Haferkater Porridge: To-Go Mahlzeit trifft den Nerv
Das junge Berliner Start-up Haferkater macht auf Bahnhöfen und belebten Plätzen erfolgreich Appetit auf den schottischen Frühstücksklassiker.
Von Catrin Hahn
In einem ehemaligen Dönerladen im Berliner Friedrichshain startete das Gründertrio Anna Schubert, Leandro Burguete und Levin Siert das Start-up Haferkater. „Wir wollten für ein alternatives und anspruchsvolles Publikum eine transparente und gesunde To-Go-Mahlzeit bieten. Und da wir alle drei mit Haferbrei aufgewachsen sind und ihn sehr mochten, entstand der Plan, Porridge zu verkaufen“, erklärt Gründerin Anna die Idee dahinter.
„Es gab damals praktisch für alle Mahlzeiten schon jede Menge Angebote, aber für das Frühstück gab es nur Backshops. Wir dachten, da ist doch bestimmt noch Platz für eine gesunde, leckere und sättigende Frühstücksidee.“
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Haferkater Porridge: Preisgekrönt
Und so war es auch: Das Grundprinzip – so einfach wie spektakulär – stieß von Anfang an auf Interesse beim Berliner Publikum: Porridge, jeden Morgen in der eigenen Mühle gequetscht und eine Stunde lang gekocht, ausgegeben in einem kompostierbaren Becher und garniert mit abwechslungsreichen, leckeren Toppings.
„Wir bieten acht verschiedene Menüs an, bei denen der Porridge je nach Geschmack und Jahreszeit mit Früchten, Beeren, Nüssen oder auch mal Spekulatius garniert wird. Immer ist auch mindestens eine herzhafte Variante dabei, für die, die Süßes nicht so mögen.“
Die Idee, gesundheitsbewussten Großstädtern das traditionelle schottische Frühstück zu servieren, kam nicht nur beim Publikum gut an: 2015 gewann das junge Unternehmen den Gastro-Start-up, einen mit 10.000 € dotierten Preis. „Damit konnten wir uns einen Pavillon an unseren Laden bauen und auch sonst einiges verbessern“, erzählt Anna. Schon da war die Idee geboren, nicht nur beim Essen auf Nachhaltigkeit zu achten: Neben dem kompostierbaren Take-Away-Geschirr wird in den Läden recyceltes Holz verbaut und Ökostrom genutzt.
Haferkater im BErliner Hauptbahnhof
Auch der nächste Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Im Mai 2016 erlaubte der Gewinn eines von der Deutschen Bahn ausgeschriebenen Preises die Eröffnung eines Pop-up-Stores – also eines vorübergehend eingerichteten Verkaufsraumes – im Berliner Hauptbahnhof.
Das kam ihnen sehr gelegen, sagt Anna: „Wir wollten immer dahin, wo Leute pendeln. Unseren Porridge kann man gut transportieren, er macht satt, riecht nicht, wenn man ihn in der Bahn isst und ist bequem zu löffeln.“ Und wieder zeigte sich, dass sie recht hatten: „Wir wurden förmlich überrannt.“
So wurde der eigentlich für sechs Wochen geplante Shop kurzerhand um sechs Monate verlängert, wenig später wurde mit einem Laden im Kölner Hauptbahnhof und einem im Berliner Szenebezirk Prenzlauer Berg aus dem Haferkater ein Filialbetrieb. Heute betreibt das Unternehmen sechs eigene Läden, vier weitere sind seit 2018 als Franchise-Partner dazugekommen.
Eigenes Haferfeld
Im Firmenbüro im Prenzlauer Berg arbeiten neben den drei Gründern und heutigen Geschäftsführern sieben weitere Mitarbeiter an Verwaltung, Logistik, Marketing und Produktentwicklung. Für Letzteres ist ein Koch zuständig, der ständig neue Rezepte entwickelt. Nicht nur für die Porridge-Menüs, sondern auch für die herzhaften Bowls und Wraps sowie die Kuchenangebote, die das Angebot erweitern. Komplettiert wird das Speisenangebot vom eigens für den Haferkater kreierten Kaffee.
Aktuell verwirklichen Geschäftsführung und Mitarbeiter eine neue Geschäftsidee, für die sie eine neue Firma gegründet haben: Haferkater Retail. Die Idee: Die Menüs werden als Fertigmix in Biosupermärkten verkauft. „In der Packung sind dann zwei Tüten, eine mit dem Porridge zum Selberkochen, eine mit den Toppings. So kann sich jeder seinen Lieblingsporridge, den er vom Haferkater kennt, selber zubereiten“, beschreibt Anna das Konzept. Seit Anfang August ist das „Do-it-yourself-Haferkater-Menü“ in 20 Alnatura-Märkten in Berlin und Brandenburg zu finden.
In Zukunft möchten die Haferkater-Gründer ihren Kunden auch näherbringen, wie ihr Porridge entsteht. „Wir planen unser eigenes Haferfeld. Dann können wir den Kunden zeigen, wo und wie der Rohstoff wächst und wer ihn anbaut.“
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