Weidetierhalter mit Positionspapier zum Wolf

Am 22. April werden Weidetierhalter und Vertreter grüner Verbände dem Vorsitzenden der Umweltministerkonferenz auf einer Kundgebung in Schwerin ihr Positionspapier zum Wolf übergeben. Eine Forderung: Geltendes Recht anwenden!

Weidetierhalter schlagen Alarm: Im vorigen Jahr haben die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern etwa 90 Wolfsattacken auf Weidetiere registriert. Dabei sind mehr als 430 Tiere getötet oder verletzt worden – so viele wie nie zuvor. Zugleich breitet sich die Wolfspopulation ungehindert aus. Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern sieht deshalb die Weidetierhaltung durch den Wolf nicht nur im Nordosten, sondern bundesweit in Gefahr. „Zahlreiche Weidetierhalter in MV stehen unter enormer finanzieller und emotionaler Belastung“, bestätigt Sprecherin Bettina Schipke. Um mit der Weidehaltung die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen zu schützen, brauche es ein klares politisches Bekenntnis zum Schutz von Nutz- und Wildtieren sowie der Menschen vor dem Wolf.


Schwein im Tiertransporter auf dem Weg zum Schlachthof.

Belgern schlachtet Schweine aus ASP-Gebiet

Schweinehalter aus dem ostsächsischen ASP-Gebiet können seit wenigen Wochen ihre Schlachtschweine an den Schlachthof Belgern liefern. Zuvor mussten sie die Tiere nach Kellingshusen in Schleswig-Holstein schicken. Doch die Kapazitäten in Belgern sind begrenzt. mehr


Positionspapier zum Wolf: „Es ist fünf vor zwölf!“

Zusammen wollen Bauernverband, Landesschaf- und Ziegenzuchtverband MV, Milchkontroll- und Rinderzuchtverband, RinderAllianz, Verband der Pferdezüchter MV, der ökologische Anbauverband Biopark, die Initiative „Land schafft Verbindung MV“ sowie der Arbeitskreis Jagdgenossenschaften und Eigenjagden ein Zeichen setzen: „Es ist fünf vor zwölf!“, warnen die Verbände. Deshalb werden sich Vertreter*innen der Weidetierhalter sich am 22. April mit einer Kundgebung am Rande der Umweltministerkonferenz für ihre Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde und Alpakas starkmachen und ein gemeinsames Positionspapier übergeben. Eine ihrer Forderungen: Geltendes Recht zum Wolf anwenden. Der Vorsitzende der Umweltministerkonferenz, Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister Till Backhaus, hat angekündigt, das Papier stellvertretend für seine Amtskollegen entgegenzunehmen.

Die Kundgebung findet am Donnerstag, dem 22. April um 11.45 Uhr vor dem dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, Paulshöher Weg 1, in 19061 Schwerin statt. red

Brand in Schweinezuchtanlage Alt Tellin: Landtag nimmt Landesregierung in die Pflicht

Abgeordnete des Landtages fordern nach dem Brand in der Schweinezuchtanlage Alt Tellin Aufklärung der Brandursache, Prüfung der Betriebsgenehmigung und Brandschutzkontrollen in schweinehaltenden Betrieben.

Von Gerd Rinas

Die Abgeordneten des Landtages Mecklenburg-Vorpommerns haben gestern einstimmig einen Antrag der Linksfraktion und einen Änderungsantrag von SPD und CDU zu Schlussfolgerungen aus der Brandkatastrophe in der Schweinezuchtanlage Alt Tellin beschlossen. Danach wird die Landesregierung aufgefordert, „alle notwendigen Schritte zur umfassenden Aufklärung der Brandursache“ zu unternehmen. Sie soll außerdem prüfen, inwiefern die Betriebsgenehmigung für den Betrieb schnellstmöglich widerrufen werden kann. Untere Behörden sollen sensibilisiert werden, Brandschutzkontrollen in schweinehaltenden Betrieben zu intensivieren.

Vorgaben für besseren Brandschutz

Die Landesregierung wird außerdem aufgefordert, Vorgaben für besseren Brandschutz und wirksame Brandschutzkonzepte in Tierhaltungsanlagen zu entwickeln und sich für eine bodengebundene regionale Tierhaltung einzusetzen. Wie schon in der Aktuellen Stunde des Landtages am Mittwoch brachten Sprecher aller Fraktionen zum Ausdruck, dass sich eine Brandkatastrophe wie in der Schweinezuchtanlage Alt Tellin nicht wiederholen dürfe. Nach dem Antrag der Linksfraktion sollte der Landtag feststellen, dass die Genehmigung für die Ferkelaufzuchtanlage in Alt Tellin mit 10.000 Sauenplätzen und einer Kapazität von 250.000 Ferkeln pro Jahr „gegen den Willen der umliegenden Gemeinden und entgegen der Kritik an den Umweltauswirkungen, der Gewährleistung des Tierschutzes und nicht zuletzt am Brandschutz“ erfolgte. Diese Formulierung fand aber ebenso keine Mehrheit wie die Feststellung im Antrag, dass „in Tierhaltungsanlagen dieser Größenordnung der Brandschutz nicht gewährleistet werden kann“.

Mitglieder und Symphatisanten der Umweltschutzorganisation BUND und des Deutschen Tierschutzbundes demonstrierten Donnerstagmorgen vor dem Schweriner Landtag für die Schließung der Schweinezuchtanlage in Alt Tellin. © BUND MV

gewerbliche Anlagen verbieten?

Auch beim von der Linksfraktion geforderten Verbot gewerblicher Tierhaltungsanlagen wollten CDU und SPD nicht mitgehen. Bei dieser Entscheidung gehe es um Grundrechte, gab Agrar- und Umweltminister Till Backhaus zu bedenken. Davon wären auch kleine gewerbliche Haltungen betroffen, begründete der Abgeordnete Holger Kliewe (CDU). Er räumte ein, dass über den Brandschutz und die Brandbekämpfung in Tierhaltungsanlagen neu nachgedacht werden müsse. Kliewe vertrat die Auffassung, dass der Brandschutz grundsätzlich auch in Anlagen wie in Alt Tellin gewährleistet werden könne; die Frage sei nur, inwieweit dies finanzierbar wäre. Der agrarpolitische Sprecher der Unionsfraktion empfahl, bei den Vorgaben „nicht übers Ziel hinaus zu schießen“, weil die Tierhaltung sonst nach Osten, bis nach Russland oder China, abwandern werde. Auch die AfD lehnte das Verbot gewerblicher Tierhaltungen und die Änderung rechtlicher Genehmigungsgrundlagen zur Größenbegrenzung von Tierhaltungsanlagen im Antrag der Linksfraktion ab. Nicht die Größe der Stallanlage sei entscheidend, sondern wie die Tiere gehalten würden, sagte der Abgeordnete Ralf Borschke. Geprüft werden müsse nach diesem Brand aber, wie sinnvoll es sei, Solaranlagen auf Dächern von Stallanlagen zu genehmigen. Nach Aussagen von Feuerwehrleuten hätten Solaranlagen auf den Stalldächern in Alt Tellin die Löscharbeiten massiv behindert.

backhaus: Bundesratsinitiative zu Obergrenzen

Minister Backhaus kündigte eine Bundesratsinitiative zu Stallplatzobergrenzen, eng gekoppelt an den Brandschutz, an. „Wir bewegen uns auf Bundes- und Europarecht. Es kommt darauf an, andere mit ins Boot zu holen. Alleingänge sind schlicht nicht möglich“, machte der SPD-Politiker deutlich. Er wies darauf hin, dass die Anlage in Alt Tellin seinerzeit zu genehmigen war, weil die Voraussetzungen nach der BIMSCH-Verordnung vorlagen. Jeder Entscheidungsträger, egal von welcher Partei, wäre dazu verpflichtet gewesen. Der Minister wies die Forderung der Linksfraktion zurück, die Anlage sofort zu schließen. „Das wäre Willkür.“ Dokumente zur Stallanlage in Alt Tellin füllen nach Backhaus‘ Angaben schon 42 Aktenordner. 16 enthalten Papiere zum Genehmigungsverfahren, die anderen sind voll mit Verstößen und Auflagen. Verstöße seien durch das zuständige Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt „zeitnah und streng“ bearbeitet worden: Allein im November 2013 verschickte das Amt an den Anlagenbetreiber elf Bußgeldbescheide über 88. 000 €. „Wegen allgemeiner Unzuverlässigkeit kann aber keine Genehmigung aufgehoben werden“, erklärte Backhaus.

„Sonst werden die Leute uns nichts mehr glauben“

Das Brandschutzkonzept habe seinerzeit „sehr hohen technischen Anforderungen und dem Stand der Brandschutztechnik“ entsprochen. Aus heutiger Sicht müsse man es infrage stellen. „Es hat nicht funktioniert. Wenn man die Lehren aus diesem schrecklichen Ereignis nicht zieht, darf man sich nicht wundern, wenn uns die Leute nichts mehr glauben“, warnte der Minister.

Die Abgeordnete Jeannine Rösler wies darauf hin, dass es schon vor der Genehmigung der Anlage von Brandschutzexperten klare Aussagen gegeben hätte: Ein Brand in Alt Tellin würde nicht beherrschbar sein, die Tiere könnten nicht gerettet werden. „Es ist unfassbar, dass alles ignoriert wurde“, zeigte sich die Linken-Politikerin erschüttert. Zahlreiche einfache Brandschutzvoraussetzungen wären in Alt Tellin nicht erfüllt: Zum Beispiel seien die Abstände zwischen den Ställen viel zu gering. Es fehlte an befestigten Stellflächen für Feuerwehrfahrzeuge. Mitarbeiter und Anwohner hätten sich in großer Gefahr befunden. Nur durch den Einsatz der Feuerwehren konnte das Übergreifen des Feuers auf die Biogasanlage abgewendet werden. „Kreisliche Behörden sind mit solchen Riesenanlagen überfordert. Sie können den Ereignissen nur noch hinterherlaufen“, warnte die Abgeordnete im Rückblick.

Schweinezuchtanlage Alt Tellin: Kein Wiederaufbau 1:1

Die abgebrannte Schweinezuchtanlage in Alt Tellin wird in der bisherigen Form nicht wiederaufgebaut. „Dafür gibt es keine Genehmigung“, kündigte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschafts- und Umweltminister Till Backhaus an.

Von Gerd Rinas

Die bei einem Brand in großen Teilen zerstörte Schweinezuchtanlage in Alt Tellin wird in der bisherigen Form nicht wiederaufgebaut. „Dafür gibt es keine Genehmigung“, kündigte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschafts- und Umweltminister Till Backhaus heute in einer Aktuellen Stunde „Aus Respekt vor der Schöpfung – in Tierwohl investieren“ auf Antrag der CDU-Fraktion im Schweriner Landtag an. „Ich habe mit dem Eigentümer und den Geschäftsführern der abgebrannten Zuchtanlage gesprochen und bin froh, dass auch sie erkennen, dass solche Betriebe nicht in die Zeit und nicht nach Mecklenburg-Vorpommern passen“, sagte Backhaus. Die LFD Holding wolle ein alternatives Konzept erarbeiten und habe zugesichert, mit der Gemeinde, dem Landkreis, Verbänden und Behörden, etwa in einem Beirat, zu kooperieren.

Modellanlage: „Stall 4.0“

Anstelle der bisherigen Großanlage soll eine „Modellanlage der Zukunft“, ein „Stall 4.0“ entstehen, kündigte Backhaus an. Aus einer industriell geführten Anlage soll ein Landwirtschaftsbetrieb werden, mit einem Tierbesatz von 2 GV/ha und Ställen nach neuesten technischen Standards. Das Modellvorhaben soll wissenschaftlich, zum Beispiel durch das Thünen-Institut, begleitet werden. Angestrebt werde eine „sinnvolle Reduktion“ des Sauenbestandes. Verabredet wurde, dass der Eigentümer der Anlage in Kürze Ideen vorlege, so Backhaus.

Freigabe: Brandstelle wird beräumt

Unterdessen teilte die LFD Holding mit, dass nun die gesamte Brandstelle in Alt Tellin beräumt wird. Dafür sei die behördliche Freigabe erteilt worden. Die Arbeiten würden mit einem Fachunternehmen ausgeführt. Angaben zu Schadenshöhe und Brandursache seien erst nach Abschluss der laufenden Untersuchungen möglich. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln weiter „in alle Richtungen“.

Agrarantrag 2021 ist online

Die Software für den Agrarantrag 2021 steht Landwirten in Mecklenburg-Vorpommern ab sofort online unter „agrarantrag-mv.de“ zur Verfügung.

Unter „agrarantrag-mv.de“ steht die Software für den Agrarantrag 2021 Landwirten in Mecklenburg-Vorpommern ab sofort online zur Verfügung. Letzter fristgemäßer Termin zum Einreichen der digitalen Antragsunterlagen ist in diesem Jahr der 17. Mai. Danach eingehende Anträge haben aufgrund der verspäteten Abgabe Prämienkürzungen zur Folge. Anträge, die nach dem 11. Juni 2021 bei der Bewilligungsbehörde eintreffen, gelten als verfristet und sind deshalb abzulehnen, teilte das Schweriner Agrarministerium mit.

Flächenüberschneidungen bis 23. Juni melden

Nach Abgabe und Vorlage aller Anträge müssen Antragsteller ihre Angaben auf Flächenüberschneidungen mit Nachbarn prüfen. Dazu ist eine „Überlappungsprüfung“ in der Webanwendung integriert. Die korrigierten Daten zur „Überlappungsprüfung“ sind wiederum bis zum 23. Juni 2021 online einzureichen. Die jeweiligen Bewilligungsbehörden stehen den Antragstellern zu den Dienstzeiten als fachliche und technische Ansprechpartner zur Verfügung. Die entsprechenden Kontaktdaten werden im Antragsverfahren ersichtlich. Um sorgfältiges Lesen der verschiedenen Hinweise im Antragsverfahren wird von der Verwaltung ausdrücklich gebeten. red

Viele Tiere bei Großbrand in Schweinezucht Alt Tellin verendet

Dem Feuer in der Schweinezuchtanlage Alt Tellin sind laut Betreiber 55.000 Ferkel und Sauen zum Opfer gefallen. 1.300 Tiere konnten gerettet werden.

Von Gerd Rinas

Der Beitrag wurde aktualisiert am 9. April 2021

Der Großbrand in der Schweinezuchtanlage in Alt Tellin am 30. März hat große Teile der Anlage zerstört. Die Staatsanwaltschaft Stralsund ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung. Bisher sehe es nach einer technischen Ursache aus, sagte der Sprecher der Stralsunder Justizbehörde. Den Gesamtschaden schätzt der Eigentümer der Anlage, die LFD Holding GmbH, auf etwa 40 Millionen Euro. Darin seien Erlösausfälle eingerechnet, hieß es ebenfalls am Donnerstag.

In den beiden Gebäudekomplexen mit jeweils neun Ställen breitete sich der Brand begünstigt von Wind aus wechselnder Richtung rasch von Stall zu Stall aus. Wegen sehr starker Hitze- und Rauchentwicklung konnte das Feuer nur von außen bekämpft werden. „Es wäre unverantwortlich gewesen, Feuerwehrmänner in die brennenden Ställe zu schicken“, sagte der Sprecher des Landkreises Vorpommern-Greifswald, Achim Froitzheim, am 30. März gegenüber der Bauernzeitung. Mehrere Stalldächer waren zudem mit Photovoltaikanlagen bestückt. Letztlich habe man die Ställe „kontrolliert abbrennen lassen müssen“. 75 Feuerwehrleuten konnten das Übergreifen der Flammen auf Futtersilos und eine Biogasanlage verhindern. Letztere wurde vorsorglich stundenlang mit Wasser gekühlt. In den Abendstunden dauerten die Löscharbeiten an, immer noch stiegen Rauchwolken vom Brandort auf.

ÜBERLEBENDE TIERE IN ANDERE HALTUNGEN GEBRACHT

Bei Ausbruch des Feuers am Dienstagmorgen befanden sich nach Erkenntnissen des Schweriner Agrarministeriums 9.000 Sauen und rund 50.000 Ferkel in der Anlage. Später korrigierte die LFD Holding die Zahl der Sauen auf etwa 7.000. Feuerwehrleute und Mitarbeiter konnten etwa 1.300 Tiere aus den Ställen retten. 700 Schweine wurden noch am gleichen Abend in andere Haltungen der LFD-Holding in Brandenburg gebracht. Die übrigen überlebenden Tiere kamen über Nacht in einer Siloanlage und wurden dort mit Wasser und Futter versorgt. Einzelne Sauen und Ferkel mussten wegen ihrer schweren Brandverletzungen notgetötet werden. Der Abtransport der überlebenden Tiere in andere Haltungen wurde am folgenden Tag fortgesetzt. Ein LFD-Sprecher kritisierte militante Tierschützer, die Lkw-Fahrer, die Tiere aus der Anlage brachten, mit Steinen beworfen und die Transporte mit Autos verfolgt haben sollen.

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Während des Brandes in der Sauenhaltungsanlage Alt Tellin.

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Die Schweine wurden in der Anlage in Buchten und auf Matten aus Kunststoff gehalten. Bei dem Großbrand in der Schweinezuchtanlage Alt Tellin sind Tiere zusammen mit großen Mengen Kunststoff verbrannt. Eine Fachfirma ist derzeit dabei, das Gelände der Anlage von toten Tieren zu beräumen, teilte ein Unternehmenssprecher am Dienstag mit. Angaben zur Brandursache standen noch aus. Unterstützt vom Technischen Hilfswerk und Kriminalisten, versucht ein Brandgutachter, die Ursache des Feuers zu ermitteln. Bestimmte Bereiche dürften nur beräumt werden, wenn der Experte dabei sei, sagte ein Sprecher der Polizei in Anklam.

Die „größte Sauenanlage Europas“

Das Genehmigungsverfahren für die Großanlage in Alt Tellin zur Ferkelaufzucht mit 10.500 Sauen begann 2008. Nach mehrjährigen Kontroversen zwischen Behörden, Anwohnern und Umweltverbänden wurde der Firma Straathof die Genehmigung zur Errichtung der Anlage im September 2010 erteilt.

Eine Klage des BUND auf Aufhebung der Genehmigung wurde vor dem Verwaltungsgericht Greifswald im März 2017 einmal verhandelt und danach vertagt. Adrianus Straathof, einstiger Betreiber der Anlage, die als „größte Sauenanlage Europas“ gilt, ist wegen mehrerer Tierschutzverstöße in Deutschland mit einem Tierhaltungsverbot belegt. Er hat die Funktion des Geschäftsführers 2015 abgegeben, seine Firma ist an ein Bankenkonsortium übergegangen, bestätigte Unternehmenssprecher Dr. Ralf Beke-Bramkamp.

Eigentümer der LFD Holding GmbH mit 14 Tochterunternehmen, einschließlich der Betriebsstätte Alt Tellin, insgesamt rund 55.000 Sauenplätzen und zehn Biogasanlagen sowie 400 Mitarbeitern in sechs Bundesländern ist seit 2020 die Schweizer Terra Grundwerte AG.

BUND: „Viel zu lange weggeschaut“

Einen Tag nach dem Großbrand in der Schweinezuchtanlage Alt Tellin hatten sich am Mittwochnachmittag über 100 Menschen vor der Anlage in Alt Tellin zu einer Mahnwache versammelt. Auf Transparenten waren Sprüche zu lesen wie: „Wir haben es satt. Stoppt Tierfabriken“. „Das tausendfache Tierleid ist unerträglich“, sagte die Geschäftsführerin des BUND MV, Corinna Cwielag. „Erst wurden Konzepte vorgelegt, wonach die trächtigen Muttersauen die Anlage im Brandfall mit der Geschwindigkeit von Wildschweinen verlassen würden, später wurden die Tiere zur Brandlast erklärt, am Ende sollte eine Sprinkleranlage helfen.“ Immer wieder sei erklärt worden, dass die Anlage absolut sicher sei. Der BUND fordert, die Genehmigung für die „gigantische, tierquälerische und umwelttoxische Anlage“ aufzuheben. Der Brand zeige, dass „viel zu lange weggeschaut“ wurde, so Cwielag.

Backhaus: „Großanlagen passen nicht in die Zeit“

Till Backhaus, Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister sah sich vorige Woche im Kreuzfeuer der Kritik. Teilnehmer der Mahnwache hielten dem SPD-Politiker vor, die Schweinezuchtanlage in Alt Tellin, die als „größte Ferkelaufzucht in Europa“ gilt, genehmigt zu haben. Backhaus wies diesen Vorwurf und gleichlautende Darstellungen in den Medien zurück. Tatsächlich übte das Schweriner Agrar- und Umweltministerium zum Zeitpunkt der Genehmigung der Anlage 2012 nur die Dienst-, nicht aber die Fachaufsicht auf die genehmigende Behörde aus. Die lag beim Wirtschaftsministerium.

Nach Bekanntwerden des Großbrandes in der Schweinezuchtanlage Alt Tellin hatte Backhaus von einer Tragödie gesprochen. All jene, die beim Bau gegen diese „Ferkel-Fabrik“ protestiert hatten, sähen sich nun im Recht. Auch er wolle solche Großanlagen nicht, sie passten weder in die Zeit noch ins Land. „Von der gesetzgeberischen Seite muss gehandelt werden, damit sich solche Tragödien nicht ständig wiederholen“, forderte Backhaus mit Blick auf den Brand in der Schweinemastanlage in Kobrow bei Sternberg Ende Februar mit mehreren Tausend toten Tieren.

Bemühungen um einen besseren Brandschutz durch eine Bundesratsinitiative seien 2019 an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner gescheitert. Der agrarpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Friedrich Ostendorff, erklärte, dass die „Megaanlage offensichtlich völlig verantwortungslos geführt“ worden sei. Sie sei einst vom „berüchtigten“ Adrianus Straathof aufgebaut worden, der mittlerweile in Deutschland mit einem Tierhaltungsverbot belegt sei.


Schwein im Tiertransporter auf dem Weg zum Schlachthof.

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Großbrand Schweinezuchtanlage Alt Tellin

Strafanzeige wegen „Tötung von Tieren ohne vernünftigen Grund“

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„Wirtschaftlichkeit kann nicht vor Tierschutz stehen“

Warnungen vor dem Weiterbetrieb der Anlage habe es genug gegeben. Der Brandschutz von solchen Mega-Anlagen gehöre jetzt überall auf den Prüfstand gestellt, um Tiere zumindest zukünftig besser zu schützen. „Wirtschaftlichkeit kann nicht vor Tierschutz stehen“, betonte der Grünen-Politiker.

Der Deutsche Tierschutzbund wies darauf hin, dass bereits seit Jahren große Bedenken wegen des Brandschutzes in der Anlage Alt Tellin bestanden hätten. „Grundsätzlich wird trotz bauordnungsrechtlicher Anforderungen noch nicht genug dafür getan, solche Tragödien auf den Anlagen zu verhindern oder ihr verheerendes Ausmaß zumindest zu beschränken“, kritisierte Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder. Bei einer großen Tierzahl sei die Rettung aller Tiere quasi unmöglich, insbesondere wenn Sauen fixiert seien. Realistische Rettungsmöglichkeiten im Brandfall bestünden nur, wenn der Brand frühzeitig festgestellt, der Tierbestand klein und das Haltungssystem angepasst sei. Tiere müssten idealerweise in Buchten an Außenwänden gehalten werden, mit von außen zu öffnenden Fluchttüren. Alle baulich technischen Brandverhütungs- und Brandbekämpfungsmaßnahmen sollten ausgeschöpft werden – zum Beispiel feuerfeste Materialien, Sprinkleranlagen, Brandmauern oder feuerfeste Türen.

Die Tierschutzorganisation ProVieh forderte die Politik als Gesetzgeber auf, solche großen Tierfabriken nicht mehr zu genehmigen; es müsse ein Umdenken stattfinden, hieß es.

Geflügelpest in Putenmastbestand ausgebrochen

In einem Putenmastbestand in Moltenow, Landkreis Rostock, ist Geflügelpest ausgebrochen. Runde 31.000 Tiere müssen getötet werden.

In einem Putenmastbetrieb in Moltenow, Landkreis Rostock, ist Geflügelpest festgestellt worden. Der Betrieb ist gesperrt, im Umkreis um den Ausbruchsort wurden ein Sperrbezirk und ein Beobachtungsgebiet festgelegt. Der gesamte Bestand mit rund 31.000 Tieren muss getötet werden, teilte der Landkreis am Sonntag mit.

Geflügelbestände an veterinäramt melden

Alle Tierhalter im Sperrbezirk und im Beobachtungsgebiet wurden aufgefordert, ihre Geflügelbestände dem Veterinäramt unverzüglich mitzuteilen. Sämtliches Geflügel ist aufzustallen oder in gegen Wildvögel gesicherten und überdachten Anlagen zu halten. Geflügelausstellungen und -märkte sind verboten. Für Geflügelhalter gelten strenge Hygiene- und Vermarktungsvorschriften.

Geflügelpest: Stallpflicht teilweise aufgehoben

Erst am Freitag voriger Woche hatte der Landkreis Rostock die Stallpflicht für Geflügel außerhalb von Risikogebieten sowie die Geflügelpest-Beobachtungsgebiete im Amt Gnoien und rund um die Gemeinde Roggentin aufgehoben. Als Risikogebiete gelten weiter Regionen entlang der Ostsee, an großen Binnenseen und Feuchtgebieten. Der Landkreis hat für Informationen zur Geflügelpest eine Internetseite und einen Kartendienst eingerichtet. red

Fast 34.000 Euro für Jungrind aus Mecklenburg-Vorpommern

Topseller bei der bundesweiten Online-Auktion „Sunrise Sale 26″ wurde das Jungrind „AK Best Lady“ aus der Aalberts-Krap GmbH in Lalendorf im Landkreis Rostock.

Von Gerd Rinas

Das Jungrind „AK Best Lady“ aus der Aalberts-Krap GmbH in Lalendorf, Landkreis Rostock, wurde Topseller bei der bundesweiten Online-Auktion „Sunrise Sale 26“. Das Rind wechselte für 33.600 Euro von Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen. Die Nummer 40 im Auktionskatalog zog schon vor der Versteigerung die Aufmerksamkeit vieler Bieter auf sich. Mit der Zuchtwertkombination 171 RZG und 3.212 RZ Euro gehört es zur absoluten Spitze der Holsteinzucht. Züchter Marius Aalberts-Krap, seit vielen Jahren in der Rinderzucht aktiv, und sein Sohn Johannes zeigten sich sehr zufrieden. „Das ist ein schöner Erfolg, der uns motiviert, weiterzumachen“, sagte Johannes Aalberts-Krap nach der Versteigerung der Bauernzeitung.

„Sunrise Sale“: Höhere Spitzenpreise als 2020

Das zweithöchste Gebot erhielt das Jungrind „PrismaGen No Doubt“ aus Altenberge in Nordrhein-Westfalen. Ein Züchter aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern sah das züchterische Potenzial in dem dreimonatigen Kalb, bot geduldig und erhielt den Zuschlag bei 30.100 Euro. Wie die RinderAllianz mitteilte, übertrafen die beiden Höchstpreise das sehr gute Ergebnis der ersten Online-Auktion „Sunrise Sale 25“ im vergangenen Jahr (27.500 Euro).

Zuchterfolg für Milchhof Gut Parchim

Das dritthöchste Gebot mit 20.000 Euro gab es für „Sunshine P“ aus der Milchhof Gut Parchim GbR, ebenfalls im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Das hornlose Kalb wechselt in den Stall eines Züchters in den Niederlanden. Alle 45 Jungrinder, die zum Verkauf standen, fanden einen neuen Besitzer.

„Sunshine P“ aus der Milchhof Gut Parchim GbR erhielt das dritthöchste Gebot der Auktion und wechselte für 20.000 Euro den Besitzer. © RinderAllianz

mehr als 1.600 Zuschauer bei YouToube

Mehr als 1.600 Zuschauer verfolgten die Versteigerung per YouTube-Livestream. Vor der Auktion wurden die Jungrinder per Video und Foto mit allen wichtigen Daten von Moderator Ingo Schnoor vorgestellt. Claus-Peter Tordsen schwang den Auktionshammer. Die beiden Schleswig-Holsteiner waren für die Veranstaltung ins nordrhein-westfälische Wettringen gereist, um in einem speziell hergerichteten Online-Auktions-Studio die besten Tiere der Saison „an die Züchter zu bringen“.

mehr Gebote aus dem Ausland

Veranstalter RinderAllianz und die Partner von „Holstein-Forum“ und „Rinderzucht Schleswig-Holstein“ zeigten sich nach der Versteigerung zufrieden. Die Auktion verfolgten mehr Besucher als bei der Online-Premiere von „Sunrise Sale“ im vorigen Jahr. „Auch die Zahl der Gebote aus dem Ausland stieg an“, sagte Geschäftsführerin Dr. Sabine Krüger der Bauernzeitung. Des ungeachtet hoffe man im nächsten Jahr auf eine Sunrise Sale 27 als Präsenzveranstaltung in der Auktionshalle im mecklenburgischen Karow. „Die Züchter sehnen sich danach“, so Krüger.

Frühjahrszählung: Wieder mehr Feldhasen

Der gerade abgeschlossenen Zählung zufolge steigt die Zahl der Feldhasen wieder an. Durchschnittlich sieben Tiere auf 100 Hektar sind zwei mehr als 2019. Bundesweit wurden allerdings doppelt so viele gezählt.

Von Jürgen Drewes

Gut hören kann er. Und schnell ist er auch. Doch selbst seine Spitzengeschwindigkeit von 70 km/h reicht mitunter nicht aus, um sich erfolgreich vor Feinden aus dem Staub zu machen. Und das sind nicht wenige: Fuchs, Marderhund, Dachs, Waschbär. Weitere kommen aus der Luft. Andere mit dem Gewehr. Doch das bleibt seit Jahren im Schrank. Glück gehabt!? „Ich meine ja. Wir tun vieles, damit es dem Hasen gut geht“, sagt Rainer Pirzkall. Der langjährige Niederwildexperte des Landesjagdverbandes Mecklenburg-Vorpommern hat zwar gerade eine neue berufliche Herausforderung gestartet, gleichwohl liegt dem Weidmann das Wohl der Langohren nach wie vor am Herzen. Wachstum in der Feldhasenpopulation ist angesagt. Ob alles klappt wie gewünscht, wird zweimal im Jahr aufwendig überprüft.

Feldhasen im Schweinwerferlicht

„Im Frühjahr und Herbst verschaffen wir uns einen Überblick über die Wildtierpopulation. Hasen inklusive“, sagt Verbandssprecherin Julia Blau. Während der sogenannten Scheinwerfertaxation sind Jäger mit freiwilligen Helfern landauf, landab unterwegs, um bei Dunkelheit im Scheinwerferlicht ihrer Fahrzeuge nach Hasen Ausschau zu halten. Deren Augen reflektieren das Licht eindeutig. Eine Verwechslung mit anderen nachtaktiven Tieren wie streunende Katzen, Mardern, Füchsen, ist ausgeschlossen.

Ein Revier, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, ist ohnehin noch nicht gefunden. Wo Meister Reineke durch die Landschaft streicht, gilt für jeden Feldhasen höchste Alarmstufe. „Ich halte den Fuchsbestand in meinem Revier gering. Ganz will ich auf ihn nicht verzichten. Er gehört zum biologischen Gleichgewicht. Und das ist mir wichtig“, sagt Detlev Göllner und zeigt auf zahlreiche kleine Löcher in einem zuletzt brach liegenden Feld bei Fienstorf, unweit von Rostock.

Einige Füchse dürfen bleiben

Die milden Winter und trockenen Sommer der vergangenen Jahre haben dafür gesorgt, dass sich die Mäuse im Land sprunghaft vermehrt haben. Kleine Nager, die für große Schäden in der Landwirtschaft sorgen. Auch im Raps, der demnächst zu blühen beginnt, machen sich Mäuse an den Wurzeln zu schaffen. So wird nicht nur die Blüte, sondern die gesamte Pflanze gelb. Ertragsausfälle sind programmiert, mitunter droht sogar Totalverlust. „Den Mäusebestand im großen Stil zu dezimieren, ist praktisch unmöglich. Da können nur natürliche Feinde helfen. Deshalb lasse ich auch den einen oder anderen Fuchs laufen. Meine Feldhasenpopulation verträgt das“, erzählt Weidmann Göllner. Und verweist nach gerade abgeschlossener Frühjahrszählung auf 28 Tiere je 100 ha in seinem Revier. Das sind etwa viermal so viele wie im Landesdurchschnitt.

140.000 Feldhasen im Land

Letzterer steigt erfreulicherweise. „Wir gehen von sieben Tieren je 100 Hektar aus. Das sind ein bis zwei mehr als noch vor zwei Jahren. Insgesamt sind es etwa 140.000 Hasen“, bilanziert Verbandssprecherin Julia Blau. Und spricht dennoch von einem nach wie vor vergleichsweise niedrigen Niveau. Während auf Rügen und in Teilen Nordwestmecklenburgs zuletzt überdurchschnittlich viele Hasen gezählt wurden, war es in Teilen der Müritzregion wiederholt nur einer. In West- und Süddeutschland sind es hingegen doppelt so viele wie in MV. Bundesweit wurden 14 je 100 ha gezählt, Tendenz steigend.

Hecken bieten Schutz und Nahrung

„In den vergangenen Jahren hat das Wetter gut mitgespielt. Die Winter waren bis auf wenige Tage vergleichsweise mild. Auch der Regen hielt sich in Grenzen, im Frühjahr war es wiederholt trockenwarm. So gab es kaum Verluste. „Auch der Mensch kann natürlich helfen, dass es dem Hasen wieder besser geht als noch vor einigen Jahren“, deutet Detlev Göllner auf einen frisch gepflanzten Heckenstreifen an einem Feldrand. Hier hat der engagierte Jäger mit zahlreichen Helfern über 500 Sträucher höchst unterschiedlicher Arten gepflanzt. Sie bieten den Hasen Schutz vor natürlichen Feinden und liefern ihnen zugleich Nahrung.

Detlev Göllner vor einer frisch gepflanzten Feldhecke. © Jürgen Drewes

Feldhasen mit Bis zu sechs Würfen im Jahr

„Auch wenn der eine oder andere Beerenstrauch gerade angefressen wurde. Egal, das gehört dazu“, deutet Göllner auf einen Hasen, der vor ihm aufspringt und sich in großen, bis zu drei Meter weiten Sätzen davonmacht. In unmittelbarer Nähe wird ein „Osternest“ im noch lückenhaften Gebüsch sichtbar. Die Mulde erinnert ein wenig an einen Platz, an dem Eier abgelegt wurden, wenngleich Hasen natürlich lebend geboren werden. Bis zu sechs Würfe mit fünf bis sechs Tieren können es übers Jahr sein.

Große hasenjagden sind tabu

„Bei mir bekommen alle eine Überlebenschance. Große Hasenjagden, wie sie einst üblich waren, sind tabu. Dafür sind es immer noch viel zu wenige, auch wenn es in diesem Jahr mit dem Nachwuchs erneut sehr gut zu laufen scheint“, bilanziert Detlev Göllner. Bereits Anfang März hatte er bei Meister Lampe, obwohl der ein Meister der Tarnung ist, die ersten Jungtiere des Jahres gesichtet. Jetzt, vor Ostern, wurde erneut Nachwuchs gesetzt.

Landwirte schaffen Lebensraum

Und auch gesundheitlich geht es dem Hasen gut. Tierseuchen beim Feldhasen und Wildkaninchen wurden in den letzten Jahren kaum verzeichnet, heißt es aus dem Schweriner Landwirtschaftsministerium. „Wir haben vieles selbst in der Hand, damit es dem Feldhasen Schritt für Schritt wieder besser geht“, sagt Detlev Göllner. Die Landwirte in seinem Revier seien gute Partner. Wenn sie die Felder umweltgerecht nur mit so viel Dünger und Pflanzenschutzmitteln bewirtschaften wie ackerbaulich nötig, schaffen sie dem Hasen optimalen Lebensraum. Der Weidmann verweist zudem auf enge Zusammenarbeit mit der Kommune. Eine Aufgabe ist es, die Landschaft nicht weiter zu zerschneiden. Sonst würde es den Hasen immer schwerer fallen, standorttreu zu bleiben. Manch einer, der zu Ostern gern nach Eiern sucht, würde dann womöglich keine mehr finden.

„Exquisites Angebot“

Rinderzüchter schauen auf den 26. März. An diesem Tag wird die RinderAllianz auf der Online-Auktion „Sunrise Sale“ erneut 45 der bundesweit besten Jungrinder zum Kauf anbieten.

Die Spannung steigt: Am 26. März ab 19 Uhr startet die TOP-Genetik-Auktion „Sunrise Sale“. Wegen Corona findet der Höchstgebotstermin wie 2020 online statt. 45 der besten Jungrinder aus dem ganzen Bundesgebiet werden live im Web versteigert, teilten die Veranstalter RinderAllianz, „Holstein-Forum“ und die „Rinderzucht Schleswig-Holstein“ mit.

„Sunrise Sale“: Bieter können sich vorab informieren

Auf der Internet-Plattform „Live-Sales“ haben Bieter vorab die Möglichkeit, sich u. a. im Auktionskatalog über die Verkaufstiere zu informieren. Die Jungrinder wurden gefilmt und fotografiert, um Interessenten einen möglichst lebensechten Eindruck zu vermitteln. Zuchtexperten der RinderAllianz beraten Kaufinteressenten auch per Telefon. Schon einen Tag vor der Auktion kann auf die Jungrinder in einem „Warm up“ geboten werden.

Höchstgebot 2020: 27.500 Euro

Jungrind „Norwegen“ – TOP-Seller Sunrise Sale 2020 © RinderAllianz

Das Auktionsangebot ist nach Angaben der RinderAllianz auch in diesem Jahr „exquisit“. Acht der 45 Top-Tiere kommen aus Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Weitere Verkaufstiere stammen u. a. aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. 2020 betrug der Höchstpreis für das Jungrind „Norwegen“ von der Güldenpfennig & Herrmann GbR aus Dahrenstedt im Landkreis Stendal 27.500 Euro. Im Durchschnitt fanden die Tiere für 8.410 Euro neue Besitzer. An den Geboten beteiligten sich Züchter aus allen deutschen Bundesländern, der Schweiz, Belgien, England, Italien, Irland, Frankreich und Luxemburg.

Über Live-Stream hautnah dabei

Bei der Online-Versteigerung am 26. März aus dem Auktions-Studio im nordrhein-westfälischen Wettringen schwingt Auktionator Claus-Peter Tordsen aus Schleswig-Holstein den „virtuellen“ Hammer. Moderiert wird die Auktion von seinem Landsmann Ingo Schnoor. Zuschauer können die Versteigerung über einen Live-Stream verfolgen.

Nähere Informationen dazu gibt es auf der Homepage der RinderAllianz: www.rinderallianz.de und auf Facebook: www.facebook.com/rinderallianz. red



Kippt die Düngelandesverordnung?

Corona hat die erste Verhandlung eines Normenkontrollantrags zur Düngelandesverordnung in MV vor dem Oberverwaltungsgericht Greifswald verhindert. Hinter den Kulissen herrscht aber rege Betriebsamkeit, erfuhren wir von Rechtsanwalt Dr. Robert Krüger.

Das Interview führte Gerd Rinas

Herr Doktor Krüger, im Auftrag von Landwirten hat die Rechtsanwaltskanzlei Geiersberger, Glass & Partner beim Oberverwaltungsgericht in Greifswald Normenkontrollanträge zur Düngelandesverordnung von 2019 gestellt. Wie ist der Stand der Dinge?
Wir haben zwölf Normenkontrollanträge im Auftrag von 191 Landwirten aus mehreren Landkreisen beim Oberverwaltungsgericht Greifswald gestellt, um die Düngelandesverordnung zur Gebietskulisse von 2019 für unwirksam erklären zu lassen. Am 16. Dezember 2020 sollte zu einem Normenkontrollantrag, der eine Grundwassermessstelle auf der Insel Rügen betrifft, verhandelt werden. Wenige Tage vorher sagte das Gericht den Termin coronabedingt ab. Seitdem ist in der Sache nichts passiert.

Seit Jahresbeginn gilt eine neue Düngelandesverordnung. Machen die Anträge gegen die nicht mehr gültige Verordnung von 2019 überhaupt Sinn?
In der Tat sind einige Landwirte, deren Flächen nach der alten Gebietskulisse in nitratbelasteten Gebieten lagen, nun aufgrund der veränderten Gebietskulisse nicht mehr betroffen. Für diese Landwirte hat sich der Normenkontrollantrag erledigt. Wir prüfen das gerade. Wenn wir Klarheit haben, werden wir entsprechende Erklärungen bei Gericht einreichen. Die große Mehrzahl unserer Mandanten hat aber auch in den neufestgelegten nitratbelasteten Gebieten Flächen. Über die genauen Zahlen verschaffen wir uns derzeit einen Überblick. Für die weiterhin betroffenen Betriebe werden wir die Verfahren fortsetzen. Zu bedenken ist, dass durch die Neufestsetzung der roten Gebiete, viele Landwirte hinzugekommen sind. Bisher haben sich 156 weitere Landwirtschaftsbetriebe bei uns gemeldet. Sie wollen die Neuausweisung der roten Gebiete überprüfen lassen und gegebenenfalls dagegen Rechtsmittel einlegen.

Dr. Robert Krüger ist Rechtsanwalt und Partner in der Kanzlei Geiersberger, Glas & Partner, Rostock. © GEIERSBERGER, GLAS
Dr. Robert Krüger ist Rechtsanwalt und Partner in der Kanzlei Geiersberger, Glas & Partner, Rostock. © GEIERSBERGER, GLAS

Was kann unterm Strich dabei herauskommen?
Das Gericht könnte die Düngelandesverordnung für unwirksam erklären. Die Antragsteller würden dann nicht mehr in nitratbelasteten Gebieten wirtschaften. Das Land müsste in diesem Fall schnellstens eine neue Gebietskulisse ausweisen und die Kritik des Gerichts beachten. Verschwinden werden die roten Gebiete per Gerichtsbeschluss aber nicht.

Ein Fachgutachten, das der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern in Auftrag gegeben hat, hält 56 von 103 untersuchten Grundwassermessstellen für hydrologisch nicht repräsentativ. Welchen Einfluss hat dieses Gutachten auf die Normenkontrollverfahren?
Für die Ausweisung der nitratbelasteten Gebiete ist die vom Bund erlassene Allgemeine Verwaltungsvorschrift (AVV GeA) maßgeblich. Diese fordert an keiner Stelle, dass Grundwassermessstellen hydrologisch repräsentativ sein müssen, um als Messstelle für die Nitratbelastung im ersten Grundwasserleiter genutzt zu werden. Teilaspekte des Fachgutachtens des Bauernverbandes sind aber durchaus für die Prüfung durch das Gericht relevant.

Zum Beispiel?
Die Frage, ob die Messstellen tatsächlich den sogenannten Hauptgrundwasserleiter verfiltern, ist aus meiner Sicht von großer Bedeutung. Diese Vorgabe ist in der AVV eindeutig.

Haben Sie Zweifel, dass alle Messstellen diesem Kriterium entsprechen?
Wir wollen überprüfen lassen, ob die Gebietsausweisung nach der Düngelandesverordnung den Ansprüchen der AVV genügt. Dafür ist auch zu klären, ob der Ausbau der verwendeten Messstellen den anerkannten Regeln der Technik entspricht und die Anforderungen an die Probenahme erfüllt werden.

Wenn zum Beispiel ein Filter nicht im Hauptgrundwasserleiter misst, sondern trockengefallen ist, Sauerstoff zutritt und die gemessenen Werte beeinflusst, ist das ein Grund, die Düngelandesverordnung für unwirksam zu erklären?
Laut AVV muss die Messstelle im Hauptgrundwasserleiter verfiltert sein. Ist sie das nicht, kann die Messstelle nach unserem Verständnis nicht für die Ausweisung eines roten Gebietes herangezogen werden. Sämtliche Flächen, die wegen Messwerten aus dieser fehlerhaften Messstelle einem roten Gebiet zugeordnet sind, müssen in Folge der gerichtlichen Auseinandersetzung nach unserer Auffassung aus dem Gebiet gestrichen werden.

Die Kanzlei Geiersberger, Glass hat im vorigen Herbst vor dem Oberverwaltungsgericht Schleswig fünf Normenkontrollanträge von etwa 80 Landwirten aus Schleswig-Holstein anwaltlich vertreten, hatte aber keinen Erfolg. Woran lag es?
Das Gericht machte geltend, dass die Landesbehörden in Schleswig-Holstein bei der Festlegung der roten Gebiete erheblichen Spielraum haben. Trotz berechtigter fachlicher Kritik kam es bei den weiten Auslegungsmöglichkeiten der Rechtsnormen zu dem Ergebnis, dass die Ausweisung nicht zu beanstanden ist.

Hat diese Entscheidung Auswirkungen auf die Verfahren in Greifswald?
Sehr wahrscheinlich nicht. Das Oberverwaltungsgericht Schleswig hat sich nicht mit den rechtlichen Vorgaben befasst, die für die seit Januar geltende Düngelandesverordnung und die neu ausgewiesenen Gebietskulisse maßgebend sind. Zudem haben sich die Verfahren in Schleswig-Holstein erledigt, weil die angegriffene Landesdüngeverordnung nicht mehr gilt. Anders als Mecklenburg-Vorpommern, hat Schleswig-Holstein seine Landesdüngeverordnung nicht geändert, sondern eine neue Verordnung in Kraft gesetzt.

Wie ist nun der Fortgang des Verfahrens in Greifswald?
Wir werden kurzfristig bei Gericht anzeigen, welche Betriebe weiterhin und welche neu an den Verfahren teilnehmen. Weil die rechtlichen Grundlagen für die Ausweisung der nitratbelasteten Gebiete und die Gebietskulisse selbst sich drastisch verändert haben, werden wir die Anträge neu begründen müssen. Trotz dieser neuen Situation und der coronabedingten Verzögerung gehen wir davon aus, dass die 2020 beantragten Verfahren noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Diese Prognose gilt allerdings nicht für die Anträge, die nach der Neuausweisung der roten Gebiete eingegangen sind. Diese Verfahren müssen erst einmal auf den Weg gebracht werden.

Züchter aus Mecklenburg stellt Siegerbock

Michael Pundt aus Lübstorf sorgt bei Schwarzkopf-Elite-Bockauktion in Verden für Paukenschlag: Nach 2017 bringt der junge Züchter erneut den Siegerbock heraus.

Von Gerd Rinas

Riesenfreude bei Michael Pundt: Der Züchter Schwarzköpfiger Fleischschafe aus Lübstorf bei Schwerin hat bei der Prämierung zur 27. Schwarzkopf-Elite-Bockauktion im niedersächsischen Verden den Siegerbock in der älteren Altersklasse gestellt. Der im Dezember 2019 geborene Bock errang zunächst den Gruppensieg und den 1a-Preis und setzte sich anschließend im Wettbewerb der Siegerböcke aus vier Gruppen durch. „Ich bin sehr froh, dass es geklappt hat“, sagte ein überglücklicher Michael Pundt der Bauernzeitung nach seiner Rückkehr nach Lübstorf.

Teuerster Bock der Auktion

Die einmal im Jahr stattfindende Elite-Bockauktion ist der bundesweite Saisonhöhepunkt der Schwarzkopf- und Suffolkzüchter. Zu der Veranstaltung in der Niedersachsenhalle in Verden – wegen Corona ohne Zuschauer – war Michael Pundt mit fünf Böcken gereist. Vier der fünf Tiere prämierte die Bewertungskommission mit 1a-, 1b- und 1c-Preisen. Als Betriebssammlung erhielt die Gruppe einen 1b-Preis. Alle fünf Böcke aus Lübstorf wechselten bei der Elite-Auktion den Besitzer.

Den höchsten Preis bei der Versteigerung von Schwarzköpfen und Suffolks erzielte Pundts Katalognummer 41: Der bekannte Züchter Klaus Michels aus Rheinland-Pfalz ersteigerte den 1b-prämierten Bock für 4.200 Euro. Der zuvor zum Bundessieger gekürte Bock blieb mit 2.200 Euro etwas unter den Erwartungen. Alle fünf Böcke des Mecklenburger Züchters kamen für durchschnittlich 2.440 Euro unter den Hammer.

Schwarzkopfzüchter Michael Pundt und der teuerste Bock der Elite aus Lübstorfer Zucht.
Schwarzkopfzüchter Michael Pundt und der teuerste Bock der Elite aus Lübstorfer Zucht. © privat

Erfolgsgeschichte auf der Elite-Bockauktion

Der 33-jährige Michael Pundt setzte in Verden die Familientradition fort. Auch Großvater Paul und Vater Jörg Pundt waren bzw. sind erfolgreiche Schwarzkopfzüchter. Gemeinsam stellten Jörg und Michael Pundt bei der Schwarzkopf-Elite 2012 in Kölsa, Sachsen, und 2017 im niedersächsischen Cloppenburg Bundessieger. Bei der 26. Schwarzkopf-Elite im März 2020 im mecklenburgischen Karow kamen der Reservesieger der jüngeren Altersgruppe und die beste Betriebskollektion aus dem Stall der beiden Ausnahme-Züchter. Als Schäfer bzw. Schäfermeister betreuen sie in der Agrargemeinschaft Lübstorf eine Herde mit 1.100 Mutterschafen, allesamt Schwarzköpfige Fleischschafe im Herdbuch.

Schwarzkopf-Elite-Bockauktion: Züchter aus zehn Bundesländern

Neben Michael Pundt hatte sich aus Mecklenburg-Vorpommern der Brüsewitzer Schwarzkopfzüchter Rüdiger Schröder mit zwei Böcken für Verden qualifiziert. An der 27. Schwarzkopf- und 25. Suffolk-Elite-Bockauktion beteiligten sich Züchter aus zehn Bundesländern. Von 35 aufgetriebenen Suffolks wurden 23 verkauft, von den 42 vorgestellten Schwarzköpfen fanden 35 einen neuen Besitzer.

Fleischrind-Online-Auktion: Höhere Preise als im Vorjahr

Bei der ersten Fleischrind-Online-Auktion der RinderAllianz stieg der Durchschnittspreis auf 3.325 Euro. Alle 102 per Video „aufgetriebenen“ Jungbullen wechselten den Besitzer.

Von Gerd Rinas

Die erste Fleischrindbullen-Online-Auktion der RinderAllianz sorgte im Vorfeld bei den Veranstaltern für erhebliches Premieren-Lampenfieber. Völlig unbegründet, wie sich herausstellte: Die Internetverbindungen hielten ohne Wackler, Verkäufer und Bieter konnten die Auktion und die aufgerufenen Preise in Echtzeit verfolgen. Alle (virtuell) aufgetriebenen 102 Jungbullen fanden einen Käufer. Mit 3.325 € übertraf der Durchschnittspreis die Ergebnisse der RinderAllianz-Auktionen 2020 in Karow und Bismark um mehr als 130 €. „Es ist super gelaufen“, freute sich nach der Versteigerung Geschäftsführerin Dr. Sabine Krüger.

10.400 Euro für einen Angusbullen

Bei dem Höchstgebotstermin kamen Bullen der Rassen Angus, Blonde d’Aquitaine, Charolais, Fleckvieh-Simmental, Gelbvieh, Limousin und Uckermärker unter den Hammer. Topseller war die Katalognummer 7 „STW Aramis“ von Steffen Stickel aus Allstedt im Landkreis Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt). Der schicke Angus-Bulle verfügt über eine vielversprechende Abstammung und erstklassige Zuchtwerte. Dem Käufer aus der Uckermark war der Bulle 10.400 € wert.

Züchter in Kauflaune

Züchter in Kauflaune versetzte ebenfalls der Fleckvieh-Simmental-Bulle „Hallelujah PP von Bundes-Mühle“. Er stammt aus der Zucht von Christian Bunde, Drewitz, Landkreis Jerichower Land (Sachsen-Anhalt). Das Prachtexemplar von einem Fleckviehbullen wechselte für 7.200 € den Besitzer. Der Bulle wird künftig in einer bayerischen Besamungsstation hoffentlich für viele „Hallelujahs“ sorgen. Mit dem hohen Verkaufserlös trat der Züchter in die Fußstapfen seines Vaters: Albert Bunde hatte bei der Auktion 2020 in Karow mit seinem Bullen Hit PS* die Kollektion der Fleckvieh-Simmental-Bullen dominiert. Das dritthöchste Gebot erhielt dieses Mal mit 6.700 € der Uckermärker-Bulle „Urukay PP“. Er stammt vom Landwirtschaftsbetrieb Sebastian Ehlert aus Jarmen, Landkreis Vorpommern-Greifswald, neuer Besitzer ist ein Züchter im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.

Fast 2.000 Kaufinteressierte auf der Fleischrind-Online-Auktion

Die Online-Auktion wurde aus einem technisch speziell ausgerüsteten Studio in Wettringen, Nordrhein-Westfalen, übertragen. Moderatorin Dr. Sabine Schmidt aus Mecklenburg-Vorpommern stellte die Kandidaten zur Versteigerung vor, Auktionator Claus-Peter Tordsen aus Schleswig-Holstein sorgte im 3-Minuten-Takt für „Zuschläge am laufenden Band“. Gegen 19 Uhr, nach sechs Stunden Auktionsmarathon, fiel der letzte Hammer. Der Höchstgebotstermin stieß bundesweit auf großes Interesse: In der Spitze verfolgten auf YouTube 1.900 Zuschauer die Versteigerung, 132 Kaufinteressierte gaben Gebote ab. Vorteil der Online-Auktion: Auch Interessierte außerhalb des RinderAllianz-Gebietes in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt konnten bequem vom Betrieb aus dem Büro, über Handy oder Laptop mitbieten. Außer aus Deutschland schlugen auch Käufer aus dem angrenzenden Ausland zu.