Verzögerte Blüte und verzögerte Ernte: Wir haben die Ergebnisse der Landessortenversuche mit Körnermais in den ostdeutschen Anbaugebieten 2018 bis 2020 in Tabellen zusammengefasst. Die letzte Vegetationsperiode war geprägt vom phänologischen Rückstand aus dem Frühjahr.
Die Aussaat erfolgte zwischen Mitte April und Anfang Mai. Wie in den Vorjahren war der April durch eine ausgeprägte Trockenheit gekennzeichnet, die vor allem auf den D-Standorten bis in die dritte Maidekade anhielt. Für die Auflaufphase des Maises waren allerdings die niedrigen Lufttemperaturen, besonders auffällig im Zeitraum der „Eisheiligen“, noch entscheidender. Dadurch betrug die Zeitspanne zwischen Saat und Aufgang häufig mehr als drei Wochen. Direkte Kälteschäden blieben in den jungen Beständen zwar selten, jedoch war eine zunächst anhaltende Wachstumsstagnation zu verzeichnen. Der so im Vergleich zu den langjährigen Beobachtungen entstandene phänologische Entwicklungsrückstand sollte in der Folge die gesamte Maisvegetation bis zur Reife prägen.
Während der Jugendentwicklung wurde auf einigen Standorten Befall mit Drahtwurm und Fritfliege auffällig, der zu Pflanzenverlusten führte. Örtlich kam es auch zu Schäden durch Vogelfraß, der vereinzelt sogar Versuchsausfall verursachte. Dies könnte unter anderem auch im Zusammenhang mit erstmalig nicht mehr flächendeckend verfügbarer insektizider und vogelrepellenter Beizung gestanden haben.