Grüne Woche 2025 in Berlin: Trotz MKS ein Besucher-Magnet
Grüne Woche 2025: Landwirtschaft im Fokus der Politik. Die Messe dient als wichtige Plattform für den politischen Austausch und die Diskussion über die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik. Besucher erleben ein vielfältiges Programm mit zahlreichen Ausstellern und Veranstaltungen.
Eine Grüne Woche ohne Tiere? Als eine Woche dem Start der Messe in Berlin bekannt wurde, dass in Märkisch-Oderland (Brandenburg) die Maul- und Klauenseuche (MKS) ausgebrochen ist haben die Ämter und der Veranstalter entschieden, dass Rinder, Ziegen, Schafe und Alpakas der Grünen Woche 2025 (17. bis 26.1.2025) in diesem Jahr fernbleiben müssen. Schweine gibt es bereits seit längerem aus veterinärtechnischen Gründen auf der Messe nicht mehr. In der Tierhalle bietet sich deshalb allen Tierfreunden auch ein trauriges Bild: In den Boxen stehen Plastik-Tiere.
Doch die Stimmung auf der Grünen Woche ist dennoch ungetrübt. Die Messe Berlin zieht nach dem ersten Wochenende eine rundum positive Bilanz. Knapp 100.000 Besucherinnen und Besucher kamen an den ersten drei Veranstaltungstagen in die Hallen unterm Funkturm, teilte die Messe am Montag (20.1) mit.
Bildergalerie: Impressionen von der Grünen Woche 2025
Gute Stimmung auf der Grünen Woche
Die Messeleitung zeigt sich äußerst zufrieden. „Die gute Stimmung auf der Grünen Woche 2025 spiegelt sich in den Besucherzahlen und auch im Feedback wider: Die Grüne Woche ist eine Instanz und lockt ein vielfältiges Publikum auf das Berliner Messegelände“, sagt Lars Jaeger, Direktor der Grünen Woche.
Grüne Woche 2025: Höhepunkte und Ausblick auf die kommenden Tage
young generation hub: Die Halle 6.2b steht noch bis Freitag, den 24. Januar, ganz im Zeichen der Berufsorientierung für Jugendliche. Hier können sie rund 80 handwerkliche Ausbildungsberufe kennenlernen und hautnah erleben – sei es beim Sägen, Hämmern oder Schrauben. Neu ist der lange Donnerstag von 10 bis 18 Uhr.
Startup-Days: Am 21. und 22. Januar präsentieren junge Unternehmen aus der Agrartechnologie- und Foodbranche ihre Ideen in kurzen Pitches der Jury und dem Publikum (Halle 27).
Hippologica: Das Reitsportturnier der Grünen Woche findet vom 24. bis 26. Januar statt und bringt mit den Disziplinen Voltigieren, Hindernisfahren, Dressur und Springen Olympiastimmung in die Hallen.
Ost-Agrarminister und die GAP
Auch zahlreiche Politikerinnen und Politiker nutzen die Gelegenheit, sich auf der Messe zu treffen und auszutauschen. So haben die sich Ost-Agrarminister mit Vertreterinnen und Vertretern der Landesbauernverbände getroffen. Bei einem Treffen (17.1.) bekräftigten sie ihre ablehnende Haltung gegenüber einer Kappung und Degression der Direktzahlungen. Es dürfe keine Diskussion „groß gegen klein“ und keine Förderung nach „Bedürftigkeit“ geben, hieß es im Anschluss der Zusammenkunft, die auf Einladung von Mecklenburg-Vorpommerns Ressortchef Dr. Till Backhaus (SPD) stattfand.
Um ihre agrarpolitischen Ziele zu erreichen, wollen die ostdeutschen Bundesländer noch intensiver zusammenarbeiten. „Wir werden unsere Kommunikation in Richtung Brüssel und Berlin künftig eng abstimmen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus, der am Rande der Grünen Woche in Berlin Vertreter der Agrarressorts sowie die Spitzen der ostdeutschen Bauernverbände an einen Tisch brachte. Bereits in den vergangenen Wochen hatten Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ein gemeinsames Positionspapier zur Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2028 erarbeitet, das auch die Zustimmung der Bauernverbände fand und in Kürze an EU-Agrarkommissar Christophe Hansen gehen wird.
Neuer Agrarkommissar Christophe Hansen stellt sich vor
Apropos Christophe Hansen: Der neue EU-Agrarkommissar absolvierte an den ersten Messetagen einen Vorstellungsmarathon und hinterließ insbesondere bei Landwirtinnen und Landwirten einen guten Eindruck. Nach seinem kurzen Statement auf dem Neujahrsempfang des Bauernverbandes im Palais am Funkturm wurde der 42-jährige Luxemburger teilweise stehend beklatscht.
Zuvor hatte er bekräftigt, dass Themen wie Ernährungssicherheit, offene Märkte und Maßnahmen gegen die Überalterung der europäischen Landwirtschaft drei Stichwörter sind, die weit oben auf seiner Agenda stehen. Die GAP nach 2027 will Hansen „gezielter, einfacher und wirksamer“ ausgestaltet wissen, um den Übergang zu nachhaltigen Wirtschaftsweisen zu erleichtern. Hansen betonte, dass sowohl sein Vater als auch sein Bruder selbst Landwirte seien und er deshalb die Probleme der Bäuerinnen und Bauern gut kenne.
Der Neujahrsempfang des Deutschen Bauernverbandes wurde zum Stelldichein von Verbandsvertretern, Politikerinnen und Politikerinnen sowie Landwirtinnen und Landwirtinnen. Mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl erklärte der Präsident des Bauernverbandes, Joachim Rukwied: „Die nächste Bundesregierung steht vor der großen Aufgabe, den Menschen wieder Optimismus zu geben! Die Stimmung ist derzeit gedämpft – das ist angesichts der zahlreichen Herausforderungen, vor denen wir stehen, verständlich. Dennoch brauchen wir dringend einen positiveren Blick in die Zukunft. Unsere Landwirtschaft ist eine Zukunftsbranche und wird von der Gesellschaft gebraucht.“
MKS ist bei vielen Besuchern ein wichtiges Thema
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche war vor allem unter den Vertreterinnen und Vertretern des Berufsstandes ein allgegenwärtiges Thema. Vor allem Betriebe in Ostdeutschland mussten ihre Biosicherheitsmaßnahmen ausbauen.
Grüne Woche 2025: Programmübersicht im Internet
Noch bis Sonntag, 26.1., können sich Besucherinnen und Besucher auf kulinarische Köstlichkeiten, regionale und exotische Reisetipps sowie blumige und tierische Erlebnisse freuen. Weitere Informationen finden Interessierte in der Programmübersicht. In Halle 25 präsentiert sich auch die Bauernzeitung mit einem eigenen Stand.
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