ASP-Fund bei Wildschwein an der Grenze zu Brandenburg

Bei einem jungen Wildschwein nahe Redlin, 300 Meter vor der Landesgrenze zu Brandenburg, wurde gestern die Afrikanische Schweinepest (ASP) festgestellt. Länderübergreifend wird jetzt ein ASP-Kerngebiet eingezäunt.

Von Gerd Rinas

Bei einem weiteren Wildschwein im Landkreis Ludwigslust-Parchim wurde gestern Abend Afrikanische Schweinepest (ASP) festgestellt. Bei dem Tier handelt es sich um einen Überläufer, der bei einem Verkehrsunfall angefahren wurde und später im Landesamt LALLF in Rostock untersucht worden war, teilte heute Vormittag Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus in Schwerin mit. Damit erhöht sich die Zahl der mit ASP-infizierten Wildschweine im Landkreis Ludwigslust-Parchim auf sieben.

Völlig neue Situation

Das gestern Abend als ASP-positiv identifizierte Wildschwein ist das erste außerhalb des bisherigen ASP-Kerngebietes um Marnitz, Mentin, Suckow. Der Unfallort bei Redlin befindet sich 300 m von der Ländergrenze zu Brandenburg. „Damit haben wir eine völlig neue Situation. Es gibt jetzt einen ASP-Fall in einem Kerngebiet von zwei Landkreisen – Prignitz und Ludwigslust-Parchim – und zwei Bundesländern – Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern“, so Backhaus.


Jens und Thies Blöcker, zwei Tage nachdem sie die Nachricht vom ASP-Ausbruch in ihrem Schweinemaststall erhielten. ASP in Vogelsang
(c) Gerd Rinas

Das Rätsel von Vogelsang

Landwirt Thies Blöcker und seine Familie traf die Nachricht wie ein Hammerschlag. Im Stall des jungen Schweinemästers im Landkreis Rostock wurde ASP festgestellt. Wie das Virus in den Tierbestand vordrang, ist noch unklar.  mehr


30 km langer Sperrzaun zur ASP-Eindämmung

Das Agrarministerium in Schwerin und der Landkreis Ludwigslust-Parchim stehen in engem Kontakt mit dem brandenburgischen Landkreis Prignitz und den Ministerien für Gesundheit, Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sowie dem Agrar- und Forstministerium in Potsdam. Ab Freitag soll das neue ASP-Kerngebiet länderübergreifend mit einem Elektrozaun mit 20 km Länge auf Mecklenburger und 10 km auf Brandenburger Seite abgegrenzt werden. In dem abgesperrten Gebiet will man zunächst Bewegungen von Wildschweinen beobachten. Dazu sollen wie schon bei Marnitz Suchhunde, Drohnen und ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera zum Einsatz kommen.

Laut Landrat Stefan Sternberg werden ab morgen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr, von Straßenmeistereien, Bundeswehr und Landesforst mit dem Zaunbau beginnen. „Wir wollen den Zaun schnell aufbauen, jeder Tag zählt, um Schaden abzuwenden“, sagte Sternberg. Das Kerngebiet auf der brandenburgischen Seite liegt auf dem Gelände eines früheren Bombenabwurfplatzes, ein „idealer Rückzugsort“ für Wildschweine. Es gebe gute Argumente für ein ASP-Geschehen in diesem Gebiet, so Backhaus.


Wildschweine als Überträger der Afrikanischen Schweinepest (ASP)

+++ Alle News zu ASP in unserem Newsticker +++

In Deutschland wurde die Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen in Brandenburg nachgewiesen. Fortlaufend aktualisierte Infos dazu können Sie in unserem ASP-Newsticker verfolgen. mehr


ASP-Fund: Elektrozaun um Kerngebiet bei Marnitz steht

Gestern Abend hatten Mitarbeiter der Landesforst MV wie geplant die Bauarbeiten an dem 40 km langen Elektrozaun um das 3-km-ASP-Kerngebiet bei Marnitz, Mentin, Suckow im Landkreis Ludwigslust-Parchim abgeschlossen. Auch dort soll nun der Wildschweinbestand nach Beobachtung gezielt bejagt werden. „Wir haben einen Krisenherd im Kerngebiet, der ausgeräumt werden muss. Nur so kriegen wir die Seuche gestoppt“, sagte Backhaus.

Keine Erkenntnisse zum Eintrittspfad

Unterdessen ist im Schweriner Agrarministerium der epidemiologische Bericht des Friedrich-Löffler-Instituts in Greifswald zum ASP-Ausbruch in dem Mastschweinebestand in Vogelsang bei Lalendorf im Landkreis Rostock eingetroffen. Erkenntnisse zum Eintrittspfad der Seuche lägen noch nicht vor.

Laut Minister Backhaus werde weiter „mit Hochdruck“ an einer Lösung gearbeitet, um das Fleisch der Schweine aus den vier größeren Betrieben in der Sperrzone um die Mastanlage in Vogelsang verwerten zu können. Dazu sei man mit dem Landkreis Rostock in „sehr guten Gesprächen“. „Der Tierschutz soll eingehalten werden, die Weichen sind auf Grün gestellt“, ergänzte Landestierarzt Dr. Freitag. Außer in dem Mastschweinebestand wurden bisher weder bei Haus- noch Wildschweinen in der Sperrzone Vogelsang weitere ASP-Befunde nachgewiesen.

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Drei weitere Wildschweine ASP-positiv

Das Friedrich-Löffler-Institut in Greifswald hat bei drei weiteren Wildschweinen aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim Afrikanische Schweinepest bestätigt. Die Landesforst baut einen Zaun um den Fundort bei Marnitz.

Von Gerd Rinas

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es drei weitere Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen. Das Friedrich-Löffler-Institut in Greifswald bestätigte die Krankheit bei einer Bache und zwei Frischlingen. Die Tiere gehörten zu der Gruppe von 17 Wildschweinen, die am vergangenen Mittwoch bei einer Drückjagd in den Ruhner Bergen bei Marnitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim erlegt wurden. Sie kamen zur Untersuchung ins Landesamt LALLF nach Rostock, nachdem im Jagdgebiet ein Frischling tot aufgefunden worden war. Bei ihm hatte sich schon am Mittwoch der ASP-Verdacht bestätigt.

ASP: verkehr stark eingeschränkt

Der Landkreis Ludwigslust-Parchim hat eine Allgemeinverfügung zur ASP-Bekämpfung erlassen und im Umkreis von zehn Kilometern um den Fundort des infizierten Frischlings in der Nähe von Marnitz südwestlich der Autobahn A 24 eine Sperrzone II (gefährdetes Gebiet) mit einem drei Kilometer großen Kerngebiet (infizierte Zone) eingerichtet.

In einem weiteren, ebenfalls zehn Kilometer-Umkreis folgt die Sperrzone I (Pufferzone). Für Schweinehalter gelten eine Reihe von Einschränkungen. U. a. dürfen Schweine aus dem gefährdeten Gebiet nicht verbracht werden. Der Fahrzeug- und Personenverkehr ist hier stark eingeschränkt. Auch ist es untersagt, Hunde frei herumlaufen zu lassen. Grundsätzlich soll jeder Kontakt von Wild- zu Hausschweinen unterbunden werden.


Wildschweine als Überträger der Afrikanischen Schweinepest (ASP)

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Elektrozaun auf 40 km Länge

Im Auftrag des Landkreises bauen Mitarbeiter der Landesforst um das Kerngebiet bei Mentin nahe Suckow, südlich der A 24, einen Drei-Litzen-Elektrozaun auf. Laut Landkreissprecher Andreas Bonin sollen die Arbeiten auf 40 km Länge bis Mittwoch abgeschlossen werden. Nach dem Tiergesundheitsgesetz haben Eigentümer auf ihren Grundstücken den Zaunbau zu dulden. Laut Allgemeinverfügung sind davon mindestens 2.010 Flurstücke direkt betroffen.


Jens und Thies Blöcker, zwei Tage nachdem sie die Nachricht vom ASP-Ausbruch in ihrem Schweinemaststall erhielten. ASP in Vogelsang
(c) Gerd Rinas

Das Rätsel von Vogelsang

Landwirt Thies Blöcker und seine Familie traf die Nachricht wie ein Hammerschlag. Im Stall des jungen Schweinemästers im Landkreis Rostock wurde ASP festgestellt. Wie das Virus in den Tierbestand vordrang, ist noch unklar.  mehr


Wie viele Wildschweine im Kerngebiet?

Landesforst und Veterinärdienst des Landkreises verschaffen sich seit Freitag einen Überblick über die Wildschweine im Kerngebiet. Dabei wird alles unterlassen, was die Tiere beunruhigen könnte. „Wenn es viele sind, würde unter Umständen anstelle des E-Zauns ein fester Zaun errichtet werden, damit die Tiere nicht ausbrechen können, wenn sie bejagt werden“, sagte Bonin am Samstag der Bauernzeitung.

Um die potenziellen Überträger der Seuche aufzuspüren, kreiste heute eine Drohne über dem Kerngebiet. Wenn die Sichtverhältnisse es zulassen, soll am Sonntag auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz kommen.

Im Überwachungsgebiet der beiden Sperrzonen gibt es 106 Hausschweinehaltungen mit insgesamt 25.000 bis 30.000 Tieren. In acht Beständen stehen mehr als 100 Tiere. Bisher gibt es keine Hinweise, dass Schweine aus diesen Beständen von Afrikanischer Schweinepest betroffen sind.

Weitere Nachrichten aus den Bundesländern

ASP bei Frischling nahe Parchim

Bei einem Frischling im Landkreis Ludwigslust-Parchim wurde die Afrikanische Schweinepest amtlich bestätigt. Es ist der erste ASP-Fall bei Wildschweinen in Mecklenburg-Vorpommern.

Von Gerd Rinas

Bei einem Frischling nahe Marnitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim wurde Afrikanische Schweinepest (ASP) festgestellt. Das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) bestätigte den Befund gestern Abend, teilten heute die Landwirtschaftsministerien in Berlin und Schwerin mit. Es ist der erste ASP-Fund bei Wildschweinen in Mecklenburg-Vorpommern.

Nach Angaben von MV-Agrarminister Till Backhaus handelt es sich bei dem infizierten Wildschwein um einen 20 kg schweren Frischling. Das Tier wurde gestern bei einer Drückjagd in den Ruhner Bergen bei Marnitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim tot aufgefunden und ebenso wie alle bei der Jagd erlegten 17 Wildschweine ins Landesamt LALLF nach Rostock gebracht. „Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen“, sagte Backhaus heute Vormittag in Schwerin.

ASP bei Parchim: Drohne und Suchhunde im Einsatz

Unterdessen hat der Landkreis Ludwigslust-Parchim seinen Krisenstab aktiviert. „Wir werden heute beginnen, mit einer Drohne und Suchhunden das Gebiet um den Fundort nach Fallwild abzusuchen“, kündigte Landrat Stefan Sternberg an. Ab morgen soll eine Sperrzone mit einem Kerngebiet im Umkreis von 3 km um den Fundort des infizierten Frischlings eingerichtet und mit einem Elektrozaun gesichert werden. Seit 2020 wurden in Monitoringprogrammen zum Schutz vor ASP im Landkreis über 1.500 Schweine aus gehaltenen Beständen und in diesem Jahr 128 Wildschweine untersucht. „Alle ohne ASP-Befund“, so Backhaus.

ASP MV Frischling, Im Februar 2019 probten MV-Agrarminister Till Backhaus und Landrat Stefan Sternberg den Zaunbau gegen ASP. Zwei Jahre und neun Monate später ist mit dem ersten ASP-befund bei einem Wildschwein in MV der Ernstfall eingetreten.
Im Februar 2019 probten MV-Agrarminister Till Backhaus und Landrat Stefan Sternberg den Zaunbau gegen ASP. Zwei Jahre und neun Monate später ist mit dem ersten ASP-befund bei einem Wildschwein in MV der Ernstfall eingetreten. (c) Gerd Rinas

Bis zu 30.000 Schweine in der Sperrzone

Im Überwachungsgebiet der beiden Sperrzonen – etwa 20 km um den ASP-Fundort bei Marnitz – gibt es 106 Hausschweinebestände mit insgesamt 25.000 bis 30.000 Tieren. In acht Beständen werden mehr als 100 Tiere gehalten. Schlachtreife Tiere von dort können weiterhin an Schlachthöfe geliefert werden. Er sei dazu in engem Kontakt mit den Schlachtbetrieben in Perleberg, Kellinghusen und Weißenfels, betonte der Minister.


Wildschweine als Überträger der Afrikanischen Schweinepest (ASP)

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In Deutschland wurde die Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen in Brandenburg nachgewiesen. Fortlaufend aktualisierte Infos dazu können Sie in unserem ASP-Newsticker verfolgen. mehr


Schweine in Sperrzone um Vogelsang ohne ASP-befund

Anders sei die Situation für die schweinehaltenden Betriebe in der ASP-Sperrzone um Vogelsang im Landkreis Rostock. Hier war am Montag voriger Woche in einem Mastschweinebestand erstmals in Mecklenburg-Vorpommern ASP nachgewiesen worden. „In den Betrieben gibt es keinen Hinweis auf ASP. Die Tiere sind gesund, das Fleisch ist hervorragend und kann verwertet werden“, so Backhaus. Allerdings müsse es erhitzt werden. Eine Verwertungsmöglichkeit wäre Konservenfleisch. An endgültigen Lösungen für die Vermarktung werde intensiv gearbeitet.


Jens und Thies Blöcker, zwei Tage nachdem sie die Nachricht vom ASP-Ausbruch in ihrem Schweinemaststall erhielten. ASP in Vogelsang
(c) Gerd Rinas

Das Rätsel von Vogelsang

Landwirt Thies Blöcker und seine Familie traf die Nachricht wie ein Hammerschlag. Im Stall des jungen Schweinemästers im Landkreis Rostock wurde ASP festgestellt. Wie das Virus in den Tierbestand vordrang, ist noch unklar.  mehr


Bisher keine Hinweise zur Herkunft des ASP-Virus

Der Minister wies darauf hin, dass es bisher außer in dem Mastschweinebestand in Vogelsang und dem Befund bei dem verendeten Frischling nahe Marnitz keine Hinweise auf ASP in Haus- und Wildschweinbeständen in Mecklenburg-Vorpommern gibt. „Wir unternehmen alles, damit das so bleibt“, versicherte Backhaus. Untersuchungsergebnisse aus dem Friedrich-Löffler-Institut zur möglichen Herkunft des Virus in Vogelsang und bei Marnitz stehen noch aus.

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ASP: Lage in Sperrzone „unter Kontrolle“

Eine Woche nach dem Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einem Mastbetrieb im Landkreis Rostock gibt es keine Anzeichen, dass sich die Seuche ausbreitet.

Von Gerd Rinas

Die Suche nach dem Eintrittspfad des ASP-Virus in einen Mastschweinebestand in Vogelsang (Gemeinde Lalendorf) im Landkreis Rostock dauert eine Woche nach dem amtlichen Nachweis der Seuche an. Am Wochenende wurden Gebiete in der Sperr- und Beobachtungszone um Vogelsang nach Wildschweinen durchsucht. Zum Einsatz kam dabei eine Drohne mit Wärmebildkamera, die das Land dem Landkreis Rostock zur Verfügung gestellt hat. Es wurden keine Wildschweine in dem durchsuchten Gebiet festgestellt.

Auch Fallwildsuchhunde, die in den vergangenen Monaten speziell für den Ausbruch von ASP im Wildschweinebestand ausgebildet worden waren, wurden bei ihrem ersten Kriseneinsatz nicht fündig: „Es gibt keine Hinweise auf ein aktives ASP-Geschehen in der Wildschweinpopulation rund um den von ASP betroffenen Betrieb“, sagte MV-Landwirtschaftsminister Till Backhaus heute in Schwerin.

Alle Proben negativ

Bei Jagden in bzw. am Rande der 314 km2 großen Überwachungszone wurden am Wochenende 40 Proben von Wildschweinen genommen und im Landesamt Lallf in Rostock untersucht. Landesweit waren dort in den vergangenen Tagen rund 600 Proben von Haus- und Wildschweinen analysiert worden, alle mit negativem Ergebnis.

In den nächsten Wochen sind in dem Gebiet um den ASP-Fundort revierübergreifende Jagden geplant. „Von der Untersuchung der erlegten Tiere erhoffen wir uns weiterhin keine Hinweise auf ASP“, so Backhaus. Er sehe sich in der Annahme bestätigt, dass es sich bei dem Seuchenausbruch um einen „Punkteintrag“ handelt. „Die Lage ist unter Kontrolle“, für Entwarnung gebe es aber noch keinen Anlass.

Fotomontage: ASP-Sperrgebiet

ASP bei Mastschweinen im Landkreis Rostock festgestellt

Nach positiven PCR-Tests an verendeten Mastschweinen aus einem Bestand im Landkreis Rostock hat sich bei weiteren Untersuchungen der Verdacht auf Afrikanische Schweinepest (ASP) bestätigt. Es ist der erste ASP-Ausbruch im Nordosten. mehr


Eintragsquelle weiter unbekannt

Über die Eintragsquelle des Virus in den Betrieb wird viel spekuliert. Die epidemiologischen Untersuchungen im Friedrich-Löffler-Institut (FLI) in Greifswald und beim Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (Lallf) in Rostock laufen. „Der Bericht steht noch aus“, so Backhaus. Die Genomanalyse am FLI habe ergeben, dass das Virus von Vogelsang dem in Nordbrandenburg bzw. in Westpolen nachgewiesenen Virustyp entspreche.

ASP in MV: Schutzzaun um die Anlage

Am Wochenende hatten Mitarbeiter der Landesforst auf 6,4 km um den von ASP betroffenen Betrieb einen Elektrozaun aufgebaut. Er soll verhindern, dass Wildschweine in die Nähe der mit einem stabilen Zaun gesicherten Stallanlage kommen. Damit wolle man „ganz auf Nummer sichergehen“, und das Ausbreiten des Virus womöglich aus der Anlage unterbinden.

Am Freitag voriger Woche hatte das Schweriner Agrarministerium in Windeseile einen Erlass herausgegeben, nach dem Jäger bei Jagden im Restriktionsgebiet mit 100 Euro pro erlegtem und beprobtem Wildschwein für entgangenes Wildbret entschädigt werden.


Wildschweine als Überträger der Afrikanischen Schweinepest (ASP)

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In Deutschland wurde die Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen in Brandenburg nachgewiesen. Fortlaufend aktualisierte Infos dazu können Sie in unserem ASP-Newsticker verfolgen. mehr


Zunächst betäubt und dann getötet

Zuvor hatten Mitarbeiter einer Spezialfirma nach drei Tagen nach drei Tagen intensiver Arbeit ebenfalls am Freitag die Beräumung der beiden Schweinemastställe in Vogelsang beendet. Über 4.000 Schweine waren zunächst betäubt und anschließend getötet worden, bevor die Kadaver in Tierkörperverwertungsanlagen transportiert wurden.

ASP in MV: Schlachthöfe nehmen ohne Abzüge ab

Nach Angaben von Minister Backhaus hatten die Schlachtunternehmen Tönnies mit den Standorten Kellinghusen und Weißenfels sowie Vion in Perleberg per Videokonferenz zugesichert, weiterhin Schlachtschweine aus MV ohne Abzüge anzunehmen, wenn sie nicht aus der Sperrzone kommen. Nach Anfangsschwierigkeiten zu Beginn voriger Woche – bis zum Vorliegen der Karte für die Sperrzone – habe die Abnahme der Schweine durch die Schlachthöfe geklappt, hieß es von Schweinemästern.

Land kauft Schweine aus Sperrzone heraus

Aus den 15 Haltungen mit weniger als 100 Tieren in der Sperrzone will das Land Schweine herauskaufen, kündigte Minister Backhaus an. Zur Verwertung der Tiere aus den verbleibenden vier größeren Unternehmen – davon drei in der Überwachungszone – liefen Gespräche. Die Bestände in vier Mastbetrieben mit jeweils mehr als 1.000 Tieren und einer Ferkelaufzuchtanlage mit 4.000 Sauen würden derweil vom Veterinäramt des Landkreises klinisch überwacht und beprobt. Die in der vorigen Woche verfügten Restriktionsmaßnahmen könnten im Februar aufgehoben werden – wenn es zu keinen weiteren ASP-Ausbrüchen im Land kommt, so Backhaus heute in Schwerin.

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ASP: Backhaus erhebt Vorwürfe gegen Bundesministerin Klöckner

Nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auf einem Mastbetrieb in Vogelsang bei Rostock zeigt sich Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus „verbittert“ über fehlende Impfstoffe und mangelnde Unterstützung vom Bund.

Von Gerd Rinas

Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister Till Backhaus hat heute schwerwiegende Vorwürfe gegen Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner erhoben. Er sei „verbittert“ darüber, dass es bisher nicht gelungen sei, einen Impfstoff gegen die Afrikanische Schweinepest bereitzustellen. Bei Corona sei dies sehr schnell möglich gewesen, sagte Backhaus einen Tag nachdem der erste ASP-Befund in Mecklenburg-Vorpommern in einem Mastbetrieb in Vogelsang bei Rostock amtlich bestätigt worden war.

ASP, MV, Schweinemastbetrieb
In dieser modernen Mastanlage bei Rostock, in der nach Einschätzung von Experten hohe Biosicherheitsstandards eingehalten werden, haben sich Schweine mit dem ASP-Virus infiziert. (c) Norbert Fellechner

„Nur Tiere betroffen“

Aber bei ASP seien ja „nur Tiere betroffen“, mutmaßte der Minister über Gründe für den fehlenden ASP-Impfstoff. „Wenn die Situation in Nordrhein-Westfalen oder Niedersachsen eingetreten wäre, wäre bestimmt schon was passiert“, legte Backhaus auf einer Pressekonferenz in Schwerin nach. Auch beim Bau der ASP-Schutzzäune an der Grenze zu Polen und der zentralen Koordinierung der ASP-Bekämpfung habe es „keinerlei Unterstützung“ vom Bund gegeben.


Fotomontage: ASP-Sperrgebiet

ASP bei Mastschweinen im Landkreis Rostock festgestellt

Nach positiven PCR-Tests an verendeten Mastschweinen aus einem Bestand im Landkreis Rostock hat sich bei weiteren Untersuchungen der Verdacht auf Afrikanische Schweinepest (ASP) bestätigt. Es ist der erste ASP-Ausbruch im Nordosten. mehr


Feiler: Behauptungen „schlicht falsch“

Aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) wurden die Vorwürfe postwendend zurückgewiesen. „Minister Backhaus stellt Behauptungen in den Raum, die schlicht falsch sind“, erklärte ASP-Beauftragter Uwe Feiler. Richtig sei, dass das BMEL die Entwicklung eines Impfstoffs unterstütze, das ASP-Virus aber viel komplexer sei als das Corona-Virus. Beim Bau des ASP-Schutzzaunes habe das Bundesministerium bei der EU-Kommission erfolgreich auf eine Mitfinanzierung hingewirkt. Aus EU-rechtlichen Gründen würden bisher aber nur Kosten erstattet, die bei der unmittelbaren Tierseuchenbekämpfung entstünden.

Fehlt es an zentraler Koordinierung?

Auch Backhaus‘ Kritik an fehlender zentraler Koordinierung der ASP-Bekämpfung wollte Feiler nicht gelten lassen. Der Zentrale Krisenstab im BMEL koordiniere die Bekämpfungsmaßnahmen und eine Bund-Länder „Task Force“ seit vielen Jahren die Zusammenarbeit in der Tierseuchenbekämpfung.


Wildschweine als Überträger der Afrikanischen Schweinepest (ASP)

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ASP in MV: „Punkteintrag“ aktuell nicht nachvollziehbar

Unterdessen sind am und um den ASP-Ausbruchsort im Landkreis Rostock Seuchenbekämpfungsmaßnahmen angelaufen. Laut einer Pressemitteilung, die das Schweriner Agrarministerium nach der Pressekonferenz heute Vormittag veröffentlichte, handelt es sich um Vogelsang und einen ASP-„Punkteintrag mitten in Mecklenburg-Vorpommern“ ohne vorherigen Nachweis in der Wildschweinepopulation. „Das hat es so in Deutschland noch nicht gegeben“ und sei aktuell „nicht nachvollziehbar“, so Backhaus betroffen. Epidemiologen arbeiteten mit Hochdruck daran, die Einschleppungsursache aufzuklären.

Spezialunternehmen morgen vor Ort

Das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Landkreises Rostock hat den Betrieb gesperrt sowie eine Schutzzone von 3 km und eine Überwachungszone 10 km um den Seuchenausbruchsbestand verfügt. Bis Wochenbeginn waren in dem Betrieb 48 Schweine an ASP verendet. Der gesamte Bestand von etwa 4.000 Tieren soll ab morgen von einem Spezialunternehmen tierschutzgerecht getötet werden.

20 Schweinehaltungen in der Sperrzone

In der Sperrzone im 10-km-Radius gibt es laut Agrarministerium 20 Schweinehaltungen. Für alle Tierhalter im betroffenen Gebiet gelten strenge Vorschriften. Die Schweine werden nun von Amtstierärzten untersucht. Oberstes Ziel ist es, die Verschleppung des ASP-Virus in andere Schweinehaltungen und den Wildschweinebestand in MV zu verhindern.

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ASP bei Mastschweinen im Landkreis Rostock festgestellt

Nach positiven PCR-Tests an verendeten Mastschweinen aus einem Bestand im Landkreis Rostock hat sich bei weiteren Untersuchungen der Verdacht auf Afrikanische Schweinepest (ASP) bestätigt. Es ist der erste ASP-Ausbruch im Nordosten.

In Mecklenburg-Vorpommern ist in einem schweinehaltenden Betrieb Afrikanische Schweinepest amtlich festgestellt worden. Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium am späten Abend mitteilte, hätten Untersuchungen am Friedrich-Loeffler-Institut in Greifswald den ASP-Befund in dem Betrieb im Landkreis Rostock bestätigt.

Auf dem Mastbetrieb mit knapp 4.000 Schweinen sind mehrere Tiere verendet. PCR-Tests an den Kadavern im Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei in Rostock hatten den Verdacht erhärtet, dass sich die Tiere mit dem Erreger der Afrikanischen Schweinepest (ASP) infiziert haben. Darüber hatte am frühen Abend zunächst das Schweriner Landwirtschaftsministerium informiert. Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus will morgen Vormittag auf einer Pressekonferenz über die Untersuchungsergebnisse und die Auswirkungen eines ASP-Ausbruchs im Land informieren.


ASP, MV, Schweinemastbetrieb, Türschild "Schweinebestand: Für Unbefugte betreten verboten"
(c) Norbert Fellechner

ASP: Backhaus erhebt Vorwürfe gegen Bundesministerin Klöckner

Nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auf einem Mastbetrieb in Vogelsang bei Rostock zeigt sich Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus „verbittert“ über fehlende Impfstoffe und mangelnde Unterstützung vom Bund. mehr


Die Afrikanische Schweinepest war in Deutschland erstmals im September vergangenen Jahres bei Wildschweinen in Brandenburg festgestellt worden. Mittlerweile ist auch Sachsen betroffen. Es wird vermutet, dass die Seuche in den zwei Bundesländern von Wildschweinen eingetragen wurde, die von Polen nach Deutschland einwanderten. An der Afrikanischen Schweinepest erkranken ausschließlich Wild- und Hausschweine. Meist verläuft die Erkrankung tödlich. red


Wildschweine als Überträger der Afrikanischen Schweinepest (ASP)

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Düngelandesverordnung MV: Verfahrensschritte nicht eingehalten

Das Oberverwaltungsgericht Greifswald hat heute sein Urteil zur Düngelandesverordnung MV begründet. Erforderliche Verfahrensschritte wurden nicht eingehalten, weshalb das OVG die Düngelandesverordnung für unwirksam erklärt hat.

Von Gerd Rinas

Die Düngelandesverordnung Mecklenburg-Vorpommern (DüLVO) ist unwirksam, weil bei der Zuordnung landwirtschaftlicher Flächen zu nitratbelasteten Gebieten Verfahrensschritte nicht eingehalten wurden, die nach der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Ausweisung nitratbelasteter Gebieten (AVV GeA) erforderlich wären. Das teilte heute das Oberverwaltungsgericht (OVG) Greifswald als Begründung zu seinem Urteil zur Düngelandesverordnung MV mit. Das OVG hatte am 5. 11. 2021 verkündet, dass die Düngelandesverordnung MV unwirksam sei.

Düngelandesverordnung MV: Keine Prüfung mit Stützmessstellen

Laut Gericht hätte das Land an sogenannten Stützmessstellen (Grundwassermessstellen) „zwingend“ prüfen müssen, ob die Verfahren zur Zuordnung landwirtschaftlicher Flächen zu nitratbelasteten (roten) Gebieten plausibel sind. Diesen Verfahrensschritt habe das Land aber nicht durchgeführt. Die Plausibilätsprüfung dürfe aber nicht unterbleiben, auch nicht aus dem Grund, weil es in Mecklenburg-Vorpommern keine Stützmessstellen gebe.

rechtliche Grundlage der Düngelandesverordnung MV reicht nicht aus

Ohne Plausibilitätsprüfung seien das Verfahren zur Regionalisierung und die ermittelten Gebiete nicht ausreichend. Auf den Ergebnissen der Regionalisierung (Binnendiffereinzierung) bauen weitere Verfahrensschritte auf, nach denen mit Nitrat belastete Gebiete ausgewiesen und einzelne Feldblöcke zugewiesen werden. Diese Verfahrensschritte seien mangels Plausibilisierung ohne rechtlich ausreichende Grundlage vorgenommen worden, so das Gericht.


Düngelandesverordnung für unwirksam erklärt

In einem „Musterverfahren“ zu mehreren Normenkontrollanträgen hat das Oberverwaltungsgericht Greifswald die Düngeverordnung von 2019 und 2020 in Mecklenburg-Vorpommern für unwirksam erklärt. Eine Revision gegen das Urteil wurde nicht zugelassen. mehr


backhaus: Am Ende ein Pyrrhussieg

Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus räumte ein, das Verfahren vor dem OVG verloren zu haben. „Was für die Landwirte wie ein Erfolg aussieht, ist am Ende aber ein Pyrrhussieg“, sagte er nach einer ersten Prüfung der schriftlichen Urteilsbegründung zur Düngelandesverordnung MV. Denn in dem Urteil werde nicht beanstandet, dass die vom Land zur Ausweisung roter Gebiete herangezogenen 552 Grundwassermessstellen ungeeignet wären. Bemängelt worden sei lediglich, dass zur Plausibilisierung des Messnetzes keine sogenannten Stützmessstellen herangezogen wurden.

LandwirtschaftsMinisterium: Stützmessstellen keine Pflicht

Anders als das Gericht, sieht das Ministerium sich dazu aber nicht verpflichtet. Die Einbeziehung von Stützmessstellen liege nach den Rechtsvorschriften des Bundes im Ermessensspielraum der Länder, hieß es aus Schwerin. „Nur durch das Verfahren, das wir angewendet haben, konnte eine Regionalisierung bzw. Binnendifferenzierung bei der Ausweisung der roten Gebiete erreicht werden“, argumentierte Minister Backhaus.

Für neue Düngelandesverordnung: Dialogforum mit dem Bauernverband

Mit dem OVG-Urteil sei aber genau das eingetreten, was man vermeiden wollte. Denn nach Bundesrecht müssen die roten Gebiete nun neu ausgewiesen und bekanntgemacht werden. Danach könnten statt wie bisher 13 % künftig bis zu 85 % der landwirtschaftlichen Fläche in Mecklenburg-Vorpommern zu roten Gebieten erklärt werden. Backhaus kündigte am Abend im NDR an, Landesbauernpräsident Detlef Kurreck zu einem Dialogforum einzuladen und bis Vegetationsbeginn im nächsten Frühjahr eine neue Düngelandesverordnung MV auf den Weg zu bringen.


Am Rande von Ottstedt befi ndet sich die von Jürgen Harnisch angezweifelte Messstelle, die man nur schwer als eine solche identifi zieren kann. Im Hintergrund liegt der Ettersberg.

Normenkontrollverfahren: Zweifel und Kritik an Düngeverordnung

Einige Betriebe in Thüringen haben ein Normenkontrollverfahren angestrengt. Jetzt liegt die Landesdüngeverordnung auf dem Tisch des OVG in Weimar. mehr


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Till Backhaus bleibt Landwirtschaftsminister

Der bisherige Minister für Landwirtschaft und Umwelt in MV, Till Backhaus, wird in der neuen Landesregierung von SPD und Linke Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft und Umwelt.

Von Gerd Rinas

Die Spekulationen über einen Wechsel in die Bundespolitik bewahrheiteten sich ein weiteres Mal nicht: Till Backhaus (SPD) bleibt auch in der neuen Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern Landwirtschaftsminister – und soll künftig ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld beackern: Wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig heute bei der Vorstellung des neuen Regierungskabinetts bekannt gab, wird das Landwirtschafts- und Umweltressort um den Bereich Klimaschutz erweitert.

„Die meiste Erfahrung, die meiste Energie“

„Wir haben entschieden, den Klimaschutz zu stärken. Er muss dahin, wo er künftig stattfindet, in den ländlichen Raum“, sagte Schwesig. Dort sei die Landwirtschaft, die „Schritt für Schritt umgebaut wird“, dort seien die Windparks. Für diese Aufgabe brauche es jemand, der die meiste Erfahrung hat und die meiste Energie für diese Themen mitbringt. „Das ist Till Backhaus“, betonte Schwesig.

Seit 23 Jahren im amt

Backhaus ist 62 Jahre alt und von Beruf Diplomagraringenieur. Er war Mitglied der Volkskammer von März bis Oktober 1990 und ist Mitglied des Landtages Mecklenburg-Vorpommern seit 1990. Seit November 1998 – seit 23 Jahren – ist er Minister für Landwirtschaft sowie je nach Ministeriumszuschnitt auch für Ernährung, Forsten, Fischerei, Verbraucherschutz, Umwelt – und nun ebenfalls für Klimaschutz.

„Ich freue mich über das Vertrauen der Ministerpräsidentin und darüber, wieder Minister der Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern sein zu dürfen. Für mich ist es eine große Herausforderung, nun auch das Schwerpunktthema Klimaschutz voranzubringen. Wichtig wird es sein, dazu den Dialog in der Gesellschaft zu entwickeln, mit den Bürgern zu sprechen. Nur so werden wir zu nachhaltigen Lösungen kommen. Dafür stehe ich“, kommentierte Till Backhaus seine Nominierung gegenüber der Bauernzeitung.


Mecklenburg-Vorpommern aktuell

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Bauernpräsident Kurreck gratuliert

Mecklenburg-Vorpommerns Bauernpräsident Detlef Kurreck übermittelte dem alten und neuen Landwirtschaftsminister herzliche Glückwünsche. „Die Entscheidung, Till Backhaus erneut zum Landwirtschaftsminister zu ernennen, ist für mich keine Überraschung“, sagte Kurreck. Schon im Koalitionsvertrag von SPD und Die Linke sei bei den Themen Landwirtschaft und Umwelt deutlich die Handschrift von Backhaus erkennbar gewesen.

Ob Erweiterung des ökologischen Landbaus, Aufforstung, Insektenschutz oder Wolf – bei all diesen Themen sei keine Kursänderung zu erkennen. „Hier können wir also nahtlos an die bisherigen Gespräche anknüpfen.“ Der Minister sollte mit den vielen drängenden Anliegen der Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern vertraut sein, so der Bauernpräsident.


Zügig verhandelt: Manuela Schwesig (l.) und Simone Oldenburg stellten in Schwerin die Koalitionsvereinbarung vor.
(c) Volker Bohlmann

„Aufbruch 2030“

SPD und Linke haben am Montag den Entwurf der Koalitionsvereinbarung für die rot-rote Landesregierung in MV vorgestellt. Sonderparteitage sollen am Wochenende das 77 Seiten umfassende Vertragswerk beschließen. mehr


Weitere Nachrichten aus den Bundesländern

Geflügelpest in großem Entenbestand

Die Geflügelpest breitet sich aus und hat in diesem Herbst in Norddeutschland den ersten großen Tierbestand erfasst. Im niedersächsischen Landkreis Cloppenburg müssen über 37.000 Enten getötet werden.

Von Gerd Rinas

Die Geflügelpest hat in diesem Herbst in Norddeutschland den ersten großen Tierbestand erfasst. In der Stadt Friesoythe im niedersächsischen Landkreis Cloppenburg wurde das hochpathogene aviäre Influenza Virus vom Subtyp H5N1 in einem Entenbestand nachgewiesen. 37.700 Tiere werden zur Zeit tierschutzgerecht getötet und im Anschluss geräumt, teilte der Landkreis heute mit.

Aufstallpflicht angeordnet

Um die Fundstelle mit dem positiven Virusnachweis werden ab dem 11. November im Umkreis von drei Kilometern eine Schutzzone (ehemals Sperrbezirk) und im Umkreis von zehn Kilometern eine Überwachungszone (ehemals Beobachtungsgebiet) festgelegt. Die Veterinärbehörde des Landkreises hat unverzüglich Seuchenbekämpfungsmaßnahmen angeordnet.

Laut Allgemeinverfügung des Landkreises muss sämtliches gehaltenes Geflügel (Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Laufvögel, Wachteln, Enten und Gänse) ab dem 11. November in geschlossenen Ställen oder gegen Einträge und Wildvögel gesichert gehalten werden. Geflügelausstellungen, -märkte oder Veranstaltungen ähnlicher Art sind untersagt.

Erster Ausbruch bei Nutzgeflügel in diesem Herbst

Der Landkreis Cloppenburg ist Durchzugsgebiet für wildlebende Wat- und Wasservögel und weist eine hohe Wirtschaftsgeflügeldichte auf. In Friesoythe liegt sie nach offiziellen Angaben bei ca. 18.691,388 Tieren pro Quadratkilometer. Auch in weiteren betroffenen Gemeinden werden deutlich mehr als 500 Stück Geflügel pro Quadratkilometer gehalten. Der Geflügelpestausbruch in Friesoythe ist in Niedersachsen in diesem Herbst der erste in einem Nutztierbestand. Zuvor war das Virus bei sieben Wildvögeln nachgewiesen worden.


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Bisher zwei Kleinsthaltungen in MV betroffen

Ein weiterer Geflügelpestausbruch wurde aus Mecklenburg-Vorpommern gemeldet. In einer Kleinsthaltung mit 17 Hühnern, 28 Enten und zwei Gänsen in Hohenkirchen, Nordwestmecklenburg, sind am Wochenende Tiere verendet und daraufhin zur Untersuchung in das Landesamt (LALLF) nach Rostock gebracht worden. In den Proben fand man das Influenza Virus des Subtyps H5. Im Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems wurde das Influenza Virus vom Subtyp H5N1 nachgewiesen, teilte das Agrarministerium in Schwerin mit. Der Tierbestand wurde getötet.

„Thema wird uns intensiv beschäftigen“

Zuvor war in diesem Herbst in Mecklenburg-Vorpommern Geflügelpest im Tierpark Greifswald, in einer weiteren Kleinsthaltung mit Enten und Hühnern in Nordwestmecklenburg und bei sieben Wildvögeln festgestellt worden. Die Ausbrüche in den beiden Kleinsthaltungen stünden nicht in Zusammenhang, hieß es aus dem Schweriner Ministerium. Dennoch machten sie deutlich, dass das Seuchengeschehen an Fahrt aufnimmt. „Wir können davon ausgehen, dass uns das Thema die kommenden Monate intensiv beschäftigen wird“, sagte Agrarminister Till Backhaus voraus.

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Düngelandesverordnung für unwirksam erklärt

In einem „Musterverfahren“ zu mehreren Normenkontrollanträgen hat das Oberverwaltungsgericht Greifswald die Düngeverordnung von 2019 und 2020 in Mecklenburg-Vorpommern für unwirksam erklärt. Eine Revision gegen das Urteil wurde nicht zugelassen.

Von Gerd Rinas

Greifswald. Der 2. Senat des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Greifswald hat die Düngeverordnung MV vom 23. Juli 2019 und die geänderte Fassung vom 20. Dezember 2020 für unwirksam erklärt. Das teilte das Gericht den Rechtsvertretern von Landwirtschaftsbetrieben schriftlich mit, die Normenkontrollanträge gegen die Düngelandesverordnung von 2019 und 2020 eingereicht hatten. Gegen das Urteil ist keine Revision zugelassen.

bundesweit Erstmals argumenten von landwirten gefolgt

Damit folgte bundesweit erstmals ein Gericht den Argumenten von Landwirten, die sich gegen die aus ihrer Sicht nicht sachgemäße Ausweisung roter Gebiete mit nitratbelastetem Grundwasser zur Wehr setzen. Vor dem OVG Greifswald sind seit 2020 zwölf Normenkontrollanträge im Auftrag von über 180 Landwirten in Mecklenburg-Vorpommern anhängig. Das Gericht hatte zwei Anträge von Landwirtschaftsbetrieben auf Rügen und im Landkreis Nordwestmecklenburg gegen das Land Mecklenburg-Vorpommern, „endvertreten durch den Minister für Landwirtschaft und Umwelt“ als „Musterverfahren“ identifiziert.

Ausweisung roter gebiete: Zahlreiche Kritikpunkte

An zwei mündlichen Verhandlungstagen erörterte das Gericht mit Klagevertretern der betroffenen Landwirtschaftsbetriebe und des Schweriner Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt verschiedenste Aspekte der Düngeverordnung MV wie z. B. die Einrichtung von Messstellen. Klagevertreter hatten während des Verfahrens zahlreiche Kritikpunkte an der aktuellen Düngelandesverordnung und der Ausweisung roter Gebiete vorgetragen. Vertreter des Landwirtschaftsministeriums hatten den Argumenten widersprochen. Das Gericht hatte sich zu Einzelfragen in der öffentlichen Verhandlung nicht geäußert.

Urteilsbegründung liegt nun vor

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Zwar ist eine Revision nicht zugelassen. Das Land kann gegen das Urteil aber wohl noch mit einer sogenannten Nichtzulassungsbeschwerde vor dem Bundesverwaltungsgericht vorgehen, hieß es aus Justizkreisen. Die Erfolgsaussichten seien aber statistisch sehr gering. Die Urteilsbegründung liegt seit Freitag (12. November) vor.


Gebäude des Oberverwaltungsgerichtes (OVG) in Greifswald

Düngelandesverordnung MV: Verfahrensschritte nicht eingehalten

Das Oberverwaltungsgericht Greifswald hat heute sein Urteil zur Düngelandesverordnung MV begründet. Erforderliche Verfahrensschritte wurden nicht eingehalten, weshalb das OVG die Düngelandesverordnung für unwirksam erklärt hat. mehr


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Landwirt: „Lagen nicht ganz falsch“

In einer ersten Reaktion zeigten sich betroffene Landwirte bestätigt. „Wir haben uns dem Normenkontrollverfahren angeschlossen, weil es bei der Festlegung der roten Gebiete in unserer Region Ungereimtheiten gab. Ich nehme jetzt zur Kenntnis, dass unsere Kritik an der Düngelandesverordnung vom Gericht geteilt wird. Also lagen wir mit unserer Einschätzung offensichtlich nicht ganz falsch“, sagte Michael Drews, Vorstandsvorsitzender der Agrargenossenschaft Köchelstorf eG im Landkreis Nordwestmecklenburg, der heute von seinem Rechtsanwalt von dem Urteil erfuhr.

Auch der Rechtsbeistand der Rügener Landwirte, Dr. Robert Krüger von der Kanzlei Geiersberger Glas & Partner, Rostock, zeigte sich zufrieden. „Ich freue mich, dass die sehr intensive fachliche und rechtliche Aufarbeitung der roten Gebiete mit den beteiligten Landwirtschaftsbetrieben erfolgreich war. Das Gerichtsurteil belegt, dass es lohnenswert ist, die Entscheidungen des Landes im Bereich der Landwirtschaft kritisch zu hinterfragen.“

Ministerium: Konsequenzen unklar

Aus dem Landwirtschaftsministerium hieß es am Freitag, dass es vom Gericht zu dem Urteil bisher nur eine mündliche Auskunft gebe und außerdem noch keine Begründung vorliege. Deshalb könne das Ministerium nicht einschätzen, welche Konsequenzen sich aus dem Urteil ergeben, so eine Sprecherin.


Am Rande von Ottstedt befi ndet sich die von Jürgen Harnisch angezweifelte Messstelle, die man nur schwer als eine solche identifi zieren kann. Im Hintergrund liegt der Ettersberg.
(c) Frank Hartmann

Normenkontrollverfahren: Zweifel und Kritik an Düngeverordnung

Einige Betriebe haben ein Normenkontrollverfahren angestrengt. Jetzt liegt die Landesdüngeverordnung auf dem Tisch des OVG in Weimar. mehr


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Rinderherpes BHV-1 bei Anklam

In einem Färsenaufzuchtbetrieb in Neu Kosenow bei Anklam, Landkreis Vorpommern-Greifswald, ist die sogenannte Rinder-Herpes Tierseuche BHV-1 festgestellt worden. Daraufhin wurde im Umkreis von drei Kilometern eine Sperrzone eingerichtet, bestätigte eine Sprecherin des Landkreises.

Von Gerd Rinas

In einem Färsenaufzuchtbetrieb in Neu Kosenow bei Anklam, Landkreis Vorpommern-Greifswald, ist die sogenannte Rinder-Herpes Tierseuche BHV-1 festgestellt worden. Daraufhin wurde im Umkreis von drei Kilometern eine Sperrzone eingerichtet, bestätigte eine Sprecherin des Landkreises. Entgegen ersten Angaben, wonach es sich um etwa 590 Tiere handeln sollte, zählen ca. 1.000 Jungtiere und tragende Färsen zum betroffenen Bestand, sagte Dr. Holger Vogel, Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes des Landkreises, am Mittwoch der Bauernzeitung.

Ein Teilbestand mit etwas mehr als 500 Tieren sei positiv auf das BHV-Virus getestet worden und müsse geschlachtet werden. Es bestehe aber die Hoffnung, dass ein weiterer Teilbestand an einem anderen Ort trotz Tierumsetzungen zwischen beiden Standorten von der Seuche nicht betroffen sei. Untersuchungen bis Dienstag hätten jedenfalls keinen positiven Befund ergeben. „Die Herkunft jedes Einzeltiers in dem Betrieb wird zurückverfolgt“, so Vogel. Endgültigen Aufschluss über die Verbreitung der Seuche im Bestand werden wohl erst Wiederholungsuntersuchungen nach mindestens 30 Tagen geben.

Experten aus Greifswald und Rostock vor Ort

In die Bekämpfung der Seuche sind das Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald, und der Tierseuchenbekämpfungsdienst des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (Lallf) MV in Rostock einbezogen.

Die Experten, die morgen in Neu Kosenow erwartet werden, hätten Zugriff auf alle Datenbanken zu BHV-1 und könnten zur transparenten Aufklärung der Ursachen des Seuchenausbruchs beitragen, so Vogel. Die Kontrolluntersuchungen des Bestandes sollten ursprünglich bis zum Wochenende abgeschlossen werden. Der Zeitraum könnte aber zu knapp bemessen sein, deutete der Amtstierarzt am Mittwoch an.


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Rinderherpes BHV-1: Kontaktbetriebe außerhalb des Landkreises

Laut Dr. Klim Hüttner vom Epidemiologischen Dienst am Lallf kann das Herpesvirus bei Rindern in der Laktation durch Untersuchungen der Milch nachgewiesen werden. „Bei Jungtieren bzw. tragenden Färsen ist bei vertiefter Diagnostik die Blutprobe das Mittel der Wahl.“

Erste Recherchen hätten ergeben, dass tragende Färsen aus dem Aufzuchtbetrieb, möglicherweise mit dem Herpes-Virus, in Kontaktbetriebe über die Landkreisgrenze hinaus verbracht wurden. „Sorge bereitet uns der sehr intensive Handel von Jungtieren und tragenden Färsen mit Rinderhaltern in den Niederlanden“, ließ Hüttner durchblicken. Hier bestehe ein großes Risiko, das durch labordiagnostische Untersuchungen abgeklärt werden müsse. Kontaktbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern und den Niederlanden würden nun ermittelt.

Es besteht der Verdacht, dass das Rinderherpes BHV-1-Virus aus den Niederlanden eingeschleppt wurde, die nicht als BHV-1-frei gelten. BHV-1 gilt als hochansteckend. Bei Rindern kann es zu Fieber, Fehlgeburten und geringerer Milchleistung und damit zu hohen wirtschaftlichen Verlusten führen. Für Menschen ist die Seuche ungefährlich.

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Guter Futteraufwuchs dank Wasserregulierung

Auf dem 21. Raminer Futterbautag informierten sich Landwirte über jüngste Forschungsergebnisse und Entwicklungen auf dem Grünland.

Von Fritz Fleege

Futter für die Rinder online zu beurteilen, ist ein Unding. Man kann die Pflanzen nicht in die Hand nehmen und an der Silage auch nicht schnuppern. Die Corona-Pandemie ließ aber über einen langen Zeitraum keine öffentlichen Treffen zu. Nun konnte endlich das Institut für Tierproduktion der Landesanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern den 21. Raminer Futterbautag organisieren. Dazu trafen sich etwa 30 Praktiker und Experten unter freiem Himmel auf dem Grünland zwischen Löcknitz und Retzin.

Dr. Heidi Jänicke von der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei stellte aktuelle Versuchsergebnisse vor. © Fritz Fleege

Extrem trockene Perioden

Felix Pickert und Ralf Papendieck von der Raminer Agrar GmbH & Co.KG informierten auf dem 21. Raminer Futterbautag zunächst über die Ergebnisse der Futterbaujahre 2020 und 2021.

Dank zweiseitiger Wasserregulierung konnte man auch in extrem trockenen Perioden einen relativ guten Futteraufwuchs verzeichnen. Bei der Ernte und Silierung kommt es ihnen vor allem auf den richtigen Zeitpunkt an. So ermittelt man den optimalen Rohfasergehalt durch Kontrolle und gezielte Untersuchungen. Bei guten Grassilagen verbucht man einen Energiegehalt um 6,0 MJ NEL/kg TM und einen Rohproteingehalt um 18 %. Sie riechen frisch und nur leicht säuerlich.

Drohnen und Wärmebildkameras im Kommen

Beim Mähen des Grünlandes vor allem im Frühjahr ist auch darauf zu achten, dass keine Rehkitze verletzt oder sogar getötet werden. Mithilfe von Drohnen und Wärmebildkameras lassen sie sich gut aufspüren. Das demonstrierte Dr. Sven Grumbach von der Gut Borken GmbH. So ließ er eine Drohne über eine Fläche fliegen, wo auch Rinder grasten. Tiere erkannte man dann auf dem Bildschirm als deutlich helle Punkte. Wenn es sich in der Praxis um Rehkitze handelt, fängt der Experte sie mit dem Kescher ein und bringt sie zeitweilig an einem sicheren Ort unter. Danach werden sie wieder freigelassen und von der Mutter angenommen. Zur Nutzung einer Drohne braucht man die entsprechende Genehmigung und Ausbildung.


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Wichtige Gräser und technik fürs Grünland

Dann wurde die diesjährige Versuchsanlage der Landesforschungsanstalt mit Arten und Sorten für nordostdeutsches Grünland besichtigt. Dr. Heidi Jänicke vom Institut für Tierproduktion, Dummerstorf erklärte die wichtigsten Gräser. Da waren Parzellen mit Wiesenschwingel, Knaulgras, Wiesenschweidel, Deutsches Weidelgras, Wiesenlieschgras, Rohrschweigel und anderen Gräsersorten angelegt. Aber auch Mischungen mit Gräsern, Klee und Chicorée waren zu sehen.

Bei den Versuchen geht es vor allem um einen hohen Ertrag und Nährstoffgehalt der Pflanzen. Abschließend wurde noch Landtechnik zur Grünlandpflege und -ernte vorgeführt, darunter eine mächtige Wiesenwalzen-Striegel-Kombination der Firma Lomma.

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