Hilmar Baumgarten
Geboren bin ich in Schwerin. Das liegt in Mecklenburg-Vorpommern, dem schönsten Bundesland der Welt, wie ein recht bekannter Landwirtschaftsminister festgestellt hat. Mein Interesse an der Landwirtschaft wurde früh geweckt. Einerseits durch Verwandte, die dort arbeiteten, andererseits durch meine ständigen Fahrradfahrten zu den Landwirtschaftsbetrieben unserer Umgebung, wo ich schon als Kind den Bullenstall ausmisten oder mit dem K 700 fahren durfte.
Nicht mehr so schön war es dann, die gewaltigen Umbrüche in der Wendezeit hautnah mitzuerleben. Denn ich sah ja nicht nur neue Technik und bunte Firmenkataloge, sondern vor allem die letzten Tiere aus vielen Ställen gehen, arbeitslose Bauern und Schlimmeres. Eine Perspektive im Agrarbereich erschien mir erstmal fraglich.
Nach dem Abitur ging ich daher nach Brandenburg, um an der Universität Potsdam Rechtswissenschaft zu studieren. Schwerpunkte legte ich auf das Kirchen-, Völker- und Europarecht (letzteres wieder mit einem Hintergedanken an die Landwirtschaft). Eigentlich wollte ich im agrarischen Bereich arbeiten und auch die Zukunft des ländlichen Raumes mitgestalten helfen, das wurde mir immer klarer. Und so knüpfte ich erste Kontakte zur Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach dem Abschluss in Rechtswissenschaft konnte ich dann in Berlin im Master Agrarökonomik studieren. Dabei auch die landwirtschaftlichen Grundlagenfächer zu durchdringen und zu absolvieren, war mir sehr wichtig. Nach Ausflügen in gartenbauwissenschaftliche und agrarökonomische Projektarbeiten habe ich viele Jahre die Öffentlichkeitsarbeit der Agrarwissenschaften an der Humboldt-Universität mit koordiniert. Die Aufgaben reichten von der Pressemitteilung bis zur Organisation von Großveranstaltungen und Messebeteiligungen. Anfang 2018 wechselte ich dann die Seiten.
Nun bin ich als Journalist für die Bauernzeitung tätig, wo ich an der Schnittstelle meiner beiden Studien arbeiten und den Bereich Agrarrecht vertreten darf.
Aber auch der Humboldt-Universität bleibe ich verbunden: Gemeinsam mit der Hochschule Neubrandenburg arbeiten wir gerade daran, bundesweit alle Fakultäten und Fachbereiche der Agrar- und Ernährungswissenschaften dahin zu rücken, wo sie hingehören – auf den Platz des Schiedsrichters in der öffentlichen Debatte.
Im Übrigen hat mich der ländliche Raum nie losgelassen, sei es im Rahmen verschiedener Ehrenämter in der evangelischen Kirche oder auch im Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern. Un Platt snackt ward bi mi ok!
„Jeder, welcher die Landwirthschaft mit höchstmöglichem Erfolg … ausüben will, muss Energie und Thätigkeit mit Überlegung, Ausdauer und mit allen erforderlichen Erkenntnissen verknüpfen.“ So sprach Albrecht Daniel Thaer. Klingt anstrengend, stimmt aber.