Viele Nutztierrisse

Wölfe klettern über Festzaun – kommt jetzt Entnahme?

Wölfe haben im östlichen Sachsen mehrfach gut geschützte Weidetiere angegriffen (Symbolbild). (c) Sabine Rübensaat
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Im Raum Löbau in Sachsen kletterten Wölfe mindestens zwei Mal über einen Festzaun, um in ein Damwildgehege zu gelangen. Wegen dieser und weiterer Vorfälle prüft das zuständige Landratsamt Görlitz eine Entnahme.

Wölfe haben im Raum zwischen Löbau und Görlitz mehrfach ordnungsgemäß gesicherte Weidetiere angegriffen. Wie das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) mitteilt, überwanden sie dabei auch über das Mindestmaß hinausgehende Herdenschutzmaßnahmen.

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Naturschutzbehörde muss über Abschuss entscheiden

Die zum LfULG gehörende Fachstelle Wolf habe der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Görlitz die Dokumentation zum Rissgeschehen übergeben. Sie bildet die Grundlage für die Entscheidung über Managementmaßnahmen, die in Sachsen von den jeweiligen Unteren Naturschutzbehörden veranlasst werden. Auf die Frage, ob es nun eine Entnahme eines Wolfes prüfe oder vorbereite, antwortete das Landratsamt Görlitz der Bauernzeitung mit Verweis auf die rechtlichen Grundlagen einer solchen Entscheidung: „Die entsprechenden Prüfungen sind noch nicht abgeschlossen.“

Laut LfULG gab es in diesem Jahr vermehrt Wolfsangriffe auf Nutztiere in der Region zwischen Löbau, Görlitz, Niederseifersdorf und Weißenberg. Gegenüber dem Vorjahr habe sich die Zahl der Übergriffe mehr als verdoppelt, die Zahl der geschädigten Nutztiere stieg von 73 auf rund 200 an. Die Vorfälle ereigneten sich im Territorium des Rudels Königshainer Berge. Die genaue Ursache sei noch unklar. Die Wölfe hätten offenbar gelernt, Festzäune mit Untergrabschutz zu überwinden. Auch hätten in einigen wenigen Fällen Herdenschutzhunde den Übergriff nicht verhindert.

Fünf Übergriffe in vier Wochen auf ein Wildgatter

In ein Wildgatter mit Damwild in der Nähe von Löbau seien Wölfe innerhalb von vier Wochen fünf Mal eingedrungen und hätten insgesamt 19 Tiere gerissen. Dabei überkletterten sie in mindestens zwei Fällen einen 1,80 m hohen Festzaun. Die vom Halter getroffenen Schutzmaßnahmen gehen über den erforderlichen Mindestschutz hinaus. Die Fachstelle Wolf beobachte die Situation und verstärke die Herdenschutzberatung vor Ort, auch im Hinblick auf die eingesetzten Herdenschutzhunde. Man untersuche auch einen möglichen Einfluss der Zäune zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auf das Verhalten der Wölfe, heißt es aus dem LfULG.

Klicken Sie, um unsere Grafik über die Entwicklungs des Wolfsbestands in Sachsen zu sehen:

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