Wenn alle aufhören, soll man anfangen, heißt es. Ein erfolgreicher Neustart in der Ferkel-Erzeugung gelang der Andresen Siedenbollentin GmbH & Co. KG in Mecklenburg-Vorpommern. Nach dem Umbau fühlen sich die Sauen im Stall sichtbar wohl.
Von Fritz Fleege
Die Schweinehaltung in Deutschland steht oft in der kritischen Berichterstattung. Pauschal wird über Sauen in engen Kastenständen gesprochen. Für die Jungschweine und Sauen sind die Abteile oftmals klein-bemessen und nicht immer rosig für die Tiere, weil ihnen zum Beispiel Stroh als Beschäftigungsmaterial fehlt. Doch welcher Landwirt konnte in den letzten Jahren investieren, wo die Ferkelpreise unter 25 Euro je Tier abrutschten und es für das Mastschwein kaum noch 1 €/kg Schlachtgewicht gab?
Davon war auch die Andresen Siedenbollentin GmbH & Co. KG im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte betroffen. Dennoch gab Dirk Andresen, Eigentümer des Unternehmens, die Schweinehaltung nicht auf.
Dirk Andresen und die junge Geschäftsführerin Thea von Hartz empfangen uns am Eingang der Schweineanlage.
Das Gelände ist mit zwei hohen Zäunen umgeben. Der Einlass erfolgt über eine Fahrzeugschleuse mit Wasserbecken und -matten zur Desinfektion. Besonders gefürchtet ist nämlich nach wie vor die Afrikanische Schweinepest. Diese traf 1997 auch Siedenbollentin, sodass man alle Schweine keulen musste. Biosicherheit steht auch heute oben an. Besucher müssen sich ins Gästebuch eintragen und der Zugang zur Anlage erfolgt über das Schwarz-Weiß-Prinzip.
Im Büro angekommen, erhalten wir zunächst einen Überblick über die Geschichte und Entwicklung der Schweineanlage. Der Betrieb verfügt über 1.600 ha landwirtschaftliche Nutzfläche und hält 1.250 Sauen zur Ferkelerzeugung.
Wichtig für das Unternehmen sind auch zwei Biogasanlagen mit je 600 KWel und drei Fermenter. Die Abwärme wird zur Beheizung der Schweineställe, Verwaltungsräume und Werkstätten und auch von Privathaushalten genutzt. Außerdem dient sie zur Trocknung von Getreide und Holz. Dazu investierte der Betrieb viel Geld in den Kauf von Landtechnik. So schaffte man auch im vergangenen Jahr eine neue Getreidetrocknung, drei Traktoren, einen Mähdrescher und eine Einzelkorndrillmaschine an.
Ein weiterer Betriebszweig ist die Erzeugung von Biogas. Demnächst soll auch eine Freilandsolaranlage mit einer Leistung von 115 MWel geschaffen werden, was mit der Gemeinde abgestimmt ist.
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Weitere InformationenIm Mittelpunkt steht derzeit der Umbau der Schweinehaltung. Zunächst wurde die Anlage, in der man einst 1.650 Sauen mit Ferkeln hielt, komplett geräumt. Schließlich wollte man mit der Schweinehaltung wieder von vorn anfangen, also mit neuer Genetik tierwohlgerechter Aufstallung und neuem Management entsprechend der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung. Insgesamt investierte der Betrieb bisher 1,5 Mio. Euro in den Umbau, wovon noch 40 % aus Fördermitteln stammten.
Der Neustart im Schweinebereich ist in Siedenbollentin gut gelungen. Heute stehen 1.250 PIC-Sauen aus Dänemark im Stall. Die PIC-Genetik (Pig Improvement Company) ist eines der weltweit größten Unternehmen für Schweinezucht. Sie ist eine Ideale Rasse für spezialisierte Ferkelerzeuger. Die Sauen sind robust und recht fruchtbar. Sie haben mehr funktionsfähige Zitzen und bringen homogene Würfe (in der Regel 14 Tiere) zur Welt. Es gibt auch eine große Auswahl an Spitzen-DANIC -Vorstufenebern, die mit ihrem Sperma für robuste Ferkel mit guten Zunahmen sorgen.
Derzeit werden je Wurf etwa zwölf Ferkel abgesetzt. Bevor wir die Ställe betreten, müssen wir durch die Hygieneschleuse. Duschen und Kleiderwechsel sind angesagt.
Dann geht es in den Stall. Erste Station sind die Deckzentren. Das erste Abteil, wo die Sauen nach dem Absetzen hinkommen, hat noch einen überdachten Außenauslauf mit dicker Stroheinstreu. Diesen suchen die Tiere gern auf. Sie wühlen und knabbern am Stroh und strecken sich auch zur Ruhe aus. Sie fühlen sich dort sauwohl.
Wichtiger für das Deckzentrum ist aber der Innenbereich. Dieser ist mit Spaltenböden ausgelegt und unterteilt. Links und rechts der Laufgänge sind Boxen eingerichtet, die sich bei Bedarf schließen lassen. 65 Sauen finden dort Platz. Außerdem gibt es noch einen Gang, wo die Eber laufen und die Sauen zur Brunst anregen. Je Sau stehen im Deckzentrum 5 m2 Fläche zur Verfügung. Diesen Platz brauchen sie für das Rauscheverhalten und auch, um Rangordnungskämpfe auszutragen.
Die Besamungen erfolgen wöchentlich von Donnerstag bis Sonnabend. Nach der erfolgten Besamung kommen die Sauen im zweiten Abteil des Deckzentums unter. Dort stehen sie weiter unter Beobachtung, denn sie könnten noch einmal umrauschen.
Drei Wochen nach der Besamung erfolgt ein Trächtigkeitstest. Fällt der positiv aus, kommen die Sauen in den Wartestall. Dort verbleiben sie während der Trächtigkeit in stabilen Gruppen in einer strukturierten Umgebung. Ein großer Unterschied zwischen dem Deck- und Wartestall ist das geringere Platzangebot. Dennoch ist der vorgeschriebene Platz von 2,5 m2 je Tier groß genug, um die Abteile gut in Fress-. Liege- und Kotbereich zu strukturieren. Im Wartestall verbleiben die Sauen bis etwa eine Woche vor dem Abferkeltermin. Dann kommen sie in den Abferkelstall.
Auch im Abferkelstall ist vieles im Sinne des Tierwohls für die Schweine erneuert und großzügiger gestaltet. In jedem Abteil sind 76 Buchten, die 7,2 m2 groß sind. Der Schutzkorb bleibt nur eng an der Sau beim Ferkeln und wenige Tage danach, damit keine Jungtiere erdrückt werden. Danach wird er geöffnet und die Sau kann sich in ihrer Bucht umdrehen und frei bewegen.
Die Seitenwände der Buchten sind nur 50 cm hoch, sodass die Mitarbeiter bei Reinigung und Kontrolle sie bequem betreten können. Die Fütterung erfolgt sensorgesteuert, sodass jede Sau ihre bestimmte Ration erhält. Wasser erhält die Sau über eine Zuleitung mit Saugnippel. Die Ferkel können zwischen zwei Tränksystemen wählen. Zusätzlich haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, jede Box mit einem gesonderten Wasserschlauch zu reinigen.
Die Ferkel können einen geschützten Platz aufsuchen. Die Liegeplatte ist dort auf etwa 37 °C erwärmt. Darüber ist noch ein Deckel angebracht, von wo aus die Liegefläche beheizt wird. Die Ferkel gehen zum Ruhen gern dorthin. Noch in der ersten Lebenswoche bekommen alle Ferkel Impfungen und Ohrmarken. Unter leichter Isofluran-Narkose werden ihre Schwänze kupiert und die männlichen Ferkel fachgerecht kastriert. Danach kommen sie wieder wohlbehütet ins Nest zurück.
Damit sich die jungen Tiere zeitig ans Fressen gewöhnen, steht neben dem Nest noch ein kleiner Behälter mit einer speziellen Schrotmischung (Prestarter). Nach vier Wochen wiegen die Babyferkel etwa 8 kg und werden von der Mutter abgesetzt.
Die jungen Tiere kommen dann in Flatdecks unter. Dazu hat man Ställe so umgerüstet, dass dort im Winter die Luft erwärmt und im Sommer leicht gekühlt hineinströmt, also die Ferkel sich jederzeit wohlfühlen können. Der Fußboden ist im Liegebereich geschlossen und im Laufbereich mit einem Rostboden aus Kunststoff ausgestaltet. Je Bucht kommen etwa 20 Jungtiere unter, möglichst aus zwei Gruppen.
Neben einer speziellen Breifuttermischung können die Tiere noch jederzeit Wasser aufnehmen. Um ihren Spiel- und Fresstrieb zu befriedigen, sind Heuraufen aufgestellt und an den Wänden hängen Sisalstricke und Ketten. Die durchschnittlichen Tageszunahmen liegen bei etwa 500 g. Nach vier Wochen im Flatdeck wiegen sie dann 28 kg und stehen als Läufer zum Verkauf. Abnehmer ist die Vermarktungsgemeinschaft für Zucht- und Nutzvieh – ZNVG eG Neumünster, die sich um die Weitervermarktung kümmert.
Von den Ferkeln einmal abgesehen, erhalten alle Schweine eine fließfähige Futtermischung. Grundlage dafür sind verschiede Schrotgemische, die vom Futtermittellieferant BAT Agrar aus Ratzeburg angeliefert werden.
Das Schweinefutter wird in Siedenbollentin in hohen und schlanken Silos aus Glasfaserkunststoff gelagert. Da diese Silos von außen kaum erkennen lassen, wie viel Futter enthalten ist, musste man bisher die Mengen schätzen oder die Silos abklopfen.
BAT Agrar hat nun ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, um die Füllstände der Futtersilos zu messen. Die zuverlässige Messung des Füllstandes in Kombination mit einer drahtlosen Datenübertragung aufs Handy und eine automatische Meldung, wann das Futter bestellt werden müsste, ist somit eine große Arbeitserleichterung für den Landwirt. Zusätzlich helfen die Daten dem Futtermittellieferanten, die Liefertermine optimal zu disponieren.
Für dieses Projekt wurden erst kürzlich Sensoren auf allen Silos montiert. Diese messen nun von außen mit Radartechnologie den Füllstand auch bei Staubentwicklung. So können künftig die Mitarbeiter den Lagerbestand des Futters komfortabel in selbst gewählten Abständen auf dem Handy ablesen und Bestellungen möglichst genau und kostengünstig organisieren.
Dirk Andresen ist zufrieden mit dem Umbau des Schweine-Stalls im Sinne des Tierwohls. In allen Bereichen ist jetzt zumindest die Haltungsstufe 2 erreicht, die der Initiative Tierwohl entspricht. Das bedeutet, die Schweine haben mindestens 10 % mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben und es steht ihnen zusätzliches Beschäftigungsmaterial zur Verfügung. Und was wesentlich zum Erfolg beiträgt: Endlich sind auch die Erzeugerpreise wieder auf ein Niveau angestiegen, auf dem sich auch in Deutschland wirtschaftlich Schweinefleisch erzeugen lässt.
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Der Anbau von Erbsen hat seit der letzten GAP-Reform stark an Bedeutung gewonnen. Studierende der Hochschule Neubrandenburg untersuchten das Wachstum der Leguminose auf einer stark heterogenen Ackerfläche.
Von Johanna-Kristin Emmler, Florian Graske, Johannes Jahnke, Knud Kappes, Hannes Kern, Louis Martens, Tommy Mausolf, Max Schurke, Pia Marie Starck, Julius Witwar, Amy Wolters, Hochschule Neubrandenburg
Mit rund 107.000 ha hat sich die Anbaufläche der Erbsen in Deutschland seit 2013 verdreifacht. Sie besitzen viele Eigenschaften, die sie als Teil einer Fruchtfolge interessant machen. Als Leguminose fixieren sie mittels Knöllchenbakterien Luftstickstoff in den Wurzeln und fördern somit die Bodenfruchtbarkeit. Landwirte schätzen Leguminosen aufgrund ihrer positiven Vorfruchtwirkung. Der Anbau auf den heterogenen Böden Mecklenburg-Vorpommerns bringt allerdings einige Probleme mit sich. In welcher Beziehung Bodeneigenschaften, Wachstum und Entwicklung der Erbse zueinander stehen, wird im folgenden Artikel näher unter die Lupe genommen.
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Die Ackerfläche wurde den Studierenden durch den konventionell wirtschaftenden Landwirt Max Albrecht aus Neuenkirchen, für das Sommersemester 2024 zur Verfügung gestellt.
Die Erhebungen wurden auf einer etwa 5 ha großen Teilfläche des insgesamt 105 ha großen Schlages durchgeführt. Auf dem stark kupierten Gelände schwankten die Bodenpunkte zwischen 15 und 55. Der Höhenunterschied im untersuchten Areal beträgt ca. 20 m. Die untersuchten Punkte wurden nach Geländeform und Bodenart festgelegt. An jedem Punkt wurde eine Vielzahl von Parametern bestimmt. Dazu gehörten Feldaufgang, Bestandsdichte, Knöllchenanzahlen und Ertragskomponenten.
Im Vorjahr wurde auf der Fläche Raps angebaut. Nach der Ernte wurde mehrmals eine Stoppelbearbeitung durchgeführt. Diese mehrmaligen Überfahrten sollten den Ausfallraps bestmöglich bekämpfen. Anschließend wurde eine Grundbodenbearbeitung mit dem Grubber vorgenommen. Die Grundbodenlockerung erfolgte auf 18 cm Tiefe.
Ausgesät wurden die Erbsen am 19. März mit einer Saatstärke von 80 Kö/m2. Angebaut wurde die Sorte Astronaute. Bereits in den Vorjahren wurden auf dem Betrieb Erbsen ausgesät. Dabei wurde geimpftes Saatgut verwendet. Allerdings waren laut Landwirt Albrecht keine deutlich positiven Effekte erkennbar. Aus finanziellen und arbeitswirtschaftlichen Gründen entschied sich Max Albrecht deshalb, in diesem Jahr auf geimpftes Saatgut zu verzichten und setzte eher auf die Natur und die natürlich vorkommenden Bakterien im Boden.
Vor dem Auflaufen wurde der Schlag am 22. März mit dem Herbizid Bandur behandelt. Eine weitere Maßnahme mit den Fungiziden Folicur und Azoxystrobin und dem Insektizid Teppeki erfolgte am 28. Mai. Zum gleichen Zeitpunkt wurden die Mikronährstoffe Zink und Bor ausgebracht. Eine Stickstoffdüngung der Erbse erfolgte nicht. Die Witterungsbedingungen von April bis Mitte Juni waren geprägt von einer anfänglichen Trockenphase, gefolgt von ausreichend Niederschlägen. Die zum Aussaatzeitpunkt vorherrschenden höheren Temperaturen sanken Mitte April auf ein niedriges Niveau mit einhergehenden Nachtfrösten ab.
Zur Begutachtung des Bodens nutzten die Studierenden das hochschuleigene Labor und untersuchten die zuvor genommenen Bodenproben. Unter anderem wurden der pH-Wert, der Karbonatgehalt, der Humusgehalt, sowie die nutzbare Feldkapazität nach KA5 bestimmt. Zusätzlich wurde eine Grundbodenuntersuchung bei der Lufa in Rostock eingeschickt.
Neben den Auswertungen im Labor waren die Studierenden auch auf dem Feld unterwegs. Ziel dieser direkten Feldbonitur war die Analyse des Wachstums und der Entwicklung der Futtererbsen. Untersucht wurden die Knöllchenbakterien, die Schoten- und Erbsenanzahl, die Wuchshöhe sowie die Chlorophyllgehalte mittels N-Tester. Insbesondere wurden die Knöllchenqualität und die ertragsrelevanten Komponenten wie Schoten, Erbsen und die Bestandsdichte ins Auge gefasst.
Der Feldaufgang schwankte zu allen Terminen zwischen 0 und 100 %. Am ersten Boniturtermin, dem 11. April, waren an den meisten Punkten 60 % der keimfähigen Erbsen aufgelaufen. Zum 15. und 22. April konnte man erkennen, dass weitere 20 % die Oberfläche durchbrachen (Abb. 4).
Auffälligkeiten gab es bei den sandigen Standorten, an denen lediglich 40 % der erwarteten Pflanzen zu sehen waren. Sandige Böden waren vorwiegend an leichten Hängen zu finden. An Standorten mit anlehmigem Sand, lehmigem Sand, sandigem Lehm und schluffigem Lehm konnten keine beträchtlichen Unterschiede hinsichtlich der Feldaufgänge bonitiert werden. Sie lagen alle im Durchschnitt bei 60 %. Zu verzeichnen waren allerdings deutliche Abweichungen zwischen den Spannweiten. Beim lehmigen Sand waren beispielsweise zwischen 30 und 80 % der Pflanzen in unterschiedlichen Regionen wie auf dem Plateau, am Hang oder auf flachen Teilen des Schlags aufgelaufen.
In den untersuchten Arealen gestaltete sich der Wuchs der Pflanzen ebenfalls unterschiedlich. Zum Zeitpunkt der Blüte wurden Pflanzenhöhen mit dem Ergebnis gemessen, dass die höchsten Pflanzen mit ca. 90 cm im Mittel im anlehmigen Sand wachsen, gefolgt vom lehmigen Sand und dem sandigen Lehm. Im schluffigen Ton gab es deutlichere Schwankungen, jedoch liegt hier wie auch im Sand die mittlere Pflanzenhöhe deutlich niedriger mit ca. 60, bzw. 55 cm. Das betrifft im konkreten Feld besonders die lokale Erhebung und den leichten Hang am Vorgewende.
Aus den Daten ist ersichtlich, dass auf den Sandböden und den schluffigen Lehmböden weniger Samenanlagen je Pflanze und weniger Hülsen pro Pflanze gezählt wurden, wohingegen die meisten Samenanlagen und Hülsen je Pflanze auf den lehmigen Sandböden und sandigen Lehmböden erfasst wurden. Hier wurden im Mittel ca. 65 Samen-anlagen je Pflanze bonitiert.
Der anlehmige Sand weist eine Besonderheit auf, denn bei diesem Standort waren trotz der höheren Pflanzen (ca. 90 cm im Durchschnitt) nicht mehr Samenanlagen vorzufinden. Beim Sand, anlehmigen Sand, lehmigen Sand und sandigen Lehm konnte eine Homogenität der erfassten Werte ohne große Abweichungen festgestellt werden.
Spannend zu sehen ist, dass der schluffige Lehmboden die größten Spannweiten bei der Werteerfassung aufweist. Bezogen auf das Gelände kann man schlussfolgern, dass auf dem oberen Plateau, in der Rinne und der Senke die meisten Samenanlagen je Pflanze gezählt wurden – analog zur Standortgüte, basierend auf den untersuchten Bodenparametern. Hinsichtlich der Samenanzahl pro Hülse lagen die meisten der bonitierten Hülsen bei sechs bis acht Samen. Auf Basis der Einzelpflanze wurden am häufigsten 25–40 und 50–65 Samen je Pflanze auf dem untersuchten Schlag gezählt.
Auf Grundlage dieser Daten lässt sich schlussfolgern, dass das Ertragspotenzial auf diesem Schlag an Standorten mit anlehmigem lehmigem Sand, sowie sandigem Lehm am größten ausfällt, gefolgt von schluffigem Ton und Sand. Bezogen auf das Gelände sind also das Plateau, die Rinne und die Senke am vielversprechendsten. Voraussetzung ist, dass alle angelegten Samen auch bis zum Ende gefüllt werden können und keine unterschiedlichen Verluste bei den Samenanlagen im weiteren Entwicklungsverlauf auftreten. Gründe für diese Ergebnisse sind sehr vielfältig und liegen zum Großteil bereits in der Ausgestaltung der Bodenparameter an den jeweiligen Punkten sowie an den generellen Bodeneigenschaften verbunden mit der diesjährigen Wettersituation.
Die Anzahl der Knöllchen lag am 12. Juni zwischen 0 und 33 Stück pro Pflanze. Tendenziell ließ sich schwächeres Knöllchenwachstum in den Senken und stärkeres auf den Kuppen feststellen. Am Tag der Untersuchung konnten allerdings keine signifikanten Unterschiede zwischen den Bodenarten festgestellt werden. Die ungünstigen Bedingungen zum Zeitpunkt der Auszählung erschwerten das Freilegen der Wurzeln.
Für zukünftige Zählungen empfiehlt sich deshalb, die Knöllchenbonitur früher durchzuführen, möglichst während des Schossens. Dort sind höhere Knöllchenaktivität und bessere Bodenfeuchten zu erwarten , wodurch Unterschiede besser darstellbar wären. Zwischen der Anzahl der Erbsen und der Anzahl der Knöllchenbakterien besteht in diesem Fall ebenfalls kein Zusammenhang. Fraglich bleibt nach dem Projekt trotzdem, welche Auswirkungen der Erbsenanbau auf den Nährstoffgehalt im Boden haben kann.
Für das Anbaujahr 2024 und diesen Standort ist festzustellen, dass Erbsen am besten auf sandigen Lehm- und lehmigen Sandböden wachsen, die einen pH- Wert von 6,5–7,25 haben. Dort ist mit Pflanzenhöhen von 70–80 cm zu rechnen, die in Kombination mit
Bestandsdichten von 45–70 Pflanzen/m² und 50–65 Samen/Pflanze hohe Erträge erwarten lassen.
Auf sandigen Böden sind durch niedrige Bestandsdichten von 15–45 Pflanzen/m², Pflanzenhöhen von circa 50 cm und nur 35 Samen/Pflanze niedrige Erträge zu erwarten. Auf schluffigem Lehm ist die Ertragserwartung ebenfalls moderat. Die Bestandsdichte schwankte zwischen 20 und 55 Pflanzen/m². Eine knapp 70 cm hohe Pflanze bildet durchschnittlich nur 40 Samen pro Pflanze aus.
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Langanhaltende Trockenheit und hohe Temperaturen lassen das Risiko für Brände immer mehr steigen und verlängern die Waldbrandsaison zunehmend. Eine Herausforderung die gerade Ostdeutschland besonders stark trifft. Das zeigt ein Vergleich der jährlichen Waldbrand-Berichte.
Von Jeremy Deane
Tagelange Temperaturen über 30 Grad Celsius und brütende Hitze. Was für einige das ideale Sommer- und Badewetter ist, löst bei vielen Waldbesitzern im Osten den kalten Schweiß aus. Denn mit zunehmender Trockenheit steigt auch das Waldbrandrisiko und die Anzahl der Waldbrände. Das geht erneut aus dem Waldbrand-Bericht 2023 des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) hervor.
Auch interessant: So bereitet sich Sachsen auf Waldbrände vor
Im vergangenen Jahr verbrannten ca. 1240 Hektar Waldfläche deutschlandweit. Damit liegt die Fläche um rund 44 % über dem langjährigen Durchschnittswert von 859 Hektar (seit 1991). Der größte Anteil verbrannte mit rund 1.125 Hektar in Ostdeutschland. Dabei brannte es insgesamt 1059 Mal, was knapp unter dem Mittel von 1157 Bränden liegt. Zu den meisten Feuern kam es im Mai und Juni (85 %). Jedoch verbrannte im Mai schon 60 % der gesamten Fläche des Jahres (ca. 744 Hektar). Ein Blick auf die Statistik der vergangenen Jahre zeigt, dass im Osten mehr Fläche gefährdet ist.
Nach Angaben des BZL verbrannte rund 77 % der Waldfläche (960 Hektar) aus ungeklärten Ursachen. Fahrlässigkeit belegte mit ungefähr 14 % Platz zwei.
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Weitere InformationenUnterschiedliche Umstände begünstigen die Brände, sodass diese sich schneller ausbreiten und schwieriger zu bekämpfen sind. Dazu zählen unter anderem die im Osten stark ausgeprägten Nadelholzwälder, lang anhaltende Trockenheit und fehlende oder nicht ausreichend breite Feuerschneisen.
Ein weiterer sehr kontroverser Punkt ist der Verbleib von Totholz auf dem Waldboden. Diese Maßnahme soll die Biodiversität erhöhen, Lebensräume schaffen und Nährstoffe durch natürliche Verrottungsprozesse wieder in den Boden zurückführen. Aus Sicht der Brandbekämpfung ist dieses leicht brennbare Material, insbesondere in Nadelholzwäldern, ein Brandbeschleuniger. Das Feuer findet leichte Nahrung und kann sich schneller weiter ausbreiten. Die Verräumung von Totholz ist aber teuer und aufwändig.
Im Vergleich aller Bundesländer fällt auf: der Großteil der Waldbrandflächen liegt in Ostdeutschland. Insbesondere Brandenburg gilt durch die weit verbreiteten Nadelwälder mit sandigen und trockenen Böden als besonders anfällig für Waldbrände und wurde ganzflächig als Risikozone eingestuft. Hier fielen 765 Hektar bei 251 Bränden den Flammen zum Opfer.
In Mecklenburg-Vorpommern verbrannte bei 57 Feuern die zweitgrößte Fläche mit rund 192 Hektar. Zwar brannte es in Sachsen 115 Mal, doch verlor das Land nur 137 Hektar an Waldfläche, wovon 88 Hektar auf Nichtholzboden entfielen. Allerdings war Sachsen 2022 mit 785 Hektar ebenfalls stark von Waldbränden betroffen. Daraufhin wurde am Waldbrandmanagement gearbeitet und unter anderem zwei Löschflugzeuge angeschafft, welche auch schon in Brandenburg zum Einsatz kamen.
Dass in Brandenburg deutlich mehr Waldfläche gefährdet ist als in den anderen Bundesländern, liegt auch an der weitflächig vorkommenden Munition im Wald. Diese Hinterlassenschaften sind für Einsatzkräfte eine enorme Gefahr, weshalb teilweise Sicherheitsabstände von 1000 Metern eingehalten werden müssen. Dieser Umstand erschwert Löscharbeiten massiv. In Berlin, Sachsen-Anhalt und Thüringen verbrannten im Osten die geringsten Flächen.
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Weitere InformationenBei der schnellen Bekämpfung spielt neben Prävention natürlich die Ausrüstung der Feuerwehr aber auch die Grundversorgung eine große Rolle. Deswegen fordert Rolf Fünning, Präsident des Landesfeuerwehrverbands Brandenburg: „Um effektiv bekämpfen zu können, brauchen wir Fahrzeuge und Ausrüstung, Wasserentnahmestellen, die Unterstützung aus der Luft und vorbeugende Maßnahmen. Außerdem viel Bereitschaft aller Beteiligten, an diesem Ziel mitzuarbeiten.“
So sollten mehr Brunnen gebaut werden, um die Wasserversorgung und die Brandbekämpfung flächendeckend zu gewährleisten. Auch der Ausbau der Anfahrtswege würde die Feuerwehren unterstützen. Denn die oft schlecht ausgebauten Waldwege erschweren das Befahren mit den tonnenschweren Löschfahrzeugen.
Eine weitere konkrete Maßnahme wäre die konsequente Parzellierung von Munitionsverdachtsflächen. Mit breit angelegten Feuerschutzstreifen könnten Flächenbrände besser kontrolliert und eingedämmt werden.
An der Statistik der vergangenen fünf Jahren sieht man sehr gut, dass die Gefahr nicht verschwindet. 2020 und 2021 verbrannten nur geringe Flächen. Darauf folgte 2022 bundesweit eine Rekordfläche von über 3000 Hektar. Dies betont auch der Präsident des Landesfeuerwehrverbands Fünning: „Es ist wichtig, dass wir und die Entscheidungsträger sich bewusst machen, dass auch trotz guter Jahre die Gefahr immer gegenwärtig ist.“
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