Rekord-Umsatz in 2024: Ernährungswirtschaft in Sachsen zeigt sich robust
Auf der Grünen Woche hat Sachsens Landwirtschaftsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch die Herausforderungen für die Land- und Ernährungswirtschaft in Sachsen skizziert. Er will sich politisch für Erleichterungen einsetzen. So soll sein Haus Vereinfachungen der Förderprogramme prüfen.
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen hat sich die sächsische Ernährungswirtschaft zuletzt insgesamt gut entwickelt. Ihr Umsatz habe im Jahr 2024 bei rund 8 Mrd. Euro gelegen und damit höher als im Jahr zuvor (7,7 Mrd. Euro), sagte Sachsens Agrarminister Georg-Ludwig von Breitenbuch (CDU) am Montag (20. Januar) beim sächsischen Ländertag auf der Grünen Woche in Berlin. Auf der weltgrößten Ernährungsmesse habe die sächsische Ernährungsbranche die Möglichkeit, ihre Produkte den Verbrauchern vorzustellen. Der Freistaat unterstütze dies. „Wir machen hier Wirtschaftspolitik“, so von Breitenbuch. Die sächsische Ernährungsbranche sei robust, stehe aber vor Herausforderungen wie Preissteigerungen, Fachkräftemangel und Bürokratielasten.
Sächsische Ernährungswirtschaft mit Rekordumsatz 2024
Die Grüne Woche habe er auch genutzt, um Gespräche mit polnischen und tschechischen Agrarpolitikern zu führen, so von Breitenbuch. Darüber hinaus gab es ein Treffen der ostdeutschen Länderagrarminister und Präsidenten der Landesbauernverbände. Der frühe Kontakt sei wichtig, um sich mit Blick auf die nächste Periode der Agrarförderung abzustimmen und gemeinsam die Situation der ostdeutschen Landwirtschaft darzustellen.
Bildergalerie: Georg-Ludwig von Breitenbuch zu Besuch auf der IGW
Von Breitenbuch sagte weiter, dass die Wahlergebnisse der letzten Zeit zeigten, dass die Menschen Veränderungen für bestimmte Dinge wollten. Die Landwirtschaftsbetriebe wünschten sich Entlastung von Beschwernissen, so etwa von der „Aufschreiberitis“, wie der Minister die vielfältig bestehenden umfänglichen Dokumentationspflichten nannte. Eine Erleichterung hätte die Streichung der Stoffstrombilanzierung mit sich gebracht. Hier habe sich Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) leider nicht bewegt.
TA Luft gefährdet Fortbestand der Tierhaltung
Auch bei der TA Luft sieht der sächsische Landwirtschaftsminister großen Änderungsbedarf. Man habe im Lande im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands lediglich noch eine „Mini-Tierhaltung“, deren Fortbestand nicht weiter gefährdet werden dürfe. Man müsse hier mit Brüssel und Berlin um Lösungen ringen.
Eine „völlige Überfrachtung“ sieht von Breitenbuch bei den Förderprogrammen, mit sehr kleinteiligen Kulissen und einzelnen Maßnahmen, die nur von sehr wenigen Antragstellern in Anspruch genommen würden. Im Ministerium prüfe man, welche Vereinfachungen möglich seien und eventuell bereits bis zur Antragstellung im Mai umgesetzt werden könnten.
Für eine Mehrgefahrenversicherung liegt fertiges Konzept vor
Als ein Baustein zur Unterstützung der Landwirtschaftsbetriebe sei die Mehrgefahrenversicherung anzusehen, deren Umsetzung man in dieser Legislatur plane. Das Konzept liege gut vorbereitet vor. Bereits unter seinem Vorgänger Wolfram Günther (Grüne) habe das Ministerium daran gearbeitet. Ob die Umsetzung gelinge, sei in Anbetracht der nötigen Reduzierung des Landeshaushalts um 10 % offen. Die Mehrgefahrenversicherung soll mit Landesmitteln ins Laufen gebracht werden.
Zum Thema Agrarstrukturgesetz sagte von Breitenbuch, dass er nicht abgeneigt sei, bestehende Probleme anzugehen, der Gesetzentwurf aus der vorigen Legislaturperiode jedoch zu weit gegangen sei. Man werde schauen, ob und wie man das Thema weiterverfolge. Ansatzpunkte seien etwa eine Grunderwerbssteuerbefreiung bei der Ausübung des Vorkaufsrechts und eine Abschaffung der Bevorteilung von Stiftungen, hinter denen oft sehr vermögende Unternehmen oder Privatpersonen stünden. Der Wettbewerb beim Erwerb um Land müsse fair sein.
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