EU-Sortenversuchen mit Sonnenblumen

Reges Interesse ist zu erwarten

Sonnenblumen auf einem Feld im Südfläming (c) Detlef Finger
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Die Sortimente in den EU-Sortenversuchen mit Sonnenblumen waren 2021 umfangreicher als in den Vorjahren. Fast alle Standorte konnten ausgewertet werden. Die Marktaussichten für die Ölfrucht sehen gut aus.

Seit 2016 stieg die Anbaufläche von Sonnenblumen in Deutschland stetig bis auf 29.000 ha an (2021). Mit 70 % Flächenanteil stellen die ostdeutschen Bundesländer, insbesondere Brandenburg, nach wie vor die Hauptanbaugebiete dar. Vergleichsweise geringe Ansprüche an Standort und Produktionstechnik sowie aktuell gute Marktaussichten lassen auch für 2022 ein reges Interesse am Sonnenblumenanbau erwarten. Das steigende Interesse spiegelte sich 2021 auch in den umfangreichen Prüfungssortimenten der konventionellen und High-Oleic (HO)-Sonnenblumen in den EU-Sortenversuchen (EUSV) wider.

Der in Deutschland geringe Flächenanteil des Sonnenblumenanbaus an der gesamten Ackerfläche ist für eine darauf abgestimmte Züchtung zu gering, und es werden keine Landessortenversuche mit Sonnenblumen zur Körnernutzung durchgeführt. Die EU-Sortenversuche (EUSV) ermöglichen den Züchtern, potenzielle Sortenkandidaten mit Zulassung in einem EU-Land unter deutschen Anbaubedingungen, schwerpunktmäßig in den Hauptanbaugebieten der Praxis, zu prüfen und Eingang in den Markt zu finden.

Gute Verhältnisse zur Aussaat

Die Vegetationsbedingungen 2021 waren allgemein günstiger als im Vorjahr. Zur Aussaat herrschten überwiegend gute Verhältnisse. Der Mai blieb jedoch sehr kühl, und vor allem in Ostdeutschland war der Juni durch Trockenheit geprägt. Regional erzielte das Vorauflaufherbizid kälte- und trockenheitsbedingt nur eine unzureichende Wirkung, und in einigen Versuchen konnten sich trotz zusätzlicher mechanischer Bekämpfung Unkräuter im Bestand etablieren. Der Feldaufgang zeigte sich überwiegend zufriedenstellend und gleichmäßig, durch das kühle Frühjahr jedoch verzögert. Im Juli und August kam es zu häufigen Niederschlägen. Durch Starkregenereignisse gingen einzelne Bestände früh ins Lager. Anhaltend feuchte Bedingungen begünstigten lokal den Krankheitsbefall, sodass bei mittlerem bis höherem Befallsniveau Sortendifferenzierung erkennbar war. Wiederholt auftretende Niederschläge verzögerten regional Reife und Ernte. Die Beerntung der Versuche lag etwa eine Woche später als 2020 und konnte standortabhängig erst Mitte Oktober abgeschlossen werden.

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