Futter angepasst und der Fütterungserfolg in Phasen der grenzwertigen Versorgung stetig kontrolliert werden.
Wirklich regionale Lebensmittel herzustellen, wird für viele Landwirte immer schwieriger. Vor allem bei der Schlachtung der Tiere gibt es Probleme. Das betrifft auch die Agrargenossenschaft Königshofen in Thüringen, wie der Vorstandsvorsitzende Alexander Mark im Interview erzählt.
Ein Interview von Evelyn Zschächner/Initiative Heimische Landwirtschaft
Beschäftigte von mehreren Schlachthöfen in Deutschland haben sich mit dem Corona-Virus infiziert. Vor allem die Vorfälle beim Unternehmen Tönnies am Standort in Gütersloh stehen im Fokus. Mehr als 1.500 von insgesamt etwa 7.000 Beschäftigten sind dort aktuell infiziert. Das hat regional zu einer erneuten Verschärfung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie geführt.
Besonders die Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie, wo gerade in großen Betrieben zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Werkverträgen arbeiten und in Massenunterkünften wohnen, werden in der öffentlichen Debatte kritisiert. Dabei könnte es auch anders gehen. Wir haben dazu mit Alexander Mark, Vorstand der Agrargenossenschaft Königshofen, gesprochen.
Heimische Landwirtschaft: Herr Mark, sie halten Schweine und Rinder für die Herstellung von Fleisch und Wurst. Mit welchem Schlachthof arbeiten Sie zusammen?
Alexander Mark: Weil wir keine eigene Schlachtung betreiben können, liefern wir unsere Schweine und Rinder seit diesem März in den Schlachthof nach Kronach. Das ist etwa 130 Kilometer von Königshofen entfernt. Vorher haben wir unsere Tiere nach Altenburg gebracht. Aber der Schlachtbetrieb nimmt unsere Schweine nicht mehr an, weil dort jetzt nur noch Rinder geschlachtet werden. Bis 2013 hatten wir einen Schlachthof in Jena. Das war für uns optimal, weil wir mit 20 Kilometern einen sehr kurzen Anfahrtsweg hatten.
In unmittelbarer Nähe zu Ihrem Betrieb gibt es in Weißenfels doch auch einen Schlachthof. Warum liefern Sie die Tiere nicht einfach dorthin?
Das stimmt, Weißenfels liegt fast vor der Haustür. Allerdings gibt es dort nicht die Möglichkeit der so genannten Lohnschlachtung. Das heißt, dass wir genau die Tiere, die wir liefern auch wieder zurückbekommen. Der Betreiber bietet das nicht an. Man gibt also seine Tiere ab und bekommt in der Regel andere zurück. Wir stecken aber so viel Kraft in die Aufzucht unserer Tiere, um auch eine gute Qualität der fertigen Fleisch- und Wurstwaren zu bekommen. Da wollen wir auch genau diese Qualität zurückbekommen. Unsere Kunden erwarten das auch von uns. Der Schlachtbetrieb in Kronach ist der einzige in unserer Nähe, der die Lohnschlachtung anbietet.
Es gibt also zu wenig geeignete Schlachthöfe in Ihrer Region?
Richtig. Wir haben zwar jetzt mit dem Partner in Kronach eine gute Lösung gefunden. Aber wir müssen auch sagen: Es war die einzige Lösung, die es für uns noch gab. In den letzten Jahren wurden immer mehr Einrichtungen geschlossen. Ein Grund dafür ist sicherlich gewesen, dass die Auflagen immer strenger wurden und sich solche Unternehmen nicht mehr wirtschaftlich betreiben ließen. Damit wurde aber gerade die Entwicklung begünstigt, die heute beklagt wird: Große Schlachtfabriken sind entstanden. Hier spielt auch das Konsumverhalten der Verbraucher eine Rolle: Wer immer nur das günstigste Hackfleisch im Discounter kauft, darf sich nicht wundern, wenn die Arbeitsbedingungen in der Branche so sind, wie sie sind. Der Schlüssel zu Veränderungen liegt beim Verbraucher. Höhere Preise für Lebensmittel schaffen auch gute Arbeitsplätze.
Über die Agrargenossenschaft Königshofen: Der Betrieb mit 72 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Saale-Holzland-Kreis in Ostthüringen setzt auf das Prinzip der Kreislaufwirtschaft mit kurzen Wegen: Das Futter für die 360 Schweine, 240 Mastbullen, 400 Milchkühe und 400 Stück Jungvieh wird überwiegend selbst angebaut. Die Vermarktung von Fleisch- und Wurstwaren sowie frischer Milch erfolgt über fünf Verkaufsstellen im Raum Eisenberg, einen eigenen Online-Shop und eine Milchtankstelle mit Verkaufsautomaten am Standort in Königshofen. Etwa 20 Schweine und ein bis zwei Rinder werden pro Woche geschlachtet und zu Fleisch- und Wurst verarbeitet. Seit zwei Jahren gehört der Betrieb zu der Initiative Heimische Landwirtschaft.
Was ist Ihnen als Landwirt bei der Auswahl eines Schlachthofes grundsätzlich wichtig?
Wir wünschen uns möglichst kurze Wege. Wir wollen unseren Tieren lange Transportwege ersparen und uns natürlich auch. Je weiter weg der Schlachtbetrieb ist, desto länger sind wir unterwegs, um die Tiere anzuliefern und die zerlegten Stücke abzuholen. Wir stehen hinter der Idee regionaler Wertschöpfungsketten und wollen das auch leben. Gerade was die zu geringen Schlachtkapazitäten in der Region angeht, wird das aber immer komplizierter. Was uns allerdings auch Probleme bereitet, ist die Personalsituation. Das Fleischerhandwerk ist heute kaum noch beliebt und wir finden zu wenig gute Leute, die diesen Beruf noch ausüben oder gar erlernen wollen. Wir haben jetzt vier Fleischer und drei Produktionsmitarbeiter. Da sie auch bereits seit längerer Zeit im Betrieb sind und irgendwann in Rente gehen werden, wollen und müssen wir Nachwuchs ausbilden. Ich befürchte sogar, dass wir unsere Direktvermarktung in den nächsten Jahren einschränken müssen, weil wir einfach zu wenig Personal dafür finden. Und das, obwohl die Nachfrage der Kunden da ist und auch nicht abnimmt.
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Gibt es für die Agrargenossenschaft Königshofen nicht auch eine andere Lösung, zum Beispiel eine eigene Schlachtung aufzubauen?
Das ist für unseren Betrieb allein nicht leistbar. Einmal haben wir keine Flächen und dann muss sich diese Investition auch rentieren. Außerdem ist der bürokratische Aufwand immens. Wir könnten uns aber vorstellen, dass wir gemeinsam mit anderen Landwirtschaftsbetrieben eine Schlachtstätte unterhalten, vielleicht in Form einer Genossenschaft.
Über die Initiative Heimische Landwirtschaft
Die Initiative Heimische Landwirtschaft ist ein Zusammenschluss von Landwirten, die der Gesellschaft zeigen wollen, wie Landwirtschaft heute funktioniert. Sie setzt sich mit verschiedenen Maßnahmen für mehr Wertschätzung für heimische Lebensmittel und die Arbeit der Landwirte ein. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit soll Aufklärungsarbeit geleistet und Vertrauen zwischen Verbraucherinnen und Verbrauchern und landwirtschaftlichen Erzeugern geschaffen werden. Gegründet im Jahr 2011 von Landwirten aus Thüringen, haben sich der Initiative Heimische Landwirtschaft heute fast 1.500 große und kleine, konventionell und ökologisch arbeitende Landwirtschaftsbetriebe aus ganz Deutschland angeschlossen.
Für die Erneuerbare-Energien-Branche wurden in den vergangenen Wochen wichtige Weichen gestellt: Ein gekippter Photovoltaik-Deckel, das Gebäudeenergiengesetz und die Wasserstoffstrategie. Chapeau!
Es kommentiert Christoph Feyer
Erst zieht es sich wie Kaugummi und dann geht es plötzlich Schlag auf Schlag: PV-Deckel gekippt, Gebäudeenergiegesetz nachgebessert und flexible Abstandsregeln bei Windrädern ermöglicht. In den letzten zwei Wochen erfolgten gleich drei wichtige Weichenstellungen für die Erneuerbare-Energien-Branche, die man so vor der parlamentarischen Sommerpause nicht erwartet hatte. Die Bundesregierung überraschte gleich doppelt: mit dem plötzlichen Ende eines monatelangen politischen Kräftemessens und mit positiven Entscheidungen.
Nun könnte man spekulieren, ob die Verfassungsklage des
Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) gegen die Förderobergrenze den einen oder anderen Parlamentarier bei seiner Entscheidungsfindung motiviert hat. Fest steht, der Bundestag hat die Öffnung des im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgeschriebenen Deckels für die Förderung von Solaranlagen beschlossen. Die noch ausstehende Zustimmung des Bundesrates zur EEG-Änderung wird für den 3. Juli erwartet und gilt als Formsache. Fällt der Photovoltaik-Deckel, können Photovoltaik (PV)-Anlagen auch dann weiter gefördert werden, wenn der Zubau an installierter Solarstromleistung in Deutschland die bisher geltende Höchstgrenze von 52 GW erreicht.
Ein zweites starkes Signal sind die Nachbesserungen beim Gebäudeenergiegesetz (GEG), die der Bundestag vorgenommen hat. Der Erlass regelt unter anderem den Einsatz erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteversorgung von Gebäuden und ermöglicht nun ein ganz neues Marktsegment für den Einsatz von Biomethan im Gebäudesektor. Branchenvertreter wie der Bundesverband Bioenergie (BBE) sprechen sogar von einem „Meilenstein für die Bioenergiebranche“, weil Biomethan künftig verstärkt in Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und in Brennwert-Gaskesseln eingesetzt werden kann.
„Weg frei für flexible Abstandsregeln bei Windkraftanlagen“ war der dritte Paukenschlag. Die Bundesländer dürfen die Mindestabstände von neuen oder nachgerüsteten Windkraftanlagen zur Wohnbebauung künftig in Eigenregie festlegen. Der im letzten Jahr verpflichtend festgelegte Mindestabstand von 1.000 Metern zur nächsten Siedlung ist nicht mehr bundesweit verbindlich, sondern kann flexibel in die jeweilige Länder-Bauordnung aufgenommen werden. So sind praktische Lösungen vor Ort und mehr Akzeptanz für Windkraft möglich.
Aber damit nicht genug. Am 10. Juni trat Wirtschaftsminister Peter Altmaier – extra mit grüner Krawatte, wie er betonte – vor die Kameras, um den Kabinettsbeschluss einer nationalen Wasserstoffstrategie zu verkünden. Neun Milliarden Euro will die Regierung in den Bau von Wasserstoffanlagen investieren. Das Gas ist laut Altmaier ein Multitalent und der Schlüsselrohstoff für eine erfolgreiche Energiewende. Künftig soll dabei der Schwerpunkt dabei auf „Grünem Wasserstoff (GH2)“ liegen. Der wird mit Strom aus erneuerbaren Quellen durch Elektrolyse CO2-frei hergestellt und verbrennt auch CO2-frei.
Praktischerweise wurde auch gleich eine Partnerschaft mit dem Königreich Marokko geschlossen, wo Solaranlagen den grünen Strom zur Elektrolyse liefern sollen. Denn die Fachleute sind sich einig: Unsere Flächen reichen nicht annähernd aus, um grünen Wasserstoff hierzulande in den erforderlichen Mengen herzustellen. Trotzdem ist auch das eine große Chance für die Erneuerbaren, die nicht verpasst werden darf. Vor allem Wind- und Solarstromerzeuger können profitieren, denn mit GH2 werden ihre Stromspitzen speicher- und transportierbar. Es gibt also noch genug Möglichkeiten für weitere Auftritte mit dem grünen Schlips.
Heuwender-Unfall: Frau schwer verletztEine 30-Jährige ist am Sonntagabend bei Crivitz von einen Heuwender erfasst und schwer verletzt worden. Sie kam mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus.
In Klinken (Landkreis Ludwigslust-Parchim) ist es am Sonntagabend zu einem schweren Unfall beim Heuwenden gekommen. Eine 30-Jährige ist eingeklemmt und schwer verletzt worden. Wie die Süddeutsche Zeitung und die Ostsee-Zeitung am Montag berichten, sei die Frau nach ersten Polizeiangaben von einem rotierenden Teil der Maschine erfasst und eingeklemmt worden.
Zuvor habe ihr Mann die Maschine angehalten, justiert und wieder gestartet. Dabei habe er nicht bemerkt, dass sich seine Frau noch hinter dem Heuwender befunden hat, woraufhin es zu dem Heuwender-Unfall gekommen ist.
Die Feuerwehr ist ausgerückt und hat die Frau befreien können. Das hat aber erst geklappt, nachdem ein Teil des Heuwenders abgetrennt worden war. Bei Eintreffen der Rettungskräfte sei die Frau bei Bewusstsein gewesen. Nach Angaben der Polizeiinspektion Ludwigslust dauern die Ermittlungen noch an. red
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Vor Kurzem fand auf dem Ökohof Salzfurtkapelle die Wiesenmahd statt. Für den Wildschutz setzt man auch auf ein akustisches System, um die Tiere aus dem Grasbestand zu vertreiben.
Auf dem Grünland der Ökohof Salzfurtkapelle GmbH stand Ende Mai der erste Schnitt an. Zur Tochtergesellschaft der Agrargenossenschaft Löberitz gehören rund 300 ha Wiesen und Weiden sowie 150 ha Acker. Die Flächen wurden Anfang 2018 auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt. Anfang Mai erfolgte die Zertifizierung durch die Öko-Kontrollstelle. Nun wurde also erstmals Bio-Grünmasse geerntet. Die daraus erzeugte Silage wird Winterfutter für rund 100 Fleckvieh-Mutterkühe und deren Nachzucht.
Die Wiesenmahd erledigte die Zander Agrar Service GbR aus Weißandt-Gölzau. Das Lohnunternehmen setzte hierfür einen Schlepper mit Frontmäher und Mähwerkskombination am Heck ein. Die Motorengeräusche des Traktors wurden dabei von einem schrillen, durchdringenden Pfeifton noch übertönt.
Dieser kam aus einem unscheinbaren kleinen Kasten auf der Schutzhaube des Frontmähwerks, einer sogenannten Schallkanone. Der Schalldruck und der hochfrequente Signalton aus dem Gerät sollen dafür sorgen, dass Wildtiere, die sich im hohen Gras aufhalten, aufgescheucht werden und rechtzeitig das Weite suchen.
Andreas Hänsch, Feldbauleiter und stellvertretender Vorsitzender der Genossenschaft, weiß als Landwirt und Jäger um die Verantwortung für den Wildtierschutz. Deshalb kam beim Mähen erstmals dieses akustische Warnsystem zum Einsatz – in Ergänzung zu den herkömmlichen betrieblichen Maßnahmen, die allesamt dazu dienen, Hase, Reh und Co. rechtzeitig von den zu mähenden Flächen zu vergrämen.
Gefertigt wird die Schallkanone von der Firma Mohr + Söhne Wildtiertechnik, einem Familienunternehmen im hessischen Büdingen. Durch die akustische Warnung werden nach deren Angaben Tiere ab einem Alter von etwa vier Wochen dazu gebracht, ihren Schutzinstinkt des „sich Drückens“ zu überwinden. Sie stünden aus ihrem Versteck auf und würden für den Fahrer sichtbar, der die Maschine stoppen kann.
„Die Erfolgsquote liegt nach unseren Erfahrungswerten bei etwa 75 %“, erklärte Maximilian Mohr auf Nachfrage der Bauernzeitung. Der studierte Forstwissenschaftler und Wildbiologe verweist zudem auf positive Rückmeldungen von Landwirten, die das Gerät nutzen. Die Schallkanone ist einfach zu handhaben: Sie wird direkt am Traktor oder dem Gerät montiert und mit Strom aus dem Bordnetz betrieben. Ihr Einsatz kann bei allen Feldarbeiten erfolgen und ist nicht auf die Ernte von Futter- und Energiepflanzen beschränkt.
Landmaschinenhersteller sollten solche Wilderkennungssysteme mit anbieten, regte Andreas Hänsch an. Er weiß auch, dass der Schutz des Wildes nur ein Aspekt ist. Ebenso wichtig sei der Erhalt der Gesundheit des Nutzviehs. Mit Tierkadavern gelangten Clostridien über das Erntegut in den Silostock, die ein gefährliches Gift, das Botulin, produzieren.
Hänsch zufolge wird bei Mohr + Söhne bereits an einem neuen Warnsystem getüfftelt. Dabei handele es sich um eine mobile Anlage, die vor der Mahd aufgestellt wird, um das Wild zu beunruhigen, damit es die Fläche verlässt. Auf Nachfrage der Bauernzeitung verriet Maximilian Mohr die Grundidee: Gesteuert über einen Bewegungsmelder, soll das Gerät akustische Signale aussenden, sobald sich Tiere im Umfeld befinden. So soll einem Gewöhnungseffekt beim Wild vorgebeugt werden. Derzeit stehe man ganz am Anfang. Einen Prototyp gebe es noch nicht, eine Machbarkeitsstudie sei geplant.
EuroTier und EnergyDecentral erst 2021Die DLG verschiebt die Messen EuroTier und EnergyDecentral aufgrund der unsicheren Situation um die Corona-Pandemie. Doch der neue Termin wird nicht erst im November 2021 sein.
Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) verschiebt die EuroTier und EnergyDecentral, die vom 17. bis 20. November auf dem Messegelände in Hannover stattfinden sollten. Angesichts der weiterhin unsicheren internationalen Gesamtlage im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sieht die DLG als Veranstalter keine Möglichkeit, die EuroTier und EnergyDecentral in für die Aussteller und Besucher angemessener Form als internationale Leitmessen durchzuführen. Der neue Termin für beide Messen ist der 9. bis 12. Februar 2021.
Die Entscheidung, die EuroTier und EnergyDecentral zu verschieben, wurde in enger Abstimmung mit den Fachbeiräten der beiden Messen getroffen. „Die Verschiebung der EuroTier und EnergyDecentral ist uns nicht leicht gefallen. Als globaler Treffpunkt für Experten und Entscheider leben die beiden führenden Fachmessen aber von ihrer Internationalität – bei Ausstellern und Besuchern.
Sie sind Treffpunkt für die gesamte Branche, oberstes Ziel ist der persönliche Austausch“, unterstreicht Dr. Reinhard Grandke, Hauptgeschäftsführer der DLG, die Bedeutung der EuroTier und EnergyDecentral für die jeweiligen Branchen. „Durch die Verschiebung auf den 9. bis 12. Februar 2021 sind wir überzeugt, dem Anspruch der EuroTier und EnergyDecentral als internationale Leitmessen im nächsten Jahr gerecht zu werden sowie unseren Ausstellern und Besuchern die notwendige Planungssicherheit zu gewährleisten.“
Die EuroTier und EnergyDecentral werden vom 9. bis 12. Februar 2021 wieder auf dem Messegelände in Hannover stattfinden und ihren Besuchern ein umfassendes Ausstellungs- und Fachprogramm rund um die aktuellen Themen der internationalen Nutztierhaltung und dezentralen Energieversorgung bieten. red
TAP: Grassilage, die erste …Bei unserem Praxispartner in Brandenburg, der TAP Trebnitzer Agrarproduktion, stand der erste Schnitt auf dem Programm. Dieses Jahr wurde auf ehemaligen Greening-Flächen Kleegras geerntet.
Von Heike Mildner (Text und Fotos)
Trebnitz gibt es gleich acht Mal in Deutschland: fünfmal in Sachsen-Anhalt und je einmal in Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Das Trebnitz, in dem unser Praxispartner zu finden ist, hat ein Schloss, in dem bis 1992 der Dorfkindergarten zu finden war und seit 1992 der Verein Schloß Trebnitz ein Bildungs- und Begegnungszentrum etabliert. Zum Schloss gehört ein Museum mit Arbeiten des Bildhauers Gustav Seitz und – was weniger ungewöhnlich ist – ein Park. Hinter dem Park liegt eine frisch gemähte Kleegrasfläche, auf der Silageballen liegen. Jungmeister Maik Wilke (23) greift einen nach dem anderen mit dem Ballensammler, der am Hubarm des Teleskopladers montiert ist, und hebt sie nacheinander auf die Ladeflächen des geborgten Pronar-Ballenwagens und die der beiden hofeigenen HW-80-Veteranen.
Es ist eine ruhige Zeit: Nach der Umstellung auf ökologischen Landbau stehen keine Fahrten mit der Spritze mehr auf dem Programm, dafür die erste Kleegrasernte. Das knappe Dutzend Kleinflächen mit Kleegras war früher prädestiniert fürs Greening. Die meisten lagen seit 2017 brach, und die Nutzung des Aufwuchses von den Brachflächen war nicht möglich. Als Biobetrieb fällt Greening für die Trebnitzer GmbH weg. Um die Prämie für Ökolandbau zu bekommen, müssen die Flächen mindestens einmal im Jahr beerntet werden.
Eigentlich planen die Trebnitzer, von den Kleegrasflächen Heu zu gewinnen. Aber eigene Heutechnik ist noch nicht vorhanden, und außerdem ist das Wetter dieser Tage wankelmütig. Daher hat Frank Schumacher sich diesmal für die Gewinnung von Grassilage entschieden – wofür allerdings auch noch keine Spezialtechnik vorhanden ist. Umstellen heißt auch, Erfahrungen sammeln, um Entscheidungen reifen zu lassen – auch was Investitionen in neue Landtechnik betrifft.
Also mähte ein Lohnunternehmen die Kleegrasflächen. Zuvor suchte Maik Wilke die Flächen nach Rehkitzen ab, um Schaden zu vermeiden. Als Jäger ist er mit dem Verhalten der heimischen Wildtiere bestens vertraut. Nach der Mahd wurde das Gras von einem anderen Lohnunternehmen in Silageballen gepresst, die jetzt geborgen und auf den Betriebshof gebracht werden. Den Männern macht die Arbeit Spaß. Man sieht, was man wegschafft – auch wenn Maik Wilke gern mehr Ballen auf einmal abfahren würde, nicht nur die zehn auf der Platte und die je vier auf dem HW 80. Zwei Tage brauchen die drei für die 17 ha. Je nach Bodenpunkten haben sie 8 bis 15 Ballen Grassilage von je etwa 580 kg/Ballen eingefahren, die jetzt auf dem Hof zum Verkauf stehen.
SKW: Feldtag in virtueller RealitätIm Juni finden eigentlich Feldtage statt, doch aktuell ist das nicht möglich. Deshalb hat SKW Piesteritz aus Wittenberg seinen Feldtag in die virtuelle Realität verlegt – mit Erfolg.
Am 10. Juni 2020 war es soweit: Die SKW Stickstoffwerke Piesteritz haben ihren ersten virtuellen Feldtag ausgerichtet. Mehr als 1.600 Besucher aus dem In- und Ausland sowie 32 Aussteller der gesamten Agrarbranche waren dabei. Auch wir haben uns die virtuelle Veranstaltung nicht entgehen lassen.
Die SKW Piesteritz zeigt sich davon überzeugt, mit Innovationskraft und Fachwissen hohe Erträge und nachhaltigen Ressourcenschutz verbinden zu können. Deshalb hat der Düngerproduzent seinen traditionelle Feldtag der Landwirtschaftlichen Anwendungsforschung in Cunnersdorf in Sachsen kurzerhand in die virtuelle Welt verlegt. Treffpunkte für einen der größten Feldtage Mitteldeutschlands waren PC’s, Laptops oder Tablets.
Nach der Eröffnung hatten die Besucher die Möglichkeit, direkt ins Gespräch mit den Ausstellern zu kommen und sich über die neuesten Trends in Sachen Düngung, Pflanzenschutz, Saatgut und Maschinen zu überzeugen.
In mehr als 15 Sessions konnten sich die Teilnehmer über Landhandel 4.0, Fruchtfolgen, Düngeverordnung, Landwirtschaft und Umweltschutz, Fütterung und Agrarkarriere informieren. Ein Highlight war der Talk mit sechs Agrarbloggern über die stürmischen Zeiten von Corona, neue Düngeverordnung und Artenvielfaltsdiskussion in der virtuellen Networking Plattform. Bevor es in die Diskussion ging hat sich jeder Blogger einen Avatar, neudeutsch für eine künstliche Person erschaffen, um dann über seinen Alltag zu berichten.
„Auch in Zeiten von Kontaktverbot steht für uns die Fachberatung an vorderster Stelle. Es ist wichtiger denn je, den Landwirt mitzunehmen und über die neusten Entwicklungen zu informieren“, betont Rüdiger Geserick, Vorsitzender der Geschäftsführung der SKW Piesteritz. „Jetzt zu resignieren wäre das falsche Signal. Die Kommunikationswege werden sich auch in der Beratung langfristig ändern. Dadurch nimmt die Flexibilität zu, und wir können noch besser auf die Anforderungen von Landwirt und Gesellschaft eingehen. Über den Erfolg entscheidet schlussendlich, wie hoch die Qualität der Fachberatung ist“, „Mit dem virtuellen Feldtag konnten wir zeigen, wie fachliche Grundlagen und Innovationen verknüpft werden können.
Durch einfache Handhabung und hohe Flexibilität hatten viele Besucher die Zeit, sich zwischendurch zuzuschalten und die für sie wichtigsten Informationen mitzunehmen. Das zeigt eindeutig, dass keine weiten Wege für die Informationsbeschaffung und den persönlichen Austausch notwendig sind. Ganz neue Zielgruppen konnten erschlossen werden. Aber keine Angst, auch in Zukunft werden wir natürlich noch reale Veranstaltung mit vor Ort Kontakt durchführen“, meint Dr. Maximilian Severin, Leiter Marketing Düngemittel.
„Besonders in Zeiten von Landwirtschaft 4.0 sollte man die Grundlagen nicht aus den Augen verlieren. Die Anforderungen der Gesellschaft hinsichtlich Umweltgerechtigkeit aber auch der Klimawandel bedürfen stetig neuer Strategien für Düngung, Pflanzenschutz und Züchtung. Die ackerbaulichen Grundlagen sind für die Zahlen vor dem Komma verantwortlich, Landwirtschaft 4.0 ist das Finetuning für die Nachkommastelle. Schon immer haben Krisen neue Chancen und Wege aufgezeigt und auch aus dieser Krise wird die Landwirtschaft gestärkt hervorgehen.“ red
Agrarwirtschaft: Gut informiert zum StudiumAnnemarie Scheja und Jana Falkenberg studieren Agrarwirtschaft an der Hochschule Neubrandenburg. Obwohl der Hörsaal ins Homeoffice verlegt wurde, wollen sie auch in der Pandemie Interessierten den Einstieg ins Studium erleichtern – mit digitalem Abstand.
Von Annemarie Scheja und Jana Falkenberg
Zusammen sind wir, Annemarie und Jana, die neue Generation der Studiengangsbotschafterinnen an der Hochschule Neubrandenburg. Seit 2019 gehört auch die Öffentlichkeitsarbeit zu unseren studentischen Aufgaben. Normalerweise fahren wir auf Messen, organisieren Infoveranstaltungen und suchen stetig den Kontakt zu Studieninteressierten. Wir sorgen dafür, dass der Studiengang Agrarwirtschaft und das Campusleben in Neubrandenburg vorgestellt werden und versuchen als Ansprechpartner alle Fragen zu beantworten und Sorgen zu nehmen.
Doch aufgrund der Corona-Problematik fallen Messen und Infoveranstaltungen leider aus. Um trotzdem Studieninteressierte, Eltern, Verwandte und viele mehr zu unterstützen, mussten schnell neue Ideen her. Durch die Kontaktbeschränkungen kamen da nur digitale Maßnahmen infrage. In einem Podcast und in einer Telefonsprechstunde informieren die Studiengangsbotschafterinnen Annemarie Scheja und Jana Falkenberg über das Studium der Agrarwirtschaft an der Hochschule Neubrandenburg, außerdem sind sie für Fragen per E-Mail erreichbar. Eine gute Nachricht gibt es noch. Wer sich dieses Jahr auf den Hochschulinformationstag (HIT) gefreut hat, keine Sorge, dieser fällt nicht aus, sondern wird im digitalen Format stattfinden.
Selbstverständlich ist der Start in einen neuen Lebensabschnitt schwer, und ohne Bedenken geht das nicht. Aber um genau diese Sorgen und Ängste zu nehmen oder einfach um Tipps zu geben und über Erfahrungen zu sprechen, wurde eine Telefonsprechstunde eingerichtet.
Interessierte können sich per Telefon an die beiden Studentinnen wenden, wenn sie Fragen zu Studium, Wohnungssuche oder zum Semesterbeginn haben. Dienstag von 14 bis 17 Uhr und Donnerstag 9 bis 12 Uhr sind die Studiengangsbotschafterinnen für ein persönliches Gespräch per Telefon zu erreichen. Unter der Telefonnummer (03 95) 56 93 29 72 erreicht man immer eine von beiden während der Sprechzeiten. Und für wen der Griff zum Hörer eine Hürde darstellt, der kann auch einfach eine E-Mail an studiengangsbotschafter-aw@hs-nb.de schreiben.
Die wichtigsten Informationen auf einen Schlag, ohne Telefonieren und ohne Mails zuschreiben? Das haben sich die beiden auch so gedacht, und deshalb gibt es als weitere Neuheit den Podcast #Feed Talk. „Wir füttern euch mit Informationen rund um den Studiengang Agrarwirtschaft in Neubrandenburg“, lautet der Slogan. Dieser Podcast soll den Hörern die Möglichkeit geben, zu jeder Zeit, an jedem Ort und zwanglos Informationen einzuholen.
In der ersten Folge gibt es einen kleinen Einblick in die Corona-Situation der Studierenden und wie sie das Studium im Homeoffice meistern. Außerdem stellen sich die beiden Studiengangsbotschafterinnen in der zweiten Folge kurz vor, erzählen ihre Geschichte und ihren Weg zum Studium sowie über die allgemeinen Anfänge und das Studentenleben in Neubrandenburg. In den nächsten Folgen geht es dann um das Bachelorstudium, den dualen Werde- gang und ums erste Semester.
Auch in Zukunft werden spannende Folgen erscheinen, und es lohnt sich auf jeden Fall, mal reinzuhören. Den kostenlosen Podcast gibt es auf Spotify und Anchor.fm unter dem Suchbegriff „Feed Talk“ von agrarwirtschaft_neubrandenburg.
Normalerweise hätten Annemarie und Jana Anfang April mitten in der Vorbereitung für den Hochschulinformationstag, kurz HIT, gesteckt. Dieser konnte nun leider nicht zu dem jährlichen Termin im April durchgeführt werden. Um trotzdem den Studieninteressierten dieses Jahr die Möglichkeit zu
bieten, sich über alle Studiengänge an der Hochschule Neubrandenburg zu informieren, wird es eine neue und moderne Variante des HIT geben. Am kommenden Samstag, den 13. Juni 2020, von 10 bis 14 Uhr wird der digitale Hochschulinformationstag (Digi-HIT) der Hochschule stattfinden.
Der Digi-HIT am Samstag, den 13. Juni
Wer schon einmal einen Einblick in den Digi-HIT der Hochschule Neubrandenburg haben möchte, bekommt hier bereits vorab laufend aktualisierte Infos.
An diesem Tag stellen sich die einzelnen Fachbereiche sowie Studiengänge per Videochat vor. Der Studiengang Agrarwirtschaft wird vormittags präsentiert, und neben den Studiengangsbotschafterinnen werden sich einige Professoren vorstellen und etwas zu ihren Fachbereichen erzählen. Ab Mittag sind verschiedene Gesprächsrunden angedacht.
Es ist geplant, dass jeder, der Interesse hat, von zu Hause oder wo auch immer über einen Internetzugang an dem Tag teilnehmen kann.
Es ist geplant, dass jeder, der Interesse hat, von zu Hause oder wo auch immer über einen Internetzugang an dem Tag teilnehmen kann. Das ganze Geschehen wird moderiert, und zu jeder Zeit können Fragen in den Chatrooms geklärt werden. Lasst euch überraschen! Mehr Informationen zum digitalen HIT gibt es hier.
Regional und praxisnah: Die Bauernzeitung versorgt Sie regelmäßig mit allen wichtigen Informationen rund um die Landwirtschaft und das Landleben in Mecklenburg-Vorpommern. mehr
Die Fachhochschule liegt im Nordosten Deutschlands, auf halbem Weg zwischen der Hauptstadt Berlin und der Ostseeküste. Es gibt gute eine Anbindung und es besteht die Möglichkeit das Stadtleben sowie die Natur zu genießen. Der Hochschulsportverein und viele weitere Vereine in der Stadt bieten eine große Auswahl für sportliche Fitness. Kino und Schauspielhaus, diverse Veranstaltungen in der Konzertkirche oder in der Innenstadt sorgen für Abwechslung. Die Studierenden setzen selbst viele gute Ideen für ein abwechslungsreiches Studierendenleben um. So gibt es auf dem Campus das Studentenradio H.i.R.N, den Studentencluboder das Hochschulkino.
Wer Agrarwirtschaft studiert, kann ausgesprochen viele Berufe ergreifen, vom Pflanzenbau über Landtechnik bis zu Beraterjobs. In keinem anderen Studiengang gibt es so viele Nischen, die sich fortlaufend weiterentwickeln, etwa in den Bereichen Ressourcen- und Umweltmanagement.
Die Hochschule Neubrandenburg legt sehr großen Wert auf die Praxisorientierung, um die Studierenden auf ihren zukünftigen Lebensabschnitt in der Arbeitswelt gut vorzubereiten. Im Studiengang Agrarwirtschaft finden neben den Vorlesungen, Seminaren und Tutorien viele Praxiseinheiten im Labor, im Schaugarten, in Computerräumen und in landwirtschaftlichen Betrieben statt.
Die Regelstudienzeit beträgt sieben Semester, das sind 3,5 Jahre. Das duale Studium dauert ein Jahr länger, da begleitend zum Studium zusätzlich der Berufsabschluss als Landwirt erworben wird. Mit erfolgreichem Abschluss des Studiums hat man den Bachelor of Science in der Tasche.
Der Aufbau des Studiums ist so gegliedert, dass in den ersten drei Semestern die Grundlagen der Naturwissenschaften, Wirtschaft und Landtechnik vermittelt werden. Es finden Vorlesungen zu Pflanzenbau, Botanik, Anatomie der Haustiere, Futtermittelkunde, Volks- und Betriebswirtschaftslehre, Marktlehre, Phytomedizin und viele mehr statt.
Ab dem vierten Semester geht es in die individuelle Vertiefung, dabei kann je nach Interessengebiet die Modulwahl erfolgen. Wer sich schon immer für erneuerbare Energien, Agrarmarketing, Tierproduktion, Pflanzenproduktion, Agrarpolitik, Qualitätsmanagement, Ökolandbau und so weiter interessiert hat, ist auf dem Campus in Neubrandenburg genau richtig. Bewerbungsschluss dieses Jahr ist der 31. August. Und wie erfährt man nun noch mehr über den Studiengang und das Studentenleben? Na klar, von den Studiengangsbotschafterinnen.
Bodenschmiede: Relay Intercropping gewinntDer Ideenwettbewerb Bodenschmiede sucht Lösungen für den Ackerbau von morgen. Zur Online-Abstimmung standen Studierende mit der Idee des Relay Intercropping auf Platz 1.
Studenten der FH Oberösterreich gewinnen den Ideenwettbewerb Bodenschmiede. Am Campus Wels haben ein Anbauverfahren entwickelt, in welchem eine Sommerung in eine bestehende Winterung als eine Art „Untersaat“ angelegt wird. Ziel ist, das ökonomische und ökologische Potential des Mischanbaus von Getreide und Soja – oder anderen Pflanzenpartnern – auszunutzen. Knapp 300 Stimmen wurden im Voting abgegeben, 50 Prozent stimmten für die Anbaumethode aus Österreich.
Matthäus Fischer, Sebastian Kammermeier, Johannes Pillgrab und Michael Söllinger studieren Agrartechnologie und Management an der FH Oberösterreich Campus Wels. Mit Relay Intercropping haben sie ein Anbauverfahren entwickelt, in welchem eine Sommerung in eine bestehende Winterung als eine Art „Untersaat“ angelegt wird. Ziel ist, das ökonomische und ökologische Potential des Mischanbaus von Getreide und Soja – oder anderen Pflanzenpartnern –auszunutzen.
„Relay Intercropping verbessert gleichzeitig die Biodiversität und erhöht die Flächenproduktivität“, betonte Student Matthäus Fischer. Im Gegensatz zu anderen Ideen kann das Verfahren der Österreicher überall eingesetzt werden, es bedarf keiner Lizenzverträge oder des Einkaufs von Dienstleistungen. „Wir wollen die Landwirtschaft produktiver statt intensiver gestalten“, so Sebastian Kammermeier.
Gewonnen haben die Studenten eine Reise in die USA/Canada: Gemeinsam mit dem Landtechnikunternehmen Horsch können sie die Reise antreten – sobald Corona es zulässt.
Der Ackerbau in Westeuropa steht vor großen Herausforderungen: Wetterextreme, weniger verfügbare Wirkstoffe, sinkendes Vertrauen der Gesellschaft und das alles bei offenen Märkten und internationalem Wettbewerbsdruck. Kein Wunder, dass viele Landwirte aktuell gefrustet sind! Wir müssen die Landwirtschaft verändern und das Beste aus der ökologischen und konventionellen Landwirtschaft zusammenbringen. Die dafür notwendigen Ideen wollen wir gemeinsam entwickeln.
Der Ideenwettbewerb Bodenschmiede sucht nachhaltige Lösungen für den Ackerbau. Am 9. Juni wurde die Gewinner-Idee in einem Online-Event gekürt. mehr
Im Rahmen des Wettbewerbs werden die Beiträge in drei Kategorien bewertet: Neue Anbausysteme, neue Geschäftsmodelle und neue Technologien. Ein hochkarätiges Expertengremium hat die Einreichungen bewerte. Für die Erstplatzierten geht es jetzt zusammen mit der Firma Horsch auf eine Reise zu innovativen Landwirten in die USA. Dort besteht die Möglichkeit, andere Konzepte, Bedingungen und Arbeitsweisen vor Ort kennenzulernen. Ein Projekt von Farm & Food 4.0 in Kooperation mit HORSCH Maschinen und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.
Über 60 Ideen waren im April 2020 zum Ideenwettbewerb Bodenschmiede eingereicht worden. Sie spiegelten die gesamte Bandbreite der Landwirtschaft wider. Der Ideenwettbewerb hat das Ziel, nachhaltige Lösungen für die Zukunft des Ackerbaus zu identifizieren und umzusetzen: In Kooperation mit Horsch Maschinen und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf sucht Farm & Food nach Ideen und Konzepten von Landwirten, Start-Ups und Studenten.
Farm & Food 4.0 in Berlin ist ein internationales Netzwerk für Innovation und Digitalisierung im Agrar- und Foodbereich. Seit 2016 organisiert der Deutsche Bauernverlag jährlich die Farm & Food: einen internationalen Kongress, der Landwirte, Industrie, Start-Ups und Wissenschaft zusammenbringt.
Bodenschmiede Live-Pitch: Jetzt geht es los!Der Ideenwettbewerb Bodenschmiede sucht nachhaltige Lösungen für den Ackerbau. Am 9. Juni wird die Gewinner-Idee in einem Online-Event gekürt. Seien auch Sie dabei!
Ihre Stimme zählt! Am 9. Juni 2020 küren wir mit Ihnen den Gewinner des Ideenwettbewerbs Bodenschmiede – mit dem Bodenschmiede Live-Pitch. In Anbetracht der Umstände haben wir unsere Siegerehrung kurzerhand in die Virtualität verlegt.
Mit dem Ideenwettbewerb Bodenschmiede sucht Farm & Food, gemeinsam mit Horsch Maschinen und der Hochschule Weihenstephan Triesdorf, nach nachhaltigen Lösungen für die Zukunft des Ackerbaus. Um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen, benötigen wir Ideen für neue Anbausysteme, neue Geschäftsmodelle und neue Technologien.
Das Bodenschmiede-Gremium hat seit Ende April die Einreichungen begutachtet und sieben Finalisten bestimmt. Diese „pitchen“ – also präsentieren live – am 9. Juni ihre innovativen Ideen. Aus den Finalisten wählen die Teilnehmer des Online-Events per Publikumsvoting gemeinsam mit der Jury den Gewinner. Wir laden Sie ein, das Finale des Ideenwettbewerbs live mitzuverfolgen und Ihren Favoriten zu pushen. In Kürze können Sie sich hier anmelden.
Sie haben es geschafft! Unsere sieben Finalisten schauen über den Tellerrand und finden Lösungen, die Mut machen. Ihre faszinierenden Ideen stellen sie beim Bodenschmiede Live-Pitch vor. Jury und Publikum nehmen die Finalisten in einem Q&A genauer unter die Lupe. Der Gewinner wird mit dem Unternehmen Horsch eine Reise zu innovativen, landwirtschaftlichen Betrieben in die USA unternehmen.
Das inspirierende Event vernetzt innovative Köpfe und Vordenker der Branche, so auch unsere Jury: Diese Mitglieder des Farm & Food Netzwerkes werden die Finalisten kritisch prüfen und gemeinsam mit den Teilnehmern des Live-Pitch entscheiden.