26. Brandenburger Landpartie

Ansturm auf die Höfe

Hunderte Berliner, aber auch Brandenburger aus dem Umland, nutzten die Gelegenheit, den Hof Alt Domigk zu besuchen. (c) Wolfgang Herklotz
Landleben
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Ein paar Schauer konnten die Ausflugslaune nicht trüben: Mehr als hundert Gastgeber der 26. Brandenburger Landpartie machten 35.000 Gästen Lust auf Land, Landwirtschaft und Leckereien.

Von Heike Mildner und Wolfgang Herklotz

Kleine Orte ganz groß: Am vergangenen Wochenende parkten wieder ungewöhnlich viele Autos vor Hoftoren oder auf Dorfangern. Zwar war die Brandenburger Landpartie für viele Akteure noch bis vor wenigen Tagen eine mentale Zitterpartie, da bis zuletzt nicht so recht klar war, wie sehr Corona das menschliche Miteinander noch im Griff haben würde. Aber am Ende strömten die Besucher auf die Höfe und ließen sich weder von Corona noch von Schauern und Sturmböen abhalten.

doppelt so großenr Besucheranstrom wie in Vor-Corona-Jahren

Agrar- und Umweltminister Axel Vogel (Grüne) besuchte Gastgeber in der Uckermark und im Oderland. So den Oderbruch-Hof in Alt Tucheband, auf dem Sylvia und Manfred Nickel seit zehn Jahren Milchziegen halten, u. a. Käse herstellen und ihn direkt vermarkten. Wolfsschutz und ein fehlender Zaun, den sie vor einem halben Jahr beantragt hatten, waren hier handfeste Themen des Gesprächs, erfuhren wir bei unserem Besuch am Sonntagabend.

Manfred (l.)und Sylvia Nickel (r.) mit ihren Helfern zu sehen, die einen doppelt so großen Besucheranstrom wie in Vor-Corona-Jahren bewältigten. (c) Wolfgang Herklotz
Manfred (l.)und Sylvia Nickel (r.) mit ihren Helfern zu sehen, die einen doppelt so großen Besucheranstrom wie in Vor-Corona-Jahren bewältigten. (c) Heike Mildner

Hofvorführungen auf dem Spargelhof Syring

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD)schaute auf dem Gut Neu Sacro in der Nähe seines Wahlkreises vorbei. Derweil wurde auf den Spargelhöfen wie dem von Familie Syring weiter Spargel gestochen – zur Landpartie mit regelmäßigen Hofführungen vom Feld über die Verarbeitung bis zum Teller.

Hof Alt Domigk: Familienbetrieb mit Direktvermarktung

Weiter nach Groß Ziescht, dem knapp 150 Einwohner zählenden Ortsteil von Baruth im Landkreis Teltow-Fläming: Hunderte Berliner, aber auch Brandenburger aus dem Umland, nutzten die Gelegenheit, den Hof Alt Domigk zu besuchen. Der Hof, bereits Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet, wird von Susanne Hüsgen und ihrer Tochter Viviane Rosenthal bewirtschaftet. Zum bäuerlichen Familienbetrieb mit rund 40 ha gehören Rinder der Rassen Highland und Hereford, Rotbunte Husumer Schweine, Schafe, Ziegen und Hühner.

Bernd Hüsken beim Hofrundgang (c) Wolfgang Herklotz

Artgerechte Haltung wird hier großgeschrieben, erläuterte Bernd Hüsgen beim ebenso informativen wie unterhaltsamen Hofrundgang.

„Unsere Tiere haben viel Bewegungsfreiheit. Neben den Fleischrindern lebt auch das Borstenvieh ganzjährig im Freien und genießt es, ausreichend Platz zum Suhlen zu haben.“ Versorgt werden die Vierbeiner mit hofeigenem Futter. Nicht die Zunahmen sind entscheidend, sondern die Qualität des Fleisches.

Bei der Vermarktung setzt die Landwirtsfamilie auf sogenannte Abo-Pakete. Gegen ein Entgelt erwerben Käufer Anspruch auf ein umfangreiches Fleischsortiment. „Von der Landpartie erhoffen wir uns, neue Interessenten zu gewinnen“, versicherte Viviane Rosenthal. Die rege Nachfrage nach gegrillter Rinder-Bratwurst und das bunte Treiben an beiden Tagen auf dem Hof waren ein Indiz dafür – nicht nur in Groß Ziescht.

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