Das sollten Eltern beim Spielzeugkauf beachten
Kleine Kinder verbringen viel Zeit mit Spielzeug. Umso wichtiger ist es, dass es sicher und unbedenklich ist. Experten geben Tipps, um mögliche Gefahren beim Spielzeugkauf zu vermeiden.
Ein geliebtes Spielzeug muss viel aushalten: Es wird geknuddelt, in den Mund gesteckt und herumgeschmissen. Eltern sollten daher sichergehen, dass die Puppe oder das Plüschtier wirklich unbedenklich sind. Was beim Kauf von Spielzeug zu beachten ist, erklärt Ralf Diekmann vom Tüv Rheinland.
Checkliste für den Spielzeugkauf
Vertrauenswürdige Händler
Diekmann empfiehlt, nur bei Händlern zu kaufen, die man kennt oder die als sicher gelten. Auf einem Wochenmarkt oder im Internet bei unbekannten Händlern könne man kaum nachvollziehen, unter welchen Bedingungen das Produkt hergestellt wurde. Seriöse Quellen informieren darüber auf der Verpackung oder auf der Website.
Pflichtangaben beachten
Zu den Standardangaben auf der Verpackung gehört das CE-Kennzeichen, der Name des Herstellers oder Importeurs sowie Bedien- und Pflegehinweise – und alles in deutscher Sprache. Das CE-Kennzeichen gibt an, dass das Produkt EU-Richtlinien erfüllt. Das sei aber eine reine Selbstauskunft, so Diekmann, gefährliche Chemikalien könnten trotzdem noch vorhanden sein.
Auf Prüfsiegel achten
Diekmann empfiehlt, auf Prüfzeichen wie das GS-Zeichen oder ToxProof-Siegel vom Tüv Rheinland zu achten. Sie dürfen nur von unabhängigen Prüfhäusern nach erfolgreichen Tests vergeben werden. Für elektronische Spielzeuge gibt es das VDE-Kennzeichen, das etwa bei ferngesteuerten Autos wichtig ist.
Beim Spielzeugkauf ist Datenschutz wichtig
Damit der smarte Teddy im Kinderzimmer nicht zum Spion wird, rät Diekmann auch hier, nur von seriösen Quellen zu kaufen. Eltern sollten sich im Klaren sein, dass Hersteller oft Nutzungsdaten speichern, um ihr Produkt weiterzuentwickeln. –
Auf eigene Sinne vertrauen
Eltern sollten prüfen, ob das Plastik unangenehm riecht. Ist die Spieluhr zu laut? Blinkt das Spiel- zeug zu grell? Mütter und Väter sollen ruhig auf ihre Sinne vertrau- en. „Geht mit Ruhe und kauft mit allen Sinnen ein“», rät Ralf Diekmann Eltern. Stoffe wie Blei, Arsen, Quecksilber und Cadmium, die beispielsweise in Lacken und Polyester stecken, könne man nicht direkt riechen. Aber wenn etwas untypisch für das jeweilige Material riecht, sei das ein Hin- weis auf schädliche Stoffe.
Spielzeugkauf: Information im Netz
Die App Scan4Chem vom Umweltbundesamt sammelt Antworten von Herstellern, die bereits auf Anfragen nach „besonders besorgniserregenden Stoffen“ Auskunft gegeben haben. Dafür muss man nur den Barcode des Spielzeugs scannen.
Text: Juliane Görsch/DPA